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6. März 2024

Der Preis ist frei

Manche Stipendien und Preise für Journalist:innen mögen beliebig oder eitel scheinen (ausgenommen der Himmel-und-Hölle-Preis, natürlich). Wahr ist aber auch: Sie bessern die klamme Kasse von freien Kolleg:innen auf. Und sie verschaffen dem freien Journalismus eine Bühne, die er viel zu selten betritt.

Deshalb hat unsere Newsletter-Redaktion zahlreiche aktuelle Ausschreibungen gesammelt und sortiert. Viel Erfolg beim Bewerben! Falls ihr gewinnt, sagt Bescheid. Das feiern wir mit euch via Newsletter und Social Media!

Preise

Wer hintergründige, gendersensible und aufklärende Berichterstattung zu aktuellen Themen betreibt, kann sich bis zum 31. März für den Courage-Preis des Journalistinnenbunds bewerben.

Das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik vergibt einen Preis für Wirtschaftsjournalismus. Im Idealfall prägt der eingereichte Beitrag die wirtschaftspolitische Diskussion nachhaltig durch neue Fakten oder Einsichten. Nominierungsschluss ist am 31. März.

Der Georg von Holtzbrinck Preis würdigt herausragende Leistungen im Wissenschaftsjournalismus. Ihr könnt z. B. Texte, Beiträge aus Hörfunk und TV sowie Reels einreichen. Bewerbt euch bis zum 27. März.

Anne Raith vom Deutschlandfunk hält 2022 den Freischreiber-Himmelpreis in den Händen.

Mit dem Midas Prize for Journalism in Minority Protection and Cultural Diversity in Europe werden herausragende Beiträge zu den Themen Minderheitenschutz und kulturelle Vielfalt im Kontext der europäischen Integrationsprozesse ausgezeichnet. Beiträge könnt ihr bis zum 31. März einreichen.

Bis zum 8. März könnt ihr euch noch für den Deutsch-Französischen Journalismus Preis (DFJP) bewerben. Willkommen sind verschiedene Formate aus deutscher, französischer und europäischer Sicht in allen Kategorien. Der Preis ist je Kategorie mit 6.000 Euro dotiert. 

Noch bis 30. April läuft die Bewerbung für den Journalistenpreis der Verbraucherzentrale NRW. Gefragt sind Recherchen zu Verbraucherthemen mit NRW-Bezug.

Gesellschaftskritische Themen stehen beim Alternativen Medienpreis der Nürnberger Medienakademie und der Stiftung Journalistenakademie im Fokus. Kategorien: Macht, Geschichte, Leben, Vernetzung und Zukunft. Bewerbungsschluss ist der 31. März.

Um Bürgerbeteiligung und politische Teilhabe geht’s beim Medienpreis Vielfältige Demokratie der gleichnamigen Allianz. Frist: 31. März.

Wer sich kritisch-konstruktiv mit Denkmalschutz und Denkmalpflege beschäftigt hat, kann sich bis 31. März für den Medienpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bewerben.

International: Grenzüberschreitenden investigativen Journalismus in Europa zeichnet der IJ4EU Impact Award des European Centre for Press and Media Freedom aus. Bewerbung bis 31. März.

Der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte widmet sich Kinderrechten in Österreich und Deutschland sowie international. In der Sonderkategorie Peter Scholl-Latour Preis geht es um die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten. Frist: 31. März

Bis 31. März läuft auch die Bewerbung für den Medienpreis Luft- und Raumfahrt.

Medienpreis „Prävention in der Schwangerschaft“: Die Stiftung für das behinderte Kind zeichnet Veröffentlichungen zur Prävention, Früherkennung und Frühbehandlung kindlicher Behinderungen aus. Bewerbung bis 31. März.

Übergabe Freischreiber Himmel-Preis 2019: Carola Dorner, Juan Moreno, Nicola Kuhrt (von links)
Juan Moreno freut sich flankiert von den Freischreiberinnen Carola Dorner & Nicola Kuhrt über den Himmelpreis 2019.

Wirtschaftsjournalist:innen: Wer Zahlen, Daten und Fakten rund um die Wirtschaftspolitik für ein Nicht-Fachpublikum hervorragend aufbereitet hat, kann sich bis 31. März für den IWP-Preis für exzellenten Wirtschaftsjournalismus des Forschungsinstituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern (IWP) bewerben. 

Mit dem Herz der deutschen Wirtschaft, nämlich dem Mittelbau, beschäftigt sich der Medienpreis Mittelstand. In der Vergangenheit wurden nicht nur Beiträge über Unternehmen, sondern auch über Pfleger:innen und Erdbeerbauern ausgezeichnet. Frist: 31. März.

Speziell um Geldanlagen geht’s beim neuen Journalistenpreis Verantwortung im Kapitalmarkt. Ausgezeichnet werden Beiträge, die sich „informativ und nicht investigativ“ (!) mit den Themen Finanz- und Kapitalmarkt, Governance, Sustainability, Unternehmensanalyse oder Immobilien beschäftigt haben. Stifterin ist die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management. Frist: 28. März.

Um Wirtschaftsthemen in Mecklenburg-Vorpommern geht’s beim Medienpreis RUFER der dortigen Industrie- und Handelskammern. Frist: 29. März.

Stipendien

Vorab: Eine neue Datenbank hilft bei der Orientierung in der unübersichtlichen Welt der Journalismusförderung. Die Website www.medien-foerderung.de verzeichnet Stipendien und Förderprogramme und soll fortlaufend ausgebaut werden. Das neue Angebot wird betrieben vom Media Lab Bayern, dem Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW und dem MIZ Babelsberg. Wenn alles gut läuft, können wir uns diese Rubrik hier zukünftig sparen!

Die Leibniz-Gemeinschaft vergibt ein Recherchestipendium. Während eines Gastaufenthalts von bis zu zwei Monaten kann an einer Einrichtung des Forschungsnetzwerks Leibniz R ein selbst gewähltes Projekt mit Bezug zur städtischen, ländlichen und regionalen Entwicklung recherchiert werden. Bewerbt euch bis zum 22. März. 

Um Wissenschafts- und Auslandsjournalismus im deutschen Sprachraum zu verbessern, fördert die Studienstiftung des deutschen Volkes z. B. Praktika und Volontariate im In- und Ausland ab einer Dauer von neun Monaten. Anmeldefrist ist der 31. März. 

Heißt zwar Stipendium, ist aber letztlich ein Auftrag für einen Klima-Dossier-Beitrag auf der Website der Heinrich-Böll-Stiftung. Für 2800 Euro (Reisekosten sind damit schon gedeckt!) sollen die Auserwählten vor Ort zu Klima-Desinformation recherchieren. Mehrfachverwertung ist möglich. Bewerbung bis 10. März.

Auf nach Japan – mit einem Stipendium der Internationalen Journalisten-Programme (IJP). Das Austauschprogramm richtet sich an Journalist:innen von 28 bis 45 Jahren. Japanischkenntnisse sind erwünscht, allerdings keine Pflicht. Englisch schon. Die deutschen Teilnehmer:innen werden von Mitte September bis Mitte November 2024 in Japan sein und erhalten 4000 Euro. Bewerbung bis 31. März.

Auf nach Polen – auch mit dem IJP. Das Stipendium ist für Recherchen zu Klima- und Energiethemen im Nachbarland gedacht, am besten grenzüberschreitend. Sechs bis acht Wochen sind dafür in der Gastredaktion eingeplant. Das Stipendium beträgt 3800 Euro. Bewerbung bis 15. März.

Teufel gibt’s leider auch immer wieder. Die hier sind aber freie Engel – bei der Verleihung des Himmel-Hölle-Preises 2019.

Auf in die USA – genauer gesagt nach Washington oder New York – geht es mit dem RIAS-USA-Journalistenprogramm. Das Stipendium umfasst zwei Wochen Gesprächstermine und eine Woche Praktikum und richtet sich an Radiojournalist:innen zwischen Mitte 20 und Mitte 50 mit mehrjähriger Berufserfahrung. Bewerbung bis 31. März.

Für EU-Grenzen überschreitende Recherchen sind die aktuellen Stipendien Freelancer Support Scheme (für ein Team aus mindestens zwei Freien aus unterschiedlichen EU-Ländern) und Investigation Support Scheme (für Teams aus Journalist:innen oder Medien aus mindestens zwei EU-Ländern) gedacht. Unter anderem unterstützt die EU-Kommission die Programme. Bewerbung jeweils bis 31. März.

Den Einstieg in den Auslands- oder Wissenschaftsjournalismus unterstützen die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Dr. Alexander und Rita Besser-Stiftung. Sie fördern journalistische Praktika und Volontariate in Redaktionen, Verlagen, Rundfunk- oder Fernsehstationen im In- und Ausland ab einer Dauer von neun Monaten. Auch die praktische Ausbildung an einer Journalistenschule oder Praxissemester an Hochschulen können mit maximal 12.000 Euro im Jahr unterstützt werden. Bewerbung bis 31. März.

Weiterbildung in (investigativem) Erzähljournalismus: Die Reporter-Akadamie vergibt Vollstipendien für ihre Kurse. Aktuell für die „Meisterklasse Erzähljournalismus“ und „Erzählenden Investigativjournalismus“, die im April stattfinden. Bewerbung bis 25. März.

Wer zu Demokratiefragen des digitalisierten Finanzsektors recherchieren will, kann sich fortlaufend für einen Gastaufenthalt am Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung (Zevedi) der TU Darmstadt bewerben. Zusammen mit der Mercator-Stiftung vergibt das Zevedi jährlich bis zu fünf Stipendien. Für vier bis sechs Wochen erhalten die „Mercator-Journalists in Residence“ monatlich 3500 Euro, um sich ihrem Forschungs- oder Praxisvorhaben widmen zu können.


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