Markus Schaedel

 


Als langjähriger Musiker im Bereich Rock, Grunge und Blues wurde ich Anfang vierzig zum digitalen Aktivisten für lokale Musiker im Raum Oldenburg (Oldbg) und Bremen.


Das Projekt www.bandliste-bremen.de, das ich 2021 gegründet habe und seitdem allein betreibe, beschäftigt sich mit der aktuellen Musikszene in Bremen und Umgebung (ca. 100 km). Alle dort enthaltenen Artikel können als Arbeitsproben angesehen werden.


Basierend auf einer lokalen Bandliste, die die Vernetzung unter lokalen Musikern fördern soll, berichtet das Projekt auch über aktuelle Szeneaktivitäten in Form von Konzertberichten, Bandvorstellungen und Rezensionen.


Das gesamte Projekt ist aus der Erkenntnis entstanden, dass zwar alle soziale Medien nutzen, deren Qualität in einigen Fällen - wie beispielsweise der lokalen Vernetzung von Künstlern - jedoch völlig unzureichend ist, da oft eine passende Suchfunktion fehlt.


Als nicht studierter, aber journalistisch engagierter Aktivist habe ich mich autodidaktisch in den Aufbau des Projekts eingearbeitet. Konkret bedeutet das, dass ich in den letzten drei Jahren etwa 50 Fachbücher zu Themen wie Journalismus, Presserecht, Recherche, Online-Recht, Sozialwissenschaften, Philosophie und Interviewführung gelesen habe. Anschließend begann ich, praktisch zu arbeiten und über die lokale Szene in Form von Konzertberichten, Bandvorstellungen und Rezensionen zu schreiben.


In den vergangenen drei Jahren ist es gelungen, das Magazin auf eine zumindest semiprofessionelle Qualität zu bringen: Themenschwerpunkte werden genauer recherchiert, Bands und ihre Situation detaillierter beschrieben. Mein Ziel ist es, die Situation der Musiker in Zeiten neoliberaler Entwicklungen zu veranschaulichen. Durch die Digitalisierung wird Kunst zunehmend kommerzialisiert, und ich möchte darauf hinweisen, wie Anforderungen von Plattformen wie Spotify (z. B. Songlänge, Aufbau einer Hookline) den Musiker weg von der Kunst und hin zu einem Lieferanten oberflächlicher Konsumgüter machen.


Da das Magazin bei Musikern in Bremen beliebt ist, ist ein Ausbau (z. B. um Bandprofile, ein Forum usw.) natürlich wünschenswert. Leider fehlt es - wie überall im Kulturbereich - an Fördergeldern, und ich suche weiterhin nach Möglichkeiten, das Projekt zu erweitern.


Gefühlt hat das Projekt in den letzten Jahren zu einer stärkeren Vernetzung unter Musikern geführt: Im Raum Bremen macht es wieder, zumindest etwas mehr, Spaß, Musiker zu sein.


Mir persönlich bereitet es große Freude, das Projekt zu betreiben. Obwohl ich als Fachkraft für Lagerlogistik in Vollzeit beschäftigt bin, versuche ich, so viel wie möglich für die Szene zu schreiben.


Vor Kurzem habe ich durch dieses Projekt beschlossen, mich mit 48 Jahren stärker in Richtung Musikjournalismus zu orientieren und habe mich beim Freischreiber-Verband beworben - zugegeben hauptsächlich, um Kontakte zu knüpfen und erste lokale Aufträge über nationale oder Internationale Künstler zu schreiben.

Schwerpunkte

Kultur / 0

Besonderer Fokus

Musikjournalismus, Popkultur

Medien

Print, Online