Gesundheitssystem in der Ukraine: Hilfe unter Beschuss
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine muss das dortige Gesundheitssystem Tausende zusätzliche Verletzte versorgen. Soldaten haben dabei Vorrang. Andere Erkrankte kommen oft zu kurz. Internationale Hilfsinitiativen versuchen, die Lücken zu füllen.
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine muss das dortige Gesundheitssystem Tausende zusätzliche Verletzte versorgen. Soldaten haben dabei Vorrang. Andere Erkrankte kommen oft zu kurz. Internationale Hilfsinitiativen versuchen, die Lücken zu füllen.
Über Kiew heulen Sirenen. Es ist wieder Luftalarm an diesem Freitagabend Ende Mai. Das Licht im Hauptbahnhof ist sicherheitshalber ausgestellt. Es stürmt und gießt. Aber das Vertrauen der Menschen in die Luftabwehrsysteme um die ukrainische Hauptstadt ist groß, seit mehr als vier Wochen hat es keine Einschläge mehr gegeben. Freiwillige von der Bohomolez-Medizin-Universität und von der deutsch-polnischen Hilfsorganisation Ukraine Border Collective holen eine neue Ladung Spenden vom Zug ab. Die durchnässten Helfer schleppen Kisten mit OP-Materialien und haltbare Lebensmittel vom Bahnsteig zu ihren Autos, um dann alles ins Spendenlager in der Universität zu bringen.
Zur gleichen Zeit liegt in einem Kiewer Krankenhaus der 22-jährige Soldat Nazar Seniw auf der Intensivstation. »Sein Zustand verbessert sich, er atmet schon selbstständig. Seine Beine funktionieren nicht«, sagt der behandelnde Arzt. Seniw ist von Schrapnellen verwundet worden, Streumunition steckt in seinem Körper − in der Lunge und im Kopf. Dass diese von der russischen Armee in ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine mindestens in der Region Charkiw verwendet wird, hat jüngst Amnesty International bestätigt. Seniw war im ostukrainischen Charkiw im Einsatz, wurde drei Wochen vermisst, dann schwer verwundet aufgefunden und in die fast 500 Kilometer entfernte Hauptstadt gebracht. Zunächst wollte man die Kugeln nicht herausoperieren, das Operationsrisiko sei zu groß, so die Ärzte. Seine Eltern kamen aus der Westukraine zu ihm. Mit einer Verwandten aus Frankfurt/Oder wollten sie einen Transport ins dortige Klinikum organisieren, falls man ihn in Kiew nicht operieren könne.
Dafür kontaktieren sie auch Ukraine Border Collective…
Ganzer Text: https://www.publik-forum.de/Politik-Gesellschaft/hilfe-unter-beschuss des Internetauftritts von Publik-Forum