Text | Guido Krawinkel

Die Philharmonischen Konzerte der Bremer Philharmoniker

Pointierte Texte als Appetizer für die Philharmonischen Konzerte der Bremer Philharmoniker - kurz und knackig.

„ICH SCHREIBE KEINE MUSIK FÜR WEICHEIER.“
Charles Ives

Béla Bartók (1881-1945) Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta (1936)
Johannes Brahms (1833-1897) Klavierquartett g-Moll op. 25
für großes Orchester gesetzt von Arnold Schönberg (1937)

Das muss man sich mal vorstellen: Da kommt mal eben ein Versicherungsvertreter
daher und würfelt einfach so die komplette Musikgeschichte durcheinander. Musikalisch
betrachtet geht es nämlich drunter und drüber in den Werken des amerikanischen
Komponisten Charles Ives. Das ist verrückt, sensationell, revolutionär. Aber auch
genial und selbst 150 Jahre nach Ives‘ Geburtstag immer noch höchst spannend.
Die Antwort auf die Unanswered Question hat im Übrigen noch niemand gefun
den, auch Béla Bartók nicht. Dessen Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und
Celesta wurde auch wegen ihrer Verwendung als Filmmusik in Stanley Kubriks Film
Shining weltberühmt. Eine geschickte und kluge Wahl, denn dieses Schlüsselwerk
des 20. Jahrhunderts bietet ungemein elektrisierende Musik. Was der „konservative
Revolutionär“ Arnold Schönberg mit Brahms‘ Klavierquintett op. 25 gemacht hat, ist
ebenfalls höchst innovativ: Aus Kammermusik zauberte er Symphonik. „Man mag das
Originalquartett gar nicht mehr hören, so schön klingt die Bearbeitung“, schwärmte
der Dirigent Otto Klemperer. Die Bremer Philharmoniker ziehen mit diesem Werk den
Hut vor einem Jubilar, der dieses Jahr wie Ives seinen 150. Geburtstag hätte (Arnold
Schönberg) – und vor einem Komponisten, dem sie sich besonders verbunden fühlen
(Johannes Brahms). Welch‘ Symbiose!

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via www.bremer-philharmoniker.de