4. September 2013

Das Schicksal des Ghettoblasters

Es ist Sommerloch, die Luft flirrt und wer alles richtig gemacht hat, sitzt jetzt gerade an einem Meer/Baggersee/Planschbecken und liest diesen Text ganz bequem auf dem Smartphone oder Ipad (oder sitzt, weil es in Teilen der Welt gerade heftig regnet, unter dem Vordach seines Strandzeltes oder hat sich in die Umkleide gerettet). Hätte man früher ja auch nicht gedacht, dass man im Freibad irgendwann mal Internet haben würde, damals, als es schon der Gipfel der Coolness war, wenn man einen Ghettoblaster dabei hatte. Aber damals ist lange her, da gab’s ja noch nicht mal Internet … Die Zukunft kommt eben schneller als man denkt, selbst jetzt, wo alles träge schwitzt und die Zeit zäh ist wie Nutella aus dem Kühlschrank. Wer als freier Journalist nicht das Schicksal der Ghettoblaster teilen möchte, tut gut daran, sich Gedanken zu machen. Oder, noch besser, sich mit anderen auszutauschen. Wie es weitergehen kann mit dem Job – oder wie eher nicht, wo die Chancen liegen, wo die Risiken, was man immer schon mal gerne tun wollte und was andere vielleicht schon gewagt haben – kurz: Man tut gut daran, am 18. September in Hamburg zum Freischreiber-Zukunftskongress zu kommen. Und das Beste daran: Man hat was zum Drauf-Freuen für nach den Ferien: tolle Referenten, spannende Diskussionen, nette Leute und eine grandiose Party zum Schluss! Denn, ganz ehrlich: Viel Grund zum Freuen hat man als Freier ja sonst eher selten, wie Christian Jakubetz kürzlich erst wieder in seinem Blog geschrieben hat: “Wer nicht zu den wenigen gehört, denen man per se jede Geschichte wegen ihres großen Namens abnimmt, hat ein echtes Problem: kein Platz, kein Budget, keine Fremdgeschichten mehr – ich habe diese Sachen in den letzten Tagen selber wieder oft genug erlebt.” Es muss sich also etwas ändern, wir müssen uns Alternativen überlegen. Deshalb machen wir den Freischreiber-Zukunftskongress. Die Plätze in den Workshops sind übrigens begrenzt. Frühbucher haben jetzt noch die Chance zur freien Auswahl – und können schon einmal ein virtuelles Badetuch auf ihren Platz im Workshop werfen. Da verfahren wir also nach dem hierzulande ja bestens bekannten Prinzip Sonnendeck. Zögern Sie nicht, uns zu fragen, wenn noch Unklarheiten in Sachen Kongress bestehen oder Sie nicht ganz sicher sind, für welchen Workshop Sie sich entscheiden sollen – wir versuchen, Antworten zu finden ! Schreiben Sie einfach an kontakt(at)freischreiber(.)de Eine Bettenbörse haben wir jetzt auch eingerichtet: Wer ein Bett sucht oder in Hamburg für die Kongress-Zeit eins anzubieten hat, kann sich dort melden. So, und nun aber bitte folgen.


Verwandte Artikel

Preise
24. Mai 2023

„Ich leiste strukturelle Arbeit, die lässt sich frei viel besser machen“

Unsere stellvertretende Vorsitzende Katharina Müller-Güldemeister hat sich für Freischreiber auf der Berliner Preisverleihung „Journalistin und Journalist des Jahres 2022“ des Medium Magazins rumgetrieben. Sie war... Weiterlesen
Termine
22. Mai 2023

Freischreiber wählt

Das Wochenende um den 17. Juni hat es dieses Jahr in sich: Die VG Wort kommt zusammen, das Netzwerk Recherche lädt zur Tagung ein –... Weiterlesen
Newsletter
11. Mai 2023

SZ, VG, KI – alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai – ja hoffentlich! Der :Freischreiber-Vorstand hat im April jedenfalls weiter an unserer 15-Prozent-mehr-Honorar-Kampagne geackert und Chefredaktionen besucht, um für die Sache der Freien... Weiterlesen
taz
Fair auf Augenhöhe
28. April 2023

#15Prozent: taz, da geht noch was

Passend zum Tag der Arbeit am nächsten Montag geht es heute um einen der umstrittensten Auftraggeber unter freien Journalist:innen: die taz. Von den einen geliebt... Weiterlesen