Vom Guten des Merkwürdigen
Werner Sommer wölbt sich ein kleiner Hügel geschäumten Wassereises entgegen, darüber empfiehlt der Koch eine Sauce aus Krebsschalen zu geben. Einige Jahre ist das her, dass Sommer, Professor für Biologische Psychologie an der Humboldt-Universität, ungläubig auf diese seltsame Kreation hinabblickte. Dennoch erinnert er sich an jedes Detail, sogar an den Geschmack.
Werner Sommer wölbt sich ein kleiner Hügel geschäumten Wassereises entgegen, darüber empfiehlt der Koch eine Sauce aus Krebsschalen zu geben. Einige Jahre ist das her, dass Sommer, Professor für Biologische Psychologie an der Humboldt-Universität, ungläubig auf diese seltsame Kreation hinabblickte. Dennoch erinnert er sich an jedes Detail, sogar an den Geschmack. „Im Grunde war das ein Eisberg mit Krebs – null Nährwert und wohlschmeckend war es auch nicht unbedingt“, berichtet der Psychologe und lächelt verschmitzt. Und dennoch, die Erfahrung, die der Forscher in einem spanischen Spitzenrestaurant machte, ist abgespeichert, irgendwo in Sommers Gehirn aufbewahrt als mnemonisches Kleinod. „Woran liegt es, dass etwas im Gedächtnis hängen bleibt? Was sind die bestimmenden Faktoren dafür, dass man sich gerne an etwas erinnert? Das sind Fragen, die mich umtreiben.“
via www.hu-berlin.de