Vielleicht liegt es am Sommer, dass wieder mehr Engagement sichtbar wird. Vielleicht liegt es daran, dass nichts tun auch nichts ändert. Klar ist, es gibt viel zu tun – Klimawandel, Rechtsextremismus, präsente und fast vergessene Kriege, und dann ist da noch die Sache mit der KI und ihren Folgen auch für die Medienbranche. Dazwischen sind wir, die Medienschaffenden. Es macht Mut zu sehen, wie sich etwas tut. 

Was uns bewegt

Demokratie und Pressefreiheit

Die Bedrohungen von Rechts beschäftigen die Branche fast ebenso stark wie KI. Kaum eine Medienveranstaltung, auf der nicht zumindest darüber gesprochen wird. Und immer wieder die Frage: Wie weit sind Medien Treiber der Entwicklung oder ihr Opfer? Das Roman Brodmann Kolloquium 2025 titelte entsprechend: „Rechtsruck in Europa! Ohnmacht der Medien?“. Recherchen wie die von CORRECTIV zum „Geheimplan gegen Deutschland“ erzeugen öffentliche Aufmerksamkeit und gewinnen Preise.

Gleichzeitig stehen vor allem Lokaljournalist*innen zunehmend unter Druck, geben Kolleg*innen aufgrund der allgemeinen politischen Situation ihre Freiberuflichkeit auf – bestenfalls, um sich auf anderer Ebene für Demokratie und Freiheit einzusetzen. Vor allem politikferneren Medienschaffenden scheint es schwerzufallen, den Ernst der Lage zu erkennen, Konsequenzen zu ziehen und gemeinsam für die Demokratie und Pressefreiheit einzustehen.

Ob das Engagement etwas bringt? Das wird sich zeigen. Sicher ist: Wer nichts wagt, kann nichts gewinnen. Lasst uns mehr Zivilcourage wagen, fordern wir ein, was wir brauchen – und dazu gehört neben fairen Honoraren und Arbeitsbedingungen eben auch die demokratische Basis.

VG Wort: neuer Verteilungsplan beschlossen

Die Beschlüsse der Mitgliederversammlung der VG Wort am 24. Mai haben diesmal weitreichende Folgen für die Ausschüttung der Tantiemen. Das war notwendig, wie Freischreiber und Mitglied des Verwaltungsrats der VG Wort, Oliver Eberhardt, immer wieder predigt: „Das Geld wird nicht mehr. Die Meldungen schon.“ Das gilt vor allem für Online-Texte.

Es wurde hart gerungen um diese Reform – vor und auf der Mitgliederversammlung der VG Wort. „Mehr als je zuvor war und ist die Herausforderung für uns alle bei dieser Reform, die Interessen aller möglichst fair auszubalancieren“, so Oliver. Wir meinen, dass die Reform unerlässlich war und die Ausschüttung für alle langfristig fairer macht.

Angewendet werden die im Mai 2025 beschlossenen Neuerungen erstmals bei der Hauptausschüttung 2027. Denn die Änderungen bedürfen noch einer Softwareanpassung.

Anpacken, mitmachen

Wir haben euch Anfang des Jahres gefragt, wie es euch im freien Dasein geht. Ihr habt uns ein ehrliches, manchmal schonungsloses, aber auch motivierendes Bild eurer freien Realität gezeichnet. Vielen Dank dafür!

Wenig überraschend: Die Honorarsituation ist und bleibt ein Dauerbrenner. Und damit sind wir auch schon beim zweiten großen Punkt, der Lobbyarbeit. Sie erhöht den Druck, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Honorare – vielleicht auch Mindeststandards – für uns und alle Freien durchzusetzen. 

Was wir sonst noch in der Wundertüte eurer Antworten entdeckt haben? Ein starkes Bewusstsein für die zahlreichen Gefahren für die Pressefreiheit und unser journalistisches Arbeiten. Das fängt bei Rechtsextremismus an und hört bei KI längst nicht auf.

Aber echte Freischreiber*innen kämpfen, wappnen sich mit Weiterbildungen beispielsweise in unseren Webinaren und Digitalen Mittagspausen. Vor allem aber dadurch, dass wir uns vernetzen. Ihr wünscht euch mehr analoge Formate? Kommt zu den Stammtischen! Und markiert euch den 27. September dick im Kalender – den Tag unseres nächsten Barcamps und der Mitgliederversammlung in Berlin.

Apropos: Wenn wir noch lauter, kreativer, vernetzter werden wollen, brauchen wir euch. Lasst euch in den nächsten Vorstand wählen.

Ihr braucht noch Inspiration? Voilà, hört in die Playlist – auch ein Ergebnis unserer Umfrage.

:Freischreiberiges

Gäste aus der Sahelzone

Unsere Geschäftsstelle in Hamburg hat sich am 16. Mai als Tor zur Welt erwiesen. Wie arbeiten freie Journalist*innen in Deutschland, wie in der Sahelzone? Wie werden sie von Redaktionen bei kritischer Berichterstattung unterstützt? Darüber hat die stellvertretende :Freischreiber-Vorsitzende Lisbeth Schröder mit den Kolleg*innen aus Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger, Tschad und Senegal diskutiert. Der Besuch bei :Freischreiber war Teil eines Programms für Journalist*innen mit Schwerpunkt politische Online-Berichterstattung des Goethe-Instituts im Auftrag des Auswärtigen Amts zur „Stärkung der Medienresilienz in der Sahel-Region“. Was Lisbeth besonders berührt hat: „Vor allem ging es um Mut und Freiheit. Eigenschaften, die wir uns immer bewahren sollten – im Kampf für faire Honorare, eine bessere mentale Gesundheit im Job oder einen unabhängigen Journalismus.“

Lokaljournalismustreffen in Erfurt

Als „eine Art Netzwerk-Recherche-Jahreskonferenz – aber kleiner und für Lokaljournalist*innen“ beschreibt :Freischreiber-Vorstandsmitglied Johannes Klostermeier die CORRECTIV.Lokal Konferenz. Rund 300 Tageszeitungsjournalist*innen trafen sich im Mai an der Erfurter Uni, um über ihre Arbeit zu sprechen und darüber, was sie für die Demokratie bedeutet. Gleich das erste Panel mit Yağmur Ekim Çay, Lea Thies und Marc Rath drehte sich um die Frage: „Was braucht Deutschland jetzt vom Lokaljournalismus?“.

Der Live-Faktencheck mit dem CORRECTIV.Faktenforum zeigte, wie Journalismus nicht nur für, sondern mit Menschen funktioniert. „Zusammen glauben wir an die Kraft eines Lokaljournalismus, der positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirkt“, sagte Jonathan Sachse von CORRECTIV.Lokal.

Branchentreff in Berlin

:Freischreiber-Vorsitzende Eva Bodenmüller durfte bei der Preisverleihung zu den Journalistinnen und Journalisten des Jahres, die das Medium Magazin ausrichtet, dabei sein. In den Laudationes ebenso wie in den Dankesreden der Ausgezeichneten kam klar heraus, dass sich die Branche ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Bemerkenswert waren die klaren Worte. Beispielsweise die Forderung, mehr Diversität zu wagen und auch weniger privilegierten Menschen einen Zugang in diesen tollen, fordernden und wichtigen Beruf zu ermöglichen.

Werde :Freischreiber-Mitglied!

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Hannah El-Hitami. In ihren Beiträgen nimmt sie uns mit in die Gesellschaft und Politik der arabischen Welt, bringt uns die Themen Migration und Völkerrecht näher. Ihr großes Plus ist, dass sie neben Deutsch und Englisch auch fließend Arabisch spricht.

Foto: Jörg Modrow

Drei Fragen an Hannah El-Hitami

Wo arbeitest du am liebsten?

Auch wenn es gegen alle Ratschläge zum Thema Schlafhygiene geht: ich arbeite am liebsten am Sekretär in meinem Schlafzimmer. Um mich so richtig zu konzentrieren, brauche ich einen Raum für mich und meine eigene Ordnung. Mit dem Schlafen klappt es zum Glück trotzdem noch gut :)

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Meinen Laptop verwende ich natürlich am meisten. Aber ganz wichtig sind mir auch meine To-do-Listen, die ich vor allem in stressigen Zeiten mit vielen parallelen Aufgaben täglich aktualisiere. Sobald alles auf dem Papier steht – inklusive einem Plan, wann was erledigt wird –, sehe ich, dass es machbar ist, und muss nicht mehr darüber nachdenken.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Wenn Redaktionen mich drängen, Protagonist*innen zu bestimmten Themen zu befragen, obwohl ich mich besser auskenne und weiß, dass das unpassend ist. Im schlimmsten Fall führt das zu einem Vertrauensverlust bei den Gesprächspartner*innen. Mittlerweile habe ich gelernt, lieber auf mein Bauchgefühl zu hören und in solchen Fällen gegenzuhalten.

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier.

Tipp des Monats: Quellenschutz

Wie wichtig ist der Quellenschutz? Und wie sorge ich dafür, dass meine Quellen auch im digitalen Raum anonym bleiben? Dazu hat uns Freischreiber Jonas Seufert in eine Digitale Mittagspause viele Tipps und nützliche Hinweise mitgebracht. Nicht immer sind sich Quellen bewusst, dass ihre Informationen sensibel sind. Verantwortungsvoller Journalismus bedeutet, für ausreichend Schutz zu sorgen, etwa über verschlüsselte E-Mails, Festplatten und möglichst sichere Kommunikationswege. Wir bewegen uns beim Thema Quellenschutz im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Transparenz. Auch als Freie können und sollten wir Unterstützung bei Redaktionen einfordern.

Hier geht’s zum Handout (exklusiv für Freischreiber*innen).

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Herzlandschaft – Marie Luise Kaschnitz und Italien“ von Freischreiberin Juliane Ziegler.

1924 zieht die junge Buchhändlerin Marie Luise Kaschnitz mit ihrem Mann nach Rom – eine Zeit, die ihr Schreiben prägt. In ihrem Roman „Liebe beginnt“ verarbeitet sie persönliche Erfahrungen im faschistischen Italien: eine Frau, die sich aus der Abhängigkeit eines besessenen Wissenschaftlers befreit – ein Spiegel ihrer eigenen Emanzipation. Als sie in den 1950er-Jahren zurückkehrt, ist sie längst eine gefeierte Autorin.

Freischreiberin Juliane Ziegler zeichnet Kaschnitz’ italienische Jahre anhand bisher unveröffentlichter Dokumente und Fotos nach – eine literarisch-biografische Entdeckungsreise zwischen Antike, Alltag und Aufbruch.

Interessiert? Schreib uns bis zum 30. Juni eine E-Mail an unsere Redaktion mit dem Betreff „Buchverlosung“ und deiner Adresse. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Danke für eure Zusendungen im Mai. Das Buch „Klimasicher bauen und sanieren” von Freischreiberin Eva Bodenmüller geht an Sandra Weiss. Herzlichen Glückwunsch!                        

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht, oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich bei der Redaktion, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win-win!

:Presseschau

Das Projekt „Was krabbelt da?“ der :Freischreiber-Mitglieder Sigrid März und Joachim Budde wurde vom Medieninformationszentrum Babelsberg (MIZ) gefördert. Ihre KI-gestützte Insektenkamera kann die Berichterstattung zu Biodiversität erleichtern. Wie das geht und was alles möglich ist, erzählen die beiden im Interview mit dem MIZ.

:Stipendiatinnen am Media Lab Bayern

Die Freischreiberinnen Pauline Tillmann und Zsaklin Diana Macumba sind derzeit Stipendiatinnen im Future of News Fellowship des Media Lab Bayern. Zsaklin nutzt die sechs Monate des Programms, um das Phänomen der Newsinfluencer*innen in den Sozialen Netzwerken zu untersuchen. Pauline entwickelt in dieser Zeit ein Konzept für datenjournalistische Lokalberichterstattung auf TikTok. Mehr zu beiden Projekten erfahrt ihr auf der Website des Media Lab Bayern.

:Freienbibel 2 – Neuauflage mit KI-Kapitel

Im August ist es so weit. Dann erscheint die Neuauflage der Freienbibel 2. Sie ist ein Wegweiser durch den Dschungel der Bürokratie, die Basis für eure Karriereleiter, der Schlüssel zum Tresor der besseren Honorare und noch vieles mehr. Hier finden Krisenkönner und Freigeister, Schnelllesende und Suchende kompakte wie ausführliche Informationen zu allem, was Freie wissen müssen. Ihr solltet euch schon jetzt eines der begehrten Exemplare sichern.

:Glückwünsche 1

Freischreiberin Eva Wolfangel wurde von der Jury des Medium Magazins zur Journalistin des Jahres 2024 in der Kategorie Wissenschaft gekürt. Herzlichen Glückwunsch!

:Glückwünsche 2

Die Bayerische Akademie der Presse hat die beste Reportage des Studienjahrgangs 2024 ausgezeichnet. Wir freuen uns mit der Freischreiberin und Vorstands-Kooptierten Stephanie van Loosen über den Preis!

:Dies & Das

Dokumentarfilmpreis

Der Roman Brodman Preis für politische Dokumentarfilme ging dieses Jahr an den Kinodokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ von Regisseurin Martina Priesser. Der Film, der auch auf der Berlinale 2025 lief, begleitet die Hinterbliebenen der Opfer des rassistischen Brandanschlags von Mölln 1992 dabei, wie sie mit Briefen konfrontiert werden, die mehr als dreißig Jahre im Stadtarchiv lagerten. Die Briefe sind Solidaritätsbekundungen mit den Angehörigen der Opfer, waren aber bei diesen nie angekommen. Es geht um Rassismus, Erinnerungskultur und Traumabewältigung.

Content-Flut steigt durch KI

Frisst die KI die Medien auf? Ein Beitrag von Sebastian Esser in seinem Newsletter Blaupause legt den Schluss nahe. Die Logik: Mit KI lässt sich einfach Content produzieren. Mittelmäßige und fehlerhafte Massenware, wie es heißt. Aber die entsteht auch ohne KI bei manchem Online-Medium, das nur auf Reichweite aus ist. Gutes geht in der Flut der Beiträge unter. Wie Qualitätsjournalismus überleben kann? „Die Antwort liegt jenseits des reinen Inhalts: in der Beziehung zum Publikum“, meint Esser.

Erste Ausgabe von atmo

Wir gratulieren der Redaktion von atmo zur ersten gedruckten und digitalen Ausgabe. Das Magazin ist der Nachfolger des Greenpeace Magazins, das Ende letzten Jahres eingestellt wurde. Mit konstruktivem Journalismus will atmounabhängig und fast ausschließlich über Abonnements finanziert über Klima und Gesellschaft berichten, viermal im Jahr. 

BildBotschaft startet Crowdfunding

Mit „BildBotschaften“ will die Laif Foundation unabhängigen Fotojournalismus unter die Menschen bringen. Die Stiftung versteht das Projekt als ein Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Austausch: „Ziel ist es, Menschen durch diese Fotos miteinander ins Gespräch zu bringen – über lokale Themen, die unsere Gesellschaft bewegen“, wie es in der Pressemeldung heißt. Die Fotoreportagen werden von Profis und Jugendlichen produziert. Die erste Station wird im November 2025 in Hamburg sein. Bereits jetzt läuft die Crowdfunding-Kampagnefür das spendenbasierte Projekt.

Nein. Die Ausstellung

Journalist*innen des russischen Exil-Mediums Medusa und Künstler*innen setzen sich gemeinsam mit den aktuellen gesellschaftlichen Umbrüchen auseinander. In manchen Systemen kann ein „Nein“ Gefängnisstrafen nach sich ziehen. Es steht für den Willen, sich gegen Ungerechtigkeit und Krieg aufzulehnen.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. Juli im Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz 2 in Berlin. 

Wie arbeiten Podcastende?

Das möchten Studierende des Masterstudiengangs Journalismus der Uni Leipzig gerne wissen. Ihre Umfrage richtet sich an alle, die mit Podcasts zu tun haben. Die Befragung dauert etwa 15 Minuten und ist noch bis 6. Juni online.

:Externe Termine

Wie erkennt man Manipulationsstrategien?

Am 6. Juni von 10 bis 12 Uhr lädt unser Partnerverband Freischreiber Österreich zum Austausch via Zoom mit Expert*innen der gemeinnützigen Organisation Der goldene Aluhut ein. Kostenpunkt: 20 Euro für Mitglieder von :Freischreiber, 30 Euro für alle anderen. Anmeldung per E-Mail, Betreff: Aluhut.

FREIgrillen in Wien

Unser Partnerverband Freischreiber Österreich organisiert am Mittwoch, den 18. Juni sein traditionelles FREIgrillen auf der Wiener Donauinsel. Wenn ihr zufällig in Wien seid, meldet euch bei Freischreiber Österreich.

KI-Sommercamp

Noch nichts vor im Sommer? Wie wäre es mit einem dreiwöchigen KI-Sommercamp? Der Datenjournalist Claus Hesseling zeigt euch vom 7. bis 25. Juli, immer vormittags, teils in Präsenz, teils online, mit vielen Praxisaufgaben und viel Spaß, wie ihr KI sinnvoll in euren journalistischen Alltag integrieren könnt.

Die Kosten von 4.100 Euro könnt ihr zu 90 Prozent über eine Förderung des Kompass-Programms refinanzieren. Freischreiber erhalten einen Rabatt von 15 Prozent. Mehr Infos zum Programm findet ihr hier. Für den :Freischreiber-Rabatt meldet euch bei uns

Sicherheitstraining und Stressmanagement

Ob im Einsatz in Krisengebieten oder am Laptop – Sicherheit ist im Journalismus ein großes Thema. Unser Kooperationspartner actsafer bietet Hostile Environment Awareness Trainings (HEAT) an. Ihr könnt euch auch für Datensicherheit und Digitale Selbstverteidigung oder das Schnuppertraining Stressmanagement noch anmelden – je eher, desto günstiger. Und für :Freischreiber-Mitglieder gibts zusätzlich 20 Prozent Rabatt, sofern ihr nicht ohnehin eine Kompass-Förderung beantragen könnt. Die aktuellen Termine für die Traings findet ihr hier.

Digitaler Journalismus

Noch bis zum 15. Juli läuft die Bewerbungsfrist für den berufsbegleitenden Masterstudiengang Digitaler Journalismus an der Hamburg Media School. Inhaltlich geht es um neue Arten des Medienkonsums, crossmediale Storytelling-Formate, digitale Absatzmärkte und berufsethische Ansprüche an digitale Medien. 

Freie Journalist*innen können sich für ein Stipendium der Hapag-Lloyd-Stiftungbewerben und so die Studiengebühren um 5.000 Euro mindern.

Lasst euch von der Umwelt inspirieren. Tauscht euch aus und genießt das Frei-sein!

Herzliche Grüße,

Euer Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Nicht alle Nachrichten bringen auch etwas Neues. Etwa, dass die AFD gesichert rechtsextrem ist – oder dass wirtschaftlicher Druck und autoritäre Regime die unabhängige Berichterstattung weltweit gefährden. Doch manchmal gibt es überraschende Entwicklungen: Die ARD reagiert auf die Debatte um Thilo Mischke, kündigt verbindlichere Casting-Regeln an und übergibt die Federführung für das Kulturmagazin „ttt – titel, thesen, temperamente“ an den MDR. Und: Noch nie standen so viele Frauen wie heute an der Spitze von  Hochschulen in Deutschland. Es bewegt sich etwas – dank Menschen, die den Status quo hinterfragen und sich einmischen. Genau solche braucht der freie Journalismus. Genau solche braucht auch :Freischreiber.

Pressefreiheit unter Druck

Die neue Rangliste der Pressefreiheit 2025 von Reporter ohne Grenzen zeigt: Die Lage für unabhängige Medien weltweit ist so schlecht wie nie. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Ländern mit „sehr ernster“ Pressefreiheitslage. Allen voran: Gaza, Mexiko, Russland, China – aber auch Journalist*innen in EU-Staaten wie Ungarn und der Slowakei stehen unter Druck. Deutschland fällt vom 10. auf den 11. Platz zurück.

Foto: Jörg Modrow

Was muss sich ändern? Mehr Unterstützung für gemeinnützigen Journalismus, transparente Medienförderung und ein fairer Umgang mit öffentlicher Werbung – auch in Demokratien wie Deutschland. Was heißt das für uns Freie? Engagement lohnt sich. Guter Journalismus macht den Unterschied. Wer recherchiert, sichtbar bleibt, sich vernetzt und Missstände thematisiert, arbeitet an der Stärkung der Pressefreiheit aktiv mit. 

Ausgezeichnete Redaktionen 2024

Die ZEIT hat 2024 die meisten Journalistenpreise im deutschsprachigen Raum erhalten – insgesamt 29 Auszeichnungen. Damit führt sie das jährliche Ranking des journalist erneut an. Auch zahlreiche öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehsender wie WDRSWRBR und ZDF sind unter den Top Ten vertreten. Die Auswertung zeigt: Viele Redaktionen wurden für Beiträge ausgezeichnet, die sich mit Demokratie, gesellschaftlichem Wandel und investigativer Recherche beschäftigen.

 :Freischreiber wants you!   

Du hast Lust, dich für freien Journalismus stark zu machen? Zum Beispiel durch Mitarbeit am Newsletter, an der Website, bei Pressemitteilungen, Social Media – oder lieber durch strategische Diskussionen mit Auftraggebenden, Webinare und Vernetzung? Im Vorstand von :Freischreiber kannst du genau dort mitgestalten, wo du Wirkung siehst.

Wie Karlotta Ehrenberg so schön in einem Artikel für die taz schrieb:

Die Bewerbungsphase für den neuen Vorstand läuft – und vielleicht bist genau du die richtige Person dafür. Du hast Ideen, Fragen, Visionen oder einfach Lust auf kollegialen Austausch und Verantwortung? Bewirb dich jetzt! Komm gerne vorbei zu einer Schnupper-Zoom-Konferenz. Oder schreib uns einfach. 

Frei heraus:

Foto: Stephanie van Loosen

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Stephanie van Loosen. Die Freischreiberin ist freie Journalistin und promovierte Veterinärmedizinerin. Ihre Themenschwerpunkte reichen von indigenen Gemeinschaften und dem Klimawandel bis hin zu Tierwelten und Naturphänomenen. Derzeit bereits als Kooptierte im aktuellen Vorstand eingebunden, kandidiert sie für die neue Legislatur.

Drei Fragen an Stephanie van Loosen

Wo arbeitest du am liebsten?

Überall, wo es hell ist, wo meine Gedanken Freiheit, Luft und Licht finden.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Zunächst ganz analog ein Block und ein Stift – ich liebe die Frixion Pens, die sich wegradieren lassen. (Fast) immer dabei habe ich natürlich auch mein Smartphone, prima für Fotos und O-Töne. Und wenn ich mich richtig, richtig gut ausgerüstet fühlen will, dann natürlich mit Laptop und Fotoapparat. 

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Dass ich genau DIE Sachen NICHT dabei habe und dadurch eine Situation, die unwiederbringlich ist, nicht einfangen, aufschreiben oder festhalten kann. Hatte ich leider schon und habe ich wahnsinnig bedauert. Umgekehrt funktioniert es allerdings leider auch: Ich habe alles für ein tolles Interview, eine super Story dabei. Und der Protagonist zieht im Nachhinein seine Einwilligung zurück. Das ist genauso frustrierend.

:Presseschau

Viele freie Journalist*innen arbeiten auch für Unternehmen – ein heikles Thema, das unsere Vorsitzende Eva Bodenmüller im Interview mit Übermedien anspricht. Bei durchschnittlich 25 Euro brutto pro Stunde im Journalismus ist PR oft eine besser bezahlte Notlösung. Wichtig ist eine klare Trennung der Rollen – und Unabhängigkeit bei der Themenwahl. Wir plädieren für Transparenz statt Verbote. Und an die Medien: Bezahlt uns einfach so gut, dass wir PR nicht nötig haben! Hier geht’s zum Interview.

:Paris-Treffen

Freischreiberin Caroline Ring hat sich mit Vorstandsmitglied Elisa Kautzky im April in Paris auf einen Tee getroffen – in einem Comicladen.

Foto: Caroline Ring

Anlass war eine kleine Signiertour durch Frankreich zum dortigen Erscheinen des Comics METROPOLIA, gezeichnet von Carolines Partner Ingo. Die Krimiserie spielt im Jahr 2099 in Berlin.

:Tipp des Monats

Wie pitchst du richtig für Apotheken UmschauElternSenioren RatgeberDiabetes Ratgeber und die Website apotheken-umschau.de? Das haben uns Marisa Gold, stellvertretende Ressortleiterin Leben & Psyche, Julia Maria Schulters, Co-Ressortleiterin Medizin, und Anne-Bärbel Köhle, neue :Freischreiber-Ombudsfrau im Wort & Bild Verlag, Autorin, Journalistin und Chefredakteurin, beantwortet. Hier geht’s zum Handout (exklusiv für Freischreiber*innen).

:Buchverlosung:

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Klimasicher bauen und sanieren” von Freischreiberin Eva Bodenmüller. 

Der Klimawandel bringt viele unschöne Dinge mit sich. Dazu zählen Extremwetterlagen wie Hitze, Starkregen und Sturm. Unsere Gebäude sind größtenteils nicht darauf vorbereitet und benötigen hier und da eine kleine oder größere Auffrischung. Dieser Ratgeber stellt verschiedene Möglichkeiten vor, wie ihr eure Gebäude schützen oder im Allgemeinen klimagerecht bauen könnt.

Interessiert? Schreib uns bis zum 31. Mai eine E-Mail an redaktion@freischreiber.de mit dem Betreff „Buchverlosung“ und deiner Adresse. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Danke für eure Zusendungen im April. Das Buch „Puderzucker an der Waffel – Wie die Psyche im Gleichgewicht bleibt“ von Jana Hauschild geht an Patrick Stäbler. Herzlichen Glückwunsch!                   

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht, oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich bei unserer Redaktion, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win-win!

Herzlichen Glückwunsch!

Noch mehr Gewinner*innen: Freischreiber Florian Sturm hat den Peter-Hans-Hofschneider-Recherchepreis  für Wissenschafts- und Medizinjournalismus bekommen. Die offizielle Preisverleihung findet auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche in Hamburg statt.

Dies und das

Kritik an KI-Regelungen

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die dju in ver.di gehen juristisch gegen die Süddeutsche Zeitung vor. Grund sind neue Honorarbedingungen, die Journalist*innen verpflichten, ihre Werke zur Nutzung durch künstliche Intelligenz freizugeben – inklusive Weitergabe der Rechte an Dritte und ohne gesonderte Vergütung.

Der DJV sieht darin einen klaren Verstoß gegen das Urheberpersönlichkeitsrecht und warnt vor der Aushöhlung journalistischer Geschäftsmodelle. „Urheberrechte sind keine Ramschware“, so DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Solche KI-Nutzungsrechte müssten individuell verhandelt und vergütet werden – nicht per AGB. Dem kann sich :Freischreiber nur anschließen.

Störfaktor Kind

Der Report „Störfaktor Kind“ von Corinna Cerruti und Tamara Keller, gefördert durch das Greenhouse Fellowship von Netzwerk Recherche und der Schöpflin Stiftung, zeigt eindrücklich, wie schwer sich Familie und Journalismus vereinbaren lassen. Basierend auf Interviews mit 28 Journalist*innen belegt die Untersuchung: Strukturelle Diskriminierung trifft Eltern in Redaktionen systematisch. Hauptprobleme sind mangelnde Planbarkeit, schlechte Bezahlung, fehlende Wertschätzung und kaum Karrierechancen – besonders für Alleinerziehende.

Money money money

Freischreiber Oliver Eberhardt hat eine gute Nachricht für alle, deren Texte von Presse-Verlagen online veröffentlicht werden: Die VG Wort hat im letzten Jahr rund 6 Mio. Euro aus dem Presseverleger-Leistungsschutzrecht eingenommen – etwa 4,9 Mio. Euro für VG Wort, 1,1 Mio. Euro für VG Bild-Kunst. Einen Teil davon findet ihr bald in eurem Ausschüttungsbrief.

Dahinter steckt die Idee, dass Plattformen wie Google Verlage bezahlen müssen, wenn sie journalistische Texte nutzen. Ein Drittel davon geht an uns Urheber*innen. 

In der VG Wort wird derzeit viel Geld neu verteilt. Das ist nicht einfach: Einige müssen abgeben, damit andere endlich fair entlohnt werden. Gerade Kolleg*innen aus dem Wissenschaftsjournalismus gingen lange leer aus. Das ändert sich jetzt. Gute Nachrichten auch für kleinere Magazine: Künftig reichen schon 375 Zugriffe für eine Ausschüttung – hinter Paywalls sogar nur 125. Dafür werden alte Archivtexte nicht mehr berücksichtigt. 

Schutz vor KI-Ausbeutung

Künstler*innen, Autor*innen und Medienschaffende in ganz Europa fordern von der EU-Kommission mehr Schutz vor generativer KI. Unsere Werke werden massenhaft ohne Zustimmung oder Vergütung genutzt. Es braucht deshalb Transparenz, faire Bezahlung, konsequenten Urheberrechtsschutz und Mitbestimmung bei KI-Regulierungen. Die Initiative Creators for Europe United warnt: Ohne Kreative verliert Europa seine kulturelle und wirtschaftliche Stärke. Hier könnt ihr den offenen Brief unterschreiben.

Faire Foto-Honorare

Der Berufsverband FREELENS, Kooperationspartner von :Freischreiber, warnt in einer Pressemitteilung vor den zunehmend prekären Bedingungen für freie Bildjournalist*innen in Deutschland. Stagnierende oder sinkende Honorare, fehlende Vergütung für Rechteübertragungen – etwa zur KI-Nutzung – und eine mangelnde Verhandlungsbereitschaft großer Verlage wie der FAZ verschärfen die wirtschaftliche Unsicherheit der Freien. FREELENS fordert regelmäßige Honorarverhandlungen analog zu Tarifgesprächen.

Freie Medien. Starke Demokratie.

Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit haben sich über 45 Medienhäuser und Journalismus-Organisationen zu einer gemeinsamen Kampagne zusammengeschlossen. Initiiert vom journalist, betonen sie unter dem Motto „Freie Medien. Starke Demokratie. Unsere Verantwortung“ die essenzielle Rolle des unabhängigen Journalismus für eine funktionierende Demokratie. Mit dabei sind u. a. ZEITARDSüddeutsche ZeitungsternReporter ohne Grenzenund das Grimme-Institut. 

VDRJ Medienpreise 2025

Die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) hat ihre Medienpreise 2025 vergeben und damit erneut herausragenden Reisejournalismus in Text, Audio und Film ausgezeichnet. Die prämierten Beiträge zeigen, dass fundierter, kreativer Reisejournalismus auch in Zeiten von Preisdruck und KI-Reizen gefragt bleibt. 

:Externe Termine und Fortbildungen

Jugendmedienfestival

Seit fast 30 Jahren bietet das Jugendmedienfestival jungen Talenten eine Plattform, um ihre journalistischen Fähigkeiten zu entfalten. Es gibt kreative Workshops und Chancen zum Austausch. Das Motto in diesem Jahr: „Medien auf Zeitreise: Von der Feder bis zum Feed“. Die Anmeldung für die kommende Runde ist vom 29. Mai bis 1. Juni möglich. Wo? Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). Zur Anmeldung geht es hier entlang.

MIZ Deciders Day

Am 13. Mai findet im Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) der MIZ Deciders Day 2025 statt – in Kooperation mit dem Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg. Wie können (Lokal-)Medien das Vertrauen ihres Publikums zurückgewinnen, innovativ auf Nachrichtenvermeidung reagieren und neue Wege der Publikumsbindung entwickeln? Die Veranstaltung ist auf Englisch.

Exklusiv für Freischreiber*innen:

Dank unserer Kooperation buchst du Fortbildungen der Berliner Journalist*innenschule mit 30 Prozent Rabatt:

Live-Reportage vor der Kamera

Live vor der Kamera stehen und mitten aus dem Geschehen über ein Ereignis berichten – dieses Praxisseminar macht dich fit für den Live-Report. Nach der Theorie geht es in die Praxis: Aufzeichnen im Studio und draußen, auswerten, aus den Übungen lernen. Am 3. und 4. Juli von 9 bis 17 Uhr.

Storytelling

Geschichten müssen spannend erzählt sein, damit sie in Erinnerung bleiben. Wie das geht, vermittelt dieser Workshop mit der nötigen Theorie und intensiven praktischen Übungen. Am 13. und 14. Mai online von 9 bis 17 Uhr. 

TV-Satire

Im Stil von „heute-show“ und „extra 3“ satirisch-ironische Interviews realisieren – darum geht es in diesem dreitägigen Praxis-Workshop. Vom 30. Juni bis 2. Juli von jeweils 9 bis 17 Uhr.

Euch allen einen schönen Tag der Befreiung – und wer in Berlin lebt kann sich sogar über den 8. Mai als Feiertag freuen.

Sonnige Grüße, euer Newsletter-Team: Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Schon wieder Frühling? Nein, nein, diese Frage stellt sich so für uns nicht. Endlich Frühling, muss es heißen, die Zeit der vielen Feiertage. Die Saison der Brückentage und kurzen Arbeitswochen beginnt. Und dieses Jahr bekommen alle, die in Berlin leben, sogar noch einen geschenkt: den 8. Mai. Was das für Freie bedeutet? Mehr Arbeit. Denn wenn Angestellte freinehmen, fällt vielleicht der eine oder andere Auftrag zusätzlich ab. Vergesst vor lauter Freude darüber das Verhandeln eurer Honorare nicht, bleibt aufmerksam und setzt euch für wichtige Dinge ein – beispielsweise euren Verband.

Was uns bewegt

Verhandeln. Jetzt.

Kürzlich hatten wir vom Vorstand wieder eines dieser Gespräche, die einen fast ratlos zurücklassen. Mal wieder ging es um faire Honorare und Verträge, ein Miteinander auf Augenhöhe. Wir müssen nicht im Detail wiederholen, was wir gehört haben. Ihr kennt die Argumente von „der Markt wird es regeln“ bis „Freie sind Unternehmer*innen und müssen eben besser verhandeln“.

Dem stimmen wir durchaus zu. Guten Journalismus gibt es nicht umsonst. Freier Journalismus ist schließlich kein Ehrenamt. Auch wenn sich manche Honorarangebote so anfühlen. Aber es sind ja nur Angebote. Verhandelt, wählt aus, sucht euch Auftraggebende, die eure Arbeit schätzen und das auch in fairen Honoraren und Bedingungen ausdrücken. Und die anderen? Das regelt dann der Markt.

Zeit für mehr Aufmerksamkeit

Die laufenden Koalitionsverhandlungen der voraussichtlich nächsten Regierung sorgen für einige Aufreger und gemahnen uns, genau hinzuschauen. Ausgerechnet die Arbeitsgruppe Bürokratierückbau, Staatsmodernisierung und Moderne Justiz fordert nun unter der Überschrift „Repräsentative Demokratie stärken“ die Abschaffung des Informationsfreiheitsgesetzes. Eben jenes Gesetzes, das die Demokratie durch Transparenz stärkt. Das hat uns zum Handeln veranlasst. Zusammen mit mehr als 40 weiteren Organisationen hat :Freischreiber einen offenen Brief an die SPD unterzeichnet, in dem wir die Partei auffordern, das Informationsfreiheitsgesetz nicht zur Verhandlungsmasse in den derzeitigen Koalitionsgesprächen zu machen. Was alles noch kommt, wissen wir nicht. Bleiben wir aufmerksam. 

:Freischreiber sucht dich

Die Bewerbungsphase für den nächsten :Freischreiber-Vorstand hat begonnen. Bist du Freischreiber*in und hast dir schon mal Gedanken gemacht, was du für den freien Journalismus erreichen möchtest? Wo gibt es aus deiner Sicht ungenutztes Potenzial? Hast du Antworten darauf? Oder noch mehr Fragen? Dann bring sie mit in den Vorstand von :Freischreiber. Wir freuen uns auf deine Bewerbung.

In den nächsten Monaten stellen wir an dieser Stelle Personen vor, die sich für den kommenden Vorstand bewerben. Bist du dabei?

:Freischreiberiges

:Tipp des Monats: Steuer-ABC

Du siehst gerne, wie deine Einnahmen wachsen und behältst den Überblick über deine Ausgaben? Dann gehörst du sicher auch zu denjenigen, die ihre Steuer selber machen. Blöd nur, dass zwischen den Steuererklärungen immer so viele Monate liegen. Wie war das doch gleich mit der EÜR? Welche neuen Regelungen gelten seit 2025? Und welche Ausgaben kann ich steuerlich absetzen? Ob ihr einfach nur euer Gedächtnis auffrischen wollt oder die Nachhilfe etwas umfassender sein soll: Jana Vierheilig, Steuerfachangestellte, hat für uns ein übersichtliches Steuer-ABC zusammengestellt. Du findest es im :FreischreiberMitgliederbereich.

:Presseschau

Kennst du schon die :Freischreiber-Presseschau? Dort sammeln wir Pressebeiträge, in denen der Verband erwähnt wurde. 

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. Dieses Mal: Kira Brück. Journalistin aus Neugierde, Bestsellerautorin, Dozentin – und Freischreiberin.

Foto: Dr. Katharina Rudolf

Wo arbeitest du am liebsten?

An meinem Holzschreibtisch im Journalistenbüro Blockfrei. Hier arbeite ich mit zwölf anderen freien Journalist*innen in Berlin-Mitte in einem Altbau mit Stuck an den Decken. Ohne den Austausch und die Mittagessen mit meinen tollen Kolleg*innen wäre ich eine viel weniger glückliche Freie.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Seit Neuestem meine Lesebrille, haha. Ansonsten brauche ich unbedingt Kaugummis, Kopfhörer, um beim Telefonieren die Arme frei zu haben, mein uraltes Aufnahmegerät, meinen Kalender sowie eine große Tasse Tee.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Wenn Protagonist*innen nach einem richtig guten Interview im Autorisierungsprozess Angst vor der eigenen Courage bekommen und ihre Aussagen relativieren oder sogar zurückziehen.

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich bei der Redaktion.

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Puderzucker an der Waffel – Wie die Psyche im Gleichgewicht bleibt“ von Jana Hauschild.

Jugendliche wissen wenig über psychische Gesundheit. Dabei nimmt die Zahl derer zu, die von Ängsten, chronischem Stress oder depressiven Beschwerden geplagt sind. Das Buch klärt auf und hilft Jugendlichen, sich gegenseitig zu helfen, sich selbst zu schützen und auch aktiv Hilfe einzufordern. Themen sind etwa Sucht, Suizidalität oder auch Flucht, Krieg und Klimakrise oder Leistungsdruck. Immer verständlich und auf Augenhöhe erklärt. Erschienen ist das Buch im Carlsen Verlag.

Interessiert? Schreib uns bis zum 30. April eine E-Mail an redaktion@freischreiber.de mit dem Betreff „Buchverlosung“. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Danke für eure Zusendungen im März. „Klimahelden auf dem Balkon“ von Freischreiberin Melanie Öhlenbach geht an Kathrin Fromm. Herzlichen Glückwunsch!

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht, oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win-win!

:Tandem-Treffen Paris

Liberté, égalité, freischreibér! Am 2. April kamen Les Freischreibers alias Steve Przybilla und Elisa Kautzky in Paris zusammen. Nach einem Jobtermin von Steve sind die beiden Tandempartner*innen unter blauem Himmel zum Eiffelturm spaziert.

:Regio-Gruppen

Was haben Leipzig, München und Hamburg, Stuttgart, Berlin und Bonn, Nordrhein-Westfalen, der Südwesten, das Rhein-Main-Gebiet, Franken und Schleswig-Holstein gemeinsam? Genau: Überall gibt es :Freischreiber-Regio-Gruppen. Hier treffen sich Freischreiber*innen – und solche, die es werden wollen – zu Stammtischen und lehrreichen Runden vor Ort, live und in Farbe. Und was ist mit Freien in der Provinz oder im Ausland? Auch die treffen sich regelmäßig – vor dem Bildschirm. Alle Regio-Gruppen findet ihr hier. Wenn ihr im Ausland arbeitet, meldet euch bei den Auslandsfreien. Zusätzlich gibt es noch die Fernsehfreien und die Freifunker*innen.

Seid ihr schon im Verteiler eurer Regio-Gruppe? Nein? Dann meldet euch gleich an. Damit ihr den nächsten Stammtisch nicht verpasst und euch mit anderen :Freischreiber-Mitgliedern in eurer Region austauschen könnt. Ihr findet die Mailinglisten im Mitgliederbereich. Tragt euch bitte selbst ein.

:Freischreiber-Termine

… findet ihr hier.

:Dies und Das

Mitgefühl mit Freien (1)

Johann Hinrich Claussen ergreift bei Chrismon Partei für die freien und festen freien Kolleg*innen. In seinem Beitrag weist er darauf hin, wie wichtig Freie auch für Lesende sind. Und in welch prekärer Situation sie sich dennoch häufig befinden. Ein Beitrag, den wir gerne teilen. Wenngleich wir auch klarstellen möchten, dass viele Freie ihr Freisein lieben und es nur ungern gegen eine Festanstellung eintauschen würden. Worin wir ihm uneingeschränkt zustimmen: Wer frei arbeitet, sollte Mitglied bei :Freischreiber sein.

Mitgefühl mit Freien (2)

Mehr Solidarität unter Journalist*innen bei Angriffen und Diffamierungskampagnen, aber auch eine klare Positionierung der Politik für den Schutz von Journalist*innen fordern Christopher Resch und Katharina Victoria Weiß von Reporter ohne Grenzen im Interview mit der taz. Nicht zuletzt sind aber auch die Medienhäuser gefragt, wie Weiß betont: „Wir appellieren […] speziell an die Medienhäuser, ihre festen, gerade aber auch ihre freien Medienschaffenden besser zu schützen.“ Weiterlesen.

Fordern statt einknicken

Manchmal lohnt es sich, alte Beiträge von Kolleg*innen wieder hervorzuholen. Heute: Die Abschiedskolumne der Kriegsreporterin alias Silke Burmester in der taz. Sie schrieb: „Wir sind eine Branche der Schisser und Anpasser, die zwar groß darin ist, Fehler bei anderen zu suchen, aber sich heulend in der Ecke verkriecht, wenn sie ihre Arbeitsbedingungen benennen soll.“ Bei allen Zwängen des Alltags und des gesellschaftlichen und politischen Drucks auf den Journalismus sollten wir genau das nicht vergessen: dass wir einfordern, fair und auf Augenhöhe behandelt zu werden. Dazu gehört, über Honorare immer zu verhandeln. Wer nichts fordert, bekommt auch nichts.

Aufreger um die Pressestelle der Stadt Bremerhaven

Wenn Journalist*innen in die PR abwandern und mit ihrer Arbeit auch noch erfolgreich sind, dann ärgert das die ehemaligen Auftraggeber, etwa Verleger*innen, wie in einem Beitrag auf kress.de zu lesen ist. Dann betonen sie, dass Journalismus mehr ist als ein PR-Projekt. Dann wird die kritische Berichterstattung wichtig. Dem können wir nur zustimmen. Doch es reicht eben nicht, nur auf die anderen zu zeigen. Wir regen an, auch die Ursachen dafür zu suchen, dass Journalist*innen sich lieber um die positive Darstellung von Unternehmen und Behörden auf Social Media kümmern wollen als kritische Stimme zu sein. Wer seine Angestellten und freien Mitarbeitenden fair bezahlt und für einen wertschätzenden Umgang sorgt, wird sie auch behalten. Wie das geht? Da verweisen wir von :Freischreiber gerne auf unseren Code of Fairness. Vielleicht klappt es dann ja auch mit den (freien) Mitarbeitenden.

Einschüchterungsversuche durch Slapp-Klagen

Auch in Deutschland versuchen unterschiedliche Akteure, öffentliche Beteiligung durch strategische Klagen, sogenannte Slapp-Klagen, einzuschränken. Eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, wie unterschiedlich die Einschüchterungsversuche aussehen, wen sie in erster Linie treffen und wie stark sie die Betroffenen belastet. In der Studie macht die Stiftung auch Vorschläge, wie der Gesetzgeber Betroffene und damit auch die Demokratie besser schützen kann. Weiterlesen

:Externe Termine und Fortbildungen

Exklusiv für Freischreiber*innen: 

Dank unserer Kooperation bucht ihr Fortbildungen der Berliner Journalist*innenschule mit 30 Prozent Rabatt. Aktuelle Angebote findet ihr im Seminarbereich der BJS.

Freelens-Dialog

Warum gibt es Freelens? Wie hat sich der Verband in den dreißig Jahren seines Bestehens entwickelt und was sind die Herausforderungen der Zukunft? Darüber diskutieren Gründungsmitglieder von Freelens mit dem Nachwuchs des Verbandes am 10. April in der Freelens Galerie in Hamburg. Los geht’s um 19 Uhr.

Mentorinnenprogramm des Journalistinnenbundes

Noch bis zum 27. April können sich Journalistinnen für das Mentoringprogramm des Journalistinnenbundes bewerben. Ein Jahr lang begleiten erfahrene Journalistinnen ihre Mentees dabei, neue Themen- oder Berufsfelder zu erschließen, oder helfen dabei, den Wiedereinstieg oder neue Aufträge zu finden. Das Programm startet im September und läuft ein Jahr.

Einreichungen für das b-future-festival gesucht

Konstruktiv und lösungsorientiert soll beim b-future-festival in Bonn über die Zukunft des Journalismus diskutiert werden. Habt ihr Ideen und könnt Perspektiven aufzeigen? Dann reicht bis zum 30. April eure Programmvorschläge ein. Das Festival selbst findet vom 2. bis 4. Oktober in Bonn statt.

Das war’s auch schon wieder. Jetzt raus mit euch. Trefft euch mit Kolleg*innen oder Freund*innen, mischt euch unter Menschen und feiert das Leben als Freie!

Sonnige Grüße,

Euer Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller


Titelbild: Foto von Annie Spratt auf Unsplash

Der März ist da. Und bringt uns neben Krokussen und Sonnenschein auch einen neuen Kanzler in spe: Friedrich Merz. Was noch? Am Samstag ist Weltfrauentag – eine gute Gelegenheit, um ein Zeichen gegen die schwindende Präsenz von Frauen im Bundestag zu setzen. Was hilft gegen Weltschmerz? Wir empfehlen Frühjahrsputz. Und zwar auch beruflich, zum Beispiel unter unseren Auftraggebenden.

Was uns bewegt

Kleine große Anfrage

Im Februar hat die Unionsfraktion im Bundestag eine Kleine Anfrage zur „politischen Neutralität“ zahlreicher staatlich geförderter Organisationen (NGOs) und Verbände eingereicht, die vor den Wahlen zu Demos gegen Rechts aufgerufen hatten. Auch journalistische Kollektive wie Correctiv, die neuen deutschen medienmacher*innen und Netzwerk Recherche sind betroffen. Die insgesamt 551 Fragen der Unionspolitiker offenbaren ein Verhalten, das man sonst nur von der AfD kannte. „Wir teilen die Einschätzung, dass diese Anfrage ein Angriff auf die freie Zivilgesellschaft in Deutschland ist“, sagt die :Freischreiber-Vorsitzende Eva Bodenmüller. Unsere Pressemitteilung findet ihr hier. :Freischreiber wird sich auch weiterhin für menschlichen Journalismus und die Pressefreiheit einsetzen.

Hand in Hand

So wie am 16. Februar, da war :Freischreiber in Berlin auf der Straße: für unsere Freiheit als Journalist*innen, für den Schutz von Kolleg*innen gegenüber rechtsextremistischen Versuchen, uns einzuschüchtern und auszubremsen. Das lassen wir nicht zu!

Hand in Hand zeigten wir bei der großen Berlin-Demo Flagge, und das wortwörtlich. Freischreiber Guillaume Amouret hat mit Spraydose, Nadel und Faden eine Fahne der Pressefreiheit gezaubert, die weithin sichtbar war.

Quellenschutz im digitalen Zeitalter

Digitale Überwachung, unsichere Kommunikationswege und zunehmende Bedrohungen – wie schützen Journalist*innen ihre Quellen in einer vernetzten Welt? Welche Maßnahmen sind wirklich sicher? Und was können wir sofort umsetzen? Insbesondere Freie müssen sich oft selbst darum kümmern, ihren Quellen sichere Kommunikationswege bereitzustellen.

Eine Gruppe Studierender der Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg hat im Rahmen eines Seminars zum Thema Sicherheit und Quellenschutz die wichtigsten Forschungserkenntnisse und Empfehlungen für :Freischreiber zusammengetragen. Darin findet ihr praktisch und direkt Tipps und  Ratschläge für den Arbeitsalltag, wie ihr euch und eure Informant*innen effektiv schützen könnt. Das Dokument findet ihr demnächst im Mitgliederbereich. Zum Vertragsabschluss mit Informant*innen hat unser Verbandsjurist Sebastian Rengshausen bereits eine Vorlage erstellt.

:Tipp des Monats: Dein eigener Newsletter

Mit einem eigenen Newsletter kannst du deine Persönlichkeit und deinen Schreibstil zeigen – du hast die volle Kontrolle. Du entscheidest, welche Inhalte du veröffentlichst, auch solche, die Redaktionen vielleicht abgelehnt haben. Beim letzten Auslandsstammtisch war Freischreiberin Regine Glass zu Besuch und hat uns Tipps für den Einstieg gegeben. Der wichtigste: Einfach loslegen! Das Handout findet ihr im Mitgliederbereich.

Freischreiberiges

:Presseschau

Kennst du schon die :Freischreiber-Presseschau? Dort sammeln wir Pressebeiträge, in denen der Verband erwähnt wurde. Zuletzt in der Altpapier-Kolumne des MDR.

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor.

Dieses Mal: Clara Vuillemin. Die Freischreiberin mit Sitz in Berlin hat in Lausanne und Moskau Maschinenbau und Elektrotechnik studiert, das Schweizer Magazin Republik mitgegründet und „schreibt über alles, solange es etwas zu lernen oder zu lachen gibt“.

Foto: privat

Wo arbeitest du am liebsten?

In meinem Gemeinschaftsbüro in Berlin, eine ehemalige Fabrik, selbstverwaltet, vierter Stock, Regale voller verstaubter Ordner, Antifa-Poster, große Tische. Oder im Frühling auf langen Spaziergängen mit meinem Kollegen Peter.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Mein Laptop. Wenn möglich, steht er auf einem Stapel Bücher, und ich habe eine externe Tastatur und Maus – der perfekte ergonomische Arbeitsplatz für unterwegs.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Redakteur*innen, die sich selbst für schlauer als die Leser*innen halten.

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier .

:Kooperationen

Kennt ihr schon unseren Kooperationspartner Hostwriter? Das gemeinnützige Netzwerk soll weltweite Kooperationen zwischen Journalist*innen erleichtern – von Insidertipps über gemeinsame Recherchen bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten. Hostwriter richtet sich an hauptberufliche Journalist*innen (nachweisbar durch Presseausweis oder Mitgliedschaft in Berufsverbänden), aber auch Blogger*innen sind willkommen, insbesondere in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit. Das Projekt ist stiftungsfinanziert und für Freischreiber*innen kostenlos.

:Ombudsperson

Ein offenes Ohr für freie Journalist*innen, das wünschen wir uns in allen Redaktionen. Bei einigen Häusern haben wir dafür Ombudsleute gefunden: ausgewählte Vertrauenspersonen, die bei Schwierigkeiten neutral vermitteln.

Unsere neueste Unterstützerin in diesem Amt ist Anne-Bärbel Köhle, Chefredakteurin beim Wort & Bild Verlag. Ihr Haus bringt unter anderem Apotheken Umschau und ELTERN heraus. „Ich war die meiste Zeit meines Berufslebens freie Journalistin. Deshalb weiß ich ganz genau, was in der Zusammenarbeit mit Redaktionen schiefgehen kann – und wie es besser läuft, für alle Beteiligten“, sagt Anne-Bärbel. Danke für dein offenes Ohr! Am 3. April um 12 Uhr gibt es eine Digitale Mittagspause mit ihr und Tina Haase, Chefredakteurin von Apotheken Umschau, Diabetes Ratgeber, Senioren Ratgeber und ELTERN.

:Freischreiber-Ombudsleute wie Anne-Bärbel findet ihr auch bei:

DIE ZEIT: Dorothée Stöbener hat ein Herz für freie Journalist*innen.

Spiegel.de: Jochen Leffers und Olaf Kanter sind bei SPON die Ansprechpartner für Freie.

Der Freitag: Hier sind Chefredakteur Philip Grassmann und Stellvertreter Sebastian Puschner für euch da.

taz: Anja Krüger und Kerstin Noll haben ein offenes Ohr für die Probleme rund um Gleichstellungs- und Freien-Fragen.

Hier findet ihr die Übersicht.

Du bist Chefredakteur*in oder leitest eine Redaktion und möchtest ebenfalls Ombudsleute in deinem Haus installieren, weil eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe für dich selbstverständlich ist? Melde dich bei uns, um ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns drauf!

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Klimahelden auf dem Balkon“ von Freischreiberin Melanie Öhlenbach.

In Zeiten des Klimawandels wird der Balkongarten zur Herausforderung. Längere, heißere Sommer und mildere Winter erfordern eine kluge Planung. Das Buch bietet praxisnahe Tipps zur Pflege von Pflanzen an extremen Standorten und zeigt, wie ein klimafitter Balkongarten trotz aller Wetterextreme gedeihen kann.

Interessiert? Schreib uns bis zum 31. März eine E-Mail an redaktion@freischreiber.de mit dem Betreff „Buchverlosung“. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Danke für eure Zusendungen im Februar. Das Buch „Zu jung? Zu alt? Egal!“ von Clara Vuillemin und Peter Lau geht an Andrea Schwendemann. Herzlichen Glückwunsch!           

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht, oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich bei uns, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win-win!

:Landkarte der Freien

Hast du dich schon auf der Landkarte der Freien eingetragen? Dort können dich Auftraggeber*innen zielgenau finden. Sicherheitsbedenken? Keine Sorge – die Adressangabe muss nicht direkt vor deine Haustür führen, es geht eher um eine grobe Verortung in deiner Stadt. Bei Interesse melde dich gerne bei der Geschäftsstelle.

:Umfrage

Habt ihr zehn Minuten übrig? Dann füllt bitte unsere Umfrage aus, die wir im letzten Monat gestartet haben. Sie richtet sich an unsere Mitglieder, um zu erfahren, wie euer Freien-Jahr gelaufen ist und wie wir euch in diesem Jahr unterstützen können (Danke an Guillaume Amouret und Pascal Mühle fürs Erstellen!). Eine Bitte: Wenn ihr teilnehmt, dann bitte, bitte haltet  bis zum Schluss durch, sonst können wir die Daten nicht auswerten. Die Umfrage läuft noch bis zum 10. März. Wir freuen uns auf eure Antworten! Hier gehts zur Umfrage

Foto: Steve Przybilla

:Regio-Gruppe Algarve

Im Februar gab es das erste inoffizielle Regio-Treffen Algarve. Und vermutlich auch erstmal das letzte. Freischreiber Steve Przybilla und Florian Sturm haben sich in einem Restaurant im portugiesischen Dorf Salema getroffen und Freischreiberiges besprochen – da durften die :Freischreiber-Bierdeckel natürlich nicht fehlen.

:Dies und Das

Mentale Belastung im Journalismus

Laut einer aktuellen Studie zur psychosozialen Gesundheit im Journalismus schneiden Journalist*innen in Deutschland mit Blick auf die Stressbelastung, das psychische Wohlbefinden sowie das Risiko für Depressionen und Burnout „schlechter ab als der Bevölkerungsdurchschnitt.“ Besonders belastend werden dabei die Beschäftigungsbedingungen und die Arbeitsbelastung wahrgenommen. 84,2 Prozent der Freien berichteten, dass ihnen keine Unterstützungsangebote zur Verfügung stehen oder sie diese nicht kennen. Die Lösung? Medienhäuser und Redaktionen müssen mehr in psychologisches Gesundheitsmanagement investieren. Die gesamten Studienergebnisse findet ihr hier.

Beendigungsschutz für freie Mitarbeitende

Am vergangenen Donnerstag hat mit dem rbb ein weiterer Sender aus dem ARD-Verbund drastische Sparmaßnahmen angekündigt. Damit sollen Mittel für mehr Regionalität sowie für die digitale Erneuerung frei, aber auch „die Zahlungsfähigkeit“ erhalten werden. Gespart werden soll ausschließlich am Personal – bei Angestellten und freien Mitarbeiter*innen. Der Freienrat der freien Mitarbeitenden im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordert einen Beendigungsschutz für langjährige arbeitnehmerähnliche Freie. Denn es sind insbesondere die Freien, die die Inhalte erstellen.

:Externe Termine und Fortbildungen

Exklusiv für Freischreiber*innen:

Dank unserer Kooperation buchst du Fortbildungen der Berliner Journalist*innenschule mit 30 Prozent Rabatt:

Aufbaukurs Videos fürs Web

Hohe Reichweite durch virale Verbreitung und erhöhte Aufmerksamkeit erzielt ihr mit kurzen Videos – vorausgesetzt, die Dramaturgie überzeugt. Das lernt ihr in diesem Workshop vom 21. bis 23. Mai jeweils 9 bis 17 Uhr.

Schreiben für Suchmaschinen

Wie du inhaltlich und stilistisch gute Texte schreibst, die  Google, Bing & Co finden, zeigt dieser Kurs der BJS. Am 2. Juni von 9 bis 17 Uhr in Präsenz.

Überschrift, Bildunterschrift und Teaser

Gekonnt Teaser und Schlagzeilen formulieren, kann entscheidend dafür sein, ob ein Text wahrgenommen oder ignoriert wird. Ein Webinar zum Schreiben prägnanter und informativer Kleintexte gibt es am 2. und 3. Juni von 9 bis 13 Uhr online. Mehr Infos gibt’s hier.

Freelens feiert 30 Jahre Fotografie

Unser Partnerverband FREELENS feiert sein 30-jähriges Jubiläum. Dazu präsentieren die Fotojournalist*innen eine besondere Ausstellung mit Fotografien der Gründer*innen. Zu sehen bis zum 30. April in der FREELENS Galerie, Alter Steinweg 15, Hamburg.

Pressereise für den Nachwuchs

Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) und das Pressenetzwerk für Jugendthemen (PNJ) laden sechs Nachwuchsjournalist*innen zu einem Medienworkshop zur UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Sevilla vom 30. Juni bis 3. Juli und zur Hamburg Sustainability Conference am 2. und 3. Juni ein. Bewerbungsschluss ist der 23. März.

Kauft euch ein paar Frühblüher und erfreut euch an ihnen. 

Sonnige Grüße,

Euer Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

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Titelfoto: Joel Holland / Unsplash

Wo stehen wir? Und wohin wollen wir? Das fragen wir uns als Berufsverband, als Medienvertreter*innen, als Mitglieder der Gesellschaft. Wir suchen Wege, unser Freisein zu bewahren. Gemeinsam geht das besser – ob bei :Freischreiber, auf Demonstrationen oder an der Wahlurne.

Klausurtagung des Vorstands

Ein intensives Arbeitswochenende im Knüllwald liegt hinter uns. Wir haben darüber beraten, wie wir uns als Berufsverband noch stärker für Freie einsetzen können. Zwei wichtige Punkte dabei sind Weiterbildungen und Kooperationen. Da werden wir im nächsten halben Jahr noch einiges anstoßen.

Und dann steht auch noch die Mitgliederversammlung an. Schon mal für euch zum Vormerken: Sie findet am 27. September in Berlin statt. Einladung und weitere Informationen folgen. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt wird die Wahl des Vorstands sein. Lust zu kandidieren? Melde dich bei der Geschäftsstelle

Gemeinsam für die Demokratie

Wir machen mit bei der Hand-in-Hand-Demo am 16. Februar und der darauffolgenden Aktionswoche für eine sozial gerechte, zukunftsfähige und solidarische Gesellschaft. Wir verstehen das als unsere Pflicht als Berufsverband freier Journalist*innen. Immerhin geht es bei der Bundestagswahl am 23. Februar auch darum, wie weit nach Rechts unsere Gesellschaft rückt – und wie frei sie bleiben kann. 

Infos zur großen Kundgebung in Berlin am 16. Februar findet ihr auf der Website der Initiative Hand in Hand. :Freischreiber wird vor Ort sein. Wie und wo wir uns treffen, erfahrt ihr in Kürze hier auf unserer Website und im Vereinsheim auf Slack.

Mitglied werden bei der VG Wort

Eure Online-, Print-, Radiobeiträge etc. habt ihr hoffentlich alle bei der VG Wort gemeldet? Dann geht doch gleich den nächsten Schritt und werdet Mitglied. So könnt ihr wichtige Entscheidungen mittragen. Schließlich geht es um euer Geld bei der Verteilung von Tantiemen.

VG-Wort-Mitglied kann werden, wer bei den Ausschüttungen in drei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren insgesamt über 1200 Euro bekommen hat. Es spielt keine Rolle, ob ihr diese Summe auf einmal oder in ganz unterschiedlichen Beträgen erhalten habt. Die Mitgliedschaft kostet 10 Euro im Jahr. Schreibt einfach eine E-Mail an Babette Schäfer – und setzt gerne Oliver Eberhardt ins CC. Oliver ist Mitglied von :Freischreiber und im Verwaltungsrat der VG Wort.

Über diesen QR-Code kommt ihr zu einer E-Mail-Vorlage für euren Antrag.

:Freischreiberiges

:Tipp des Monats

Was tun, wenn ein Rahmenvertrag ins Haus flattert?

Muss ich ihn akzeptieren, wie er ist, oder kann ich Passagen ändern? Wie geht das? Was muss ich beachten? Fragen wie diese hat unser Verbandsanwalt Sebastian Rengshausen in einer digitalen Mittagspause beantwortet. Wer nicht dabei war oder das eine oder andere Detail nachlesen möchte, findet die Mitschrift im Mitgliederbereich unserer Website.

:Frei heraus

Foto: privat

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Karen Suender. Sie ist freie Sprecherin, Schauspielerin und Journalistin. Mit ihren Kernthemen Kultur- und Gesellschaftspolitik ist sie auch eine Bereicherung für den Vorstand von :Freischreiber

Wo arbeitest du am liebsten?

Wenn ich nicht telefonieren oder zoomen muss, im Lesesaal der StaBi am Potsdamer Platz. Sonst bei mir zu Hause, flankiert von meinen Katzen. Zum Nachdenken (gehört ja auch zur Arbeit) gehe ich auf meinen Lieblingsfriedhof nebenan. Da liegen die Brüder Grimm. Und Rio Reiser. Und abends kommen die Füchse.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Mein Laptop, Notizbuch, Stift, Textmarker, Post-Its. Wasser. Zeit und Ruhe, sich zurückzulehnen und die Gedanken fließen zu lassen. Guter Nachtschlaf.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Nicht-Kommunikation, wenn zum Beispiel E-Mails oder Pitches gar nicht erst beantwortet oder ohne Absprache tiefgreifende Textänderungen vorgenommen werden. Themen-Klau. Wenn ich dem Honorar hinterherrennen muss (ist mir aber zum Glück noch nicht oft passiert). Schlechter Nachtschlaf.

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier.

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Zu jung? Zu alt? Egal! – Für eine Arbeitswelt ohne Altersgrenzen“ von Clara Vuillemin und Peter Lau. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Buch ist ein Aufruf, unser Denken über Alter, Arbeit und Gesellschaft komplett neu zu gestalten. Freischreiberin Clara Vuillemin (33) und Peter Lau (64) zeigen: Altersgrenzen sind von gestern. Mit klugen Analysen und inspirierenden Geschichten machen sie deutlich, wie wir alle von einer altersdiversen Perspektive profitieren können. Und das gilt nicht nur für die Arbeitswelt, sondern für unser gesamtes Leben.

Danke für eure Zusendungen im November. „Ein Leben für den Ozean“ von Florian Sturm und Christian Weigand geht an Tobi Blum. Herzlichen Glückwunsch!

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich bei unserer Redaktion, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win-win! 

:Kooperationen

actsafer gibt Rabatte für :Freischreiber-Mitglieder

Die Gewalt gegen Journalist*innen nimmt weltweit zu. Deutschland ist da keine Ausnahme. Mit Hostile Environment Awareness Trainings (HEAT) können sich Journalist*innen auf bedrohliche Situationen vorbereiten.

Freie müssen die Vorsorge für ihre physische Sicherheit bei der Berichterstattung meist selbst tragen. Ein durchaus großer finanzieller Posten, der sich für Mitglieder von :Freischreiber durch eine Kooperation mit actsafer etwas reduziert. „Wir finden es wichtig, dass auch Freie Zugang zu Sicherheitstrainings haben“, betont Nikolai Link von actsafer. 

Mehr zu den Rabatten für :Freischreiber lest ihr in der Rubrik :Externe Termine und Fortbildungen.

:Regio-Gruppe Provinz

Wir starten wieder einmal einen Aufruf für eine :Freischreiber-Regio-Gruppe Provinz. Hier vernetzen sich all die klugen Köpfe, die das Leben in Kleinstädten oder auf dem Dorf den Ballungszentren vorziehen. Wollt ihr mitmachen, die Gruppe wiederbeleben? Dann meldet euch bei der Geschäftsstelle.

:Ombudsmenschen

Unsere Ombudsleute haben Zuwachs bekommen: Herzlich willkommen, Anne-Bärbel Köhle! Wenn ihr mit Redaktionen des Wort & Bild Verlags künftig Probleme habt, hat sie ein offenes Ohr für euch.

Kennt ihr schon unsere anderen Ombudspersonen? Hier findet ihr die Liste. 

:Umfrage

Freischreiber aufgepasst! Wir möchten von euch wissen, wie euer vergangenes Freien-Jahr gelaufen ist. Macht mit bei unserer Umfrage und sagt uns, was gut war und was nicht, was ihr 2025 erreichen möchtet und wie euch :Freischreiber dabei unterstützen kann.

:Gratulation

:Freischreiber-Gründungsmitglied Jakob Vicari ist nun „Herr Dr. Professor“. Er lehrt Datenjournalismus und Digitale Medienforensik an der Hochschule Hannover. Herzlichen Glückwunsch!

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:Dies und Das

Weniger Macht für Frauen in deutschen Leitmedien

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen deutscher Leitmedien nimmt weiterhin ab. Das ergab die aktuelle Zählung von ProQuote. „Das erneute Absinken des Frauenmachtanteils ist ein alarmierendes Signal. Verlage müssen sich ihrer Verantwortung stellen, die Medienlandschaft gleichberechtigter und diverser zu gestalten“, so ProQuote-Vorständin Edith Heitkämper.

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Ohne Chefredaktion geht’s auch

Hierarchische Strukturen prägen den Medienalltag. Aber muss das so sein? Braucht es wirklich eine Chefredaktion? Oder kann sich eine Redaktion auch selbst organisieren? Krautreporter haben es ausprobiert. Wie die Idee entstanden ist und welche Erfahrungen die Redaktion seither gemacht hat? Lest nach bei Blaupause.

Mehr lesen

„Demokratie im Krisenmodus“

Steckt nicht nur die Demokratie, sondern auch der Journalismus in der Krise? Und wie kommen wir da wieder raus? Darüber diskutierten die Teilnehmenden beim Journalismustag der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di) am 25. Januar in Berlin.

Elisabeth Niejahr, die Geschäftsführerin des Bereichs „Demokratie stärken“ der Hertie-Stiftung, rief in ihrem Impulsvortrag dazu auf, unsere eigene Arbeitsweise besser zu erklären, mehr über Lösungsansätze gesellschaftlicher Probleme zu  berichten, für die Demokratie als Gesellschaftssystem einzutreten und dennoch überparteilich zu bleiben.

Die freie Publizistin Gilda Sahebi forderte in einer Podiumsdiskussion, Lügen von hochrangigen Politiker*innen häufiger als solche zu benennen. Es fehle an der Bereitschaft, Mächtige zu kritisieren.

Und Martin Andree, Medienwissenschaftler der Universität Köln sowie Autor von „Big Tech muss weg!“, hält es für wahrscheinlich, dass in fünf bis zehn Jahren redaktionelle Medien keinerlei Einfluss mehr auf die bereits bestehende Übermacht digitaler Plattformen hätten. „Oligarchen haben uns das freie Internet gestohlen“, so Andree. Tech-Konzerne wie Google, Apple, Meta, Amazon und Microsoft bestimmten schon heute, wer welche Inhalte ausgespielt bekommt. Das Bundeskartellamt könne und müsse dringend verhindern, dass die Tech-Riesen unsere Demokratie und Wirtschaft noch weiter zerstören.

:Externe Termine und Fortbildungen

Der Einfluss des Journalismus auf das öffentliche Vertrauen in die Wissenschaft

Um die Verantwortung von Journalismus für die öffentliche Wahrnehmung von Wissenschaft geht es am 25. Februar in Berlin. Die ganztägige Veranstaltung, organisiert vom Karlsruher Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), ist kostenfrei. 

Anmeldung und Infos

HEAT 1: Sicherheit in Deutschland

Wie kann ich für meine physische Sicherheit bei der Berichterstattung in Deutschland sorgen? Darum geht es bei einem ganztägigen Sicherheitstraining von actsafer am 15. März in Berlin. Freie zahlen 199,- Euro; wer sich bis zum 28. Februar meldet, zahlt nur 169,- Euro. Leider gibt es hier keinen speziellen Rabatt für :Freischreiber-Mitglieder.

Anmeldung und Infos

HEAT3/HEFAT: Sicherheit in Kriegs- und Krisengebieten, taktische Erste Hilfe

Auf den Einsatz in Kriegs- und Krisengebieten bereitet actsafer in einem viertägigen Präsenzseminar im Großraum Berlin/Leipzig vor. Termin: 22. bis 25. Mai, jeweils 9 bis 19 Uhr. Der Kostenpunkt für Freischreiber*innen liegt bei 1499,- Euro beziehungsweise 1249,- Euro bei Anmeldung bis zum 28. Februar. Jeweils inklusive Übernachtung und Verpflegung.

Anmeldung und Infos

Datensicherheit und digitale Selbstverteidigung

Wie sicher sind meine Passwörter und wie schütze ich mich vor Überwachung? Fragen wie diese beantwortet actsafer in einem vierstündigen Online-Training am 1. April von 10 bis 14 Uhr. Kostenpunkt für :Freischreiber-Mitglieder: 129,- Euro beziehungsweise 99,- Euro bei Anmeldung bis 28. Februar.

Anmeldung und Infos

KI-Tools fürs Podcasten

Wie kann mich KI beim Podcasten unterstützen? Das erfahren Teilnehmende beim Seminar der Berliner Journalistenschule am 18. März in Berlin. Weitere Termine sind geplant, teils online. Für :Freischreiber-Mitglieder gibt’s einen Rabatt von 30 Prozent auf die 320,- Euro Kursgebühr. 

Anmeldung und Infos

Radiopraxis für Einsteiger*innen

Wie produziere ich einen Radiobeitrag? Antworten darauf gibt es bei der Berliner Journalistenschule vom 26. bis 28. März. Freischreiber bekommen auf die 740,- Euro Seminarbeitrag 30 Prozent Rabatt

Anmeldung und Infos

Desinformation und manipulative Narrative

Für März 2025 planen die Alliance4Europe und adacio.eu einen Workshop zu Mechanismen der Informationsmanipulation und Analyse-Frameworks aus der Defender-Community. Der kostenlose zweistündige Workshop findet online statt.

Mehr Infos und Anmeldung

Fehlinformationen erkennen und bekämpfen

Warum glauben Menschen Fehlinformationen und geben sie weiter? Was lässt sich dagegen tun? Antworten auf diese Fragen verspricht ein kostenloser Workshop am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Termin: Montag, 26. Mai.

Anmeldung und Infos

Achtet auf euch und eure Mitmenschen und tretet füreinander ein. Habt Spaß am Leben, trotz allem.

Euer Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Titelfoto: Anna Heidelberg-Stein

Wir wünschen euch von Herzen ein frohes, freies neues Jahr 2025! Hoffentlich konntet ihr ein paar Tage abschalten, bevor ihr euch im Januar wieder mit VG-Wort-Einträgen oder der Umsatzsteuervoranmeldung herumschlagen müsst. Falls ihr noch auf der Suche nach guten Vorsätzen fürs neue Jahr seid, hier ein paar Vorschläge: Mehr Honorar fordern, „Nein“ sagen zu unfairen Aufträgen, zur :Freischreiber-Mitgliederversammlung im Spätsommer 2025 kommen, sich aktiv bei :Freischreiber einbringen oder unser Mentoring-Programm nutzen.

Tandem-Anmeldung startet

Ihr könnt euch noch bis zum 31. Januar für das Tandem anmelden. Dabei bringen wir Neu- oder Quereinsteiger*innen im Journalismus mit einer erfahrenen Kollegin oder einem erfahrenen Kollegen zusammen. Gemeinsam legt ihr einen Schwerpunkt fest, an dem ihr das Jahr über arbeiten wollt – zum Beispiel Mehrfachverwertung, Honorarverhandlung oder Frei-Sein im Ausland – und organisiert (Online-)Treffen. Bitte behaltet dabei immer im Hinterkopf, dass sich die Kolleg*innen ehrenamtlich engagieren. In diesem Sinne möchten wir allen Mentor*innen, die unser Tandem-Programm 2024 bereichert haben, von Herzen danken.

VG-Wort-Meldung

METIS, Urheberschaft, Ausschüttung – jedes Jahr im Januar stehen Freie in Sachen VG Wort vor Fragezeichen. Bis zum 31. Januar müsst ihr eure veröffentlichten Texte nämlich bei der Verwertungsgesellschaft gemeldet haben, um Tantiemen zu erhalten. In diesem Monat laden wir euch gleich zu drei Terminen rund um das Thema ein: Wie melde ich Beiträge, wofür gibt es einen Verwaltungsrat – und was bringt mir das Ganze als freie*r Journalist*in (etwa auf dem Konto)? Hier meldest du dich zu den Sprechstunden am 10., 17. oder 27. Januar an.

Hinweis: Diese Beratung bieten wir exklusiv für Freischreiber*innen an. Du möchtest mehr über die VG Wort erfahren? Im internen Bereich unserer Website findest du Oliver Eberhardts Zusammenfassung zu den wichtigsten Fragen.

Foto: Manuela Pickart

„Fair Share“-Newsletter

Jobs im Journalismus und der Kreativbranche werden in der Regel schnell vergeben. Ohne Netzwerk hat man da oft wenig Chancen. Um diese Lücke zu schließen, haben die freien Journalist*innen Antonia Wille und Michèle Loetzner jüngst den Newsletter „Fair Share“ kreiert. Das Ziel: Jobsuchende mit Auftraggebenden zusammenzubringen. Etwa alle zwei Wochen findet ihr dort Jobangebote und Wissen über das Frei-Sein. Elisa Kautzky hat mit Antonia und Michèle gesprochen.

Am 7. Januar ist der „Fair Share“-Newsletter offiziell gestartet. Warum sollten Freie ihn abonnieren?

Antonia Wille: In unserem Newsletter stellen wir aktuelle Aufträge und freie Stellen für Freelancer*innen vor, für die man sich direkt bei uns bewerben kann. Aber nicht nur das …

Hier geht es zum ganzen Interview.

:Freischreiberiges

Bekenntnis zu fairer Zusammenarbeit

Der Wort & Bild Verlag hat am 5. Dezember 2024 unseren Code of Fairness unterschrieben. Damit haben wir einen weiteren Verbündeten in Sachen faire Arbeitsbedingungen für Freie gewonnen. Wir können uns zudem darauf freuen, dass es künftig auch im Wort & Bild Verlag eine Ombudsperson für Freie geben wird.

Foto: J. Henke/W&B

Hier geht es zur Pressemeldung.

Im Bild von links nach rechts :Freischreiber-Vorsitzende Eva Bodenmüller, Chefredakteurin Wort & Bild Verlag Tina Haase und :Freischreiber-Vorstand Johannes Klostermeier

:Tipp des Monats

Mit Steady Geld verdienen

Vor kurzem hat die Crowdfunding-Plattform Steady Torial übernommen. Viele Freischreiber*innen haben auf Torial ihre Profile hinterlegt. In unserer digitalen Mittagspause am 15. November 2024 war Steady-Geschäftsführer Sebastian Esser zu Gast und hat erklärt, wie man auf Steady einen eigenen Newsletter, Podcast oder eine Website startet. Hier finden Freischreiber*innen mehr Infos und Templates.

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Jackie Macumba. Aktuell arbeitet sie als freie Journalistin und berichtet am liebsten aus dem Ausland. Ihre Kernthemen sind Politik und Gesellschaft sowie Kultur. Besonders gut kennt sie sich mit den USA und ihrem Geburtsland Ungarn aus. Auf ihrem Instagram-Kanal @jacksplainingamerica berichtet sie als Newsfluencerin.

Wo arbeitest du am liebsten?

Foto: Sandra Singh

Als ich in New York City gelebt habe, auf meiner Dachterrasse mit Blick auf das Empire State Building oder im Lesesaal der New York Public Library an der Fifth Avenue.

Wenn ich als Reporterin auf Recherche bin, mag ich es, in der Menge unterzutauchen und nicht als Journalistin erkennbar zu sein. So gelingt es mir, unbeobachtet das Geschehen zu beobachten und zu analysieren.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Mein Smartphone, womit ich viel recherchiere, Bilder und Videos mache, damit ich Szenen akkurat beschreiben kann, und viele Podcasts höre, um auf dem neuesten Stand zu sein. Sowie meine Noise-Cancelling-Kopfhörer, damit ich im Zug oder Flugzeug den Lärm ausblenden und die Recherchereise Revue passieren lassen kann.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Was mir leider schon passiert ist: auf der Recherchereise im Ausland krank zu werden. Ich bin mit einem riesigen Jetlag und krank in Atlanta, USA, angekommen und lag die ersten zwei Tage im Bett. Das ist als Auslandsreporterin besonders ärgerlich, denn die Tage vor Ort sind von kurzer Dauer und wertvoll, um Kontakte und Eindrücke zu sammeln. Zweitens: Grenzbeamte, die mich aufgrund meines Berufsstandes als Journalistin befragen und meinen Koffer durchsuchen. Drittens: wenn Protagonist*innen vor Ort aus Angst vor Repressionen nicht mit der Presse sprechen möchten. 

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder am Newsletter mitzuarbeiten? Dann melde dich hier.

:Buchverlosung

Dieses Mal verlosen wir „Ein Leben für den Ozean“ von Freischreiber Florian Sturm und Christian Weigand:

Bildgewaltig und mitreißend erzählt, begeistert dieses Buch auf jeder Seite für den Ozean. Schlagt auf und taucht ab in zehn Geschichten über die Helden der Meere: Menschen, die ihr Leben dem Ozean verschrieben haben.

Interessiert? Schreib uns bis zum 31. Januar eine E-Mail mit dem Betreff „Buchverlosung“. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück!

Danke für eure Zusendungen im Dezember. „Grüne Energie. Power für die Zukunft“ geht an Anja Reumschüssel. Herzlichen Glückwunsch!

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich bei uns, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win-win!

:Hörtipp

„Viele Opfer, keine Täter?“: Neue Episoden aus der Podcast-Reihe „Über Geschichte“ von den Freischreiber*innen Carola Dorner und Tobias Sauer. Zwischen 1949 und dem Ende der 1980er-Jahre herrschte in Taiwan die nationalchinesische Partei Kuomintang mit brutaler Gewalt. Oppositionellen drohte Haft oder Tod, das Regime herrschte und strafte willkürlich. Mittlerweile ist Taiwan eine lebendige Demokratie, die Menschenrechte schützt. Die Frage aber, wie sie mit dem Erbe des langjährigen Diktators Chiang Kai-shek umgeht, spaltet die Gesellschaft. ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Tobias Sauer⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠ und Christina Sadeler haben in Taiwan zur Aufarbeitung der Vergangenheit recherchiert. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der neuen „Über Geschichte“-Podcast-Serie: „⁠Viele Opfer, keine Täter?“ Freischreiberin Carola Dorner moderiert. Es gibt sieben Folgen auf Spotify und Apple – reinhören lohnt!

Zur „Über Geschichte“-Podcast-Webseite

:Lesetipp

„Alfred Wegener. Universalgelehrter, Polarreisender, Entdecker“ von Freischreiber Günther Wessel: Schulen, Straßen, Stiftungen, Forschungsinstitute und sogar ein Mondkrater tragen seinen Namen. Zu Recht, denn Alfred Wegener, geboren 1880 in Berlin, war nicht nur Physiker, Meteorologe und Astronom, sondern auch ein Pionier des Wissensdrangs und Wagemuts. Erschienen im mare Verlag Hamburg, 288 Seiten, gebunden.

Mehr dazu gibt es hier.

:Dies und Das

Gewalt und Berichterstattung

Zur Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen hat die Otto-Brenner-Stiftung eine neue Studie herausgebracht. Das ernüchternde Ergebnis: Eine strukturelle Auseinandersetzung mit der Alltäglichkeit und Vielschichtigkeit von Gewalt gegen Frauen findet in der deutschsprachigen Berichterstattung nur sehr selten statt.

Mentale Gesundheit im Journalismus

Es ist ein Job, der uns erfüllt, eine Leidenschaft, eine Lebensaufgabe. Aber zwischen Interviewterminen, Abgaben und Arztbesuchen ist Journalismus an manchen Tagen vor allem eines: herausfordernd. Wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen und sie überwinden, haben wir am 3. Dezember 2024 in Hamburg besprochen.

Bei unserer ersten Veranstaltung im Rahmen unserer Aktion „Ein Verein für alle“ sprachen wir unter anderem darüber, wie wir unseren Verein und unseren Beruf mehr für Menschen mit psychischen Belastungen öffnen können. Die Journalistin Larena Klöckner, Malte Werner von der Helpline und Lisbeth Schröder aus dem :Freischreiber-Vorstand diskutierten mit den Teilnehmenden nicht nur über ihre Probleme, sondern arbeiteten direkt gemeinsam an der Lösungsfindung: Wie kann man selbst die Herausforderungen überwinden? Und was müsste sich im System ändern? Hier ein paar Zitate von dem Treffen:

  • „Wir brauchen einen Betriebsrat für seelische Angelegenheiten.“ – Mehr psychologische Hilfe in Redaktionen.
  • „Man muss sich immer bewusst machen: Lebensläufe sind keine Lebensrealitäten.“ – Auch Care-Arbeit ist wichtige Arbeit, nur taucht sie im Lebenslauf meist nicht auf.
  • „Man kann sich seine Auftraggeber bewusst aussuchen.“ – Wenn möglich jene wählen, die einen nicht zu sehr unter Druck setzen. 

Filmförderungsgesetz verabschiedet
Kurz vor Jahresende wurde die Reform zur Förderung von Kinofilmen und die Sicherung der dafür nötigen Abgaben aus Kino-Erlösen vom Ausschuss für Kultur und Medien beschlossen. Ohne diese Regelung würden wichtige Finanzmittel für die Produktion in der deutschen Filmwirtschaft fehlen. Die Reform betont zudem die Bedeutung von Tarifstandards und fairen Urheberrechtsvergütungen. Das freut auch :Freischreiber!

Mini-Angebote vom BDZV
Nur Mini- oder magere Angebote gab es in den Tarifrunden für Zeitungsredaktionen und im Hessischen Rundfunk (HR). Bei den Tarifverhandlungen am 18. Dezember 2024 kam es zwischen dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und ver.di zu keiner Einigung. In der dritten Tarifrunde im HR wurde eine einmalige Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro vereinbart, die noch vor Jahresende ausgezahlt werden sollte – ein positives Signal. Das langfristige Angebot sorgt jedoch für Ernüchterung: sechs Prozent Erhöhung in drei Jahren.

Ehrenpreis im Reisejournalismus

Der Ehrenpreis 2025 der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) für „hervorragende Leistungen im Tourismus“ geht an den Verleger und Reiseführer-Pionier Michael Müller. Seit 1979 veröffentlicht er Individualreiseführer zu Zielen auf der ganzen Welt. Der Vorsitzende der VDRJ, Martin Wein: „Unser Ehrenpreisträger [hat] nicht nur ein ganzes Bücher-Genre im deutschsprachigen Raum populär gemacht. Er hat auch zahlreichen Kolleginnen und Kollegen im Reisejournalismus ein neues Arbeitsfeld eröffnet.“

:Externe Termine und Fortbildungen

BJS (Berliner Journalistenschule):

  1. KI und Text: Von der Recherche bis zur Veröffentlichung

KI-Tools sind keine Alleskönner. Aber sie können die Arbeit in Journalismus, Kommunikation und Public Relations unterstützen. Eine Einführung. Nächster Termin am 28. Januar, von 9 bis 13 Uhr.

  1. KI und Recherche: Verlässliche Informationen finden

ChatGPT, Perplexity und andere sind Sprachmodelle, keine Wissensmodelle. Und dennoch können KI-Tools bei der Online-Recherche helfen. Nächster Termin am 6. Februar, von 9 bis 13 Uhr.  

  1. Sprache, Stil und Storytelling 

Komplexe Themen prägnant, verständlich und lebendig in Text fassen, sei es auf der Website, im Newsletter, in der Pressemitteilung – wie das geht, vermittelt dieses Seminar.

17. und 19. März, 9 bis 17 Uhr.

Nina Grunenberg Fellowship für Bildungsjournalismus

Ausschreibung für das Nina Grunenberg Fellowship, das euch Einblicke in das deutsche Schulsystem bietet und einen Beitrag zu fundierter Bildungsberichterstattung leisten will. Das Weiterbildungsstipendium richtet sich an Journalist*innen, Redakteur*innen oder Medienschaffende, die fest oder frei für deutsche Redaktionen (öffentlich-rechtliche oder private Medien), in Nachrichtenagenturen oder mit eigenen Formaten auf Online- und Social-Media-Plattformen tätig sind.

Social-Media-Werkstatt

Unter dem Motto „Starke Videos für Social Media – erfolgreicher Content für eure Kanäle!“ lädt das Pressenetzwerk für Jugendthemen (PNJ) vom 14. bis 16. März im Umwelt-Bildungszentrum Berlin zur Social-Media-Werkstatt ein. Anmelden dürfen sich Journalist*innen, die sich mit Jugendthemen beschäftigen. Das Seminar wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Anmeldeschluss ist der 2. Februar. Ausführliche Informationen findet ihr auf der PNJ-Webseite.

Kostenloser Workshop in Wien „Art Writing“

In Kooperation mit dem Wiener Kunstbüro Phileas bietet Hermes Baby mit der Reporter-Akademie vom 13. bis 16. März einen kostenlosen Workshop zum Thema „Art Writing“ an. Im Rahmen des Workshops werden die Teilnehmenden ein Porträt eines österreichischen Künstlers oder einer Künstlerin schreiben, das bei einem der Partner*innen erscheinen wird (natürlich honoriert!). Sechs Plätze gibt es insgesamt zu vergeben, der Workshop wendet sich an Teilnehmende, die eher am Anfang ihrer journalistischen Laufbahn stehen. Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft sind während der vier Tage gedeckt. Bewerben kann man sich mit einer Porträt-Idee hier.

Wir wünschen euch einen guten Start ins Jahr 2025!

Euer Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Was für ein November! Es blieb kaum Zeit zum Luftholen zwischen den weltpolitischen Ereignissen. Vieles davon wird uns bis ins neue Jahr und darüber hinaus noch beschäftigen. Auch unser Hölle-Preis 2024 gehört dazu. Denn wir wollen und müssen im Gespräch bleiben. :Freischreiber als Weltverbesserer? Nun ja, als Verbesserer der Welt von Freien allemal!

Himmel-und-Hölle-Preis 2024: Wir haben Gesprächsbedarf! 

Aufmerksame Follower von :Freischreiber wissen es bereits: Der Hölle-Preis 2024 ging an die deutschen Tageszeitungen. Seit Jahren werden sie für den Preis nominiert, einzelne Vertreter der Tagespresse haben unseren Negativpreis auch schon „abgesahnt“. Der Hauptgrund: Honorare und Umgangston gegenüber Freien sind unterirdisch. Sollen Freie weiter für die Tagespresse schreiben? Diese Frage ist durchaus diskussionswürdig. Und so haben wir gegenüber dem Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) Gesprächsbedarf angemeldet. Wir sind gespannt auf die Antwort.

Selbstkritisch schauen wir aber auch in die eigenen Reihen. Wer mehr will, muss mehr fordern. Das geht gemeinsam besser. Seid solidarisch, tauscht euch über Honorare aus, fordert ein, was ihr zu einem guten Leben braucht. Oder, wie Laudator und Freischreiber-Mitglied Andi Unger sagte: „Privilegiert euch!“ Das gilt übrigens nicht nur für diejenigen unter euch, die für Tageszeitungen schreiben.

Nicht jedes Medium macht es einem leicht, nicht jede Redaktion hat ausreichend Geld für Freie zur Verfügung. Aber es gibt sie, die Perlen – oder wie sie bei :Freischreiber heißen: die Himmel-Preisträger*innen. Für 2024 fiel die Wahl auf das Schweizer Magazin Annabelle. Überdurchschnittliche Honorare und ein freundlicher Ton gaben den Ausschlag für die Entscheidung der Jury. Das soll ein Ansporn für all die Medien sein, die dieses Jahr leer ausgingen. Denn wir meinen: Im Umgang mit Freien ist noch viel Luft nach oben.

Barcamp

Foto: Jörg Modrow

Was euch bewegt? Das offenbarte sich beim 2. Barcamp der Freien, unserer Netzwerkveranstaltung vor der Verleihung unseres Himmel-und-Hölle-Preises. Es ging um Weiterbildung und Selbstfürsorge. Oder kurz gesagt: Gehen oder bleiben? Erlaubt es die derzeitige Situation überhaupt noch, journalistisch frei zu arbeiten? Oder ist der Zeitpunkt gekommen, auszusteigen, einen lukrativeren Job mit mehr finanzieller Sicherheit und weniger Anfeindung zu suchen? Die Antwort darauf ist eine sehr persönliche. Aber es hat gutgetan, gemeinsam Sorgen und Ängste zu teilen. Sich darüber klar zu werden, warum wir diesen oft viel zu fordernden Job als Freie machen und wie wir für unsere mentale Gesundheit sorgen können. 

Weitermachen bedeutet auch, sich weiterzuentwickeln. :Freischreiber hat hier viele Fortbildungsangebote. Gelegentlich lohnt es sich, über den eigenen Verband hinaus zu schauen. Ist ein Zweitstudium zum Digitalen Journalismus sinnvoll? Soll ich gründen und wenn ja, wie? Worauf muss ich bei gendergerechter Bildauswahl achten? Und wie betreibe ich sinnvolle Altersvorsorge? Zu all diesen Fragen haben wir einiges erfahren. Manche Antworten haben wir in Handouts festgehalten. Die findet ihr wie immer in unserem internen Mitgliederbereich. 

Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!

:Freischreiberiges

:Tipp des Monats

Der Redaktionsschluss naht, die Recherche warmühsam und die Weltlage – nun ja. Wie können wir gerade in solchen herausfordernden Zeiten gelassen bleiben? Wie schaffen wir es, nicht in Depressionen zu versinken? Wie können wir trotz allem guten Journalismus machen? Darüber haben sich die :Freischreiber-Auslandsfreien im Oktober mit Elfi Heinke von der nr-Helpline unterhalten. Was dabei rauskam? Nehmt eure psychische Gesundheit ernst. Im Handout findet ihr zahlreiche Tipps, wie ihr Selbstfürsorge betreiben könnt.

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen viel zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Jan Schulte. Als Wirtschaftsjournalist rückt er Sustainable Finance und die Transformation der Wirtschaft in den Blick. 2024 brachte ihn das beim Medium Magazin unter die „Top 30 bis 30“.

Wo arbeitest du am liebsten?

Ich habe im Mai zum ersten Mal Workation gemacht und war auf Madeira. Wenn man es schafft, um 17 Uhr Feierabend zu machen, kann man sehr gut noch eine Runde wandern gehen oder die Insel erkunden. Obwohl es etwas kälter war als geplant, habe ich damit wohl meine Lieblings-Arbeitsatmosphäre gefunden: Möglichst nah dran an Natur und Bergen (mit gutem WLAN) – auch wenn mein Arbeitsalltag mit einem Journalistenbüro in Köln etwas anders aussieht …

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Ich musste letztens mein Smartphone für 24 Stunden in die Reparatur bringen – das war die Hölle. Ansonsten nach Möglichkeit immer mit der Tastatur mitschreiben, ich finde es super nervig, handgeschriebene Notizen entziffern zu müssen.

Foto: Marius Wolfert

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Neben einem kaputten Handy und einer um Stunden verspäteten Deutschen Bahn, die einem die Planung gerne mal umschmeißt – wäre da der Klassiker: Faktenfehler. Dass Texte kritisiert werden, kommt im Wirtschafts- und Finanzjournalismus natürlich vor. Damit komme ich auch gut zurecht. Ärgerlich ist es nur, wenn ich tatsächlich einen inhaltlichen Fehler habe, das kann schon mal peinlich sein.

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier.

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Grüne Energie. Power für die Zukunft“ von Frank Frick, das in der Reihe „Was ist Was“ erschienen ist.

Wir brauchen Unmengen Energie. Doch was ist Energie genau? Wo kommt sie her? Und wie können wir sie erd- und klimafreundlich gewinnen? Im Buch erfahren die Lesenden, wie aus Sonne, Wind und Wasser Energie für unseren Alltag gewonnen wird. Viele Infografiken und Fotos helfen, die Zusammenhänge und die Technik zu verstehen. Geeignet für Kinder ab acht Jahren und auch für alle, die schon längst viel älter sind.

Mitmachen und Mail schicken, Betreff: Buchverlosung

Danke für eure Zusendungen im November. „Wie wir wohnen wollen“ von Gabriela Beck geht an Christian Steiner. Herzlichen Glückwunsch!

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Dann melde dich bei uns, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win/Win!

:Hörtipp

Wie ist der Riss in der US-Gesellschaft entstanden? Wo zeigen sich die Gräben heute? Diesen Fragen geht der Podcast „USA – der Riss“ in sechs Folgen nach. Freischreiberin Zsaklin Diana Macumba hat als Autorin der ersten Folge, zum Thema Rassismus, mitgewirkt. Die für das ZDF-Format Terra-X produzierte Reihe ist angesichts der Wahlergebnisse in den USA aktueller denn je. 

Spotify-Link zum Podcast: USA – der Riss

:Lesetipp

Für ihr Interviewprojekt „Kunstszene/Ost – Biografien im Umbruch“ haben Freischreiberin Sarah Alberti und Birgit Grimm 20 Kunst- und Kulturschaffende über ihr Leben in und ihre Sicht auf die DDR befragt. Die Kurzfassungen der Gespräche sind bereits ab Herbst 2021 in der Sächsischen Zeitung erschienen. Im Buch sind die Langfassungen inklusive fotografischer Porträts auf www.kunstszeneost.de veröffentlicht. Damit stellen die beiden Initiatorinnen sehr persönliche Geschichten allen Kulturinteressierten, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen zur Verfügung und bewahren sie so für kommende Generationen. 

Glückwunsch!

Gleich drei Freischreiber*innen finden wir auf der Shortlist des Grow-Stipendiums von Netzwerk Recherche: Carola Dorner und Tobias Sauer mit ihrer Plattform „Über Geschichte“ und Zsaklin Diana Macumba mit „jacksplainingamerica“, zu finden auf Instagram und TikTok. Wir gratulieren den Finalist*innen!

Mehr Glückwünsche!

Vier Freischreiber*innen hat das Reporter*innen Forum für den Reporter*innenpreis 2024 nominiert: Anna Scheld in der Kategorie bester Essay, Eva Wolfangel für beste Investigation, Diana Laarz für beste Wissenschaftsreportage und Henrik Rampe in der Kategorie Newcomer*.

Und noch mehr Glückwünsche

Den Reporter*innenpreis letztlich gewonnen hat Diana Laarz. Ihr Text „Was heißt schon ‚normal‘?“ überzeugte die Jury „wegen seiner Balance zwischen persönlicher Reflexion und faktenbasierter Recherche“, wie es in der Begründung heißt. Wir gratulieren herzlich und freuen uns mit Diana.

:Freischreiber-Termine

Stammtisch der Fernsehfreien

Am 10. Dezember treffen sich die Fernsehfreien zum digitalen Austausch. Los geht’’s um 20 Uhr. Anmeldung bitte bei Stefanie und Lisbeth.

Regio-Gruppe NRW

Am 13. Dezember entscheidet ihr: Wollt ihr bei Glühwein und Gegrilltem lieber über fiese Auftraggeber*innen schimpfen oder euch darüber austauschen, wie ihr 2025 zu eurem (Journo-) Jahr macht? Kommt zum Freinachtsmarkt in Köln. Euer Regio-Team erwartet euch ab 18 Uhr beim Winterzauber am See.

Regio-Gruppe Hamburg

Vom Santa-Pauli-Weihnachtsmarkt runter zum Hafen spazieren, das Jahr ausklingen lassen und mehr über atmo, den Nachfolger des Greenpeace Magazins, erfahren? Das geht beim Glühwein-Spaziergang am 13. Dezember ab 18 Uhr.

Sachbuch-Coaching

Alles übers (Sach-)Bücher schreiben, erfahren die Teilnehmenden beim fünfteiligen Webinar mit Heike Faller. Der erste Termin ist am 16. Dezember. Es sind noch wenige Plätze frei.

Regio-Gruppe Berlin

„Bin ich nur müde – oder habe ich schon Burnout?“ – diese Frage stellen die Berliner Freischreiber*innen am 17. Dezember. Mit dabei: Emma Thomasson, freie Journalistin, Coach und im Team der Helpline von Netzwerk Recherche.

Regio-Gruppe Franken

Weihnachtlich wird es für alle Freischreiber*innen aus Franken am 17. Dezember, wenn es zum Mittelaltermarkt nach Fürth geht.

Regio-Gruppe Schleswig-Holstein

Am 18. Dezember entern Freischreiber*innen aus dem hohen Norden den Lübecker Weihnachtsmarkt. Wann und wo? Meldet euch bei eurer Regio-Gruppe.

Stammtisch Südwesten

Ho ho ho: Für den Raum Freiburg/Baden wird es am 5. Dezember ab 19 Uhr erstmals eine freischreiberige Südwest-Weihnachtsfeier mit Glühwein und vegetarischem Curry geben! 

VG Wort

Henry Steinhau nimmt sich im neuen Jahr Zeit für eure Fragen zur VG Wort. Und das gleich zweimal, per Zoom. Am 10. und 17. Januar 2025, jeweils um 12 Uhr.

Erzählender Journalismus

Auch 2025 gibt es wieder ein Jahrescoaching von Heike Faller und Ariel Hauptmeier. Kostenpunkt für Freischreiber*innen: 990 Euro netto, alle anderen zahlen etwas mehr. Meldet euch direkt bei Heike.

War das schon alles? Schaut nach auf unserer Website. Vielleicht ist ja gerade eben noch etwas Spannendes dazugekommen …

:Dies und Das

Demokratie stärken

Die Politik scheint sich derzeit zu sehr mit sich selbst zu beschäftigen. Umso erfreulicher, wenn zivilgesellschaftliche Akteure für die Stärkung der Demokratie eintreten. So auch die Zeit-Stiftung Bucerius. Sie stellt „unbürokratisch eine Million Euro zusätzlich für zivilgesellschaftliche Projekte bereit“, wie es in einer Pressemeldung heißt. Darüber dürfen sich die Gemeinschaftsinitiative „Zukunftswege Ost“, die Veranstaltungsreihe „Streit & Zuversicht“, das Förderprogramm „Stärkung der Demokratie“ sowie das Bildungsangebot „Gemeinsam wachsen“ freuen – und ebenso alle an einer demokratischen Zivilgesellschaft interessierte Menschen.

Nichts als Fakten?

Kritik an „den Medien“ ist in großen Teilen der Gesellschaft beliebt. Und tatsächlich sollten wir uns als Medienschaffende immer wieder fragen, ob unsere Beiträge objektiv und ausgewogen sind. Aber was heißt das eigentlich? Und was bedeutet das für unsere eigene Arbeit? Erhellende Antworten dazu gibt der Mainzer Journalistikprofessor Tanjev Schulz in einem Interview auf Übermedien.

atmo folgt auf Greenpeace Magazin

Die letzte Ausgabe des Greenpeace Magazins ist Mitte September erschienen. Schon länger kursieren Gerüchte, dass die Redaktion einen Nachfolger plant. Nun ist es offiziell. Im Frühjahr soll das erste Heft von atmo herauskommen – vorausgesetzt, bis 15. Dezember werden 17.000 Abos verkauft. Zum aktuellen Stand der Verkaufszahlen informiert atmo auf seiner Website. Viele Freie dürfte es freuen.

:Externe Termine und Fortbildungen

Konstruktive Wahlberichterstattung

Tipps zur Berichterstattung rund um Wahlen bietet das gemeinnützige Bonn Institute vor der Bundestagswahl in einer extra dafür eingerichteten Masterclass. Der Workshop findet am 9. und 10. Januar 2025 in Berlin statt.

KI-Resilienz im Journalismus

Gleichermaßen um ethische Fragen zu KI und ihren sinnvollen Einsatz im Journalismus geht es im Online-Workshop von Vocer am 12. und 13. Dezember. Eine Wiederholung gibt es am 17. und 18. Januar 2025.

Layout mit InDesign

Am 9. und 10. Dezember dreht sich bei der Berliner Journalistenschule alles um das Thema Layout mit InDesign. In intensiven praktischen Übungen lernt ihr hier Design, Layout und Satz, mit dem Fokus auf Typographie und Seitenlayout. Rabatt für :Freischreiber-Mitglieder.

KI Next Level

Der Aufbaukurs der Berliner Journalistenschule vertieft das Wissen über Bild-KI und Text-KI mit Übungen. Im Mittelpunkt stehen Midjourney (Bild) und ChatGPT (Text) am 15. Januar 2025 von 9 bis 17 Uhr. Rabatt für :Freischreiber-Mitglieder.

Desinformation und manipulative Narrative

Für März 2025 planen die Alliance4Europe und adacio.eu einen Workshop zu Mechanismen der Informationsmanipulation und Analyse-Frameworks aus der Defender-Community. Der kostenlose zweistündige Workshop findet online statt.

Fehlinformationen erkennen und bekämpfen

Warum glauben Menschen Fehlinformationen und geben sie weiter? Was lässt sich dagegen tun? Antworten auf diese Fragen verspricht ein kostenloser Workshop am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Termin: Montag, 26. Mai 2025

Die Geschäftsstelle geht am 18. Dezember in den Winterschlaf. Ausgeruht geht es dann am 2. Januar 2025 weiter. Wir wünschen euch allen fröhliche Feiertage, einen guten Rutsch und eine erholsame Zeit! Wir sehen, hören und schreiben uns wieder 2025! 

Euer Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Jetzt im Herbst sollten wir uns ein Beispiel an den Bäumen nehmen: Um im Winter Energie zu sparen, trennen sich viele Laubbäume von ihren Blättern. Auch wir Freie müssen regelmäßig hinterfragen, welche unserer Auftraggeber uns mehr schaden als nutzen. Zur Not: Altlasten abwerfen. Dazu zählen fiese Auftraggeber*innen, die uns schlecht (oder gar nicht) bezahlen oder die uns herablassend behandeln – perfekte Kandidat*innen für den Hölle-Preis.

:Was uns bewegt

Barcamp & Preisverleihung 

Habt ihr schon eure Tickets für die Verleihung des Himmel-und-Hölle-Preises? Am 23. November ab 18:30 Uhr vergeben wir unseren jährlichen, himmlisch-höllischen Preis an besonders vorbildliche oder grauenhafte Auftraggeber. Vielen Dank für die zahlreichen Einsendungen! So viel vorweg: Freundlichkeit, Antworten auf E-Mails oder pünktliche Bezahlung sollten selbstverständlich sein und sind noch kein Kriterium für den Himmel-Preis! Die deutschsprachige Medienlandschaft kann sich schon mal warm anziehen.

Zuvor könnt ihr bei unserem Barcamp ab 12 Uhr über Trends und neue Medienformate diskutieren und andere freie Kolleg*innen kennenlernen.

KI und VG Wort

In den letzten Wochen habt ihr eine E-Mail von der VG Wort erhalten. Hierbei geht es um die Änderung des Wahrnehmungsvertrages. Künftig will die VG Wort Unternehmen und Behörden gegen Bezahlung Lizenzen anbieten, wenn sie Werke für das Training von KI-Anwendungen für den internen Gebrauch nutzen wollen.

Ihr habt das Recht, dieser Regelung innerhalb von sechs Wochen zu widersprechen. Wenn ihr das tut, passiert: nichts. Die VG Wort wird euch nicht den Wahrnehmungsvertrag kündigen und auch nicht die Ausschüttungen stoppen. Die VG Wort wird dann schlicht und einfach eure Werke nicht berücksichtigen, wenn sie Lizenzen an Unternehmen oder Behörden verkauft. Das bedeutet aber nicht, dass eure Werke dann nicht mehr für das KI-Training genutzt werden – ihr bekommt dafür nur kein extra Geld.

Die VG Wort startet damit einen Testballon: Unternehmen oder Behörden dürfen nur dann Lizenzen erwerben, wenn die Anwendungen für den internen Gebrauch bestimmt sind. Google, Facebook, alle anderen großen Tanker sind damit erst einmal außen vor. Aber: Es ist der Versuch, das KI-Training für uns Urheber*innen zu monetarisieren.

Keine leichte Entscheidung – zumal eine interdisziplinäre Studie bereits Urheberrechtsverletzungen beim Training generativer KI belegen konnte. :Freischreiber-Mitglieder dürfen sich in den kommenden Tagen auf eine E-Mail von uns zu diesem Thema freuen.

Zum Weiterlesen hier entlang, bitte.

Tandem-Programm

Kennst du schon unser einjähriges Tandem-Programm? Es ist ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Freien. Wir matchen Quer- oder Neueinsteiger mit erfahrenen Journalist*innen. Wenn du mitmachen willst, und noch nicht weißt, mit wem du gerne ein Tandem bilden möchtest, komm doch zum Barcamp und lerne die Kolleg*innen kennen! „Mir hilft mein Tandempartner regelmäßig in vielen Aspekten – vom Schreiben eines Pitchs bis zur Frage nach dem geeigneten Medium”, sagt Freischreiberin und Mentee Elisa Kautzky. Bewerbungen für die nächste Runde sind für Mitglieder ab Dezember und bis zum 31. Januar möglich. Fragen? Schick eine Nachricht an das Orga-Team.

:Freischreiberiges

Tipp des Monats

Wie führe ich ein Interview so, dass ich prägnante Antworten erhalte, das Gegenüber sich öffnet und ich zugleich die kritische Distanz wahre? Das lernten Freischreiber*innen im zweiten Teil der Fortbildungsreihe von :Freischreiber und Süddeutscher Zeitung. Zu Gast war Katharina Riehl, Politikchefin der SZ. Sie hat uns daran erinnert, dass Interviews vollkommen unterschiedliche Texte sind – je nachdem, welches Ziel sie haben. Ist es ein informatives, ein unterhaltendes, ein konfrontatives oder ein Personality-Interview? Je nachdem muss ich ein Interview anders führen. Wie, das erfahren :Freischreiber-Mitglieder in ihrer Präsentation.

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. Dieses Mal: Helena Kreiensiek. Sie arbeitet als freie Auslandskorrespondentin in Dakar, Senegal. 

Foto: Selecous Ndihokubwayo

Wo arbeitest du am liebsten?

„Am liebsten bin ich auf Recherchereise. Oft ist mein Arbeitsplatz aber vor meinem Laptop – und der steht meist auf meinem Balkon. Von dort kann ich nämlich ein kleines bisschen das Meer sehen.“ 

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

„Laptop, Kamera und mein Handy oder ein Aufnahmegerät. Wenn ich kann, notiere ich mir immer noch ein paar Eindrücke mit Stift und Papier, aber das hängt von der Recherche und dem Ort ab.“ 

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

„Wenn ich vergesse, den Akku meiner Arbeitsgeräte zu laden. Ist mir ein einziges Mal mit meiner Kamera passiert, danach nie wieder!“

Hast du Lust, uns auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier.

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein freischreiberiges Buch zu gewinnen. Diesmal: „Wie wir wohnen wollen“ von Gabriela Beck. 

Wir leben in Städten, die uns Zeit und Nerven kosten und häufig wirken, als wären sie nicht für Menschen gemacht: steigende Mieten, zu viele Autos, zu wenig Grün und wo man hinsieht: Dauerbaustellen. Was unsere Städte brauchen, um wieder lebenswert zu werden? Das steht in Gabriela Becks Buch. Herausgekommen am 23. Oktober im Kösel-Verlag.

Mitmachen und gewinnen: Schreib eine Mail an die Redaktion mit dem Betreff „Buchverlosung“.

Danke für eure Zusendungen im Oktober. „Anders wird gut“ von Verena Carl und Kai Unzicker geht an Verena Mörath. Herzlichen Glückwunsch!

Bist du Freischreiber:in, hast gerade ein neues Buch veröffentlicht – oder die Veröffentlichung steht kurz bevor? Schick ein Exemplar an die Geschäftsstelle, damit wir es verlosen können. Du bekommst auf diesem Weg Reichweite – und ein*e Freischreiber*in freut sich. Win/Win!

:Hörtipp

Eine Friesin und ein Friese wandern von der Nordseeinsel Föhr nach Amerika aus, überstehen die Weltwirtschaftskrise, verlieben sich, heiraten. Doch das junge Paar wird vom Krieg eingeholt. Ein zweisprachiger Podcast (auf Hochdeutsch und Nordfriesisch) über eine wahre Geschichte, erzählt vom Musiker Bente Faust. Produziert von Freischreiber Daniel Hautmann zusammen mit dem NDR und der Ferring Stiftung. Hört mal rein in „Föhr nach New York. Eine Auswanderergeschichte“ in der ARD Audiothek.

Freischreiber:innen  Österreich

Mit Barcamp, Luftballons und grüner Torte hat unser Partnerverband Freischreiber:innen Österreich seinen 10. Geburtstag gefeiert. Die Kolleg*innen haben auf ein Jahrzehnt voller Stammtische, Vernetzung und Zusammenhalt angestoßen – und für jedes Jahr ihres Bestehens eine Forderung an den Journalismus gestellt, wie zum Beispiel mehr rechtlichen und sozialen Schutz für Freie.

:Freischreiber-Termine

Regio-Gruppe Hamburg

Ehe es im November ins große :Freischreiber-Barcamp in der Speicherstadt geht, wollen die Hamburger*innen sich am 5. November um 19 Uhr nochmal in gemütlicher Runde im „Alten Mädchen“ versammeln.

Mehr Info und Anmeldung.

Stammtisch Schleswig-Holstein

Carolina Torres, freie Journalistin und Co-Leiterin der :Freischreiber-Geschäftsstelle, spricht am 6. November um 18 Uhr über Honorare und Verhandlungen. Für alle Mitglieder offen, auch über die Regio-Gruppe hinaus. Wo? Über Zoom.

Mehr Infos und Anmeldung.

Regio-Gruppe Leipzig

Wie gehst du vor, um Preise zu gewinnen? Wo informierst du dich? Zu Gast beim Zoom-Stammtisch ist der freie Kollege Jonas Seufert. Am 6. November um 19:30 Uhr.

Mehr Info und Anmeldung.

SZ-Workshop „Datenjournalistischer Workflow“

Im dritten Teil der Fortbildungsreihe von :Freischreiber und Süddeutscher Zeitung lernen Freischreiber*innen am 12. November, wie sie aus Daten eine Geschichte machen können. Von 9 bis 12:30 Uhr auf Zoom. 

Infos und Warteliste.

Steady-Update

Vor kurzem hat die Crowdfunding-Plattform „Steady“ Torial übernommen. Viele Freischreiber*innen haben dort ihre Profile hinterlegt. Alles, was ihr über den Plattform-Wechsel wissen müsst, erfahrt ihr in unserem Zoom-Treffen am 15. November um 12 Uhr. Zu Gast: der Geschäftsführer von Steady, Sebastian Esser.

Mehr Info und Anmeldung.

Auslandsfreie mit Kaffeeklatsch

Wo auch immer auf der Welt ihr gerade euren Arbeitsplatz habt – am 21. November gegen 15 Uhr deutscher Zeit treffen sich die Auslandsfreien zum digitalen Kaffeeklatsch. 

Infos und Anmeldung.

Himmel-und-Hölle-Preisverleihung

Nur noch Rest-Tickets, jetzt anmelden! Am 23. November rollen wir im SPACE in der Hamburger Speicherstadt den roten Teppich für euch aus. Wir laden nicht nur zur Himmel-und-Hölle-Preisverleihung 2024 ein, sondern auch zum zweiten Barcamp der Freien. Ab 12 Uhr.

Mehr Infos und Anmeldung.

Stammtisch Südwesten, hohoho

Für den Raum Freiburg/Baden wird es am 5. Dezember ab 19 Uhr erstmals eine freischreiberige Südwest-Weihnachtsfeier mit Glühwein und vegetarischem Curry geben! Anmelden bis zum 2. Dezember.

Mehr Infos und Anmeldung.

Stress, lass nach!

Du fühlst dich aufgrund deiner Arbeit als Journalist*in mental belastet? :Freischreiber, Netzwerk Recherche und das Mediennetzwerk Mentale Gesundheit laden zu einem Austausch am 3. Dezember um 19 Uhr in die :Freischreiber-Geschäftsstelle in Hamburg ein.

Mehr Infos und Anmeldung.

War das schon alles? Schaut nach auf unserer Website. Vielleicht ist ja gerade eben noch etwas Spannendes dazugekommen …

:Dies und Das

Engagement lohnt sich 

Nach langem Ringen haben sich die Ministerpräsidenten der Länder auf ein Reformpaket des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt. Konkret sollen 17 ARD-Hörfunkprogramme wegfallen. Die Entscheidung, ob auch der Rundfunkbeitrag erhöht werden soll, wurde auf Dezember vertagt. Die viel diskutierte Fusion von 3sat und Arte wurde erstmal nicht beschlossen. Das liegt auch an unserem Einsatz! In den letzten Wochen haben sich viele Kulturschaffende und Journalist*innen gegen die Fusion ausgesprochen. Die Petition der Fernsehjournalistin Katja Riha „3sat erhalten!” zählt mittlerweile über 160.000 Unterschriften. „Es zeigt sich wieder einmal, dass sich Engagement lohnt und mit vereinter Kraft sehr viel möglich ist”, betont Eva Bodenmüller, Vorstandsvorsitzende von :Freischreiber

Teilnahme an Studie

Für eine Studie beschäftigt sich Patrick Peltz vom European Centre for Press and Media Freedom derzeit mit dem Einfluss eines pressefeindlichen Umfelds auf die Lokalberichterstattung. Er ist auf der Suche nach Lokaljournalist*innen, die bereit sind für ein Interview – ihr bleibt dabei natürlich anonym. Bei Interesse meldet euch per E-Mail. (mailto: patrick.peltz@ecpmf.eu).

Slow Journalism

Inmitten des Zeitungssterbens ein Printprodukt gründen? Der freie Artdirector Johannes Beck hält das für eine gute Idee. „In der Zeitung – anders als online – findet man eben auch Sachen, die man gar nicht gesucht hat”, sagt er. Die Neue Berliner Illustrierte Zeitung gibt es seit Anfang des Jahres. Wie es bislang läuft, erzählte er der taz in einem Interview. 

Mehr lesen.

Otto-Brenner-Preis 2024

Herzlichen Glückwunsch an die Freischreiber*innen Ruth Eisenreich und Jonas Seufert, die beide ein Stipendium der Otto-Brenner-Stiftung erhalten haben.

Mehr lesen.

Journalismus-Förderung in Niedersachsen

Das Land Niedersachsen will ab dem kommenden Jahr Qualitätsjournalismus mit einem voraussichtlichen Fördersatz von 200.000 Euro fördern. Zuständig dafür ist die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM). Auf nach Niedersachsen! 

Mehr Infos.

Journalist*innen des Jahres 2024

Schlagt freie Kolleg*innen für die Auszeichnung „Journalist*in des Jahres 2024” vor. Bis zum 15. November sucht das medium magazin Kandidat*innen. Nominiert werden kann, wer hauptberuflich journalistisch für deutsche Medien (Print, TV, Radio, Online) arbeitet und Herausragendes im Zeitraum vom 1. November 2023 bis 1. November 2024 geleistet hat.

Mehr Infos und Nominierung.

4,8-Prozent-Pauschale

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) unterstützt seit ihrem Treffen in Berlin Anfang Oktober unsere Stellungnahme zur Wiedereinführung der 4,8-Prozent-Pauschale bei der Umsatzsteuer. Das zuständige Finanzministerium behauptet :Freischreiber gegenüber seit längerem, dass es den Vorgang prüft. Passiert ist bisher noch nichts. Auch der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) unterstützt unsere Stellungnahme. 

Mehr Infos.

Journalismus macht Schule

Am 9. Oktober fand das jährliche Netzwerktreffen von Journalismus macht Schule in Berlin statt: „Informiert und engagiert: Jugendliche durch Nachrichtenkompetenz stark machen“. Neben :Freischreiber waren Vertreter*innen aus Bildung, Medien, Politik und Wissenschaft da, um über die Möglichkeiten und Probleme der Demokratiebildung in der Schule zu sprechen. 

Button Mehr Infos:

Medienpolitische Tagung

Bei der Medienpolitischen Tagung von DGB und ver.di ging es am 16. Oktober in Berlin um das Thema „KI, Big Tech & Co. – Was wird aus dem Journalismus?“. 

Mehr Infos.

:Externe Termine und Fortbildungen

Hermes Baby: Workshop und Jubiläum

Anna Dreussi, Benedikt Herber und Gabriel Proedl von Hermes Baby kommen am 8. und 9. November mit der Reporter-Akademie nach Berlin. In der Meisterklasse Erzähljournalismus entwickelt ihr in zwei intensiven Tagen eure eigene Themenidee weiter und lernt, wie ihr eine gut komponierte, wahrhaftige Reportage daraus macht.

Freischreiber*innen zahlen 239 statt 349 Euro. Alle Infos & Anmeldung hier (Rabattcode „freischreiber“).

Am 9. November feiern Hermes Baby in Berlin außerdem ihr 5-jähriges Bestehen. Seid bei dem Fest dabei, mit Wein, Essen, Musik und Lesung. Neben Hermes-Baby-Autor*innen werden als Gastleserinnen Antonia Baum, Stefanie de Velasco und Luisa-Celine Gaffron erwartet. Der Eintritt ist frei.

Wo: Im „Gelegenheiten“ in der Weserstraße 50 in Berlin.

Wann: 9. November, Einlass ab 19 Uhr, Beginn 20:30 Uhr 

Sicherheitstraining

Weltweit nimmt die physische Sicherheit von Journalist*innen ab – auch in Deutschland. Actsafer will das Arbeitsleben für Freie sicherer machen. Für Freischreiber*innen gibt es 20 Prozent Rabatt auf den Freelancer*innenpreis.

Berliner Journalistenschule

Am 9. und 10. Dezember dreht sich alles um das Thema Layout mit InDesign. Mit intensiven praktischen Übungen lernt ihr hier Design, Layout und Satz, mit einem Fokus auf Typographie und Seitenlayout. 

Der Aufbaukurs „KI Next Level” vertieft das Wissen über Bild-KI und Text-KI mit Übungen. Im Mittelpunkt stehen Midjourney (Bild) und ChatGPT (Text) am 15. Januar von 9 bis 17 Uhr.

Journalist in Residence ISTA

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) bietet in seinem jährlichen Residenzprogramm unabhängigen Journalist*innen die Möglichkeit, ihre eigene Berichterstattung durch exklusive Zugänge zu führenden Forscher*innen weiterzuentwickeln. Journalists in Residence können ab Frühjahr 2025 für drei bis sechs Monate auf dem ISTA-Campus in der Nähe von Wien recherchieren – so wie Freischreiberin Sigrid März in diesem Jahr. Die Ausschreibung für 2025 läuft noch bis 15. November.

Was bewegt euch derzeit? Schreibt uns! Oder kommt vorbei: Beim Barcamp der Freien am 23. November im „Space“ in Hamburg.

Herbstliche, herzliche Grüße von eurem Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Viel Erfreuliches gibt es dieser Tage nicht, was das Weltgeschehen betrifft. Umso wichtiger sind die kleinen Lichtblicke. Und die gibt es. Beispielsweise das Editorial im Newsletter von Netzwerk Recherche vom 27. September. Danke, Jonathan Sachse. 

Und weil es gerade so düster wird, rücken wir zusammen. Denn über Pressefreiheit, Honorare, Verträge etc. lässt sich immer noch am besten analog miteinander reden. Nutzt die Gelegenheiten.

Haltung zeigen

Was für ein September! Es zeichnete sich ja schon ab, dass bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg die AfD weit vorn liegen würde. Wirklich überraschend dürfte das Ergebnis also für kaum jemanden gewesen sein. Aber was bedeutet das jetzt für unsere Gesellschaft? Für die Demokratie und mit ihr die Pressefreiheit? Für uns als freie Journalist*innen? 

Wohin die extreme Rechte den Journalismus führen will, sehen wir in Ungarn, wo Victor Orbán die Medienlandschaft zu seinem Nutzen umgebaut hat. In Österreich hat die FPÖ bereits angekündigt, bei einer Regierungsbeteiligung die Medienlandschaft verändern zu wollen, den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten Gelder zu kürzen. 

Halten wir dagegen. Jetzt erst recht. Mit gutem, fundiertem Journalismus. Mit Haltung. Denn egal worüber wir berichten, es geht nicht allein um die Aufzählung von Fakten, es geht auch um deren Einordnung. Für die Lesenden. Für die Demokratie.

Nichts für schwache Nerven

Was sich einerseits so locker flockig liest, ist ganz schön harter Tobak: unser Honorarreport 2024.
Nur die Macher*innen des Honorarreports dürfen erleichtert sein, liegt doch eine ganze Menge Arbeit hinter ihnen – und der Report seit 27. September vor uns. Danke an :Freischreiber-Vorstandsmitglied Karen Suender, Carolina Torres aus der Geschäftsstelle, den früheren :Freischreiber-Kassenwart Jan Schwenkenbecher und Elie Saad, der die Grafiken erstellt hat.

Für alle anderen ist der Honorarreport keine gute Nachricht. Für die Medien nicht, weil die großteils erbärmlichen Honorare seit dem letzten Report kaum gestiegen sind. Auch beim besten Willen ist nicht mal ein Inflationsausgleich erkennbar. Die Freien wissen um ihre teils prekäre Lage, die die aktuellen Zahlen einmal mehr belegen. Und auch für die Gesellschaft ist es kein gutes Zeichen. Denn Freie tragen den Journalismus mit, leisten einen wichtigen Beitrag zur Meinungsvielfalt. Nur: davon leben, das können mittlerweile immer weniger. Viele kehren dem Beruf den Rücken. Damit verschwindet eine der Stützen unserer Demokratie. Wer kann das wollen?

Ihr könnt den Honorarreport hier selbst lesen. Oder ihr lest den Artikel im Medium Magazin von :Freischreiber-Vorstandsmitglied Elisa Kautzky. Oder ihr schaut euch die Pressestimmen an – der Honorarreport 2024 hat bereits für einigen Wirbel gesorgt.

Zusammenhalten und netzwerken

Bei allem, was uns da gerade um die Ohren saust: Wir hören hin. Das gilt in diesen Tagen besonders für die Jury des Himmel-und-Hölle-Preises. Dank eurer zahlreichen Einreichungen haben die fünf Jurymitglieder jetzt viel zu tun. Es wird diskutiert, bis die Köpfe rauchen. Wer kommt in den Himmel? Wer in die Hölle? Ihr erfahrt es als Erste. Live in Hamburg im „Space” am 23. November bei der offiziellen Preisverleihung.

Und davor findet wieder unser Barcamp der Freien statt. Teilnehmen lohnt sich. Denn wo sonst trefft ihr so viele Freischreiber*innen und bekommt so viele Informationen – von den leckeren Häppchen ganz zu schweigen. Also gleich anmelden. Wenn die Zeiten dunkler werden, sind starke Netzwerke umso wichtiger. 

:Freischreiberiges

„Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte verteidigen“

:Freischreiber gehört zu den Erstunterzeichner*innen einer Petition von „Gemeinsam für Menschenrechte“. Denn Menschenrechte sind wichtig, Meinungsfreiheit für freien Journalismus unerlässlich. Darum. Die Petition lest ihr hier

:Buchvorstellung

„Vom Wesen der Flüsse“ von Stefan Schomann

Stefan lässt uns in seinem neuen Buch viele blaue Wunder erleben. Er porträtiert Flüsse in ihrer Funktion als Lebensadern und Geheimnisträger, Grenzen und Handelswege – und spart auch den mystischen Anteil der Wasserwege nicht aus. Das Buch ist im Galiani Verlag erschienen.

:Tipp des Monats

Aus aktuellem Anlass, der Veröffentlichung des Honorarreports 2024, gibt es hier ein paar Tipps für eure nächsten Honorarverhandlungen. Der eine oder die andere war vielleicht im Juli bei der Netzwerk Recherche (NR)-Jahreskonferenz dabei und hat live und in Farbe Freischreiberin Nora Lessing erlebt. Dann wisst ihr, dass Geld nicht alles ist. Aber ohne geht es auch nicht. Also überlegt euch vorher, was eure Schmerzgrenze ist –  die ihr nicht akzeptiert! Und überlegt euch auch, wie viel ihr gerne hättet. Ein Tipp, der uns mal zugeflogen ist: Wenn ihr meint, eure Forderung sei etwas zu hoch, ist sie genau richtig.

Geduld ist eine Tugend, wenn ihr in die Verhandlung einsteigt. Haltet durch, wenn euer Gegenüber schweigt. Ihr habt außer Geld auch andere Verhandlungsmasse, etwa Folgeaufträge, Korrekturschleifen und Abgabefristen oder Sachmittel, die euch die Redaktion zur Verfügung stellt.

Verhandeln kann Spaß machen, etwas Übung vorausgesetzt. Und beim nächsten Honorarreport sehen wir dann hoffentlich die Erfolge.

Noch mehr Tipps für eure Honorarverhandlung findet ihr im Mitgliederbereich. 

:Frei heraus

Freie Kolleg*innen bekommen zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Midia Nuri. Sie ist Wirtschaftsjournalistin und damit furchtlos bei der Wahl ihrer Themen: Investitionen, Anlagen und Betriebsführung kann sie auch für Laien verständlich erklären.

Wo arbeitest du am liebsten?

In Hörweite eines interessanten Ansprechpartners/einer interessanten Ansprechpartnerin. Schreibend/lesend, am heimischen Computer oder Laptop.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Meine Ohren und das, was dazwischen (schräg darüber) ist.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Wenn ich aus Versehen eine E-Mail an einen falschen Empfänger schicke. Oder den falschen Inhalt an den/die richtige Empfänger/in.

Hast du Lust, dem „Frei heraus“-Team auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier (redaktion@Freischreiber.de).

:Buchverlosung

Es gibt wieder ein Buch zu gewinnen. Diesmal: „Anders wird gut“ von Freischreiberin Verena Carl und Kai Unzicker, Senior Project Manager Demokratie und Zusammenhalt bei der Bertelsmann Stiftung. Das Buch ist eine Sammlung von hoffnungsvollen Beispielen, wie die drängenden Fragen und gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit gelöst werden können. In einzelnen Reportagen nimmt das Autorenduo uns mit auf eine Reise an unterschiedliche und gegensätzliche Orte in Deutschland.

Erkenntnisse aus der Sozialforschung und praktische Anwendungen runden das Thema ab. Mit den Fragen „Auf welche Werte können wir uns als pluralistische Gesellschaft einigen? Was verbindet uns? Wie wird unsere veränderte Lebenswelt zukunftsfähig?“ fordert das Buch zum Nachdenken auf. „Anders wird gut“ ist bei der Bertelsmann Stiftung erschienen.

Interessiert*? Dann schreibe bis zum 31. Oktober eine E-Mail an redaktion@freischreiber.de mit dem Betreff „Ich nehme teil“. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück! 

*Teilnehmen dürfen nur  :Freischreiber-Mitglieder.

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Melde dich bei der Geschäftsstelle, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win/Win!

Danke für eure Zusendungen im September. „Gefährlicher Glaube“ von Pia Lamberty und Katharina Nocun geht an Gabriele Meister. Herzlichen Glückwunsch!

:Freischreiber-Termine

Berlin-Stammtisch

Wie funktioniert die Berichterstattung aus der Ukraine? Darum geht es am 8. Oktober bei der Berliner Regio-Gruppe ab 19 Uhr. Gast des Abends ist Joana Rettig. Anmeldung bitte hier per Mail.

Franken-Stammtisch

Am 10. Oktober um 19 Uhr trifft sich die Regio-Gruppe Franken im Tellerrand in Nürnberg. Anmeldung bitte per Mail.

Was macht ein gutes Interview aus?

Die Politik-Chefin der Süddeutschen Zeitung, Katharina Riehl, gibt am 22. Oktober Anfänger*innen und fortgeschrittenen Einsteiger*innen Tipps rund um Interviews. Das Webinar ist exklusiv für :Freischreiber-Mitglieder. Hier gibt’s mehr Infos und geht’s zur Warteliste.

Masterclass Recherche-Podcast

Pia Stendera und Lena von Holt geben am 25. Oktober ab 9 Uhr via Zoom Einblick in ihre Arbeit am Recherche-Podcast „Boys Club – Macht und Missbrauch bei Axel Springer”. Eventuell gibt es noch Restplätze, hier geht’s zur Anmeldung.

Schleswig-Holstein-Stammtisch

Am 6. November um 18 Uhr erklärt Carolina Torres via Zoom, wie ihr eure Honorare am besten verhandelt. Anmeldungen bitte per Mail.

Zoom-Stammtisch Regio-Gruppe Leipzig

Der „Wilde Osten“ trifft sich am 6. November um 19:30 Uhr via Zoom. Gast des Abends ist Jonas Seufert, freier Journalist in Leipzig und Teil von „Hermes Baby“, mit dem ihr euch über Journalistenpreise austauschen könnt. Anmeldung auch hier bitte per Mail.

War das schon alles? Schaut nach auf unserer Website. Vielleicht ist ja gerade eben noch etwas Spannendes dazugekommen …

:Dies und Das

Erste Vorschläge zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks liegen vor

Die Rundfunkkommission der Länder hat ihre Pläne für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgelegt. Einblicke dazu gibt es etwa beim Online-Portal Meedia – und auch Aufrufe, dagegen zu protestieren. Etwa gegen die Zusammenlegung von 3sat und Arte. Hier könnt ihr die Petition lesen und unterschreiben.

25 Minuten Nachdenken über deine Arbeitssituation

Das Haus der Selbstständigen (HDS) befragt vom 2. September bis 2. Dezember Soloselbstständige zu ihrer Arbeitsbelastung. Hier könnt ihr mitmachen!

Wie stark fordert dich dein Beruf?

Das Institut für Kommunikationswissenschaften und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München möchte wissen, wie es euch als Freie im Journalismus geht. Hier könnt ihr an der Umfrage teilnehmen.

Harte Zeiten, maue Honorare für Auslandsfreie

Unsere Welt schrumpft. Zumindest die Berichterstattung darüber, wie Menschen in anderen Weltregionen leben. Denn auch freier Auslandsjournalismus lohnt sich längst nicht mehr und wird zudem anstrengender. Einen guten Einblick ins Thema gibt Freischreiberin Gemma Pörzgen in Übermedien.

Gaza: Forderung nach Pressefreiheit

Journalist:innen in Deutschland für Pressefreiheit im Gaza-Krieg“ fordern mehr Schutz für Journalist*innen in Gaza, Berichterstattung mit journalistischem Anspruch und Pressefreiheit in Gaza. Wer sich anschließen möchte, kann das Statement online unterschreiben.

Aus für das Greenpeace Magazin

Bereits im Februar hatten wir darüber berichtet, dass ein weiterer Fels in der Brandung für Freie zerbröselt. Nun scheint es endgültig: Das Greenpeace Magazin wird zum Jahresende 2024 eingestellt. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.

Es rumpelt bei der Sächsischen Zeitung

Die Übernahme der Sächsischen Zeitung durch den Madsack-Konzern ändert in der Redaktion vieles. Wie sich das auf Freie auswirkt? Noch ist nichts klar. Besser dürfte es jedoch nicht werden. Hier mehr dazu.

Sportberichterstattung: Alle sind gleich?

Olympische Spiele und Paralympics haben dieses Jahr viel mediale Aufmerksamkeit erhalten, aber nicht zu gleichen Teilen. Was zudem alles schieflaufen kann, kommentiert Andrea Schöne auf Übermedien.

:Externe Termine und Fortbildungen

„Führungsfrauen in den Medien: Der harte Weg nach oben“

Am 9. Oktober stellt ProQuote Medien ihre qualitative Studie zu weiblichen Karrierebiografien im Journalismus vor. Zeit: 14 Uhr, Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55, Berlin. Anmeldung hier.

Hamburger Woche der Pressefreiheit

Vom 13. bis 18. Oktober steht in Hamburg die freie Medienberichterstattung im Mittelpunkt. Schaut ins Programm, meldet euch an – beispielsweise zu „Gefährliche Berichterstattung: Journalist*innen als Feindbilder in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft“ am 16. Oktober oder kommt vorbei, wenn am 10. Oktober mit der Einweihung des Anna-Politkowskaja-Platzes an die russische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin erinnert wird. Zum Programm und zur Anmeldung geht’s hier.

10 Jahre Freischreiber Österreich

Unser Partnerverband lädt am 14. Oktober ins Studio 67 in Wien ein. Ab 17 Uhr findet beim Barcamp ein reger Wissensaustausch statt. Ab 19 Uhr wird dann ausgelassen gefeiert, mit Torte und allem, was dazugehört. Seid dabei!

Austausch unter Wissenschaftsjournalist*innen

Vom 30. Oktober bis 1. November ist die Konferenz Wissenswerte in Heidelberg. Wie immer mit spannendem Programm.

Gesund bleiben bei der Arbeit

Vom 10. bis 20. Oktober findet bundesweit die Woche der seelischen Gesundheit statt. Diesmal mit dem Schwerpunkt Arbeit und wie ihr trotz Belastung gesund bleibt. Zum Programm.

Kleine Texte, große Wirkung

Beim Webinar der Berliner Journalistenschule geht es am 14. und 15. November um Überschrift, Bildunterschrift und Teaser. Für euren :Freischreiber-Rabatt kontaktiert bitte die Geschäftsstelle.

Und was bewegt euch sonst so? Schreibt uns! Oder kommt vorbei: Beim Barcamp der Freien am 23. November im „Space“ in Hamburg.

Liebe Grüße von eurem Newsletter-Team

Elisa Kautzky und Eva Bodenmüller

Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen, für viele ist die Urlaubszeit vorbei. Ganz nach dem Motto „Der September ist der Mai des Herbstes“ sollten wir jetzt nochmal alles geben und ordentlich verhandeln:

Steht ein für euren Wert! Fordert Reise- und Fotokosten ein. Wenn ihr euch unsicher seid, wie viel ihr für ein Medium verlangen könnt, tauscht euch im Slack-Channel #honorarverhandlungen mit anderen Mitgliedern aus oder schaut im Honorartool nach. Im Zweifel sagt ihr: „Nein!“. Je härter ihr jetzt verhandelt, desto mehr holt ihr auch für das nächste Jahr heraus – und für den nächsten Urlaub. Kennt euren Wert!

Auch beim Thema Arbeitsbedingungen. Gerade freie Journalist*innen müssen besonders auf sich achten. Nicht nur bei Investigativrecherchen, heiklen Demonstrationen oder als Auslandsreporter*in in Krisen- oder Kriegsgebieten. Denn um die Sicherheitslage von Journalist*innen steht es derzeit nicht gut – auch nicht für Kolleg*innen, die in Deutschland arbeiten.

Bereits vor den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg haben wir gemeinsam mit dem DJV Sachsen via Social Media auf die teilweise schwierige Situation unserer Kolleg*innen vor Ort aufmerksam gemacht. Als Freie*r müssen wir uns meist selbst um unsere Sicherheit kümmern. Bedrohungen und Beleidigungen gegenüber Jour­na­lis­t*in­nen sind immer wieder ein Thema. Vorstandsmitglied Elisa Kautzky hat für die taz mit der freien Journalistin Doreen Reinhard gesprochen, die aus Sachsen berichtet, unter anderem von Pegida-Demos: „Als Freie bin ich für meine Sicherheit selbst verantwortlich. Klar unterstützen mich die Redaktionen auch, wenn ich nachfrage, aber von selbst kommt da in der Regel nicht viel.“ Deshalb noch einmal: Kennt euren Wert! Fragt nach Unterstützung oder hört auf, für Redaktionen zu arbeiten, die euch in brenzligen Situationen oder bei juristischen Problemen im Stich lassen.

Welche Erfahrungen habt ihr bereits gemacht? Unterstützen euch Redaktionen, wenn ihr als Freie*r in gefährliche Situationen kommt? Schreibt uns.

Wen schickt ihr in die Hölle?

Mittlerweile müssten es eigentlich alle wissen, falls nicht, hier ein kleiner Reminder: Am 23. November verleihen wir in Hamburg unseren Himmel-und-Hölle-Preis. Dafür brauchen wir eure Hilfe. Welches Medium hat in diesem Jahr besonders miese Honorare gezahlt? Welcher Arbeitgeber hat euch als Freie*r fies behandelt, wen wollt ihr am liebsten in die Hölle schicken? Und wer war wirklich fair und verdient deswegen den Himmel-Preis? Reicht eure Vorschläge noch bis zum 15. September ein, damit unsere Jury die Kandidaten auswählen und nominieren kann. Schickt Vorschläge per E-Mail an die Geschäftsstelle, eure Daten bleiben natürlich anonym.

Bei der Gelegenheit könnt ihr euch gleich anmelden für die Preisverleihung inklusive Barcamp im SPACE in der Hamburger Hafencity. Weitere Infos und den Link zur Anmeldung gibt’s hier. Die Plätze sind limitiert.

DJV-Mitgliedschaft 

Immer wieder wird im Slack-Vereinsheim darüber diskutiert, ob sich eine Doppelmitgliedschaft bei :Freischreiber und dem DJV lohnt. Immerhin müssen wir als Freie auf unsere Geldbörse achten. Eines ist klar: :Freischreiber ist der einzige Berufsverband, der sich ausschließlich für freie Journalist*innen einsetzt. Das haben auch einige von euch als Pluspunkt angemerkt. Wer es sich leisten kann, wird mit einer Doppelmitgliedschaft jedoch dafür sorgen, dass sich Freie und Feste im DJV intensiver austauschen. Wir sollten als Journalist*innen schließlich zusammenhalten. Das eine muss nicht das andere ausschließen. 

Was denkt ihr? Ergänzen sich die beiden Mitgliedschaften? Was fehlt euch bei :Freischreiber, was bieten wir euch, was der DJV nicht hat? Schreibt uns gerne via Geschäftsstelle.

:Freischreiberiges

Kennt ihr schon unsere Ombudsleute?

Das sind ausgewählte Vertrauenspersonen, die in verschiedenen Redaktionen sitzen, und ein offenes Ohr für freie Journalist*innen haben. Ombudsleute sind superwichtig für uns Freie, als neutrale Ansprechpartner*innen in den Redaktionen, da sie bei Schwierigkeiten vermitteln können. Bei Problemen könnt ihr ihnen per E-Mail schreiben. Die Übersicht findet ihr hier.

Aktuell haben wir Ombudsleute bei der taz, der ZEIT, dem Freitag und dem SPIEGEL. Erst vor kurzem haben wir uns mit jenen von taz, ZEIT und Freitag getroffen – da gab es auch schon Ideen für weitere Kooperationen. Das Treffen mit dem SPIEGEL findet in Kürze statt. 

Nutzt ihr das Angebot? In welcher Redaktion wünscht ihr euch weitere Ombudsleute? Schreibt es uns.

Oder bist du Chefredakteur*in bzw. leitest eine Redaktion und möchtest in deinem Haus ebenfalls Ombudsleute installieren, weil eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe für dich selbstverständlich ist? Melde dich bei uns, um ins Gespräch zu kommen.

Neue Kooperation: Berliner Journalistenschule

Wir haben eine neue Kooperation mit der Berliner Journalistenschule (BJS) gestartet. Ab sofort buchen Freischreiber*innen die Fortbildungen der BJS mit 30 Prozent Rabatt. Bitte wendet euch wegen des Prozedere an die Geschäftsstelle.

Drei Fortbildungs-Highlights gibt es allein in diesem Monat:

  • Seminar „Journalistische Darstellungsformen” vom 10. bis 21. September: Wer sich als Berufs- oder Quereinsteiger*in im Journalismus behaupten will, sollte dessen gängige Stilformen sicher beherrschen. In dem Workshop lernen die Teilnehmer*innen die wichtigsten journalistischen Techniken und Darstellungsformen kennen. Der Schwerpunkt liegt auf Printmedien, es wird aber auch ein Blick auf Soziale sowie Online-Medien geworfen.
  • Workshop zur „Recherche im Darknetam 19. und 20. September: Das „Darknet“ ist oft Gegenstand journalistischer Berichterstattung – aber kaum ein Journalist hat es jemals selbst betreten. Dieser Workshop gibt Einblicke in die „dunkle Seite des Internets“. 
  • Fortbildung zum Thema „Porträts schreiben am 16. und 17. September: Am spannendsten ist immer noch der Mensch – deswegen verzichtet kaum ein Medium auf Porträts. Die Teilnehmer*innen schreiben selbst ein Porträt, das im Seminar besprochen wird.

Tipp des Monats

Jeden Monat geben wir euch an dieser Stelle einen Tipp aus einem unserer zahlreichen Fortbildungsangebote. Diesmal geht es ums Prompten. Wer schonmal mit ChatGPT oder einer anderen Text-KI gearbeitet hat, hat sicher gemerkt, dass die Ergebnisse je nach Prompt sehr variieren können. Der Begriff „Prompting” kommt aus der Verhaltensanalyse und beschreibt eine Technik, die eine Person dazu ermutigt, ein gewünschtes Verhalten auszuführen.

Wie formulierst du einen KI-Prompt für den journalistischen Alltag? Am besten so einfach und konkret wie möglich. Also: keine langen Sätze, keine Fremdwörter. Oft funktionieren Prompts auf Englisch besser als auf Deutsch. Außerdem kommt es auf den richtigen Ton an: Für welche Zielgruppe brauchst du das Ergebnis? Aus welcher Sicht soll die KI genutzt werden (z. B. Social-Media-Redakteurin)? Je mehr Infos die KI hat, desto optimaler das Ergebnis. 

Noch mehr Tipps gibt es am 10. September in Ariel Hauptmeiers Crashkurs „Besser schreiben, auch mit KI“.

Frei heraus: Drei Antworten von …

Freie Kolleg*innen bekommen zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Freischreiberin Lisa Maria Gasser. Sie berichtet über die Bergwelt und den Tourismus in Südtirol, wirft aber auch gerne einen Blick über den Alpenrand. Auch beim Blick aus ihrem Fenster kann man ein klein bisschen neidisch werden.

Wo arbeitest du am liebsten?

In den Bergen, die ich von meinem Schreibtisch aus sehe und die mir die besten Geschichten erzählen.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Neben Laptop und Handy mein Notizbuch, das mich bei jeder Recherche begleitet. Und ja, Bergschuhe gehören auf jeden Fall auch dazu!

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Dass ich die Aufzeichnung eines Gesprächs verliere – was leider auch schon passiert ist. Deshalb ist das Notizbuch als Back-up stets dabei.

Hast du Lust, dem „Frei heraus“-Team auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier.

CO2mmitted Media – Online Tool zur Klimabilanzierung

Mit dem Online-Tool des gemeinnützigen Vereins „CO2mmitted Media“ können Medienschaffende im deutschsprachigen Raum ab sofort die Klimabilanz ihrer Arbeit und Recherchen berechnen. Der Verein wurde von freien Journalist*innen – unter anderem von den Freischreiber*innen Lucia de Paulis, Katja Richter und Florian Sturm – gegründet. Neugierig, wie das funktioniert? Schaut mal vorbei. 

Es gibt etwas zu gewinnen

Würdet ihr gerne mal ein Buch von Freischreiber*innen lesen? Dann macht mit bei unserer Buchverlosungs-Aktion. 

Diesen Monat zu gewinnen: „Gefährlicher Glaube“ von Pia Lamberty und Freischreiberin Katharina Nocun.

Darum geht es:

„Gerade in einer Zeit voller Umbrüche und Veränderungen suchen viele Menschen Halt und Orientierung in esoterischen Welterklärungsmodellen. Horoskope verraten, was die eigene Zukunft bringen wird. Der spirituelle Heiler wird zur Leitfigur. Der Esoterikmarkt boomt! Ist der Glaube an unsichtbare Kräfte, die unser Leben in die richtige Bahn lenken sollen, nur eine harmlose Spinnerei? Oder bringt der Esoterik-Trend gefährlichere Risiken mit sich, als es auf den ersten Blick erscheinen mag?“ Interessiert*? Dann schreibe bis zum 30. September eine E-Mail an redaktion@freischreiber.de mit dem Betreff „Ich nehme teil“. Der oder die Gewinner*in wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben. Viel Glück! 

*Teilnehmen dürfen nur  :Freischreiber-Mitglieder.

Hast du gerade ein neues Buch veröffentlicht oder steht die Veröffentlichung kurz bevor? Melde dich bei der Geschäftsstelle, damit wir es verlosen können. Du bekommst Reichweite und ein*e Freischreiber*in freut sich – Win/Win!

:Freischreiber-Termine

  • Den eigenen Schreibstil mit und trotz künstlicher Intelligenz verbessern? Wie das geht, erfahrt ihr von Freischreiber Ariel Hauptmeier im Crashkurs „Besser schreiben, auch mit KI“. Das Webinar findet am 10. September von 9 bis 13 Uhr statt. Freischreiber*innen melden sich hier an. Alle anderen kontaktieren die Geschäftsstelle.
  • Nach dem großen Erfolg der digitalen Mittagspause zum Thema „Sachbuch schreiben“ kommt jetzt der Longseller: Im Webinar „Sachbuch schreiben – einfach mal anfangen“ gibt Heike Faller Tipps, wie ihr eure Form findet, das Projekt auf einen guten Weg bringt und durchhaltet. Start des vierstündigen Webinars ist am 17. September um 16 Uhr. Aufgrund der großen Nachfrage müsst ihr euch allerdings in die Warteliste eintragen. 
  • Auch in die Warteliste eintragen könnt ihr euch hier für das zweite SZ-Seminar am 22. Oktober von 9:30 bis 12 Uhr zum Thema „Was macht ein gutes Interview aus?”.

War das schon alles? Schaut nach auf unserer Website. Vielleicht ist ja gerade eben noch etwas Spannendes dazugekommen …

Dies & Das

Über Krisen berichten

Ob Flutkatastrophe 2021, Klimawandel oder Anschlag in Solingen – Medien werden sehr wahrscheinlich immer häufiger über Krisen unterschiedlicher Art berichten müssen. Dabei ist es wichtig, dass wir dies möglichst empathisch, sachgerecht und konstruktiv tun. Das Beispiel der Flutkatastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren zeigt, dass dies leider nicht immer der Fall ist – viele Betroffene kritisierten damals stark, dass Medien zu spät, zu oberflächlich oder fehlerhaft berichtet hatten und vor allem auf Sensationalismus aus waren. 

In einer kürzlich veröffentlichten Studie der Otto-Brenner-Stiftung haben sich die Autor*innen mit der Frage beschäftigt, wie es in Zukunft besser klappen kann.

Beispiel Flut im Ahrtal: Eine explizite, emotionale Darstellung der Schicksale Betroffener kann dabei helfen, ortsfremden Leser*innen nahezubringen, was die Flut für Anwohner*innen wirklich bedeutete. Hier könnt ihr die Kurz- oder Langfassung der Studie kostenfrei herunterladen: https://www.otto-brenner-stiftung.de/ahrtalflut-und-medien/

Wie den ÖRR reformieren?

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht vor großen Herausforderungen: Die Mediennutzungsgewohnheiten ändern sich, die Bevölkerung hat weniger Vertrauen in den ÖRR, die Formate werden digitaler. Welche Reformen sind nötig, damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk seiner verfassungsmäßigen Aufgabe gerecht werden kann? Ein paar Reformideen und Zukunftsperspektiven entwirft Medienrechtler Jan Christopher Kalbhenn in seinem Arbeitspapier der Otto-Brenner-Stiftung hier.

Wähler*innen in den Fokus nehmen

Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind leider keine große Überraschung. Sie sind besonders für migrantische, jüdische, muslimische, Schwarze, queere und behinderte Menschen gefährlich, schreiben die neuen deutschen medienmacher*innen (ndm) in ihrem aktuellen Newsletter: „Was wir jedoch in der Berichterstattung beobachten, ist eine Verharmlosung von Rechtsextremen, populistische Schlagzeilen und die Reproduktion menschenfeindlicher Narrative!“ Die ndm fordern deshalb ein Umdenken in der Berichterstattung – statt Politiker*innen müssen Wähler*innen im Fokus stehen. Ein paar Tipps, wie das gehen kann, haben die ndm hier zusammengefasst. 

Weniger Frauen

Der Anteil der Frauen in Deutschlands Leitmedien ist erstmals seit zehn Jahren rückläufig, verkündet der Verein proQuote Medien. Eine aktuelle Zählung des Vereins habe ergeben, dass es in den journalistischen Führungspositionen der neun ausgewerteten Redaktionen (taz, FAZ, Spiegel, Zeit, Focus, Stern, Welt, SZ, Bild) derzeit einen durchschnittlichen Frauenmachtanteil von 38,7 Prozent gibt, im Februar waren es noch 39,5 Prozent. Diese Trendumkehr habe sich bereits in den vergangenen Untersuchungen angedeutet. „Unsere aktuellen Zahlen zeigen: Gleichberechtigung ist kein Selbstgänger“, sagt ProQuote-Vorständin Edith Heitkämper, „Medienhäuser und Verlage dürfen jetzt nicht nachlassen. Noch sind wir nicht bei 50:50.–“ 

Die Bildung stirbt zuletzt 

Als Journalist*innen können wir noch so gute Arbeit machen – wenn das Vertrauen in den Journalismus sinkt und keine klassischen Medien mehr genutzt werden, kommt unsere Arbeit nicht an. Viele medienkritische Erwachsene erreichen wir vermutlich nicht mehr. Vielleicht sollten wir daher (noch) mehr bei Kindern ansetzen.

Was braucht es, um Kindern wieder – oder überhaupt – Vertrauen in Medien zu geben oder sie zu motivieren, selbst mitzugestalten? Wie können Kinder lernen, kritisch zu hinterfragen, aber nicht in eine Anti-Haltung zu rutschen? Wie können sie lernen, Falschinformationen zu erkennen und selbst glaubwürdige Informationen zu suchen?

Diese Fragen stellt sich :Freischreiber-Fördermitglied Vanessa Köneke. Wenn du dich darüber austauschen magst und Lust hast, ein eigenes Projekt zur Medienbildung an Schulen und Kindergärten mit auf die Beine zu stellen, melde dich bei ihr (kontakt@vanessakoeneke.de).

Wer an bestehenden Projekten teilnehmen will, dem empfiehlt Freischreiberin Caroline Becker, auf folgenden Websites vorbeizuschauen:

  • Journalismus macht Schule (Dort können Lehrkräfte Journalist*innen in den Unterricht einladen)
  • Lie Detectors (Journalist*innen geben Workshops an Schulen zu Fake News und journalistischen Standards)
  • Oder schreibt einfach mal eure ehemaligen Lehrkräfte sowie Schulen in der Umgebung an und bietet an, für eine Unterrichtsstunde vorbeizukommen. Falls ihr Tipps zu Unterrichtsentwürfen braucht, könnt ihr euch gerne bei Caroline melden! 

Wissenswerte 2024

Die Anmeldung für die „Wissenswerte 2024“, ein Dialogforum für Wissenschaftsjournalist*innen, ist eröffnet. Auf dem Programm stehen Themen wie KI in den Redaktionen, Fact-Checking oder Tipps, um statistische Fallstricke zu vermeiden. Vom 30. Oktober bis zum 1. November an der Universität Heidelberg. Mehr Infos hier.

Fortbildungen

  • Was erwarten die Bevölkerung, die Politik und der Journalismus selbst vom Journalismus in Deutschland? Was kritisieren sie an ihm? Der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) lädt zu einem kostenfreien Webinar zur Langzeituntersuchung „Journalismus und Demokratie“ von Prof. Dr. Michael Steinbrecher ein, am 9. September um 17:30 Uhr.
  • Du hast eine dokumentarische oder semidokumentarische Filmidee und weißt noch nicht genau, wie du sie umsetzen kannst? Dann bewirb dich für die Masterclass Non-Fiction der Internationalen Filmschule Köln. Start der berufsbegleitenden Weiterbildung ist im Oktober. Bewerbungen sind bis 15. September möglich. Mehr Informationen gibt es hier.
  • Wie begegnen wir als Journalist*innen der zunehmenden Nachrichtenmüdigkeit? NDR Info und die Hamburg Media School geben am 16. Oktober ab 15:30 Uhr in den Räumlichkeiten von NDR Info in Hamburg Impulse zu möglichen Lösungsansätzen. Anmeldung kostenlos hier.
  • Richtig gut prompten lernen, Workflows verbessern, KI-Tools im Team ausprobieren, digital und vor Ort in aufeinander aufbauenden Einheiten: Das ist die AI Academy von tactile.news, vom 20. September bis 12. November. Das Programm ist :Freischreiber-Mitgliedern quasi auf den Leib geschneidert und durch das Kompass-Programm sind bis zu 90 Prozent der Kosten für Freiberufler*innen förderfähig. Anmeldung hier.
  • Ob Antisemitismus oder Rassismus, Konflikte um religiöse Praktiken wie Burka und Beschneidung oder neue ideologische Bewegungen im Web: Religionen sind ein wichtiges Thema in der journalistischen Berichterstattung. Die Journalistenschule ifp bietet eine Fortbildung zum Thema „Fachjournalismus Religion“ an, die im Januar 2025 in Berlin startet. Die Anmeldefrist läuft bis zum 1. Oktober. Weitere Infos hier. https://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/presse/fachjournalist/fachjournalismus_religion_2.shtml
  • Actsafer bietet ein HEAT-Training für den Einsatz in Kriegs- und Krisengebieten an, vom 17. bis 20. Oktober, Freie zahlen 1999 Euro. Bis zum 15. September gibt es einen Frühbucher*innenrabatt von 15 Prozent. Mehr Infos hier.

Stipendien & Preise

Links zu Preisen und Stipendien findet ihr hier und natürlich auf unserem :Freischreiber-Slack beispielsweise unter #stipendien. Haben wir eine Übersichtsseite mit gut honorierten Preisen oder großzügigen Stipendien übersehen? Dann schreibt uns.

Herzliche Grüße

Eure Freischreiber*innen

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