Arbeitsgruppen
7. März 2014

„Überstunden, Lügen, Arschlöcher“ – die “unterbezahlte Hölle” der Medienbranche

„Überstunden, Lügen, Arschlöcher“, so ist der Blog-Beitrag von Anneli Botz überschrieben, in dem sie über die Arbeitsbedingungen in der Medienbranche , der „unterbezahlten Hölle“ schreibt.

Zunächst als Praktikantin (was sonst?), dann als festangestellte Redakteurin mit sage und schreibe 1.000 Euro im Monat stürzt sie sich mit Begeisterung in die Arbeit, dreht Beiträge über die Musikszene, macht Interviews, arbeitet rund um die Uhr. Ja, vieles an dem Beruf macht ihr, wie vielen, Spaß, wenn nur nicht die wirklich untragbaren Arbeitsbedingungen wären, die schließlich dazu führen, dass sie fristlos kündigt.

Mehr dazu: Die unterbezahlte Berliner Hölle.
Im Moment erlebe ich das bei vielen Kolleginnen und Kollegen: auch langjährig Beschäftige bekommen plötzlich immer weniger Aufträge, die Produktionen werden immer schlechter bezahlt, es gibt weniger Drehtage, weniger Schnitt…
Besonders hart trifft es die freien Kolleginnen und Kollegen, denen oft jegliche tarifliche Absicherung fehlt. Die bei den kleinen Produktionsunternehmen Beschäftigten müssen erleben, dass der finanzielle Druck auf sie weiter gegeben wird.

Wie schwierig die Situation gerade für freie Fernsehjournalisten ist, zeigen auch die vier Videos bei Vocer.
Es wird Zeit, dass wir uns gegen solche Arbeitsbedingungen wehren!
Und jetzt eine gute Nachricht, überall gärt es: Unter dem Motto: „Der Rundfunk brennt!“ haben Mitglieder von Freischreiber, Verdi (Deutsche Welle, WDR, connexx, Interessenvertretung der Medienschaffenden) und dem Bundesverband der Fernsehkameraleute (BVFK) in Köln die Initiative „Rundfunkretter“ gegründet, die mit Veranstaltungen und öffentlichen Aktionen auf die Arbeitsbedingungen in unserer Branche aufmerksam machen wollen. „Der Rundfunk brennt – wir wehren uns!“
(Michael Schomers)


Verwandte Artikel

Freifunker
28. Januar 2019

"Bisweilen prekär": Freie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Eine neue Studie hat die Situation von freien Mitarbeiter*innen bei bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten untersucht. Freiberufler*innen, die für öffentlich-rechtliche Sendeanstalten tätig sind, seien gegenüber festangestellten... Weiterlesen
Berlin
06. Juli 2014

Freifunker und das Deutschlandradio

Es ist wohl die umstrittendste Programmreform seit Bestehen des Deutschlandradio. Die fast zweijährige Planungsphase war geprägt von Querelen und Protesten der Mitarbeiter. Auf Personalversammlungen musste... Weiterlesen
Arbeitsgruppen
29. April 2014

Freischreibers Glotze (2)

Zum Jagen tragen... Haben Sie es gesehen? Da lief vor zwei Wochen ein großes und wirklich großartiges Projekt auf Arte: „24h Jerusalem“. Ein aufwändiges Projekt,... Weiterlesen
Arbeitsgruppen
02. April 2014

Freischreibers Glotze (1)

Unter dem Titel „Freischreibers Glotze“ sollen hier in lockerer Folge Themen aus dem Bereich Funk und Fernsehen angesprochen werden, die Freischreiber interessieren könnten. Aktuelle Themen,... Weiterlesen