Reportage | Christina Felschen

Unsere Freiheit, sein Risiko

War das ein Kratzen im Hals? Ich schlucke. Eindeutig. Ich ziehe mir das Shirt über die Nase und laufe in die Küche, wo meine Maske am Haken hängt. Mein Mann und meine Mutter debattieren gerade, ob Knoblauch ins Curry gehört, das Kind zupft eine Melodie auf den Rollstuhlspeichen meines Vaters, der trommelt dazu versonnen auf den Tisch.

Im Frühjahr strandete unsere Autorin bei ihrer Familie in Westfalen.
Weil ihr Vater Risikopatient ist, blieben alle drinnen – bis heute. Die
Geschichte einer Isolation.

 

War das ein Kratzen im Hals? Ich schlucke. Eindeutig. Ich ziehe mir das Shirt über die Nase und laufe in die Küche, wo meine Maske am Haken hängt. Mein Mann und meine Mutter debattieren gerade, ob Knoblauch ins Curry gehört, das Kind zupft eine Melodie auf den Rollstuhlspeichen meines Vaters, der trommelt dazu versonnen auf den Tisch. Die Tür knarrt, sie schauen mich – und die Maske – überrascht an. „Wir haben doch erst letzte Woche eingekauft“, sagt meine Mutter.

 

Ich zeige auf meinen Hals. Sie halten inne, nur das Kind zupft munter weiter.

 

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