Beim nächsten Leipzig-Stammtisch sprechen wir über das Thema Journalistenpreise:
Zu Gast ist der freie Kollege Jonas Seufert. Er hat bereits einen Grimme Online Award, den Civis Medienpreis und den deutsch-polnischen Journalistenpreis erhalten und wird in das Thema einführen. Danach diskutieren wir, was Journalist:innen überhaupt von diesen Preisen haben. Wie gehst du vor, um sie zu gewinnen, wo informierst du dich – und macht es Sinn, das Projekt „Journalistenpreise“ strategisch anzugehen?
Beim nächsten Leipzig-Stammtisch sprechen wir über das Thema Journalistenpreise:
Zu Gast ist der freie Kollege Jonas Seufert. Er hat bereits einen Grimme Online Award, den Civis Medienpreis und den deutsch-polnischen Journalistenpreis erhalten und wird in das Thema einführen. Danach diskutieren wir, was Journalist:innen überhaupt von diesen Preisen haben. Wie gehst du vor, um sie zu gewinnen, wo informierst du dich – und macht es Sinn, das Projekt „Journalistenpreise“ strategisch anzugehen?
Unsere Regioleiterinnen Caroline und Insa freuen sich auf dich!
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Die Regionalgruppe Leipzig versammelt freie Print-, Online- und Rundfunk-Journalist*innen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Neben regelmäßigen Treffen, bei denen sich die Freien vernetzen und austauschen können, finden in unregelmäßigen Abständen Workshops und Diskussionsrunden statt. Neuigkeiten gibt es über den regionalen Verteiler (bei Aufnahmewunsch hier entlang, bitte).
Die Gruppe leiten Insa van den Berg und Carolin Wilms. Sie freuen sich über Unterstützung bei der Organisation der Treffen. Du erreichst sie hier.
Kurz vor der Landtagswahl wollen wir darauf aufmerksam machen, dass wir uns kurz nach der Landtagswahl wiedersehen:
- Am 4. September ab 19.30 Uhr in Präsenz…
- …in einem Restaurant in Leipzig FÄLLT LEIDER AUS
Ohne Oberthema: Einfach zum Quasseln, zum Perspektiven ausloten, zum Kennenlernen, zum Entscheidungen besprechen, zum Tränen trocknen, zum auf Honorare schimpfen, zum Verbünden.
Wir freuen uns, wenn du dabei bist. Gib bitte kurz Bescheid, damit wir einen Tisch reservieren können. Wir informieren dich dann über den Treffpunkt.
Es grüßen aus Liegestühlen (zumindest teilweise in der Phantasie) die Regioleiterinnen
Insa van den Berg und Carolin Wilms
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PS: Carolin und Insa freuen sich über deine Ideen für nächste Treffen. Du erreichst sie hier. Den Mailverteiler der Gruppe findest du hier.
Miese Löhne, Hass und Hetze – die Arbeitsbedingungen für Journalist*innen im Osten von Deutschland verschlechtern sich. Mit Blick auf die Landtagswahlen überlegen insbesondere Freie, die Region zu verlassen. Andere bleiben vor Ort, um Aufklärungsarbeit zu leisten.
Insa van den Berg ist regelmäßig mit freien Journalist*innen im Gespräch. Sie ist Freischreiberin und neben ihrer Kollegin Carolin Wilms Regio-Leiterin in Leipzig. Dem aggressiven Klima begegnet sie mit ihrem Newsletter newsgierig. Was das bringt? Vorstandsmitglied Elisa Kautzky hat Insa dazu interviewt:
Elisa Kautzky: Körperverletzung, Überfälle, Cyberbullying – woher kommt der Hass gegenüber Journalist*innen vor allem im Osten Deutschlands?
Insa van den Berg: Die Situation für Journalist*innen hat sich vor zehn Jahren mit Pegida stark verändert, seitdem werden wir als Feindbild angesehen. Damals bezog sich das in erster Linie auf die von Demos Berichterstattenden. Heute machen Journalist*innen in allen Bereichen schlechte Erfahrungen. Gelegentlich endet das Gespräch bereits, wenn man sich als Journalist*in vorstellt. Wir werden als Bedrohung wahrgenommen, als verlängerter Arm der Regierung.
Du bist im steten Austausch mit freien Journalist*innen. Was wünschen sich die Freien an Unterstützung seitens der Redaktionen?
Zunächst einmal ein Bewusstsein dafür, wie groß der Unterschied ist, fest oder frei zu arbeiten, beispielsweise im Hinblick auf die Sicherheitsbedingungen bei Recherchen. Es geht teilweise ganz schön heiß her im Landtagswahlkampf, sodass Gewalterfahrungen für Kolleg*innen nicht unwahrscheinlich sind. Während Festangestellte ohne größere Diskussionen mit Sicherheitswesten, Helmen oder Personenschutz losgeschickt werden, müssen Freie erst darum bitten oder regelrecht dafür kämpfen. Auch und gerade den Landtagswahlkampf zu beobachten, würde aber ohne Freie nicht funktionieren. Das in den Redaktionen anzuerkennen und pro-aktiv Unterstützung bei Gefährdungslagen anzubieten, wäre wertschätzend.
Was beschäftigt die Kolleg*innen im Osten gerade besonders?
Hier in Sachsen treibt viele Kolleg*innen um, dass Hass mittlerweile zum Alltag gehört. Mal sind es Bedrohungen, mal ganze Hetzkampagnen gegen Einzelne. Das geht von zerstochenen Reifen bis hin zu verbalen Übergriffen oder körperlicher Gewalt. Vor allem auf dem Land ist es für Kolleg*innen manchmal brandgefährlich, weil die Menschen sie kennen und wissen, wo sie wohnen. Gerade im Lokaljournalismus kann das bedeuten, dass Kolleg*innen sich selbst zensieren, weil es zu gefährlich ist, über bestimmte Personen oder Dinge zu berichten. Aber das gilt ja nicht nur für den Osten. Und natürlich gibt es auch noch Journalist*innen, die ihre Arbeit unbesorgt machen können.
Hast du ein konkretes Beispiel für diesen Hass?
Ich denke sofort an Fretterode. Im Frühjahr 2018 haben Rechtsextreme zwei Journalisten bei ihrer Arbeit schwer verletzt. Sie wurden mit dem Auto verfolgt. Das Auto landete im Straßengraben, die Rechtsextremen attackierten sie mit Baseballschläger und Messer und raubten die Kameraausrüstung. 2022 gab es ein Urteil: Für den einen Angreifer eine Jugendstrafe von 200 Sozialstunden, für den anderen ein Jahr und neun Monate Jugendfreiheitsstrafe auf Bewährung. Die Vorsitzende Richterin hat keinen gezielten Angriff auf die freie Presse gesehen.
Der Bundesgerichtshof hat das strittige Urteil im März aufgehoben, der Prozess muss neu aufgerollt werden. Aber was bedeutet das für die Journalisten? Nach einem schweren körperlichen Angriff und jahrelangem Prozess ist das Kapitel noch immer nicht abgeschlossen. Das ist sehr belastend und hat Auswirkungen auf die Lebensqualität und Karriere.
Gibt es viele Freie aus dem Osten, die überlegen, ihren Job aufzugeben?
Ja, gerade im Zusammenhang mit den Landtagswahlen. Auch wenn viele Journalist*innen idealistisch sind, manche sagen: „Wenn die AfD die stärkste Fraktion wird, sind wir weg“. Andere wiederum meinen: Bei dieser Gewalt und den miesen Honoraren suche ich mir einen anderen Job. Das macht was mit einem, wenn du täglich Hass erfährst oder Anzeige erstatten musst. Wenn du misstrauisch wirst, Leute in deine Wohnung zu lassen. Als Freie*r oder Journalist*in mit Migrationshintergrund ist man besonders gefährdet. Wenn dann noch der Rückhalt aus der Redaktion fehlt, was soll man tun? Manche sagen aber auch, es ist wichtig, jetzt zu bleiben und zu berichten. Denn Gewaltandrohungen gegen Journalist*innen sind eben kein typisch ostdeutsches Phänomen.
Welche Auswirkungen hat die Bedrohungslage für dich persönlich?
Ich habe auch schon unangenehme Erfahrungen gemacht. Gleichzeitig gibt es diesen Gewöhnungseffekt – man gewöhnt sich irgendwann ein bisschen an die Anfeindungen, wenn es nicht total überhandnimmt. Eigentlich ein Unding!
Bei Menschen ohne Medienerfahrung muss ich erstmal Vertrauen aufbauen. Bei einigen ist das schon gar nicht mehr möglich. Und ich merke, wie viel Unwissenheit über unseren Beruf herrscht. Ich verbringe einen großen Teil meiner Arbeit damit, Gesprächspartner*innen zu erklären, wie das abläuft, wenn ich sie interviewe. Oder ich werde von Menschen angerufen, die glauben, wenn sie mit einer freien Journalistin sprechen, landen sie nicht bei den angeblich von der Regierung gesteuerten Medien – sondern bei einer unabhängigen Autorin, die auch offen für Denunziationen sei. Da muss ich dann passen. Auch wenn ich frei statt fest angestellt arbeite, gelten für mich natürlich auch journalistische Standards wie das Überprüfen von Vorwürfen. Es fehlt da also schon an dem Wissen um Arbeitsverhältnisse.
Ist diese Unwissenheit auch ein Grund dafür, dass du deinen Newsletter gestartet hast?
Teilweise ja, bei dem „newsgierig“-Projekt will ich Leuten zeigen, wie wir Journalist*innen arbeiten und was wir den Leuten alles abnehmen mit unserer Arbeit. Mein Einsatz hilft mir aber auch, mich nicht so hilflos zu fühlen. Denn Medienbildung scheint im kleinen Rahmen echt etwas zu bewirken. Ein halbes Dutzend Menschen konnte ich schon zum Umdenken über Journalist*innen bewegen. Das ist nur ein kleiner Tropfen, aber jeder einzelne zählt. Und ich reihe mich ja nur ein in das Engagement von vielen großen Initiativen wie LieDetectors und Reporter4you.
Also gibt es Grund zur Hoffnung?
Ja, es passiert etwas! Viele versuchen, die Situation zu verbessern. Es gibt den Schutzkodex von Reporter ohne Grenzen, dem sich immer mehr Medienhäuser anschließen. Das verbessert auch die Situation für Freie, etwa wenn sie die Zusage für Geleitschutz bekommen oder psychologische und rechtliche Unterstützung seitens der Redaktion erwarten können. Dazu gibt es die Helpline von Netzwerk Recherche, ein niedrigschwelliges, kostenloses und anonymes Angebot für alle, die hin und wieder denken „Ich kann das nicht mehr“.
Und dann gibt es ja noch die Freischreiber-Stammtische…
Genau, wir am Standort Leipzig treffen uns alle zwei Monate, je nach Nachfrage vor Ort oder online. Das ist echt hilfreich, wenn man solche Angebote wie die Regio-Gruppen in Anspruch nehmen kann. Sich auszutauschen, das Gefühl zu haben, dass man mit Problemen nicht alleine ist und dass man über Lösungsansätze diskutieren kann. Ich persönlich erfahre viel Unterstützung von freien Kolleg*innen, das ist ein großes Geschenk.
Was kann man sonst als einzelne*r Freie*r tun?
Andere Möglichkeiten der Berichterstattung suchen, die den Fokus vom Problem zu den Lösungen schieben. Bei unserem Juni-Treffen haben wir beispielsweise darüber diskutiert, mehr zu Demokratieprojekten zu machen – als konstruktiven Ansatz. Das kann man natürlich auch im Westen tun.
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Du arbeitest als Journalist:in und bist betroffen von mentaler Belastung im Job? Die kostenlose Helpline von Netzwerk Recherche e. V. bietet Hilfe an:
+49 (0) 30 75 43 76 33 oder per Mail
Montag und Dienstag von 18 bis 20 Uhr
Donnerstag von 16 bis 18 Uhr
Freitag von 8 bis 10 Uhr
Die Zahl der Angriffe auf Journalist:innen wächst bundesweit. Zum Alltag gehören Beleidigungen, gelegentlich Drohungen, manchmal gibt es körperliche Angriffe. Extrem rechte Akteur:innen und Bewegungen – nicht ausschließlich in den ostdeutschen Bundesländern, aber auch hier – begünstigen dieses aggressive Klima gegenüber uns Medienschaffenden. Im sogenannten Superwahljahr denken Journalist:innen darüber nach, den Beruf zu verlassen oder die Region.
Die Leipziger Regiogruppe will über die Bedrohungslage sprechen und sich über Zukunftspläne austauschen. Freischreiber aus Brandenburg und Thüringen sind ebenfalls herzlich willkommen.
Zu Gast ist Autor Michael Kraske („Tatworte. Denn AfD & Co. meinen, was sie sagen“, „Der Riss. Wie die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört“ oder „Ich bin dann mal drübenr – Von einem, der auszog den Osten zu lieben“).
Wir – members only – treffen uns über Zoom. Mitglieder melden sich bitte per Mail an.
- 18. Juni, 19.30 Uhr, Zoom (wegen Krankheit verlegt vom 5.6.)
- Nur für Mitglieder, nur mit Klarnamen.
Die Zahl der Angriffe auf Journalist:innen wächst bundesweit. Zum Alltag gehören Beleidigungen, gelegentlich Drohungen, manchmal gibt es körperliche Angriffe. Extrem rechte Akteur:innen und Bewegungen – nicht ausschließlich in den ostdeutschen Bundesländern, aber auch hier – begünstigen dieses aggressive Klima gegenüber uns Medienschaffenden. Im Vorfeld des sogenannten Superwahljahres denken Journalist:innen darüber nach, den Beruf zu verlassen oder die Region.
Die Leipziger Regiogruppe will über die Bedrohungslage sprechen und sich über Zukunftspläne austauschen. Freischreiber aus Brandenburg und Thüringen sind ebenfalls herzlich willkommen.
Zu Gast ist Autor Michael Kraske („Tatworte. Denn AfD & Co. meinen, was sie sagen“, „Der Riss. Wie die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört“ oder „Ich bin dann mal drübenr – Von einem, der auszog den Osten zu lieben“).
Wir – members only – treffen uns über Zoom. Mitglieder melden sich bitte per Mail an.
- 5. Juni, 19.30 Uhr, Zoom (wegen Krankheit verschoben auf den 18.6.)
- Nur für Mitglieder, nur mit Klarnamen.
Produzierst du Podcasts und hast großen Spaß daran? Verdienst damit aber kaum oder kein Geld? Dann nimm am nächsten Leipziger Regio-Stammtisch teil:
Zu Gast ist der erfahrene Podcaster, Produzent und Trainer Philipp Eins. Er schreibt Konzepte, moderiert und schneidet Podcasts. Wenn das Format noch nicht sitzt, hilft er mit Trainings und Workshops.
Am 8. Mai beantwortet Philipp die wichtigsten Fragen zum Thema: Wie generierst du mit deinem Podcast Reichweite? Wie funktioniert Crowdfunding? Welche Vermarktungsstrategien eignen sich?
Wir freuen uns auf dich! Deine Regio-Leiter:innen Carolin und Insa
PS: Du willst keinen Termin der Leipziger Regios mehr verpassen? Hier trägst du dich in den Mail-Verteiler „Wilder-Osten“ ein.
Papierkram. Langeweile, Sorgen, kein Durchblick? Wir wollen über etwas sprechen, das einigen Freien sehr unangenehm ist:
Bei unserem nächsten Austausch am 3. April geht es um das Thema Buchhaltung und Steuern.
Wenn du dabei sein möchtest, melde dich bei den Regio-Leiterinnen Carolin oder Insa an.
Du möchtest kein Treffen der Leipziger Regios (aka „Wilder Osten“) mehr verpassen? Trag dich hier auf unserem Verteiler ein. Wir freuen uns auf dich!
Hallo wilder Osten, bevor die alljährliche Weihnachtshektik beginnt, wollen wir euch eine entspannte Zeit wünschen und auf unseren nächsten Stammtisch hinweisen:
An dem Termin sprechen wir mit Freischreiberin Stefanie Helbig über Freie in Funk und Fernsehen. Stefanie leitet gemeinsam mit Lisbeth Schröder die Gruppe der Fernsehfreien. Seit März 2017 ist sie freie Journalistin. Hauptsächlich produziert Stefanie 6 bis 10 Minüter für öffentlich-rechtliche Magazine und Texte für Onlinemedien (Zeit Online, ZDFwiso, frontal, rbb Supermarkt, Vice).
Übrigens: Wenn ihr Hinweise habt, wie wir unsere Treffen oder die Regionalgruppe insgesamt interessanter machen können, so dass ihr auch teilnehmt, dann zögert bitte nicht, uns das mitzuteilen. Um den Link zum Treffen zu bekommen, wendet euch ebenfalls an uns.
Lasst es euch gut gehen!
Beste Grüße von Insa und Carolin
Mehr Ideen als Zeit und Kraft? Oder totale Blockade? Unser nächstes Leipzig-und-Umgebung-Treffen findet am 1. November statt – zum Schwerpunkt „Themen entwickeln“.
Wie immer gibt es zu Beginn einen kleinen Impuls, der in den Abend einführt. Im Anschluss wollen wir dann gemeinsam über das Sammeln von Ideen, Kreativität und verschiedene Techniken sprechen. In der Erkältungszeit treffen wir uns online via Zoom.
Wer dabei sein will, schreibt bitte eine Mail.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
Viele Grüße von
Carolin und Insa