„Niemand soll an Werken von Frauen vorbeikommen“

Zwei Hamburgerinnen sehnen sich nach Literatur mit „weiblichem Blick“. Sie gründen den Ecco Verlag: Er soll das Leben endlich aus Sicht der Frau erzählen.

taz: Frau Mau, Frau Hage, weshalb braucht es einen „weiblichen Verlag“?

Magdalena Mau: Weil in der Literaturlandschaft der Blick von Frauen unterrepräsentiert ist. Wir sind alle mit einem männlich geprägten Literaturkanon aufgewachsen. Für Frauen ist es selbstverständlich, Bücher von Männern zu lesen. Andersrum kann man das nicht behaupten.

Wie wirkt sich dieser Fokus auf die Themen der Bücher aus?

Mau: Inhaltlich setzen wir keine Grenzen. Wir verlegen nur Bücher, die wir selbst im Regal vermissen und die noch nicht – oder nicht auf diese Weise – erzählt wurden. „Blond“ etwa, ein Roman über Marilyn Monroe, setzt dem männlich geprägten Urteil eine neue, weibliche Sicht entgegen. Da schreibt endlich mal eine Frau über diese Frau!

Laura Hage: Oder nehmen wir den Roman „Was wir wollen“ von Meg Mason. Er erzählt von einer Enddreißigerin, die keine Kinder will, vielleicht keine bekommen kann. Darüber schreibt Mason auf eine so besondere Art, dass es mich wahnsinnig bewegt zurücklässt.

via taz.de