Keine einfachen Antworten
Insofern gibt es keinen unveränderlichen Islam, sondern immer nur einzelne Menschen oder auch Bewegungen, die ihn auslegen und leben", sagt Schirin Amir-Moazami und führt ein Beispiel an: So sollen die Attentäter vom 11. September 2001 etwa vor dem Anschlag auf das World Trade Center noch einen Whiskey getrunken haben, obgleich der Koran nicht nur das Töten untersage, sondern auch den Alkoholkonsum.
„Das Bild vom angeblich bedrohlichen Islam wird in der Gesellschaft ständig reproduziert“, sagt Professorin Schirin Amir-Moazami vom Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität. Die Sozialwissenschaftlerin beschäftigt sich seit Jahren unter anderem mit islamischen Bewegungen in Europa. Dass in der öffentlichen Debatte immer wieder Muslime pauschal mit potenziellen Attentätern und Islam mit Terrorismus in Verbindung gebracht würden, findet Amir-Moazami bedenklich. „Es steht außer Frage, dass sich die Attentäter von Paris auf den Islam berufen haben. Dennoch gibt es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Terrorismus und islamischer Religion.“
via www.fu-berlin.de