Die erste Frau an der Spitze
Der Mount Everest gehört bis Mai 1975 den Männern. Dann wagt die Japanerin Junko Tabei den Aufstieg – auch als symbolischen Akt für Gleichberechtigung. Ihre Expedition wird von einer Lawine verschüttet. In 6300 Metern Höhe richten sie ihr Lager ein. Seit zwei Monaten ist Junko Tabei mit ihrer Gruppe unterwegs, nun muss sie rasten: sich an die immer dünnere Luft gewöhnen, bevor es weitergehen kann. Schließlich beginnt bald die sogenannte Todeszone, die schon dutzenden Bergsteigern das Leben gekostet hat. Es ist der 4. Mai 1975, noch 2550 Meter bis zum Gipfel. Die Zelte sind gerade aufgebaut, die Werkzeuge und Sauerstoffflaschen verstaut, die Nahrungsmittel auch. Da knackt und knirscht es laut. Eine gewaltige Lawine löst sich und verschüttet das Camp. Junko Tabei wird unter einer Schneedecke begraben, sie bekommt kaum Luft. Für einen Moment denkt sie: „Jetzt ist es aus, jetzt musst du sterben.“ Dann verliert sie das Bewusstsein. Tagesspiegel, Sonntags-Magazin, erschienen am 3. Mai 2015 Den kompletten Artikel unter: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/auf-dem-mount-everest-1975-junko-tabei-die-erste-frau-an-der-spitze/11715788.html