Wir :Freischreiber gehen am Sonntag auf die Straße: Für eine starke Zivilgesellschaft. Für die Demokratie. Für den Schutz und die Freiheit unserer journalistischen Rechte. Kommt ihr mit?

Demokratie ist Arbeit. Freiheit ist Arbeit. Dafür machen wir uns stark. Und das geht besser gemeinsam, das wissen wir als :Freischreiber besonders gut. Hand in Hand können wir so viel erreichen!

Als Journalist*innen recherchieren wir, decken auf, fügen Fakten zusammen, ordnen sie ein. Wir machen Wissen verfügbar, sorgen für Transparenz. Damit übernehmen wir Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Ohne die Pressefreiheit, verankert im Grundgesetz, wäre das nicht möglich. 75 Jahre Grundgesetz sind allerdings keine Garantie, dass es immer so weitergeht. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit.

Darum:

  • Begleitet uns zur Demo in Berlin!
  • Sonntag, 16. Februar 2025, 13.45 Uhr
  • Treffpunkt U-Bahnhof Museumsinsel, Ausgang Unter den Linden / Kronprinzenpalais

Haltet Ausschau nach unserer großen, grünen Freischreiber-Fahne (danke, Guillaume!).

Wir freuen uns auf euch!

Jobs im Journalismus und in der Kreativbranche sind schnell vergeben. Ohne Netzwerk haben freie Journalist:innen oft keine Chance, sie zu ergattern. Antonia Wille und Michèle Loetzner haben deshalb den Newsletter „Fair Share“ kreiert. Das Ziel: Jobsuchende mit Auftraggebenden zusammenzubringen. Etwa alle zwei Wochen findet ihr dort Jobangebote und Wissen über das Frei-Sein. Elisa Kautzky aus unserer Newsletter-Redaktion hat mit Antonia und Michèle gesprochen.

:Freischreiber: Gestern ist der „Fair Share“-Newsletter offiziell gestartet. Warum sollten Freie ihn abonnieren?

Antonia Wille: In unserem Newsletter stellen wir aktuelle Aufträge und freie Stellen für Freelancer*innen vor, für die man sich direkt bei uns bewerben kann.  Aber nicht nur das: Wir wollen auch einen Mehrwert abseits der Jobs geben, zum Beispiel Expert*innen-Interviews, FAQs und Beiträge zu Themen wie erfolgreich pitchen, Verträge von Medienhäusern unterschreiben, Selbstständigkeit allgemein oder der Künstlersozialkasse. Das sind ja alles Punkte, bei denen wir beide unseren großen Erfahrungsschatz teilen können. Je nachdem wie viele Jobs wir vorstellen, wird dieser Teil kürzer, da sind wir flexibel. 

Und das Abo kostet nichts?

Michèle Loetzner: Richtig, wir wollen auf gar keinen Fall, dass Freie etwas dafür bezahlen müssen, denn deren Honorare haben sich die letzten Jahre nicht unbedingt nach oben entwickelt. Langfristig hoffen wir, dass wir die uns entstehenden Kosten und den Zeitaufwand über Werbung refinanzieren können. 

Wie kam es zu der Idee, ihr müsst ja schließlich auch Geld verdienen.

Michèle: Wir haben den Wunsch, in der Freien-Bubble etwas zu verändern. Wir kennen es ja selbst: die Tages- und Stundensätze sinken, die Bezahlung ist generell nicht angemessen. Dazu kommt, dass man als Freie*r oft extrem allein ist und gar nicht weiß, was und wie die anderen sich organisieren und arbeiten. Zum Beispiel, wie viel man für einen Beitrag verlangen kann. Dazu ist die Feedback-Kultur der Redaktionen oft schlecht. Selten kommt etwas zurück, man weiß eigentlich nur, dass man den Auftrag gut gemacht hat, wenn man wieder einen bekommt. Mit anderen Freien darüber zu reden, Wissen zu teilen, ein bisschen mehr Zusammenhalt, das hilft und das wollen wir auch mit diesem Newsletter schaffen.

Lustigerweise hatten Antonia und ich unabhängig voneinander die Idee, so ein Projekt zu starten und haben dann im Frühjahr beschlossen, es zusammen zu machen. 

Wie viele Freie haben den Newsletter bereits abonniert?

Michèle: Wir haben sofort eine krasse Resonanz bekommen, Stand jetzt (Anfang Januar) über 800 Anmeldungen. Das ist verhältnismäßig viel dafür, dass es in Deutschland relativ wenig Freelancer gibt. Dabei hatten wir erst die Sorge, dass sich viele Freie anmelden und wir zu wenig Jobs anbieten können. Unser Plan war es, proaktiv mit Agenturen und Redaktionen zu sprechen, damit sie uns Jobangebote bereitstellen. Das mussten wir jetzt gar nicht mehr tun, weil von deren Seite bereits genügend auf uns zugekommen sind. Wir konnten also bereits vor dem offiziellen Start ein paar Jobs herausgeben, was natürlich total schön ist. Hoffentlich wird das mit der Zeit ein Selbstläufer. 

An wen richtet sich der Newsletter?

Michèle: Freelancer*innen aus der Kreativ-, Digital- und Medienbranche, zum Beispiel Journalist*innen und Fotograf*innen sowie Leute aus den Bereichen Social Media und Content Marketing. Gerade Journalist*innen machen ja mittlerweile oft mehrere Jobs gleichzeitig, sind zum Beispiel auch Speaker*innen. 

Antonia: Wir sind relativ breit aufgestellt, was natürlich auch bedeutet, dass nicht jedes Mal für jede*n ein Job dabei sein wird. Wir wollen vor allem ein Freelancer:innen-Netzwerk sein und keine reine Job-Börse. Aber dafür haben wir ja eben auch anderen Content. 

Und ganz konkret – wie läuft eine Job-Bewerbung bei euch?

Michèle: Es gibt eine E-Mail-Adresse, an die ihr je nach Job entweder einen Pitch oder einen Lebenslauf schicken könnt. Den Lebenslauf schickt ihr mit einer bestimmten Betreffzeile, wir sammeln sie, schauen drüber und leiten sie dann weiter an die Person, die den Job zu vergeben hat. Im Falle eines Pitches wird es ein vorgefertigtes Google-Doc geben, das ihr kopieren müsst und uns dann die fertige Datei als PDF mailt. In beiden Fällen werden wir die Bewerbungen kanalisieren und kuratieren, damit auch Newcomer*innen eine Chance haben, weil die Stellen ja oft sehr spezifisch sind. Auf jeden Fall wird es sehr geordnet ablaufen. Der Kontakt der Auftraggeber*innen wird nicht direkt erwähnt, damit die Person nicht mit E-Mails überflutet wird. Und natürlich kommunizieren wir transparent und zeitnah, wann was passiert.

Vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg für den Newsletter!

Zu den beiden Initiatorinnen:

Antonia Wille, geboren 1986, ist freie Journalistin, Autorin und Content-Strategin. Außerdem lehrt sie als Dozentin für Social Media und gilt als Pionierin der Modeblogger-Szene.

Michèle Loetzner, geboren 1982, arbeitet seit fast 20 Jahren als Journalistin, die letzten zwölf davon frei. Sie schreibt Reportagen und Essays, arbeitet aber auch als freie Textchefin.

Wir freuen uns: Der Wort & Bild Verlag hat am 5. Dezember unseren Code of Fairness unterschrieben. Das Haus gibt unter anderem die Titel Apotheken Umschau, Eltern, den Diabetes  und den Senioren Ratgeber heraus. Viele selbstständige Kolleg:innen arbeiten für diese Medien. Sie profitieren nun von unserem Kodex, denn die unterzeichnende Redaktion verpflichtet sich zu einer fairen Zusammenarbeit mit Freien. 

„Ich habe selbst als freie Journalistin gearbeitet“, sagte Chefredakteurin Tina Haase, die uns zur Unterschrift im Namen des Verlags in Berlin traf. „Ich schätze die Standards des Code of Fairness.“ Im Wortlaut lesen sich diese wie folgt:

„Das bedeutet, dass wir

  1. Aufträge schriftlich bestätigen. Wir halten in dem Schreiben das Thema, den Umfang der Arbeit, den Abgabetermin sowie das vereinbarte Honorar fest.
  2. weder zu offener noch zu verdeckter PR auffordern.
  3. Beiträge weder tendenziös noch wirklichkeitsverzerrend bearbeiten.
  4. innerhalb von vier Wochen einen Beitrag verbindlich abnehmen. Änderungs- oder Ergänzungswünsche, die später erfolgen, werden extra honoriert; gleiches gilt für zusätzlich zu recherchierende Aspekte, die nicht im Briefing vereinbart wurden.
  5. freien Journalist*innen rechtzeitig die Endfassung ihres Beitrags zur Durchsicht zukommen lassen.
  6. unsere Autor*innen entsprechend ihres Zeit- und Rechercheaufwands sowie ihrer Expertise angemessen bezahlen.
  7. spätestens vier Wochen nach Abnahme das Honorar überweisen.
  8. uns verpflichten, Beiträge, die aus redaktionellen Gründen nicht oder nur in gekürztem Umfang erscheinen, vollständig zu vergüten.
  9. fair und transparent mit Themenideen umgehen; haben Freie uns Themenvorschläge nachweislich zuerst angeboten und wollen wir diese Themen intern oder durch Dritte realisieren, zahlen wir den Freien ein angemessenes Honorar.
  10. unsere freien Autor*innen an allen Erlösen finanziell beteiligen, die wir mit ihren Werken erzielen.“


Unsere Vorstandsvorsitzende Eva Bodenmüller nahm das Zeichen der Solidarität von Tina Haase entgegen. „Wir werten das als Bekenntnis zu einem fairen und gleichberechtigten Umgang mit freien Journalistinnen und Journalisten, auf das sich :Freischreiber-Mitglieder auch künftig berufen können.“ Der Wort & Bild Verlag wird zudem in seiner Redaktion eine Ombudsperson installieren, die sich um Konflikte der freien Journalist*innen kümmert, sollten solche auftreten.

Hintergrund: 

Die Redaktion von Eltern hat den Code of Fairness erstmals im Jahr 2018 unterzeichnet. Seit August 2023 gehört die Zeitschrift zum Wort & Bild Verlag. Auch die P.M. Gruppe – mit den bekannten Titeln P.M. und National Geographic – hat sich in der Vergangenheit zum Code of Fairness bekannt. Die neuen Eigentümer, die GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, möchten die Selbstverpflichtung allerdings nicht unterzeichnen. Sie gaben gegenüber :Freischreiber an, generell „sehr fair“ mit freien Mitarbeitenden umzugehen; „Pauschalaussagen” wolle man aber nicht treffen.

*Der Code of Fairness wurde am 8. Juni 2011 vom Vorstand einstimmig beschlossen  und am 10. Februar 2015 sowie am 4. Mai 2022 vom Vorstand einstimmig aktualisiert. 

Code of Fairness als PDF

Göttlich war es mit euch und teuflisch zugleich: Am Samstag verliehen wir in Hamburg den Himmel-und-Hölle-Preis 2024. In die Hölle schickten wir alle deutschen Tageszeitungen. Den Himmel betrat das Schweizer Magazin Annabelle.

„Tatsache ist: Wir kennen keine einzige deutsche Tageszeitung, die ihren freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein mindestens durchschnittliches Einkommen in durchschnittlicher Arbeitszeit ermöglicht“, sagte Hölle-Laudator und Jury-Mitglied Andreas Unger.

Hölle-Laudator Andreas Unger. Foto: Jörg Modrow

Unsere Mitglieder reichten eine Vielzahl an Kandidaten dieser Sparte ein. Sie nannten haarsträubende Honorare, eine anmaßende Kommunikation und immer mal wieder Redakteur*innen, die Texte verschlimmbesserten. Stellvertretend hatten wir Samstag daher den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger zum Gespräch gebeten. Leider lehnte er ab. Das Fegefeuer wird sich so nicht löschen lassen.

Zugleich forderte unsere HiHö24-Jury uns freie Journalist*innen zur Selbstreflexion auf: 

„Warum nehmen so viele von uns das Angebot, für beinahe nichts zu arbeiten, immer noch und immer wieder an?“, fragte Laudator Andreas. „Wir müssen uns mehr füreinander einsetzen und solidarisch sein. Sucht euch Lieblings-Redaktionen. Sucht euch Lieblings-Redakteur*innen. Streicht die Auftraggeber, mit denen ihr zu oft hadert. Sucht euch Auftraggeber, zu denen ihr ‚ja‘ sagt und die ‚ja‘ zu euch sagen. Woran ihr die erkennt? Nicht zuletzt am Honorarniveau. 

Seid unschlagbar gut, nicht unschlagbar billig!“

Himmel-Laudatorin Eva Bodenmüller. Foto: Jörg Modrow

Himmel sei Dank fanden wir neben all diesen Schatten auch Licht. Es erstrahlte am Samstag in Person der Kollegin Stephanie Hess, die uns per Videoschalte beehrte: Sie nahm stellvertretend für die Schweizer Frauenzeitschrift Annabelle den Himmel-Preis 2024 entgegen.  

„Während in anderen Medienhäusern die Honorare seit Jahren stagnieren und damit in Zeiten von steigender Inflation de facto sinken, zahlt die Annabelle überdurchschnittlich gut und pünktlich“, lobte Eva Bodenmüller, Laudatorin und unsere Vorsitzende. Die Jury erreichten Berichte zu Honoraren zwischen 140 bis 160 Euro für 1.000 Zeichen; deutlich mehr, als freie Journalist*innen es von anderen Auftraggeber:innen gewohnt sind.

Eva sagte weiter: „Während andere oft unzuverlässig kommunizieren, es auf Themenvorschläge keine Rückmeldung gibt und fertige Texte wie mit der Heckenschere und ohne Rücksprache redigiert werden, sucht diese Redaktion das Gespräch.“

Danke, Team Annabelle. Ihr zeigt, dass es auch anders geht!

Um konstruktive Tipps und Tricks aus dem Berufsalltag zu teilen und uns im Netzwerk zu stärken, fand vor der Preisverleihung unser zweites „Barcamp der Freien“ statt. Wir diskutierten gemeinsam Trends, neue Medienformate und alles, was uns Freie bewegt. Danke, ihr Kolleg:innen. Für eure freie Energie, den Input, konstruktive Gedanken und das Wissen, mit euch an der Seite nie allein zu sein.

Hier geht es zur Aufzeichnung der Preisverleihung durch TIDE.tv.

Die Begründung unserer Jury für 2024 und alle weiteren Preistragenden der vergangenen Jahre finden sich hier.

Fotos: Jörg Modrow

Barcamp und Preisverleihung fanden 2024 mit freundlicher Unterstützung von next.mediaHamburg statt. Übertragung der Preisverleihung: TIDE.tv. Sponsoring: Hamburg Media School, Presseversorgungswerk & Institut für Bildungscoaching.

Wir fordern, den Fernsehsender 3sat zu erhalten, und schließen uns der Petition „Rettet 3sat – unser Kultursender darf nicht verschwinden!“ der Fernsehjournalistin Katja Riha und zahlreicher Erstunterzeichner*innen an.

Die Petition ist gerichtet an die Rundfunkkommission der Länder, die Ministerpräsidentenkonferenz und Kulturstaatsministerin Claudia Roth. :Freischreiber bittet um Unterzeichnung der Petition. In der heißt es: „Um 3sat zu retten bleibt uns jedoch nicht viel Zeit, denn schon am 11.10.2024 endet die förmliche öffentliche Anhörung zum Gesetzesentwurf. Bis dahin zählt jede Stimme!“ Die Petition wurde bereits mehr als 110.000 Mal unterschrieben. (Stand 10. Oktober 9 Uhr)

Eva Bodenmüller

„Wir alle brauchen 3sat als Plattform für kritische Debatten, als Bühne für kreative Vielfalt und als Stimme der europäischen Kultur“, sagt Eva Bodenmüller, Vorstandsvorsitzende von :Freischreiber. Das gilt auch für die im Rahmen der Reform der Öffentlich-Rechtlichen ebenfalls geplanten Streichungen von mehreren Hörfunkwellen.

„Gerade in diesen demokratiefeindlichen Zeiten brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Möglichkeiten für die Darstellung von Kultur und für kritische Diskussionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, sagt Bodenmüller weiter.

Den freien Mitarbeiter*innen von ARTE und 3sat versprechen wir unsere Unterstützung – gegen den weiteren Abbau von Journalismus.

Der jüngste Honorarreport 2024 von :Freischreiber hat einmal mehr die prekäre Lage des Journalismus und im Speziellen der freien Journalist*innen in Deutschland deutlich gemacht.

Seit vier Jahren hat es keinen Freischreiber-Honorarreport mehr gegeben. Pandemie, multiple Krisen, Inflation, steigende Lebenshaltungskosten allüberall – höchste Zeit, die Daten aus unserem Honorartool* mal wieder auf den Tisch zu legen und zu fragen: Wie haben sich die Honorare freier Journalist*innen seit 2020 entwickelt?

Ganz ehrlich: Die Ergebnisse tun weh. Die Baustellen, die bereits die ersten Berichte 2019 und 2020 freigelegt haben, sind nicht kleiner geworden. Im Gegenteil: Was auf den ersten Blick hier und da als Honorarerhöhung erscheint, stellt sich bei näherer Betrachtung oft als Kürzung heraus. Während wir Freien also mit der Drei-Euro-Salatgurke unter dem Arm unsere Mieterhöhung aus dem Briefkasten fischen, dümpeln unsere Einkünfte noch immer auf Vor-Corona-Niveau herum – wenn überhaupt.

Wir klagen das nicht nur an. Wir stellen auch fest, wie wir das ändern. Vorschläge findest du im neuen Report, auf dieser Website und im aktuellen Medium Magazin. Unser Vorstandsmitglied Elisa Kautzky gibt dort Tipps für den idealen Tagessatz (hier entlang bitte zum Tagessatz-Rechner). Einer ihrer Ratschläge: Bedenke als Verhandlungsmasse neben dem Honorar auch Zeitaufwand, Umfang, Sachmittel und Folgeaufträge.

:Freischreiber kämpft schon rund 15 Jahre für faire Honorare. Wie weit sind wir – angesichts der Ergebnisse im neuen Report – damit gekommen?

Es gibt sie, die Erfolge. 2022 etwa haben wir die 15-Prozent-Kampagne gestartet. Unsere Forderung: #15Prozent mehr Honorar für alle Freien! Viele Kolleg:innen traten daraufhin in neue Verhandlungen mit ihren Auftraggebenden und steigerten ihre Honorare. Mit einigen Redaktionen ging unser Vorstand selbst aktiv ins Gespräch. Das Ergebnis: ernüchternd. Einzig das Wirtschaftsmagazin Impulse sicherte allen Freien 15 Prozent mehr zu, die ZEIT immerhin 10 Prozent. Und ihr anderen Auftraggebenden, was ist mit euch?

Ein starker Journalismus in Deutschland trägt sich nur durch die Mitarbeit von Freien. Wie kann es sein, dass ein ganzer Berufszweig so dermaßen auf der Strecke bleibt – und was können freie Journalist:innen selbst tun, um daran etwas zu ändern?

Wir werden nicht müde, es zu betonen:

Über Honorare zu sprechen ist wichtig. Der Honorarreport 2024 soll eine Orientierungshilfe dafür bieten, welcher Satz bei welchen Medien für welche Art von Beitrag ungefähr zu erwarten ist. Die enthaltenen Zahlen sind aber ausdrücklich keine Empfehlung, wie viel maximal von Seite der Freien verlangt werden sollte! Zudem müssten Kolleg:innen und wir öfter „nein“ zu Aufträgen sagen, die unserer Expertise finanziell nicht gerecht werden. Ebenso wichtig ist es, eine starke Verhandlungsposition zu bilden, also wissen, was man braucht, um gut (!) leben zu können.

Kenn deinen Wert! Wir sehen ihn.

Den ganzen #Honorarreport24 findest du hier – oder unten als PDF. Verfasst haben ihn Karen Suender, Carolina Torres und Jan Schwenkenbecher. Danke für euren Einsatz! Wir danken außerdem Elie Saad für seine vielen tollen Grafiken.

*Das Honorartool ist eine Kooperation zwischen dem Medienfachverlag Johann Oberauer GmbH und Freischreiber e.V. Die Datenbank soll die umfassendste ihrer Art für Honorare und Gehälter in der Medienbranche in deutschsprachigen Ländern werden. Mach mit!

Idealistin. Romantiker. Träumerle. Hast du solch einen Titel schon mal erhalten? Oder dich insgeheim selbst so bezeichnet?

Wir vermuten, viele freie Journalist:innen können damit etwas anfangen. Warum sonst sollten sie – oft hochqualifiziert, mit unzähligen Praktika und Berufserfahrung ausgestattet – für mäßige, schlechte oder gar unterirdische Honorare arbeiten?

Diesen Freitag (27. September 2024) bringen wir den neuen Honorarreport heraus. Er zeigt, was in unserer Branche stets mitschwingt: Die finanzielle Lage der Freien ist, im Schnitt, schlecht. Dieses Ergebnis basiert auf Daten, die der Oberauer Verlag und wir mit dem Honorartool sammeln. Regelmäßig analysieren und visualisieren wir :Freischreiber die Angaben in einem Report.

Beim Status Quo bleiben wir in der Analyse nicht stehen. Wir stellen auch Lösungen vor. Klar ist: Ohne ein selbstbewussteres Auftreten vieler freier Kolleg:innen UND ein Bewusstsein für ihre Relevanz in der Öffentlichkeit wird es nicht gehen.

Mehr liest du Freitag im Honorarreport 2024 und im neuen Medium Magazin.

Wir danken den Autor:innen des Reports, Karen Suender, Carolina Torres und Jan Schwenkenbecher. Elisa Kautzky hat eine Zusammenfassung für das Medium Magazin verfasst. Danke!

Wissen ist Macht. Und nichts stärkt uns Freie mehr als regelmäßiger Austausch. Live ist das immer am tollsten – etwa beim Barcamp der Freien am 23. November. Alle Journalist:innen sind herzlich eingeladen!

Wir rollen im SPACE in der Hamburger Speicherstadt den roten Teppich für euch aus. Zum zweiten Barcamp der Freien – und zugleich zur Himmel-und-Hölle-Preisverleihung 2024. Es erwartet euch ein Tag voller Inspiration, Wissensaustausch und, natürlich, Teufeln und Engeln.

Hier gibt es Tickets!

Und so läuft das Ganze ab: Von 12 bis 16 Uhr bestimmt ihr beim Barcamp der Freien, was auf der Agenda steht. Worüber wolltet ihr euch schon immer mal austauschen? Seid ihr Expert:innen für bestimmte Gebiete? Sucht ihr Gleichgesinnte, um ein neues Projekt zu stemmen? Lasst andere an eurem Wissen teilhaben. Jede:r ist eingeladen, eine Session zu halten – ob geplant oder spontan, ob Fachvortrag, Diskussion oder kurzer Workshop. Wir sammeln schon im Voraus eure Vorschläge, schickt sie per PN.

Bisher haben wir folgende Pitches erhalten:

  • „Newsletter-Business – (d)eine Cash-Cow im Journalismus?“
  • „Sehschule – bessere Bilder für deine Inhalte“
  • „Frei fortbilden – dafür bist du nie zu alt“ (Beispiel Studium HMS)
  • „Frei & arm: Überlebst du noch, oder lebst du schon?“

Danach gibt es erst mal eine frische Brise um die Nase, Freischreiberin Anne Klesse spaziert mit euch durch die Speicherstadt.

Ab 18.30 Uhr würdigen wir faires Engagement gegenüber uns Freelancern und setzen auf konstruktive Kritik, wo sie angebracht ist (Hölle, Hölle, Hölle!). Wer erhält in diesem Jahr die Preise der freien Journos? Reicht noch bis Mitte September eure Vorschläge für Preisträger:innen ein. Wir freuen uns auf euch!

Location:
SPACE von next.mediaHamburg
Am Sandtorkai 27, 20457 Hamburg
Anfahrt mit dem ÖPNV: U-Bahnlinie U4, Haltestelle Überseequartier, kurzer Fußweg

Anmeldung:
Mitglieder sichern sich hier einen Platz. Kooperationspartner:innen und Externe melden sich in der Geschäftsstelle an. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Kosten:
Freischreiber:innen: Basispreis 15 Euro / Soli-Preis 20 Euro
Kooperationspartner:innen (wpk, ndm usw.) & Studierende der HMS: 30 Euro
Externe: 50 Euro

Fragen?
Wendet euch an Carolina und Anna in unserer Geschäftsstelle.

Barcamp und Preisverleihung finden 2024 mit freundlicher Unterstützung von next.mediaHamburg statt. Übertragung Preisverleihung: TIDE.tv. Sponsoring: Hamburg Media School, Presseversorgungswerk & Institut für Bildungscoaching.

Foto: Jörg Modrow

Am 23. November rollen wir im SPACE in der Speicherstadt den roten Teppich für euch aus. Wir laden nicht nur zur Himmel-und-Hölle-Preisverleihung 2024 ein, sondern auch zum zweiten Barcamp der Freien. Es erwartet euch ein Tag voller Inspiration, Wissensaustausch und, natürlich, Teufeln und Engeln.

Termin: Samstag, 23. November, 11.30-21 Uhr

Location: SPACE von next.mediaHamburg, Am Sandtorkai 27, 20457 Hamburg

Kosten: Freischreiber:innen: Basispreis 15 Euro / Soli-Preis 20 Euro; Kooperationspartner:innen (wpk, ndm usw.): 30 Euro; Externe: 50 Euro

Anmeldung: Mitglieder melden sich für das Basis-Ticket (15 Euro) hier an. Zum Soli-Ticket (20 Euro) geht es hier entlang. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Fragen? Wendet euch an Carolina und Anna in unserer Geschäftsstelle.

Barcamp und Preisverleihung finden 2024 mit freundlicher Unterstützung von next.mediaHamburg statt. Übertragung Preisverleihung: TIDE.tv. Sponsoring:  Hamburg Media School, Presseversorgungswerk & Institut für Bildungscoaching.

Am 23. November rollen wir im SPACE in der Speicherstadt den roten Teppich für euch aus. Wir laden nicht nur zur Himmel-und-Hölle-Preisverleihung 2024 ein, sondern auch zum zweiten Barcamp der Freien. Es erwartet euch ein Tag voller Inspiration, Wissensaustausch und, natürlich, Teufeln und Engeln.

Barcamp der Freien
Von 12 bis 16 Uhr bestimmt ihr beim Barcamp der Freien, was auf der Agenda steht. Worüber wolltet ihr euch schon immer mal austauschen? Welche Themen bewegen euch? Seid ihr Expert:innen für bestimmte Gebiete? Sucht ihr Gleichgesinnte, um ein neues Projekt zu stemmen? 

Lasst andere an eurem Wissen teilhaben. Jede:r ist eingeladen, eine Session zu halten – ob geplant oder spontan, ob Fachvortrag, Diskussion oder kurzer Workshop. Wir sammeln schon im Voraus eure Vorschläge, schickt sie direkt an die Geschäftsstelle. Bisher haben uns zum Beispiel folgende Themen erreicht:

  • „Sehschule – bessere Bilder für deine Inhalte“ (bildermaechtig.de)
  • „Frei fortbilden – dafür bist du nie zu alt“ (am Beispiel der HMS)
  • „Frei und prekär: Überlebst du noch, oder lebst du schon?“ (ein Freischreiber berichtet)
  • „Gründen als Freie:r: So finanzierst du den Start“ (am Beispiel von kulturkanal.sh)

Himmel-und-Hölle-Preis 2024
Wir runden den Tag ab mit der Verleihung des Himmel-und-Hölle-Preises. Ab 18.30 Uhr würdigen wir faires Engagement gegenüber Freelancern und setzen auf konstruktive Kritik, wo sie angebracht ist (Hölle, Hölle, Hölle!). Wer erhält in diesem Jahr die Preise der Freien? Am Abend des 23. November lüften wir über Hamburgs Dächern das Geheimnis. Livestream.

Darum solltet ihr dabei sein:

  • Netzwerken: Trefft Gleichgesinnte und baut euer Netzwerk aus.
  • Lernen: Entdeckt neue Tools, Techniken und Trends im Journalismus.
  • Teilen: Gebt euer Wissen weiter und lernt von den Erfahrungen anderer.
  • Feiern: Lasst den Tag mit einem Sektchen bei der Verleihung des Himmel-und-Hölle-Preises ausklingen.

Programm 23.11.:

Einlass                                                                                        
Barcamp der Freien inkl. Lunch                                    
Speicherstadt-Spaziergang                    
Verleihung des Himmel-und-Hölle-Preises & Sektchen
ab 11.30 Uhr
12 bis 16.30 Uhr
16.30 bis 18 Uhr
18.30 bis ca. 21 Uhr

Location:
SPACE von next.mediaHamburg
Am Sandtorkai 27, 20457 Hamburg
Anfahrt mit dem ÖPNV: U-Bahnlinie U4, Haltestelle Überseequartier, kurzer Fußweg

Anmeldung:
Mitglieder sichern sich hier einen Platz. Kooperationspartner:innen und Externe melden sich in der Geschäftsstelle an. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Kosten:
Freischreiber:innen: Basispreis 15 Euro / Soli-Preis 20 Euro
Kooperationspartner:innen (wpk, ndm usw.) & Studierende der HMS: 30 Euro
Externe: 50 Euro

Fragen?
Wendet euch an Carolina und Anna in unserer Geschäftsstelle.

Barcamp und Preisverleihung finden 2024 mit freundlicher Unterstützung von next.mediaHamburg statt. Übertragung Preisverleihung: TIDE.tv. Sponsoring: Hamburg Media School, Presseversorgungswerk & Institut für Bildungscoaching.

Fotos: Jörg Modrow