Innovationskonferenz für Onlinemedien – das ist das scoopcamp. Am 4. September laden Hamburg@work, nextMedia.Hamburg und die dpa zu Workshops und Diskussionsrunden nach Hamburg. Auf dem Programm: Trends und aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Redaktion, Programmierung und Produktentwicklung.

Die internationalen Referenten in diesem Jahr: Burt Herman (Storify),  Jigar Mehta (Matter Ventures) und Ken Schwencke (Los Angeles Times Data Desk). Nachmittags finden Themenworkshops in verschiedenen Locations statt und zum Abschluss des Tages diskutieren Sven Gösmann (dpa), Anita Zielina (stern.de), Jochen Wegner (ZEIT ONLINE) und Christian Meier (Meedia) über Innovationen in Redaktionen.

scoopcamp Hackathon am 3. September 2014

Einen Tag vor dem scoopcamp versammeln sich Redakteure, Entwickler und weitere Kreative im Hamburger betahaus zum scoopcamp Hackathon. Motto: „Neue Ideen für digitale Medien“. 24 Stunden arbeiten die Teinehmer in mehreren Teams zusammen, um new storytelling-Projekte zu initiieren. Die Ergebnisse werden am nächsten Tag im Rahmen des scoopcamps im Theaters Kehrwieder in der Hamburger Speicherstadt präsentiert. Im letzten Jahr hat ein Team zum Beispiel an audioguideMe gearbeitet.

Für dieses Jahr haben bereits die Deutsche Welle, die Henri-Nannen-Schule und die Hamburg Media School zugesagt. Interessierte können sich per E-Mail an scoopcamp@faktor3.de informieren und anmelden.

scoopcamp 2014
Theater Kehrwieder
Kehrwieder 6
20457 Hamburg

Kosten: 159,- Euro
Studenten: 49,- Euro
Freischreiber-Mitglieder bezahlen 99 Euro. Infos dazu in der nächsten Mitgliedermail.

Infos: www.scoopcamp.de

So, nun ist es soweit: Der Freischreiber-Zukunftskongress, der morgen in Hamburg stattfindet, ist so gut wie ausgebucht. Kurzentschlossene können ab 7.30 Uhr in der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation noch eine Eintrittskarte an der Tageskasse kaufen. An dieser Stelle haben wir in den vergangenen Wochen Teilnehmer und Referenten des Kongresses vorgestellt, darunter die Karriereberaterin Svenja Hofert, Benno Stieber aus dem Freischreiber-Vorstand und den Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Zum Schluss beantworten Sebastian Esser und Susanne Frömel unsere Fragen. Beide werden im Workshop „Ich will doch nur schreiben – aber wer macht den Rest?“ auftreten. 1. Susanne, warum hast Du Dich entschlossen, Dein Wochenende für den Zukunftskongress herzugeben? Weil ich damit vielleicht den jungen Dingern helfen kann. Und weil ich meinen Freischreiber-Antrag noch nicht ausgefüllt und darum ein schlechtes Gewissen habe. 2. Vom Schreiben leben – geht das überhaupt noch? Und wie kriegst Du das hin? Ich kann prima davon leben. Das einzige, das mir im Weg steht, ist dieser blöde Mangel an Selbstdisziplin. 3. Wie könnte die Zukunft für freie Journalisten aussehen? Ich habe keine Ahnung. Meine Erfahrung ist: Je breiter aufgestellt, desto sicherer. Was mit dem Internet wird, weiß ich nicht. Mir ist es immer noch suspekt. Ich mag Dinge, die ich berühren kann, zum Beispiel die Seiten eines Magazins. 1. Sebastian, warum hast Du Dich entschlossen, Dein Wochenende für den Zukunftskongress herzugeben? Weil sich für freie Journalisten gerade so viel ändert und weil es so viele Ideen gibt. Der Freischreiber-Kongress ist bestimmt ein guter Ort, um mehr darüber zu erfahren. 2. Welches Projekt wirst Du auf dem Kongress vorstellen? Spredder.de, den neuen Online-Shop für Qualitätsjournalismus. Mit Spredder verkaufen freie Journalisten ihre Artikel häufiger, erreichen mehr Redaktionen und steigern so ihre Einkünfte. Glauben wir. 3. Wie könnte die Zukunft für Freie aussehen? Sie könnte besser aussehen, als viele gerade denken. Aber dafür müssen wir etwas ändern – zum Beispiel die Art und Weise, wie wir unsere Arbeit vermarkten.

So, nun ist es also soweit: Der Freischreiber-Zukunftskongress an kommenden Samstag in Hamburg ist so gut wie ausgebucht. Wer sich bis jetzt noch nicht entscheiden konnte, ob die Sache mit der Zukunft etwas ist, wovor man sich besser fürchtet, oder etwas, das man sinnvollerweise selbst mitgestaltet, muss sich entweder sputen. Oder sich einfach noch schnell anmelden und nach Hamburg kommen. Knapp ein halbes Jahr Vorbereitungszeit steckt inzwischen in diesem Kongress, und wir wissen nicht, wie er nun wird. Was wir aber jetzt schon sagen können, ist, dass es eine Versammlung derer werden wird, die keine Angst vor der Zukunft haben und sie sich auch nicht von anderen einreden lassen wollen. Das gilt auch für Kathrin Passig, Sachbuchautorin, Bachmannpreis-Gewinnerin und Mitbegründerin der Denkfabrik „Zentrale Intelligenz Agentur“ aus Berlin, die in ihrer Email-Signatur bezeichnenderweise das „Haus der Frohen Zukunft“ als Adresse angibt. Sie wird als Referentin im Workshop „Ich will doch nur schreiben – aber wer macht den Rest?“ sprechen. 1. Kathrin, was erwartest Du vom Zukunftskongress der Freischreiber? Die Freischreiber sind noch neu genug, um sich nicht nur für die Aufrechterhaltung des Status quo, sondern schon aus Eigennutz tatsächlich für Veränderungen und neue Möglichkeiten zu interessieren, das ist immer eine gute Voraussetzung für eine Konferenz. 2. Was hältst Du von dem Gedanken, Journalisten müssten zu Marken werden? Ich habe mir immer gewünscht, die Arbeit einzelner Autoren über alle Kanäle verfolgen zu können, ohne das ganze Gemischtwarenangebot der Zeitungen und Zeitschriften drumherum. Ganz einfach ist das immer noch nicht, aber wir kommen der Sache allmählich näher. Dort, wo das Veröffentlichungsmedium nicht selbst eine starke Qualitätskontrolle mitbringt – also fast überall –, tut es auch der Arbeit gut, wenn der Autor sich selbst als die Instanz begreift, die für einen Beitrag zur Rechenschaft gezogen wird. Selbst wenn Verlage oder Zeitungen eine klar umrissene, von der Konkurrenz unterscheidbare Ausrichtung hätten: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Vorlieben einer Redaktion sich präzise mit denen eines Lesers decken? Und was hat es für einen Sinn, dass der Leser enttäuscht sein Abo kündigt, wenn er sich in Wirklichkeit über einen bestimmten Text oder Autor ärgert? Über die Markenwerdung von Journalisten wird zu oft gesprochen, als handle es sich um eine Verzweiflungstat angesichts schwieriger Zeiten und nicht um einen überfälligen Schritt, Stichwort Entbündelung. 3. Wie könnte die Zukunft für freie Journalisten aussehen? Ich habe nur eine vage Vorstellung davon, wie die Gegenwart für freie Journalisten aussieht, weil ich selbst nur gelegentlich und eher zufällig für Zeitungen arbeite. Vieles ist offenbar erstaunlich schlecht bezahlt. Das Gute daran: Für wenig bis gar kein Geld das tun, was man gerne tut, ist eine zukunftssichere Branche. Vielleicht ändert sich also am Ende gar nicht so viel.

Noch drei Tage bis zum Freischreiber-Zukunftskongress. Inzwischen haben sich über 170 freie Journalistinnen und Journalisten angemeldet, und es sind nur noch ein paar Restplätze frei. An dieser Stelle haben wir in den vergangenen Wochen Teilnehmer und Referenten des Kongresses vorgestellt, darunter die Karriereberaterin Svenja Hofert, Benno Stieber aus dem Freischreiber-Vorstand und den Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Diesmal beantwortet Stephan Weichert unsere Fragen, der als Studiengangleiter der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation am Samstag unser Gastgeber sein wird. 1. Stephan, warum hast Du die Einladung zum Zukunftskongress angenommen? Als Professor und Studiengangsleiter der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg freue ich mich außerordentlich, dass unsere Hochschule Gastgeber des diesjährigen Freischreiber-Kongresses ist und sich auch inhaltlich als Kooperationspartner einbringt (Stephan Weichert wird bei der Abschlussdiskussion „Die Zukunft ist – frei?“ neben Katharina Borchert, Geschäftsführerin von Spiegel Online, der Medienjournalistin Ulrike Langer und dem Freitag-Verleger Jakob Augstein auf dem Podium sitzen). Es fiel uns leicht, diese organisatorische Rolle zu übernehmen, da ich von dem Engagement, den Zielen und der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes nicht nur angetan, sondern auch vollkommen überzeugt bin: Eine Lobby für freie Journalisten wird immer wichtiger, denn was wären die meisten Medien schließlich ohne sie? 2. Welche Rolle werden freie Journalisten in Zukunft deiner Ansicht nach spielen – und was müssen sie tun, um dieser Rolle gerecht zu werden? Freie Journalisten SIND die Zukunft. Die Entwicklung des Handwerks geht derzeit ja immer mehr dahin, dass Journalisten unternehmerischer denken müssen und sich oft auch zu kleineren Einheiten bzw. Bürogemeinschaften zusammenschließen, um verschiedene Medien zu bedienen. Das goldene Zeitalter der Vollbeschäftigungen und Festanstellungen bei Großverlagen und Sendeanstalten wird ohnehin bald vorbei sein. Deshlab empfinde ich das nicht als Negativtrend, vor dem wir Angst haben müssten, sondern als ein Abenteuer, das dem Journalismus neue Impulse geben und die Arbeit der Freien enorm aufwerten wird. 3. Was erwartest Du von dem Kongress? Der Kongress wird gute Gespräche und wichtige Diskussionen liefern, die sich um die Zukunft der freien Journalisten drehen. Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass diese Ergebnisse später in die Verbandsarbeit einfließen und die Organisatoren es schaffen, eine Kongressdokumentation zu erarbeiten, damit die zentralen Probleme im Gedächtnis bleiben. Ich hoffe zudem, dass sich die Kongressteilnehmer nicht allzu sehr von Sonntagsrednern und Medientheoretikern beeindrucken lassen, sondern sich mit dem befassen, was Sache ist. Um ernsthaft über das diskutieren zu können, was die Arbeit freier Journalisten in Zukunft erschwert, reicht es nicht, sich im Universitätsstübchen in Hintertupfingen ein paar Thesen auszudenken. Wirklich gefragt ist, mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen.