Entdeckt hat jetzt auch der „Spiegel“ (
hier) dass
die Lage von Journalisten
einerseits nicht allzu rosig ist, zugleich aber jede Menge
neuer Geschäftsideen sprießen. Und stellt somit die schon erwähnte Plattform „Krautreporter“ von Freischreiber Sebastian Esser vor: „Eine Festanstellung würde er sich gut überlegen, sagt er. Drei neue Projekte gehen im Schnitt pro Monat online. Von einem Boom wolle er zwar nicht sprechen, sagt Esser. Aber
als Freier sei man heute in einer besseren Ausgangsposition angesichts der nebligen Zukunft. Eine Journalismuskarriere zu beginnen und zu glauben, es laufe einfach weiter wie bisher, hält er für naiv. Das wäre, sagt er, "als würde man heute eine Ausbildung in einer Videothek anfangen".“
Dem immer wieder spannenden Spannungsfeld zwischen Journalismus und PR widmet sich eine Debatte bei „Newsroom“: Während der Wiener Philosoph Robert Harsieber fordert, dass wieder Vernunft in die Ehe von Journalismus und PR einziehen solle, ist die Kommunikationsberaterin Jana Riedmüller der Ansicht, dass sich viele Journalisten allzu schnell vor den PR-Karren spannen lassen – um darüber später genüsslich zu jammern.
Preise
Der Alternative Medienpreis prämiert auch dieses Jahr Beiträge aus den Sparten Print, Internet, Audio/Hörfunk und Video/Film. Außerdem gibt es einen Preis für die Sparte Medienkritik. Die Preise sind dem sozio-kulturellen Kontext entsprechend mit je 500 Euro dotiert. "Teilnehmen können alle, die journalistisch tätig sind bei nicht kommerziellen Medien, Medien, die sich aus neuen sozialen Bewegungen entwickelt haben, klassischen Medien sowie Medien, die mit ihrer Arbeit emanzipatorische Ziele verfolgen", so heißt es im Ausschreibungstext. Anmeldeschluss ist der 31.März, bewerben kann man sich nur online.
Verlängert wurde die Bewerbungsfrist für den Recherchepreis Osteuropa 2014 und zwar auf den 14. März: „Insgesamt stehen bis zu 7.000 Euro an Preisgeld zur Verfügung (mehr hier). Damit soll die Recherche und Produktion einer größeren Reportage (etwa Seite 3, Magazin o.ä.) in einem deutschsprachigen Printmedium ermöglicht werden. Die Höhe des ausgezahlten Stipendiums orientiert sich am eingereichten und für angemessen befundenen Kostenplan. Dieser soll neben möglichen Reise- oder Sachkosten ausdrücklich auch eine angemessene Honorierung der Arbeit der/des Antragsteller(s) enthalten“, so schreiben es die Ausrichter – Renovabis und Brot für die Welt. „Eingereicht werden können Recherchevorhaben in folgenden oder über Menschen aus folgenden Ländern: Belarus, Russland, Ukraine, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Republik Moldau, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien.“ Das ist ja eine ganze Menge.
Informationsreisen
„Interessiert sich noch jemand für die Jugend in Ägypten?“, fragt offenbar etwas angefressen das Pressewerk für Jugendthemen. Und lädt ein zu einer Informationsreise nach eben Ägypten, denn: „Ein wichtiger Bestandteil des ägyptischen Aufbauprozesses nach den beiden Revolutionen der letzten Jahre wird die Jugendsozialarbeit sein, denn fast die Hälfte der ägyptischen Bevölkerung ist „jung“. Wir werden im Rahmen einer Informationsreise am 10. – 16. Mai 2014 einen Blick in die neuen Systeme der Jugendsozialarbeit werfen, Veränderungen beobachten, neue Ideen finden und Partnerschaften zu deutschen Einrichtungen anstoßen. Eingeladen sind Fachkräfte der Jugendhilfe und Journalisten.“
Die westböhmische Stadt Pilsen ist kommende Kulturhauptstadt: „Aus diesem Anlass lädt das Deutsche Kulturforum östliches Europa Medienvertreter zu einer Informationsfahrt ein, auf der die Teilnehmer die Stadt des Bieres, der Industrie, des Jugendstils und der Moderne sowie der Puppentheatertradition kennenlernen werden. Auch das jüdische Pilsen, wo eine der größten Synagogen der Welt steht, wird thematisiert. Eine eintägige Exkursion präsentiert u. a. die regionalen Kulturhauptstadtprojekte Westböhmischer Barock, Künstlerresidenzen und Land Art in verschwundenen ehemals deutsch besiedelten Dörfern. Die Reise findet statt vom 15. Bis zum 18. Mai. Anmeldeschluss ist der 20. März.
Seminare
Auch dieses Jahr bieten die Grimme-Akademie und der Deutschlandfunk in Köln für Nachwuchsjournalisten ein viertägiges Kompaktseminar mit dem Titel "Über Medien informieren und Schreiben" an; es geht also um Medienjournalismus. Neben theoretischem Input durch erfahrene und renommierte Referenten aus Hörfunk, TV, Print und Online werden die Teilnehmer auch bei praktischen Übungen gefordert. Termin: 13. bis 16. April. Kosten: 175,- Euro, dazu eine eigene Anreise. Bewerbungsschluss: 9. April.
So. Das war's schon wieder. Also fast. Kennen Sie noch das Sujet des Suchbildes – vielleicht aus Ihrer Kindheit? Man musste etwas finden, was auf den ersten Blick nicht gleich zu entdecken war. Und so schauen Sie bitte folgendes Filmchen, das den Multimediajournalisten und Freischreiber Uwe H. Martin bei der Arbeit zeigt. Na, haben Sie ihn entdeckt?
Und so wünschen wir bis zur nächsten Woche eine gute Woche!
Ihre Freischreiber