Anke Gehrmann

Journalistin & Social Storytellerin

In welcher Welt wollen wir leben?

In welcher Welt leben wir eigentlich? Darüber berichte ich als Journalistin und Dokumentarfilmerin. Am liebsten investigativ: ungerechte Vorgänge aufspüren und auf die Menschen schauen, die im toten Winkel der Gesellschaft leben. Doch reicht das aus? Macht es die Welt besser, Menschen mit negativen Nachrichten zu informieren? In Zeiten von Social Hate, Coronaprotesten und Ukraine-Krieg gehe ich einen Schritt weiter. Ich möchte Berichterstattung neu denken und frage mich zunehmend: In welcher Welt wollen wir leben? Und was für ein Mensch möchte ich darin sein? In meiner Arbeit dreht sich alles um gesellschaftliche Verantwortung. Vom Missstand bis zum Empowerment. Ob im Reservat der Navajos für eine menschenrechtliche UN-Dokumentation im Jahr 2000, im Kampf gegen Pressezensur in Kuba 2004, als Filmemacherin für öffentlich-rechtliche Fernsehsender, als VJane mit meiner Sony FS5 auf der Straße mit obdachlosen Menschen oder zuletzt in der Investigativ Unit von Greenpeace.

Ich gehe hier mit den Worten Hanns Joachim Friedrichs: Es ist nicht meine Aufgabe, „die Leute zur Betroffenheit zu animieren. Die sollen selber entscheiden, ob sie betroffen sein wollen oder nicht“ (SPIEGEL 13/1995). Meine Mission ist es, alle Perspektiven aufzuzeigen, um eine ausgewogene Entscheidung treffen zu können. Meine liebste Erzählweise ist daher beobachtend und multiperspektivisch, wie in der Formatentwicklung „Die Schatzinseln“ (NDR 2020), in „7Tage… Arbeitsagentur“ (NDR 2017) oder in "Risiko Mount Everest - Videotagebuch vom Dach der Welt" (ZDFinfo 2015), und sie kann Kommunikationsbrücke sein, wie in der #StrassenWAHL (2021). Eine Realität hat viele Wahrheiten. Jeder Mensch hat eine Geschichte und handelt aus einem persönlich guten Grund. Ich möchte, dass wir Menschen uns wieder zuhören und zusehen. 

Ich habe Journalistik, Kulturwissenschaft und internationale Politik in Leipzig und Havanna studiert, wurde von CORRECTIV im journalistischen Umgang mit traumatisierten Menschen weitergebildet und absolvierte das „Story Based Inquiry Training“ des TCIJ in London. Mit einem Stipendium der VG Wort arbeite ich gerade an einer Multimediareportage und begleitendem Buch. 

 

Schwerpunkte

Gesellschaft / Politik

Besonderer Fokus

Konstruktiver Journalismus, Investigative Recherchen, Multiperspektivisches Erzählen