:FREIschreiber solidarisiert sich
Wir stellen euch heute und in den kommenden Tagen an dieser Stelle Aktionen, Hilfsangebote und weiterführende Informationen zusammen.
Die Kolleg:innen der russischen Nachrichtenredaktion Meduza brauchen unsere Hilfe: Der Kreml versucht, die Wahrheit über den Ukraine-Krieg zu verbergen. Meduza, eines der größten unabhängigen russischen Onlinemedien, wurde geblockt. Die Redaktion musste Russland verlassen.
Meduza kann kein Geld mehr aus Russland erhalten. Deshalb wenden sich die Kolleg:innen an uns in Europa. Sie suchen 30.000 Unterstützer:innen, um weiterhin berichten zu können. Millionen von Leser:innen in Russland brauchen eine unabhängige Informationsquelle. Meduza könnte bald ihre letzte sein.
Heute, am 14.3., startet das Crowdfunding auf https://save.meduza.io/eu
Freischreiber unterstützt die Kampagne von Meduza in Kooperation mit Krautreporter.
„Journalist*innen, die über den Krieg in der Ukraine berichten, brauchen niederschwelligen Zugang zu psychologischer Hilfe“, schreibt Selbstlaut Kollektiv und hat gemeinsam mit Netzwerk Recherche und Dart Centre Europe eine Liste von Angebiten zusammengestellt: Trauma-Hilfe und Unterstützung für Journalist*innen in Not/Trauma relief and support for journalists in distress.
UNABHÄNGIGE MEDIEN in RUSSLAND und der UKRAINE, die zuverlässige, seriöse Informationen zum Krieg in der Ukraine veröffentlichen
- The Kyiv Independent: unabhängige Zeitung aus der Ukraine
- Novaya Gazeta: wichtigste unabhänige Zeitung in Russland, investigative Recherchen, Friedensnobelpreis 2021
- Doshd bzw. TV Rain: unabhängiger, russischer TV-Sender mit kreml-kritischem Profil
- Republic: privates, analytisches Online-Magazin; gemäßigt oppositionell und kremlkritisch
- Snob: Magazin und Online-Projekt, das russischsprachigen Leser:innen in aller Welt Diskussionspalttform bieten will
- Meduza: zweisprachige Online-Zeitung – Russisch, Englisch – mit Sitz in Lettland
- AUSSERDEM: Dekoder.org – das deutsche Angebot dekoder übersetzt russische Stimmen aus unabhängigen Medien ins Deutsche.
Weitere INFORMATIONEN:
- Der DJV fordert: Aufnahme russischer Journalist:innen erleichtern, PM DJV, 9.3.22
- Krautreporter bieten einen Ukraine-Newsletter an, 1.3.22
- Weltreporter fordert Unterstützung freier Korrespondent*innen in der Ukraine und Russland, PM Weltreporter, 7.3.22
- Große Herausforderungen für Medienschaffende, PM Reporter ohne Grenzen, 24.2.22
- Journalisten dürfen nicht zur Zielscheibe werden, PM Reporter ohne Grenzen, 25.2.22
- Resources for Journalists and Editors Covering the Conflict in Ukraine, Dart Center for Journalisms & Trauma, 24.2.22
- Das Global Investigative Journalism Network hat Tipps für Journalist:innen in Gefahrenzonen aktualisiert, u.a. auch auf Russisch und Ukrainisch, hier auf Englisch.
- Die Weblogs Volksverpetzer und Mimikama, die sich der Entlarvung von Falschmeldungen widmen, machen dies aktuell auch im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
HILFSANGEBOTE & SPENDENAUFRUFE (für Journalist:innen)
- JX FUND: Schnelle Hilfe für Journalismus im Exil: Gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen und der Rudolf Augstein Stiftung hat die Schöpflin Stiftung diesen europäischen Fonds für Journalist:innen im Exil ins Leben gerufen, 24.3.22
- Reporter ohne Grenzen bitten um Hilfe für Journalistinnen und Journalisten in der Ukraine.
- Die gemeinnützige Bundesstiftung Común unterstützt Kriegsbetroffene und Journalist:innen in der Ukraine.
- Netzwerk Recherche, n-ost, FragdenStaat, Reporter ohne Grenzen und die taz Panter Stiftung bitten gemeinsam um Hilfe für Journalist:innen; hier geht’s zum Spendenaufruf.
- KATAPULT hat ein „Spendenkonto für Journalismus aus der Ukraine“ eingerichtet, 25.2.22
- KATAPULT bietet ukrainischen Journalist:innen Redaktionsräume an, 24.2.22
- Spenden für die unabhängige „Kyiv Independent“ über https://www.gofundme.com/f/kyivindependent-launch
- Netzwerk Ost-Europarecherche n-ost ruft zu Spenden für Journalist:innen „on the ground“ auf, via Betterplace.org, 1.3.22
- Das investigative Recherche-Netzwerk Bellingcat hat eine Spenden-Möglichkeit eingerichtet, um ihre Arbeit zu unterstützen, 1.3.22
HILFSANGEBOTE & SPENDENAUFRUFE (allgemein)
- Die FALTER-Redaktion hat einen Wegweiser durch die Stadt für ukrainische Vertriebene erstellt. Ein Text zum Verteilen, Verschenken und Verschicken, 29.3.22
- Das ZEIT-Magazin unterhält eine Seite mit aktuellen Infos zu Spenden, Aufnahme von Geflüchteten und Demos, 28.2.22
- Spendenaufruf von Libereco, auf ihrer Webseite und über Facebook, 24.2.22
- Babylon’13, eine ukrainische Vereinigung von Filmemachern, rufen zu Spenden auf, über Facebook, 25.2.22
- #unterkunft verbindet Hilfe- und Obdachsuchende Menschen mit jenen, die Platz anbieten, eine Initiative von unter anderem der digitalen Finanzplattform Elinor, 27.2.22
(Presse-)Freiheit für die Ukraine
„Reporter ohne Grenzen (RSF) bereitet sich darauf vor, dass die russische Invasion in die Ukraine nicht nur die Berichterstattung der Medien, sondern auch die eigene Arbeit der Organisation in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Nothilfe vor sehr große Herausforderungen stellen wird.
Journalistinnen und Journalisten vor Ort müssen derzeit entscheiden, ob sie bleiben oder wo sie Zuflucht suchen. Am gefährlichsten ist offenbar die Lage in den schon lange umkämpften Gebieten in der Südost-Ukraine. Hier gibt es Nachrichten über Journalistinnen und Journalisten, die versuchen, nach Kiew zu kommen. Unabhängige Berichterstattung ohne Schutz durch eine der Kriegsparteien ist aller Erfahrung nach nicht möglich.
Zudem zeichnet sich auch eine Fluchtbewegung von Zivilistinnen und Zivilisten aus Kiew heraus ab, die auch Medienschaffende betreffen dürfte. Sie können nach Auffassung von RSF nur selber – und möglichst in Abstimmung mit ihren Redaktionen – entscheiden, wo sie am sichersten sind. RSF betont wie stets die Verantwortung, die die den Auftrag erteilenden Medien eingehen – auch für Freelancerinnen und Freelancer.
Reporter ohne Grenzen wird sich bemühen, in den nächsten Tagen fortlaufend möglichst viele Informationen zur Verfügung zu stellen. Das RSF-Nothilfereferat ist ansprechbar für Anfragen von Kolleginnen und Kollegen, die Schutz und Unterstützung brauchen. Für internationale Berichterstatterinnen und Berichterstatter bietet RSF einen Versicherungsschutz für Kriegs- und Krisengebiete (mehr Informationen unter assistance@rsf.org). Kugelsichere Westen und Helme können im Internationalen Sekretariat von Reporter ohne Grenzen in Paris ausgeliehen werden (kein Versand möglich). Voraussetzung für beides ist eine Mitgliedschaft bei RSF.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Ukraine auf Platz 97, Russland auf Platz 150 von 180 Staaten.“
PM der RoG vom 24.2.22