Liebe Kolleg:innen, liebe :Freischreiber:innen, Freundinnen und Freunde, der Frühling ist da! Diesen Schwung nehmen wir mit in den Verband. Im März wollen wir lauter und präsenter sein. Wir gehen neue Kooperationen ein, verschicken Pressemitteilungen und vertreten :Freischreiber auf Veranstaltungen. Wir haben auch einen neuen Verbandsjuristen. Obendrein laufen bereits die ersten Vorbereitungen für den Himmel-und-Hölle-Preis inklusive Barcamp am 16. November. Seid gespannt!

Neue Kooperation: Helpline

:Freischreiber ist jetzt Kooperationspartner:in der Helpline von Netzwerk Recherche e. V. (NR). Seit November 2023 können Journalist:innen bei mentaler Belastung dort kostenlos anrufen. Erst kürzlich hat die Helpline die Zusage für eine zweijährige Förderung der Bundesregierung erhalten. Wir sagen: Verdient! Und freuen uns über die neue Kooperation.

Malte Werner, Projektleiter der Helpline bei Netzwerk Recherche: „Wir freuen uns über die Kooperation mit :Freischreiber, weil sich die Helpline insbesondere als Hilfsangebot für freie Journalist:innen versteht. Freie sehen sich zusätzlich zu den Herausforderungen des Berufsalltags einer Vielzahl weiterer potenzieller Belastungen gegenüber: prekäre Arbeitsbedingungen, mangelnde soziale und rechtliche Absicherung, fehlender kollegialer Austausch. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Es ist gut, jemanden zu haben, mit dem man seine Sorgen teilen kann. Dieser Jemand möchte die Helpline sein.“

  • Die Helpline ist an vier Tagen in der Woche für dich da:
  • Mo & Di: 18-20 Uhr
  • Do: 16-18 Uhr
  • Fr: 8-10 Uhr

Außerhalb der Sprechzeiten kannst du Gesprächstermine per E-Mail vereinbaren. Mehr Infos findest du hier.

Wünsche III

Voilà, der dritte und letzte Teil der Auswertung unserer Wünsche-Kampagne mit Wünschen an Auftraggeber:innen. Zur Erinnerung: Wir haben euch im Dezember gefragt, was ihr euch vom Journalismus wünscht. Ein kleiner Realitätscheck: Viele eurer Wünsche werden leider Wünsche bleiben. Aber: Einige eurer Ideen gehen wir jetzt als Vorstand und Verband an. Für mehr Diversität im Journalismus fragt unser Arbeitskreis Diversität beispielsweise derzeit andere inspirierende Verbände für Kooperationen an. Und ihr könnt selbst aktiv werden. Verhandelt höhere Honorare und verwertet eure Themen mehrfach. Setzt Grenzen, traut euch, „Nein“ zu sagen. Teilt eure Erfahrungen mit guten und bösen Auftraggeber:innen auf Slack und vernetzt euch. Um es mit den Worten des amerikanisch-libanesischen Dichters Khalil Gibran zu sagen: „Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.“ Nun zurück zu euren Wünschen an die Auftraggeber:innen.

Karina Scholz.

Karina Scholz wünscht sich mehr Respekt: „Hinter jedem Pitch steckt viel Mühe: Vorrecherche, Relevanz-Check, die Anpassung an das adressierte Medium. Wenn sich Redaktionen dann trotz mehrmaligen Nachhakens, per E-Mail und per Telefon, noch nicht einmal die Arbeit machen zu antworten, empfinde ich das als respektlos. Bedauerlich, dass ein solches Verhalten eher die Regel als die Ausnahme ist.“ 

Datenjournalistin Frauke Suhr wünscht sich ganz einfach faire Honorare: „Damit auch Menschen mit Care-Verantwortung Journalismus machen und trotzdem ihre Miete bezahlen können”. 

Vorstands-Mitglied Johannes Klostermeier wünscht sich „mehr interessante Aufträge von Auftraggebern, die am Ergebnis wirklich interessiert sind und die die Arbeit freundlich interessiert begleiten.” 

Und Vorstands-Mitglied Karen Suender wünscht sich „eine bessere Kommunikationskulturvon Redaktionen. Mehr WertschätzungMehr Mut, auch für neue, scheinbar nischige Themen.”

Freischreiberiges

Am 23. Februar trafen sich rund 20 Journalistinnen und Journalisten in München, um sich bei unserem ersten Stammtisch Klimajournalismus kennenzulernen. Von Klimaexpert:innen bis hin zu Reise- und Agrarredakteur:innen waren viele Metiers vertreten – Klima geht uns schließlich alle an. Ein großer Dank für die Organisation gilt den Freischreiberinnen Leonie Sontheimer und Katharina Mau vom Netzwerk Klimajournalismus.Am 23. Februar trafen sich rund 20 Journalistinnen und Journalisten in München, um sich bei unserem ersten Stammtisch Klimajournalismus kennenzulernen. Von Klimaexpert:innen bis hin zu Reise- und Agrarredakteur:innen waren viele Metiers vertreten – Klima geht uns schließlich alle an. Ein großer Dank für die Organisation gilt den Freischreiberinnen Leonie Sontheimer und Katharina Mau vom Netzwerk Klimajournalismus.

Lesetipps

  1. Das Fachdebattenportal Meinungsbarometer.info hat :Freischreiber-Vorsitzende Eva Bodenmüller zum EU-Medienfreiheitsgesetz interviewt: „Journalismus ist ein tragender Teil der Zivilgesellschaft und eine Säule der Demokratie. Vor diesem Hintergrund scheinen Regulierungen zum Schutz der Pressefreiheit überaus notwendig”. Das vollständige Interview inklusive Lob und Kritik an dem Gesetz könnt ihr hier lesen.
  2. In Kalia, einem Badeort am Toten Meer, vergnügen sich Israelis und Palästinenser Seite an Seite – wie selbstverständlich. Freischreiberin Agnes Fazekas hat mit ihrer Reportage über diese Utopie den diesjährigen Columbus-Medienpreis der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten in der Kategorie Beste Reportage gewonnen. „Strand der guten Hoffnung“ erschien in der Zeitschrift mare.
  3. „In Marrakesch war schon im November – kurz nach dem schweren Erdbeben im September – alles wieder tipptopp aufgeräumt und wiederhergestellt, sodass man die Stadt unbeschwert bereisen kann. Februar bis Mai ist die beste Reisezeit – also nix wie hin!“, schreibt uns Reise​​journalistin Astrid Därr. Sie hat das passende Buch dazu verfasst: Die neunte, komplett aktualisierte Neuauflage von „Marrakesch CityTripist gerade im Reise Know-How Verlag erschienen, mit WebApp und Ausflugstipps.
  4. Noch mal Astrid: Sie ist nicht „nur“ freie Journalistin, sondern auch Alleinerziehende und bereist mit ihrem Sohn die Welt. Ihr Leben zwischen „Wildlife und Mutterliebe“ war der Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins und aktuell der Süddeutschen Zeitungschon Porträts wert. Überschrift: „Die Abenteuer-Mütter“ – oder wie Astrid uns schreibt: „Mal etwas anderes als nur die schlechten Nachrichten über das Leben Alleinerziehender.“
  5. Mehrere Kinder teilen sich einen Kuchen. Ist es gerecht, wenn alle gleich viel bekommen? Was ist mit der Person, die gebacken hat, oder der, die besonders hungrig ist? Freischreiberin Assata Frauhammer erklärt Kindern in ihrem Ratgeber „Voll ungerecht!“ die großen Themen Gerechtigkeit und Fairness: was Gerechtigkeit mit Demokratie zu tun hat, was Kommunismus ist, wieso Generationengerechtigkeit wichtig ist und wie wir die Ungleichheit in der Welt betrachten können.
  6. Was Frauen für eine selbstbestimmte Geburt wissen müssen, hat Freischreiberin Lena Högemann in ihrem ersten Sachbuch aufgeschrieben. Lena hat selbst eine traumatische Geburtserfahrung hinter sich und erklärt, was sich in der medizinischen Geburtshilfe ändern muss. „So wollte ich mein Kind nicht zur Welt bringen!“ heißt das Buch. Es erscheint am 14. März. (Zeitungsente: Wir hatten im Februar-Newsletter den Geburtstermin aus Versehen vorverlegt.)
  7. Freischreiberin Monika Johna erzählt in ihrem neuen Buch „Alle an einem Tisch – Lebens- und Kochgeschichten aus der Vesperkirche Stuttgart“ von Menschen, die die Vesperkirche Stuttgart zusammengebracht hat. Kern des Kirchenprojekts sind das warme Mittagessen und ein Ort, an dem sich Menschen begegnen können. In dem Kochbuch stehen weniger die Rezepte im Vordergrund als vielmehr die Lebensgeschichten der Köche, der Gäste und Mitarbeitenden, die gemeinsam den Kochlöffel geschwungen und erzählt haben. Das Buch ist im Evangelischen Verlag Stuttgart erschienen.

Franken-frei

Auch in Franken tut sich was: Lea Maria Kiehlmeier hat sich im Slack als neue Leiterin gemeldet: „Tach, liebe Franken, weil die Regio-Gruppe Franken keine Leitung hatte, ich mich gerne in meiner Region noch mehr vernetzen möchte, hab ich mir gedacht, ich übernehme das mal“, schreibt sie. Die Wahl-Fränkin lebt seit fast 15 Jahren in Erlangen und ist seit 2023 Freie. Sie schreibt, moderiert, macht Podcasts, Radio und Video. Bald geht es also mit neuem Regio-Leben in Unter-, Mittel- und Oberfranken weiter. Hier findest du alle 12 Regio-Gruppen.

Vernetzt in Schleswig-Holstein

Ins Ostseebad Laboe im schönen Schleswig-Holstein hatten wir zur Gründung einer neuen Regionalgruppe eingeladen. :Freischreiber-Vorsitzende Eva Bodenmüller war im dortigen Freya-Frahm-Haus an der Ausstellung des Druckgrafikers Carsten Borck beteiligt. Mit wunderbarem Blick über die Kieler Außenförde haben wir gleich drei SH-Regio-Leiterinnen gefunden: Pauline ReinhardtJennifer Fizia und Sina Worm melden sich bald mit der ersten Einladung bei den Freischreiber:innen im hohen Norden. Wir freuen uns sehr und wünschen produktive Netzwerktreffen! Interesse? Dann trag dich in den neuen E-Mail-Verteiler für Schleswig-Holstein ein. So bleibst du stets up to date!

Buchmesse in Leipzig

Wer Ende März auf der Leipziger Buchmesse ist, kann Freischreiber-Mitglied Florian Sturm „Hallo“ sagen: Mit dem selbst verlegten Buch „Ein Leben für den Ozean. 10 Geschichten über die Helden der Meere“ sind Co-Autor Christian Weigand und Florian Sturm nämlich auf der Shortlist des Selfpublishing-Buchpreises 2023/2024 in der Kategorie Sachbuch/Ratgeber. Das heißt: Das Buch zählt für das Jahr 2023/2024 bereits jetzt zu den drei besten selbst verlegten Sachbüchern Deutschlands. Ob die beiden es bis ganz nach oben aufs Treppchen schaffen und den 1. Preis gewinnen, erfahrt ihr am 22. März (ab 16 Uhr) auf der Leipziger Buchmesse. Wir drücken die Daumen!

Direkt im Anschluss an diese Preisverleihung liest Florian im Rahmen der Leipziger Klimabuchmesse aus dem Werk. Die Veranstaltung findet allerdings nicht auf der Messe, sondern in der Innenstadt statt. Freitag, 22. März, um 19 Uhr, im Leipziger Institut für Meteorologie (Stephanstraße 3). Freier Eintritt.

:Freischreiber-Termine

Der Vorstand im Knüllwald. Foto: Anna HS
  • „Auf einen Kaffee mit dem Vorstand“ heißt es wieder am Dienstag, 12. März, von 12 bis 13 Uhr. Wer lenkt :Freischreiber? Wie fällen unsere Vorstandsmitglieder Beschlüsse, und welche Themen stehen aktuell auf ihrer Agenda? Beim Zoom-Schnack zur Halbzeit des aktuellen Vorstands erfahrt ihr es von Elisa, Caroline und Jan.  Anmeldung hier.
  • :Freischreiber trifft CORRECTIV, da muss es um investigative Recherche gehen! Wo fange ich mit der Recherche an? Was mache ich, wenn offizielle Stellen blocken? Wie funktioniert das mit dem Informationsfreiheitsgesetz und von wem brauche ich eidesstattliche Erklärungen? Am Donnerstag, 14. März, ab 19 Uhr könnt ihr mit CORRECTIV-Chefredakteur Justus von Daniels darüber sprechen. Das Treffen organisiert unser Team vom Berliner Regio-Stammtisch. Infos und Anmeldung hier.
  • Steuer-ABC für freie Journalist:innen: Welche Unterlagen muss ich bei der Steuererklärung einreichen? Habe ich Vorteile als Kleinunternehmer? Diese Fragen klärt unser Webinar „Steuer-ABC für freie . Plätze gibt es aktuell nicht mehr, deshalb gerne in die Warteliste eintragen. Bei großer Nachfrage planen wir eine Wiederholung des Webinars. Die Leute auf der Warteliste werden als Erste informiert, wenn es wieder freie Plätze gibt.
  • Zum Redaktionsbesuch bei der Wirtschaftswoche trifft sich die Regiogruppe-NRW am Dienstag, 19. März, um 10.30 Uhr. Neben einer kleinen Führung bleibt in den anderthalb Stunden auch Zeit für Fragen und zum gegenseitigen Kennenlernen. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, das Angebot gilt nur für Mitglieder von :Freischreiber. Verbindliche Anmeldung bis zum 15. März direkt bei Steve.
  • Um Podcasten geht’s beim virtuellen Stammtisch der Auslands-Freien am Dienstag, 19. März, von 13 bis 14 Uhr. Die mehrsprachige Niederlande-Korrespondentin und Podcast-Produzentin Sarah Tekath gibt Tipps für den Einstieg und beantwortet eure Fragen. Mehr Infos und Anmeldung hier
  • Masterclass Recherchepodcast: Freischreiberinnen Pia Stenderaund Lena von Holt geben Einblicke in ihre Arbeit am Recherchepodcast „Boys Club – Macht und Missbrauch bei Axel Springer”. Termin: Dienstag, 9. April, 10-12 Uhr auf Zoom. Mehr Infos zum Programm und Anmeldung hier. Podcast-Erfahrungen sind keine Voraussetzung.
  • Niedrige Honorare und Altersarmut sind im freien Journalismus weit verbreitet. Das muss sich natürlich ändern! Aber wie? In dieser digitalen Mittagspause gibt es ein paar Vorschläge von Helge-Björn Meyer, Geschäftsführer für Politik und Gremien beim Bundesverband Freie Darstellende Künste e. V. Anmeldung hier.
  • Besser schreiben mit KI: Wie ChatGPT & Co. beim Texten helfen, zeigt Ariel Hauptmeier am Donnerstag, 16. Mai, von 9 bis 13 Uhr im Zoom-Workshop. Mehr Infos und Anmeldung hier.

Dies & Das

Gleichberechtigt? Das Ergebnis des aktuellen Rankings von Frauenanteilen in journalistischen Führungspositionen des gemeinnützigen Vereins ProQuote ist erschütternd. Demnach liegt der durchschnittliche Frauenmachtanteil in den neun ausgewerteten Redaktionen bei lediglich 39,5 Prozent. „Von echter Gleichberechtigung sind wir in den Leitmedien noch weit entfernt. […] Offenbar haben FocusWelt oder FAZ keine Ambitionen, mehr Frauen in Verantwortung zu nehmen”, sagt Edith Heitkämper aus dem ProQuote-Vorstand.

An der Spitze liegt unangefochten die taz, gefolgt von der Süddeutschen auf Platz 2, dem Spiegel auf Platz 3, der Stern bekommt den 4. Platz, die Zeit den 5. Platz, die Bild liegt auf Platz 6, Focus Platz 7, Welt Platz 8 und auf Platz 9 steht die FAZ. „Dass die Bild weiterhin mehr Frauen in der Leitungsebene beschäftigt als die FAZ, ist erschreckend”, sagt die stellvertretende Vorsitzende von :Freischreiber Elisa Kautzky.

Presseförderung: Es bewegt sich nicht viel – so lautet die ernüchternde Quintessenz einer Veranstaltung zur Presseförderung, die Vorstandsmitglied Johannes besucht hat. Organisiert hatten das Treffen das Kölner Institut für Medien und Kommunikationspolitik (IfM), der Deutsche Journalisten-Verband Berlin (DJV Berlin-JVBB) und das Wiener forum journalismus und medien (fjum).

Eine Förderung von Journalismus durch staatliche Stellen ist immer heikel. Wie der Spagat zwischen Förderung und Pressefreiheit gelingen kann, zeigt ein Ansatz aus Wien: Seit 2020 stellt die Stadt Millionen für innovative Medienprojekte bereit. Damit fördert sie Konzepte zur Entwicklung neuer journalistischer Formate und neuer Medienangebote.

Über die Vergabe entscheidet eine wechselnde, unabhängige, international besetzte Expert:innenjury. Förderkriterien sind unter anderem journalistische Qualität, Innovationsgrad und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Kolleg:innen aus Deutschland können sich zusammen mit österreichischen Antragsteller:innen bewerben. Also, worauf wartest du?

Zeitungsverlage: Insbesondere das Digitalgeschäft scheint ein Wachstumstreiber zu sein: In den nächsten fünf Jahren erwartet der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) laut einer Studie eine Verdreifachung der digitalen Umsätze. Das Werbegeschäft zieht ebenfalls wieder an.

Das ist unsere Chance, nach höheren Honoraren für Online-Texte zu fragen! „Top-Trends“, die wir als Freie besonders beobachten sollten: In den kommenden Jahren wollen sich die Zeitungsredaktionen stärker auf ihre Zielgruppen sowie auf die Erfüllung der Nutzer:innenbedürfnisse fokussieren. Außerdem sehen 52 Prozent der Befragten ein großes Potenzial in der Automatisierung der Arbeit, beispielsweise mit KI.

Fortbildungen

  • Steuerspartipps für Freie: Bei freien Journalist:innen gibt es unterschiedliche Einkommensarten, die alle individuell zu versteuern sind. In einem Online-Workshop der Reporterfabrik lernt ihr, worauf zu achten ist. Kostenfrei und jederzeit möglich. Nähere Infos hier.
  • Reportagen unter Zeitdruck: Das Schreiben von tagesaktuellen Reportagen bedeutet Zeitdruck. Wie Arbeitsschritte durchdacht werden sollten und wie trotz begrenzter Zeit und begrenztem Material eine gute Reportage entstehen kann, zeigt ein Online-Workshop der Reporterfabrik. Jederzeit möglich. Kosten: 10 Euro. Nähere Infos hier.
  • Texten im Internet: Wie schreibt man Überschriften und Vorspänne für Web-Artikel? Wie optimiert man seine Texte für Google? Wie betitelt man Bildstrecken und stellt Online-Videos vor? Das vermittelt ein Seminar der Berliner Journalistenschule am 21. und 22. März. Kosten: 680 Euro. Infos und Anmeldung hier.
  • Wie gestalte ich den digitalen Wandel im Lokalen? Wie nutze ich KI & Co. für den Austausch mit meinem Publikum? Darum geht es unter anderem in der neuen Lokaljournalismus-Akademie (kurz: Lina), die Vocer (Institut für digitale Resilienz) und die Bundeszentrale für politische Bildung jetzt starten. Das kostenlose Programm findet von April bis Juni statt und richtet sich an Lokaljournalist:innen in redaktionellen Schlüssel- und Führungspositionen. Sie sollen Innovationen und Wandel vorantreiben – und stecken oft in festgefahrenen Strukturen. Der Kurs umfasst vier Online-Module (Auftakt plus drei zweitägige Workshops) und eine dreitägige Präsenzveranstaltung in Mustin in Schleswig-Holstein. Mehr Infos hier. Bewerbung bis Donnerstag, 14. März.
  • Hintergrundgespräch „Geheimplan gegen Deutschland“: Bei den „Mindener Mediengesprächen“ am Mittwoch, 20. März, berichtet der CORRECTIV.Lokal-Leiter Jonathan Sachse, wie es zu der Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ kam. Die Publikation löste deutschlandweit Massenproteste gegen rechtsextreme Bestrebungen und für demokratische Grundwerte aus. Beginn ist um 19 Uhr im Ratsgymnasium Minden, Königswall 28, 32423 Minden. Anmeldung hier. Wer am 14. März in Berlin ist, kann auch zu der Veranstaltung unserer Berliner Regios mit CORRECTIV kommen.
  • Sicherheitstraining für Kriegs- und Krisengebiete (HEAT3/HEFAT): Der nächste Termin des Anbieters Actsafer ist vom 18. bis 21. April in Wiederau bei Leipzig. Preise und mehr Infos hier.
Übergabe Freischreiber Himmel-Preis 2019: Carola Dorner, Juan Moreno, Nicola Kuhrt (von links)
Juan Moreno mit dem Himmel-Preis.

März ist offenbar Hochsaison für Journalismuspreise und Stipendien. Die laaaange Liste findet ihr auf der unserer Website. Nichts wie ran an die Bewerbung(en)! 

Das war’s auch „schon“. Nun haut in die Tasten und bewerbt euch. Wir freuen uns schon drauf, über eure Erfolge zu berichten.

Eure Freischreiber:innen

PS: Ihr kennt jemanden, die oder der diesen Newsletter noch nicht bekommt? Einfach weiterleiten und hier anmelden

Manche Stipendien und Preise für Journalist:innen mögen beliebig oder eitel scheinen (ausgenommen der Himmel-und-Hölle-Preis, natürlich). Wahr ist aber auch: Sie bessern die klamme Kasse von freien Kolleg:innen auf. Und sie verschaffen dem freien Journalismus eine Bühne, die er viel zu selten betritt.

Deshalb hat unsere Newsletter-Redaktion zahlreiche aktuelle Ausschreibungen gesammelt und sortiert. Viel Erfolg beim Bewerben! Falls ihr gewinnt, sagt Bescheid. Das feiern wir mit euch via Newsletter und Social Media!

Preise

Wer hintergründige, gendersensible und aufklärende Berichterstattung zu aktuellen Themen betreibt, kann sich bis zum 31. März für den Courage-Preis des Journalistinnenbunds bewerben.

Das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik vergibt einen Preis für Wirtschaftsjournalismus. Im Idealfall prägt der eingereichte Beitrag die wirtschaftspolitische Diskussion nachhaltig durch neue Fakten oder Einsichten. Nominierungsschluss ist am 31. März.

Der Georg von Holtzbrinck Preis würdigt herausragende Leistungen im Wissenschaftsjournalismus. Ihr könnt z. B. Texte, Beiträge aus Hörfunk und TV sowie Reels einreichen. Bewerbt euch bis zum 27. März.

Anne Raith vom Deutschlandfunk hält 2022 den Freischreiber-Himmelpreis in den Händen.

Mit dem Midas Prize for Journalism in Minority Protection and Cultural Diversity in Europe werden herausragende Beiträge zu den Themen Minderheitenschutz und kulturelle Vielfalt im Kontext der europäischen Integrationsprozesse ausgezeichnet. Beiträge könnt ihr bis zum 31. März einreichen.

Bis zum 8. März könnt ihr euch noch für den Deutsch-Französischen Journalismus Preis (DFJP) bewerben. Willkommen sind verschiedene Formate aus deutscher, französischer und europäischer Sicht in allen Kategorien. Der Preis ist je Kategorie mit 6.000 Euro dotiert. 

Noch bis 30. April läuft die Bewerbung für den Journalistenpreis der Verbraucherzentrale NRW. Gefragt sind Recherchen zu Verbraucherthemen mit NRW-Bezug.

Gesellschaftskritische Themen stehen beim Alternativen Medienpreis der Nürnberger Medienakademie und der Stiftung Journalistenakademie im Fokus. Kategorien: Macht, Geschichte, Leben, Vernetzung und Zukunft. Bewerbungsschluss ist der 31. März.

Um Bürgerbeteiligung und politische Teilhabe geht’s beim Medienpreis Vielfältige Demokratie der gleichnamigen Allianz. Frist: 31. März.

Wer sich kritisch-konstruktiv mit Denkmalschutz und Denkmalpflege beschäftigt hat, kann sich bis 31. März für den Medienpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bewerben.

International: Grenzüberschreitenden investigativen Journalismus in Europa zeichnet der IJ4EU Impact Award des European Centre for Press and Media Freedom aus. Bewerbung bis 31. März.

Der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte widmet sich Kinderrechten in Österreich und Deutschland sowie international. In der Sonderkategorie Peter Scholl-Latour Preis geht es um die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten. Frist: 31. März

Bis 31. März läuft auch die Bewerbung für den Medienpreis Luft- und Raumfahrt.

Medienpreis „Prävention in der Schwangerschaft“: Die Stiftung für das behinderte Kind zeichnet Veröffentlichungen zur Prävention, Früherkennung und Frühbehandlung kindlicher Behinderungen aus. Bewerbung bis 31. März.

Übergabe Freischreiber Himmel-Preis 2019: Carola Dorner, Juan Moreno, Nicola Kuhrt (von links)
Juan Moreno freut sich flankiert von den Freischreiberinnen Carola Dorner & Nicola Kuhrt über den Himmelpreis 2019.

Wirtschaftsjournalist:innen: Wer Zahlen, Daten und Fakten rund um die Wirtschaftspolitik für ein Nicht-Fachpublikum hervorragend aufbereitet hat, kann sich bis 31. März für den IWP-Preis für exzellenten Wirtschaftsjournalismus des Forschungsinstituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern (IWP) bewerben. 

Mit dem Herz der deutschen Wirtschaft, nämlich dem Mittelbau, beschäftigt sich der Medienpreis Mittelstand. In der Vergangenheit wurden nicht nur Beiträge über Unternehmen, sondern auch über Pfleger:innen und Erdbeerbauern ausgezeichnet. Frist: 31. März.

Speziell um Geldanlagen geht’s beim neuen Journalistenpreis Verantwortung im Kapitalmarkt. Ausgezeichnet werden Beiträge, die sich „informativ und nicht investigativ“ (!) mit den Themen Finanz- und Kapitalmarkt, Governance, Sustainability, Unternehmensanalyse oder Immobilien beschäftigt haben. Stifterin ist die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management. Frist: 28. März.

Um Wirtschaftsthemen in Mecklenburg-Vorpommern geht’s beim Medienpreis RUFER der dortigen Industrie- und Handelskammern. Frist: 29. März.

Stipendien

Vorab: Eine neue Datenbank hilft bei der Orientierung in der unübersichtlichen Welt der Journalismusförderung. Die Website www.medien-foerderung.de verzeichnet Stipendien und Förderprogramme und soll fortlaufend ausgebaut werden. Das neue Angebot wird betrieben vom Media Lab Bayern, dem Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW und dem MIZ Babelsberg. Wenn alles gut läuft, können wir uns diese Rubrik hier zukünftig sparen!

Die Leibniz-Gemeinschaft vergibt ein Recherchestipendium. Während eines Gastaufenthalts von bis zu zwei Monaten kann an einer Einrichtung des Forschungsnetzwerks Leibniz R ein selbst gewähltes Projekt mit Bezug zur städtischen, ländlichen und regionalen Entwicklung recherchiert werden. Bewerbt euch bis zum 22. März. 

Um Wissenschafts- und Auslandsjournalismus im deutschen Sprachraum zu verbessern, fördert die Studienstiftung des deutschen Volkes z. B. Praktika und Volontariate im In- und Ausland ab einer Dauer von neun Monaten. Anmeldefrist ist der 31. März. 

Heißt zwar Stipendium, ist aber letztlich ein Auftrag für einen Klima-Dossier-Beitrag auf der Website der Heinrich-Böll-Stiftung. Für 2800 Euro (Reisekosten sind damit schon gedeckt!) sollen die Auserwählten vor Ort zu Klima-Desinformation recherchieren. Mehrfachverwertung ist möglich. Bewerbung bis 10. März.

Auf nach Japan – mit einem Stipendium der Internationalen Journalisten-Programme (IJP). Das Austauschprogramm richtet sich an Journalist:innen von 28 bis 45 Jahren. Japanischkenntnisse sind erwünscht, allerdings keine Pflicht. Englisch schon. Die deutschen Teilnehmer:innen werden von Mitte September bis Mitte November 2024 in Japan sein und erhalten 4000 Euro. Bewerbung bis 31. März.

Auf nach Polen – auch mit dem IJP. Das Stipendium ist für Recherchen zu Klima- und Energiethemen im Nachbarland gedacht, am besten grenzüberschreitend. Sechs bis acht Wochen sind dafür in der Gastredaktion eingeplant. Das Stipendium beträgt 3800 Euro. Bewerbung bis 15. März.

Teufel gibt’s leider auch immer wieder. Die hier sind aber freie Engel – bei der Verleihung des Himmel-Hölle-Preises 2019.

Auf in die USA – genauer gesagt nach Washington oder New York – geht es mit dem RIAS-USA-Journalistenprogramm. Das Stipendium umfasst zwei Wochen Gesprächstermine und eine Woche Praktikum und richtet sich an Radiojournalist:innen zwischen Mitte 20 und Mitte 50 mit mehrjähriger Berufserfahrung. Bewerbung bis 31. März.

Für EU-Grenzen überschreitende Recherchen sind die aktuellen Stipendien Freelancer Support Scheme (für ein Team aus mindestens zwei Freien aus unterschiedlichen EU-Ländern) und Investigation Support Scheme (für Teams aus Journalist:innen oder Medien aus mindestens zwei EU-Ländern) gedacht. Unter anderem unterstützt die EU-Kommission die Programme. Bewerbung jeweils bis 31. März.

Den Einstieg in den Auslands- oder Wissenschaftsjournalismus unterstützen die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Dr. Alexander und Rita Besser-Stiftung. Sie fördern journalistische Praktika und Volontariate in Redaktionen, Verlagen, Rundfunk- oder Fernsehstationen im In- und Ausland ab einer Dauer von neun Monaten. Auch die praktische Ausbildung an einer Journalistenschule oder Praxissemester an Hochschulen können mit maximal 12.000 Euro im Jahr unterstützt werden. Bewerbung bis 31. März.

Weiterbildung in (investigativem) Erzähljournalismus: Die Reporter-Akadamie vergibt Vollstipendien für ihre Kurse. Aktuell für die „Meisterklasse Erzähljournalismus“ und „Erzählenden Investigativjournalismus“, die im April stattfinden. Bewerbung bis 25. März.

Wer zu Demokratiefragen des digitalisierten Finanzsektors recherchieren will, kann sich fortlaufend für einen Gastaufenthalt am Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung (Zevedi) der TU Darmstadt bewerben. Zusammen mit der Mercator-Stiftung vergibt das Zevedi jährlich bis zu fünf Stipendien. Für vier bis sechs Wochen erhalten die „Mercator-Journalists in Residence“ monatlich 3500 Euro, um sich ihrem Forschungs- oder Praxisvorhaben widmen zu können.

Seit November 2023 können Journalist:innen bei mentaler Belastung die kostenlose Helpline von Netzwerk Recherche e. V. (NR) anrufen. Kürzlich wurde die Helpline für ein zweijähriges Förderprogramm der Bundesregierung ausgewählt. Ein Interview mit dem Projektleiter Malte Werner.

Von Elisa Kautzky

In den Medien selbst ist das Thema „Mental Health” sehr präsent. Welche Rolle spielt die mentale Gesundheit innerhalb des Journalismus?

Malte Werner: In den letzten Jahren ist die Aufmerksamkeit für das Thema mentale Gesundheit im Journalismus gewachsen. Auf Konferenzen wird darüber diskutiert, in Medienmagazinen ausführlich darüber berichtet. Vor allem bei jungen Kolleg:innen ist das Interesse hoch. Das merken wir auf den Veranstaltungen, auf denen wir präsent sind. Ihnen fällt es viel leichter, offen und ehrlich über ihre Gefühlswelt zu sprechen, als so manch älteren Kolleg:innen.

Wie steht es denn um die Mental Health von Journalist:innen?

Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch. Seit der ersten größeren Medienkrise um die Jahrtausendwende kamen viele zusätzliche Aufgaben zum täglichen Pensum hinzu. Zunächst war es „nur” die Website, um die man sich noch kümmern musste, dann kam Social Media. Zeitgleich wurden Arbeitsplätze drastisch reduziert. Das sorgt natürlich für noch mehr Arbeitsverdichtung und Stress. Zudem leiden insbesondere Freie oft unter prekären Arbeitsbedingungen mit niedrigen Honoraren und einer volatilen Auftragslage. Wer alleine im Home-Office arbeitet, hat keine Ansprechperson, bei der man sich auch mal „ausheulen“ oder „auskotzen“ kann.

Malte Werner. Foto: privat

Dazu kommt Hate Speech im Internet: Journalist:innen werden gezielt angefeindet, von einzelnen Internettrollen oder in konzertierten Aktionen. Immer öfter schwappt der virtuelle Hass auch in die wirkliche Welt: Auf Demos von Rechtsextremen oder Corona-Leugner:innen werden Journalist:innen bedroht und angegriffen. Als ich noch zur Uni ging, hieß es immer, man solle als Journalist:in auf keinen Fall Security zu einer Demo mitnehmen, weil das eine Barriere schaffe zwischen uns und den Menschen vor Ort. Heute ist es Standard, dass Journalist:innen mit Sicherheitsteams dort unterwegs sind.

Wie kann die Helpline da Abhilfe schaffen?

Die Helpline ist eine unabhängige, anonyme und kostenlose Telefonberatung für mental belastete Journalist:innen. Unser Anspruch ist nicht, einen Therapieersatz zu leisten, sondern ein kollegiales Gespräch anzubieten. Unsere Peers sind ebenfalls Journalist:innen. In vielen Fällen reicht es schon, wenn sie einfach zuhören und das Gegenüber merkt, mit dem Problem nicht allein zu sein. Bei Bedarf überlegen wir gemeinsam, wie man aus einer bestimmten Situation rauskommen kann. Dafür nehmen wir uns viel Zeit. Für jedes Gespräch planen wir etwa 45 Minuten ein.  

Wie kam es zur Gründung der Helpline?

2021 kamen die europäischen Kolleginnen des Dart Center for Trauma and Journalism von der Columbia University in New York auf uns zu, die an traumasensitiver Berichterstattung forschen. Die Idee war, gemeinsam etwas für Journalist:innen auf die Beine zu stellen. Das Dart Center hat die psychologische Expertise, wir haben die Kontakte in die Branche. So entstand die Helpline. Das Peer-Support-Konzept ist ein ganz neuer Ansatz im Journalismus. Wie gesagt, unsere 14 Peers am Telefon sind keine ausgebildeten Psycholog:innen, sondern Journalist:innen, also Kolleg:innen, die sich neben ihren normalen Redaktionszeiten und freien Aufträgen Zeit nehmen, um anderen zu helfen.

Viele von ihnen haben bereits eine Zusatzqualifikation wie Coaching oder Therapieerfahrung. Dennoch haben alle einen viertägigen Workshop absolviert, in dem sie in Techniken wie aktives Zuhören und psychologische Erste Hilfe geschult wurden. Unsere Peers kommen aus ganz Deutschland und sind in verschiedenen journalistischen Formaten vertreten. 

Wie kann man euch erreichen?

Die Helpline ist viermal die Woche erreichbar für jeweils zwei Stunden offene Sprechzeit: Montag und Dienstag von 18 bis 20 Uhr, Donnerstag von 16 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 10 Uhr. Ihr könnt also einfach anrufen unter der +49 (0) 30 75 43 76 33. Bei Bedarf können wir aber auch einen Termin außerhalb der Sprechzeiten ausmachen. Dafür reicht es, uns eine E-Mail zu schreiben an helpline-ät-nrch.de. Bisher hatten wir noch nicht genug Geld, um die Sprechzeiten auszuweiten, aber dank einer Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsministerin Claudia Roth, können wir unser Angebot ab dem Frühsommer deutlich vergrößern. 

Kann man auch aus dem Ausland anrufen?

Ja, das geht, dann entstehen nur die normalen Telefongebühren für ein Gespräch nach Deutschland.

Wer hat bisher bei euch angerufen?

Die meisten Anrufer sind Frauen, aber auch ein paar Männer haben die Nummer gewählt. Alle rufen wegen beruflichem Stress an. Es ist nicht immer der einzige, aber immer der Hauptgrund. Manchmal kommt privater Stress dazu. Oft steht die Gefahr von Burnout im Raum. Von den Betroffenen, die seit dem Start am 2. November angerufen haben, waren etwa ein Drittel Freie. Insgesamt sind wir zufrieden, wie das Angebot angenommen wird. Aber wir hatten angesichts der Zahlen zu mentalen Belastungen eigentlich mit noch mehr Anrufen gerechnet.

Woran liegt das?

Natürlich muss sich so ein Angebot erstmal etablieren. Aber wir hören immer wieder, dass Leute meinen, ihr Problem sei nicht wichtig genug oder sie würden anderen die Zeit wegnehmen, die es viel nötiger hätten. Und in Wirklichkeit sitzen wir da und warten auf Anrufe. Vielleicht müssen wir noch stärker klarmachen: Man muss nicht traumatisiert aus einem Kriegsgebiet kommen, um bei uns anrufen zu dürfen. Es kann auch ein Verkehrsunfall in der Lokalzeitung sein, über den man geschrieben hat, der einen wochenlang verfolgt. Oder eine Deadline, die einen stresst. Leider bleibt es eine große Überwindung, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Wenn man sich dann entschließt, die Nummer zu wählen, sind wir da. 

Kontakt zur Helpline

+49 (0) 30 75 43 76 33 oder per Mail
Montag und Dienstag von 18 bis 20 Uhr
Donnerstag von 16 bis 18 Uhr
Freitag von 8 bis 10 Uhr

Webinar mit Ariel Hauptmeier.

Termin: 16. Mai, 9-13 Uhr, Zoom

Mitglieder melden sich hier an. Wir freuen uns auf dich!

KI-Tools sind smarte Assistenten, die uns Journalistinnen und Journalisten viel Routinearbeit abnehmen können. ChatGPT etwa hilft beim Finden von Themen, beim Recherchieren im Web, beim „Kneten“ von Texten, beim Schreiben von Metatag bis Teaser. Und mit der Wolf Schneider KI gibt es sogar ein Tool, das uns unterstützt beim Redigieren. 

Zunächst mögen diese Dinge bei uns Freien Unwohlsein auslösen. Aber hast du erst angefangen, dich mit ihnen zu unterhalten, möchtest du gar nicht mehr aufhören. Unser Dozent Ariel Hauptmeier zeigt, wie Journalistinnen und Journalisten neue Tools so einsetzen, dass sie dir Arbeit abnehmen, ohne deine journalistische Unabhängigkeit und Qualität zu gefährden. 

Alle sind in diesem Webinar willkommen, Newbies und Profis. Gemeinsam nutzen wir hier KI, um…

  • Ideen zu finden,
  • effizienter zu recherchieren,
  • vorhandene Texte zu kürzen, umzuschreiben, zu kneten
  • und Texte zu planen, damit das Schreiben leichter wird.
  • Wir verfeinern Promptsbis sie sitzen. 
  • Wir loten aus, wo die Grenzen von KI liegen (nein, sie kann nicht elegant schreiben).
  • Wir testen, wie die WS-KI beim Redigieren hilft. 

Dozent:
Ariel Hauptmeier war Redakteur bei Geo, Textchef bei Correctiv und leitet heute die Reportageschule in Reutlingen. Bei Freischreiber gibt er regelmäßig das Webinar „Besser schreiben“ und das Jahres-Coaching „Erzählender Journalismus“.

Termin:

  • 16. Mai, 9-13 Uhr, Zoom

Teilnahmegebühr: 

Storno-Bedingungen:

Sagst du die Teilnahme an einem Seminar bis zu sieben volle Tage vor dem Termin ab, erstatten wir die Kursgebühren vollständig. (Findet ein Seminar bswp. an einem Freitag statt, kann in der Vorwoche bis inklusive Donnerstag abgesagt werden.) Sagst du die Teilnahme innerhalb von weniger als sieben Tagen vor dem Seminartermin ab, erstatten wir die Kursgebühren vollständig, wenn wir den Platz anderweitig vergeben können. Das ist der Fall, wenn es eine Warteliste für das Seminar gibt und der oder die Nachrückende tatsächlich teilnehmen kann. Der oder die Teilnehmende kann, sollte es keine Warteliste geben, auch selbstständig nach Ersatz suchen. Kann der Platz nicht an jemand anderen vergeben werden, müssen die Kursgebühren vollständig bezahlt werden.

Unterstützung beim Start als Freie:r, beim Quereinstieg oder Wiedereinstieg gesucht? Unser Mentoringprogramm bringt dich mit einer erfahrenen Kollegin oder einem erfahrenen Kollegen zusammen. Bewirb dich bis zum 31. Januar für die neue Runde!

Wir stellen wieder für ein Jahr Tandems zusammen. Je nach Schwerpunkt und Interessen matchen wir Mentee und Mentor:in. Bei einem virtuellen Kick-Off-Treffen lernt ihr euch kennen und vereinbart gemeinsame Ziele für das Jahr.

Mentor*innen unterstützen dich zum Beispiel durch ihre Expertise im Anbieten von Texten und Mehrfachverwertung, geben Tipps für Honorarverhandlungen, lesen wichtige Texte vor der Abgabe und geben dir ehrliches Feedback.

Wie ihr eure Zusammenarbeit gestaltet, legt ihr am Anfang gemeinsam fest. Alle Mentor:innen engagieren sich ehrenamtlich. Ihr solltet daher auch eure Verfügbarkeiten und Erwartungen klären. Ein Mentoring ist kein Coaching.

Unser Tandem-Orga-Team steht während der Zeit als Ansprechpartner:innen zur Verfügung und hakt zwischendrin nach, wie es läuft. Bewerbungen für die nächste Runde sind unter diesen Voraussetzungen möglich:

  • Du bist Freischreiber:in (oder wirst es noch fix)
  • und bewirbst dich bis zum 31. Januar
  • mit allen nötigen Unterlagen (hier gibt es nach dem Log-In weitere Informationen dazu).

Wir freuen uns auf dich! Deine Freischreiber

„…geht das als schreibender Journalist?“, fragte sich unser Mitglied Jörg Spaniol. Er recherchierte bei VG Wort, VG Bildkunst und mit Hilfe weiterer Kolleg:innen und fand heraus: das geht! Seinen Text mit Tipps findest du als Freischreiber:in hier.

Gute Recherchen sind wie Kaugummi. Sie ziehen sich. Meist über Wochen, manchmal über Jahre. Da wäre es verschenkt, das Thema nach nur einer Veröffentlichung abzuhaken. Und mit einem einzigen Honorar, das all der Zeit und Energie, die wir in unsere Story investiert haben, vermutlich nicht gerecht wird.

  • Webinar Mehrfachverwertung mit Florian Sturm
  • Donnerstag, 23. Mai, 9-13 Uhr, Zoom
  • Mitglieder von Freischreiber melden sich hier an.

Florian bittet alle Teilnehmer*innen, ein Thema oder eine Geschichte mitzubringen, das/die sie gern (besser) mehrfachverwerten möchten.

Gute Recherchen sind wie Kaugummi. Sie ziehen und ziehen und ziehen sich. Meist über Wochen, manchmal über Monate und Jahre. Da wäre es verschenkt, das Thema nach nur einer Veröffentlichung abzuhaken. Und mit einem einzigen Honorar, das all der Zeit und Energie, die wir in unsere Story investiert haben, vermutlich nicht gerecht wird.

In diesem Workshop lernst du alles, was du zur Mehrfachverwertung wissen musst: 

  • von der Themenentwicklung 
  • über die Strukturierung deiner Recherche 
  • und der Textproduktion 
  • bis hin zu Kommunikations- und Verhandlungstipps mit Redaktionen. 

Am Ende des Crash-Kurses wirst du völlig neu auf deine Themen blicken und wissen, wie du aus zukünftigen Projekten, aber auch deinem Story-Archiv, das Maximum herausholst – sowohl finanziell als auch in puncto Reichweite, Portfolioerweiterung und Netzwerken mit Redaktionen.

Ein Hinweis noch vorab: Kolleg:innen, die sich vor allem tagesaktuellen Geschichten widmen, sind bei diesem Workshop selbstverständlich herzlich willkommen. Florians Strategien funktionieren jedoch vor allem für „magazinige“ Recherchen.

Dozent:

Florian Sturm ist freier Journalist und gilt in Kollegenkreisen als „Meister
der Mehrfachverwertung“. Tatsächlich hat er schon Themen im Stern oder Greenpeace (Schweiz) zweit- beziehungsweise beim BBC Wildlife-Magazine viertverwertet. Bei seinen Recherchen konzentriert er sich insbesondere auf die Themen Wissenschaft, Conservation, Reise und Gesellschaft. Beim Medium Magazin könnt ihr euch seinen Talk zum Thema „Erfolgreich frei sein“ anschauen.

Termine:

  • 8. Februar, 9-13 Uhr, Zoom (AUSGEBUCHT)
  • 23. Mai, 9-13 Uhr, Zoom (WARTELISTE)

Florian bittet alle Teilnehmer*innen, ein Thema oder eine Geschichte mitzubringen, das/die sie gern (besser) mehrfachverwerten möchten.

Teilnahmegebühr: 

Storno-Bedingungen:

Sagst du die Teilnahme an einem Seminar bis zu sieben volle Tage vor dem Termin ab, erstatten wir die Kursgebühren vollständig. (Findet ein Seminar bswp. an einem Freitag statt, kann in der Vorwoche bis inklusive Donnerstag abgesagt werden.) Sagst du die Teilnahme innerhalb von weniger als sieben Tagen vor dem Seminartermin ab, erstatten wir die Kursgebühren vollständig, wenn wir den Platz anderweitig vergeben können. Das ist der Fall, wenn es eine Warteliste für das Seminar gibt und der oder die Nachrückende tatsächlich teilnehmen kann. Der oder die Teilnehmende kann, sollte es keine Warteliste geben, auch selbstständig nach Ersatz suchen. Kann der Platz nicht an jemand anderen vergeben werden, müssen die Kursgebühren vollständig bezahlt werden.


Foto: Christoph Künne

Gerade für freie Journalist:innen ist es wichtig, sich und die eigene Arbeit zu zeigen. Bisher waren torial-Profile und die Freischreiber-Website zu diesem Zweck miteinander verknüpft. Nun ist die Zukunft des Portals ungewiss.

Deshalb bieten wir unseren Mitgliedern ab sofort eine erweiterte digitale Visitenkarte, die eine Website und damit viel Arbeit ersetzt. Hier hast du u. a. folgende Möglichkeiten:

  • Lad deine Arbeitsproben hoch,
  • binde Print-, Audio- und Video-Beiträge ein,
  • betone deinen Fokus.
  • Du nennst bisherige Auftraggebende,
  • (Fremd-) Sprachkenntnisse
  • und verlinkst zu deinen Social-Media-Accounts.

Künftig präsentierst du dich bei :Freischreiber also mit der ganzen Bandbreite des Könnens –­ damit potentielle Kund:innen dich noch schneller und leichter finden und beauftragen.

Ein weiterer Pluspunkt: Du kannst einfach mit deinen bereits angelegten Arbeitsproben von torial zu uns umziehen. Hier findest du das entsprechende Feature samt Anleitung.

Du bist noch kein Mitglied? Hier entlang, bitte – wir freuen uns auf dich!

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