4. September 2013

Jakob Augstein: Freie Journalisten müssen große Verlage unter Druck setzen!

Menschen ändern sich. Und Meinungen auch. So war Freitag -Verleger Jakob Augstein bei der letzten Netzwerk-Recherche -Tagung noch der Meinung, wer beim Freitag schreibe, müsse sein Geld leider woanders verdienen. Das empfanden viele freie Autoren damals als Ohrfeige und waren zu Recht empört. Jetzt plädiert Augstein in der neuesten Ausgabe des Medium-Magazins für ein größeres Selbstbewusstsein der Freien und fordert sie zu professionellem Handeln auf. Im Streitgespräch mit ZEIT -Chefredakteur Giovanni di Lorenzo wirbt Augstein sogar für den Berufsverband Freischreiber e.V. und fordert, freie Journalisten müssten die großen, renditestarken Verlage unter Druck setzen. Hier das Augstein-Zitat in seiner vollen Schönheit: „Die Rolle der Freien wird für sehr viele Medien immer wichtiger werden, weil aus Kostengründen die eigenen Apparate verkleinert werden. Umso wichtiger ist es, dass sie sich organisieren. Als der Verband „Freischreiber“ sich gegründet hat, habe ich selber die Notwendigkeit zunächst gar nicht begriffen. Inzwischen aber bin ich der festen Überzeugung, dass die Freien die großen Häuser unter Druck setzen müssen: Wer gute Renditen hat, soll auch angemessene Honorare zahlen. Die Freien dürfen nicht ins Prekariat abgedrängt werden. Den Hinweis auf Ehre als Lohn finde ich da, nun ja, nicht vollständig befriedigend.“


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