DJV nennt Honorardiskussion mit der „Zeit“ eine Luxusdiskussion
Luxusdiskussion“, so heißt die aktuelle Meldung im DJV-Blog, verfasst von Pressesprecher Hendrik Zörner. Mehr als dieses eine Wort braucht es nicht, um hauptberuflich arbeitende freie Journalisten zu kompromittieren. Am Wochenende hatte Kollegin Silke Burmester ein Interview mit Rainer Esser, dem Geschäftsführer des „Zeit“-Verlags geführt. Burmester spricht Honorare an, wie die 120 Euro für einen 8.000 Zeichen Artikel auf Zeit online. Esser nennt sie abwertend „Klein Erna“. In einem Kommentar unter ihrem Interview legt Esser nach, wirft Burmester Verzerrung des Interviews vor, das er zunächst umgeschrieben und dann autorisiert hat. Heute hat sich der DJV positioniert. Neben dem Zeit-Chef. Dafür genügte ein Wort des Pressesprechers: „Luxusdiskussion“. Der DJV verweist ebenso wie „Zeit“-Geschäftsführer Esser in der Diskussion auf Tageszeitungsjournalisten, die wesentlich schlechter bezahlt würden. Tageszeitungshonorare sind selbst da, wo sie den gewerkschaftlichen Vergütungsregeln folgen, völlig unzureichend. Schlimmer geht immer, das wissen wir von unseren Mitgliedern, die wir vertreten, nur allzu gut. Dennoch ist dies kein Argument für schlechte Honorare einer Wochenzeitung wie der Zeit, die seit Jahren schwarze Zahlen schreibt und die von freien Autoren hohe Kompetenz, Expertise, Rechercheaufwand und Textqualität erwartet, die sie zu zahlen nicht bereit ist.