Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?

Im Jahr 2012 besetzten Frauen nur zwei Prozent aller Chefredaktionen der deutschen Tages- und Wochenzeitungen. Von den zwölf Intendanzen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks waren drei weiblich geführt. Was hat sich zehn Jahre später verändert? Zu wenig.

2012 gründeten Journalistinnen den Verein ProQuote Medien, der sich für mehr Frauen in journalistischen Führungspositionen einsetzt. Schon bei der Gründung hofften die Journalistinnen, den Zusammenschluss aufgrund verbesserter Strukturen bald wieder auflösen zu können. Bisher vergebens: Das eklatante Missverhältnis der Geschlechter in den Schaltstellen der Branche besteht nach wie vor. Die Anzahl von Chefinnen steigt zwar, aber sehr, sehr langsam – vor allem abseits der großen Leitmedien, die unter größerer öffentlicher Beobachtung stehen.

Immer lauter und öffentlichkeitswirksamer allerdings erklingt das Credo der Vereinsgründerinnen: Die Medien, die als vierte Gewalt eine Wächter- und Kontrollfunktion für die Gesellschaft ausüben, müssen endlich selbst ihre Hausaufgaben erledigen und überkommene patriarchale Strukturen ändern.

Eine Studie zur Geschlechterverteilung in journalistischen Führungspositionen im Jahr 2022. Fokus: Presse- und Onlineangebote.

via www.pro-quote.de