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„Beachpeople“: Ehemaliger Bassist von AnnenMayKantereit startet in Leipzig solo durch | MDR.DE

Zur optimalen Darstellung unserer Webseite benötigen Sie Javascript. Bitte aktivieren sie dies in Ihrem Browser. AnnenMayKantereit sind zweifelsohne eine der erfolgreichsten deutschen Rockbands der letzten zehn Jahre. Sie gründen sich 2011 als Straßenmusiker-Trio in Köln, 2014 wird Bassist Malte Huck festes Mitglied. Mit der Band veröffentlicht er ein Nummer-Eins-Album und zwei weitere LPs in den Top Ten.

AnnenMayKantereit sind zweifelsohne eine der erfolgreichsten deutschen Rockbands der letzten zehn Jahre. Sie gründen sich 2011 als Straßenmusiker-Trio in Köln, 2014 wird Bassist Malte Huck festes Mitglied. Mit der Band veröffentlicht er ein Nummer-Eins-Album und zwei weitere LPs in den Top Ten. Die Fans strömen zu Tausenden in die großen Konzerthallen und vor die Hauptbühnen der Festivals.

Doch wie für viele andere Bands bedeutet die Corona-Pandemie im März 2020: Tourabbruch und erzwungene Untätigkeit. Und in dieser Zeit wird Malte Huck klar, dass er aus der Band aussteigen möchte.

Im Guten von AnnenMayKantereit getrennt

Den Entschluss fasste er ohne Plan B im Hinterkopf, sagt er im Interview: „Der Gedanke, was danach kommt, war nicht da. Als ich mich gegen das nächste Album und die nächste Tour mit AnnenMayKantereit entschieden hatte, war das einfach nur ein Bauchgefühl: So passt es für mich gerade nicht mehr, ich will irgendwas anderes machen.“ Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass es Streit in der Band gab. Im Gegenteil. Als AnnenMayKantereit im Oktober 2020 auf ihrer Instagram-Seite den Ausstieg von Malte bekannt geben, betonen sie: „Wir haben uns immer noch lieb“.

Aber der Wirbel, den der Erfolg mit sich brachte, hat ihn dennoch Energie gekostet, sagt Huck. In einer erfolgreichen Rockband spielen heißt eben auch: Man ist entweder auf Tour oder spielt im Studio neue Songs ein. Medien in jeder Stadt wollen Interviews vor den Konzerten. Und immer wieder stehen Fototermine für Plakate und Social Media an. Gerade letzteres findet er „anstrengend“.

Neustart als Solokünstler in Leipzig

Gleichzeitig ist Huck bewusst, dass es Luxus ist, einen derartigen Erfolg zu haben. Was Beschwerden über den Stress gefühlt unangemessen mache, so Huck: „Die Kombination daraus ist irgendwie verrückt. Aber ich glaube, wer mit einem empathischen Auge darauf guckt, kann Aspekte innerhalb der Berühmtheit erkennen, die sehr anstrengend und nervig sind. Es gibt schon einen Preis, den man zahlt.“ Konkret ist der Preis für Huck: zu wenig Zeit für das Wesentliche. Nämlich Musik. Künftig macht er die unter dem Namen Beachpeople. Mit englischen Texten.

Übersetzt lautet die erste Zeile des ersten Songs, den Malte Huck als Beachpeople im Februar veröffentlicht hat: „Ich werde für eine Weile weg sein.“ Ein bewusstes Statement, denn um seine Stimme zu finden, musste er sich zurückziehen. Den passenden Ort dafür hat er in Leipzig gefunden. Auch das war wieder eine Bauchentscheidung. Und: eher eine Flucht aus Köln als eine sorgsam abgewogene Entscheidung für Leipzig.

Trotzdem hat ihm die Stadt die Ankunft einfach gemacht, sagt Huck: „Ich weiß noch, dass ich dachte: Hier kann man bestimmt einen chilligen Sommer haben. Ich kenne hier ein paar Leute, die ich sehr nett finde. Außerdem ist es günstiger als Köln, also konnte ich einen eigenen Proberaum hier haben.“

Debüt-Ep von Beachpeople erscheint September 2022

Die Unbekümmertheit, mit der Malte Huck an sein Soloprojekt Beachpeople geht, spiegelt sich musikalisch in der rohen, entrückten Stimmung der Songs wider. In den Texten hingegen blitzen oft die Zweifel und die Einsamkeit durch, die Hucks Sprung ins Ungewisse ebenfalls ausgelöst haben mögen.

Zu den beiden Songs, die bis dato veröffentlicht sind, werden sich bald weitere gesellen. Mitte September erscheint die Debüt-EP, die ebenfalls „I’ll be gone for a little while“ heißen wird. Zurückziehen kann sich Huck diesen Sommer und Herbst aber nicht mehr so viel. Er ist nun zwar nicht mehr Headliner, sondern wieder Newcomer. Aber auf die Konzerte und Festivalgigs kann er sich wieder freuen. Und das, obwohl er dabei auch nicht gänzlich um Posts und Werbung auf Social Media herumkommen wird.

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR – Das Radio | 27. Juli 2022 | 16:10 Uhr

via www.mdr.de