Leitlinien

Auf unserem Gründungskongress im November 2008 haben wir als Basis unseres Verbandes Leitlinien aufgestellt. Diese Leitlinien der Arbeit von Freischreiber finden Sie hier. Im Jahr 2011 haben wir diese in einen Code-of-Fairness für Redaktionen übersetzt.

So arbeiten wir 

1. QUALITÄTSBEWUSST

Unsere Mitglieder sind dem Qualitätsjournalismus verpflichtet. Sie liefern Stücke, die gewissenhaft und dem Thema angemessen recherchiert sowie wahrheitsgemäß verfasst sind und die Wirklichkeit nicht verzerren. Sie veröffentlichen Zitate, Informationen, Bilder und O-Töne nur, wenn ihnen deren Quellen bekannt sind und sie diese auf Grundlage ihrer Recherchen für seriös halten. Wenn sich ein Thema im Lauf der Recherche verändert, sprechen unsere Mitglieder dies mit dem zuständigen Redakteur ab. Unsere Mitglieder bieten Artikel und Beiträge, die bereits veröffentlicht worden sind, nicht als exklusive Erstveröffentlichungen an. Zweitveröffentlichungen sind entsprechend aktualisiert. All das setzt voraus, dass Verlage bereit sind, für Qualitätsjournalismus, insbesondere für exklusive oder investigative Beiträge, angemessene Honorare zu bezahlen.

2. UNABHÄNGIG

Der Verband ist die Interessenvertretung hauptberuflich freier Journalisten. Entsprechend diesem Eigenanspruch trennen wir PR und Journalismus. Durch die schlechte Honorarlage im Journalismus sind allerdings viele freie Journalisten gezwungen, auch PR- Aufträge anzunehmen. Mitglieder, die in beiden Bereichen tätig sind, halten diese streng voneinander getrennt. Sie legen Abhängigkeiten und Interessenverflechtungen, wenn sie gegeben sind, gegenüber ihrem Auftraggeber offen. Sie lancieren keine als Journalismus getarnten PR-Beiträge. Sie lassen sich nicht von zwei Seiten bezahlen. Solche Praktiken sind mit unserem Verständnis von Journalismus unvereinbar.

3. ZUVERLÄSSIG

Unsere Mitglieder verstehen sich als freie, verlässliche und ökonomisch denkende Journalisten. Sie liefern Texte in vereinbartem Umfang, termingerecht und unter den vom Auftraggeber vorgegebenen Bedingungen in der bestmöglichen Qualität. Bei Verzögerungen halten sie mit der Redaktion Rücksprache. Sie rechnen ihre Kosten wahrheitsgemäß und zügig ab.

4. VERTRAUENSVOLL

Unsere Mitglieder wahren das Redaktionsgeheimnis und plaudern nicht bei Konkurrenten über Pläne ihrer Auftraggeber.

Was wir von unseren Auftraggebern erwarten

1. RASCHE UND ZUVERLÄSSIGE ENTLOHNUNG

Unsere Mitglieder haben das Ziel, ihre Beiträge stets pünktlich zu liefern. Sie können deshalb auch erwarten, dass sie pünktlich entlohnt werden. Wir erwarten von unseren Kunden, dass sie Honorare bei Lieferung und Abnahme durch den Redakteur bezahlen, nicht erst bei Druck oder Sendung. Unsere Mitglieder stehen nicht finanziell für redaktionelle Fehlentscheidungen oder organisatorische Mängel in der Redaktion gerade. Deshalb müssen Beiträge, die aus redaktionellen Gründen nicht erscheinen, in voller Höhe honoriert werden. Wir fordern die Verlage auf, anders lautende Passagen aus Autoren- und Rahmenverträgen zu streichen.

2. GEGEN BUY-OUT

Unser geistiges Eigentum ist unser Kapital. Der Verband wendet sich gegen den Ausverkauf von Nutzungsrechten an den Werken seiner Mitglieder. Die Mehrfachnutzung von Beiträgen muss auch mehrfach bezahlt werden. Exklusiv- bzw. Erstverwertungsrechte müssen gesondert vereinbart und honoriert werden. Über jede Verwendung des Werkes über den ursprünglichen Zweck hinaus wird der Urheber informiert. Eine Weitergabe außerhalb des jeweiligen Medienunternehmens ist nur nach Absprache mit dem Autor und gegen zusätzliches Honorar möglich. Es ist unser Ziel, eigene Geschäftsbedingungen zu formulieren und als Geschäftsgrundlage für freie Journalisten bei deutschen Verlagen, Sendern und Online-Portalen durchzusetzen.

3. REAKTION DER REDAKTION

Kunden können von uns exklusive und kreative Themenvorschläge erwarten. Anderseits erwarten wir von den Redaktionen, dass sie auf Exposés, die erkennbar speziell auf eine Redaktion zugeschnitten sind, in einem angemessenen Zeitraum reagieren. Dieser sollte sich am Erscheinungsrhythmus des Mediums orientieren.

4. PROFESSIONELLE VEREINBARUNGEN

Zur professionellen Zusammenarbeit zwischen freien Journalisten und Redaktionen gehört es, bei der Absprache über das Thema auch über den Umfang des Auftrags und seine Honorierung zu sprechen, anschließend folgt eine kurze schriftliche Bestätigung der Redaktion.

5. ZÜGIGE ABNAHME

Wir erwarten von unseren Kunden eine zügige Abnahme von Beiträgen, die sich am Erscheinungsrhythmus des Mediums orientiert. Nur innerhalb dieses Zeitraums hat die Redaktion auch Anspruch auf eine Nachbesserung.

6. RECHT AUF DEN LETZEN BLICK 

Unsere Mitglieder tun alles, um Fehler in ihren Beiträgen zu vermeiden. Damit diese auch nicht im weiteren Produktionsprozess entstehen, ist es sinnvoll, die Autoren in diesen Prozess einzubinden. Dazu gehört auch, dass Redakteure dem Autor die Endfassung seines Beitrags noch einmal zur abschließenden Durchsicht übermitteln. Immerhin bürgt er mit seinem Namen für den Inhalt. Dies hilft beiden Seiten, Fehler zu vermeiden.

7. ZUVERLÄSSIGE UND TRANSPARENTE KOSTENERSTATTUNG

Unabhängiger Journalismus setzt voraus, dass freie Autoren sich auch bei ihren Aufwendungen nicht von Dritten abhängig machen müssen. Unsere Mitglieder kennen den Kostendruck, dem Redaktionen ausgesetzt sind. Sie versuchen daher, einen
angemessenen Budget-Rahmen bei der Recherche einzuhalten und bei Recherchen keine unnötigen Kosten zu verursachen. Deshalb erwarten sie, dass die entstandenen Kosten in vollem Umfang vom Auftraggeber übernommen werden. Dazu gehören insbesondere: Archivkosten, Übernachtungskosten, Reisekosten, Kilometergeld, Informationshonorare, Kosten für Datenübertragung. Wir setzen uns für eine transparente Spesenordnung ein, in der die tatsächlich entstandenen Kosten ersetzt werden. Dazu gehört auch, dass Reise- und Materialkosten sowie Tagespauschalen in der Regel nicht im Honorar aufgehen, sondern gesondert ausgewiesen und bezahlt werden.