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5. Oktober 2023

Zeit für Gerechtigkeit

Liebe Freischreiber:innen und Freund:innen von :Freischreiber, jetzt im Herbst ist die Zeit der Ruhe und Einkehr. Auch der :Freischreiber-Vorstand geht in sich. Immerhin gilt es, Kandidat:innen für den Himmel-und-Hölle-Preis 2023 zu nominieren. Der Zwillingspreis ist einmalig in der Medienlandschaft. Er soll einerseits auf Missstände und Ungerechtigkeiten im freien Journalismus aufmerksam machen – wer hat es sich in diesem Jahr mit uns besonders verscherzt? Und andererseits: Wer hat sich 2023 vorbildlich für Freelancer eingesetzt? Also: Wen schicken wir in die Hölle und wer hat sich einen Platz im Himmel verdient? 

In diesem Newsletter bekommt ihr alle Infos zur HiHö-Preisverleihung inklusive Barcamp für Freie. Außerdem erklärt uns die Künstlerin der Trophäen, wie sie auf das Design gekommen ist.

#HiHö23

Am 4. November ist es wieder so weit: :Freischreiber verleiht die Himmel-und-Hölle-Preise (#HiHö23)! Bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Der Vorstand diskutiert gerade, wer die „Ehre“ hat, nominiert zu werden – auf Grundlage unseres Code of Fairness. Für beide Preise haben die Mitglieder von :Freischreiber Kandidat:innen vorgeschlagen.

Am Abend des 4. November seid ihr herzlich eingeladen, dabei zu sein, wenn wir fiese Personen und Redaktionen in die Hölle schicken. Und vorbildliches Verhalten loben. Hier gibt es mehr Infos zum Event.

HiHö trifft Barcamp

Auch in diesem Jahr wird die Himmel-und-Hölle-Preisverleihung von einem besonderen Event begleitet: einem Barcamp. Was euch da erwartet? Fachvorträge, Diskussionen und Workshops von Freien für Freie. Was bewegt euch? Wo können wir uns gegenseitig unterstützen oder zusammenarbeiten? Sendet uns eure Ideen und Wünsche für das Barcamp bis zum 30. Oktober.

  • 4. November von 12 bis 16.30 Uhr
  • SPACE von next.mediaHamburg, Am Sandtorkai 27, 20457 Hamburg (Speicherstadt)
  • Anmeldung: Mitglieder (Ticket: 10 Euro) sichern sich hier einen Platz. Kooperationspartner:innen (15 Euro) und Externe (20 Euro) melden sich in der Geschäftsstelle an. Die Plätze sind begrenzt.

Bei Fragen wendet euch an Caro und Anna in unserer Geschäftsstelle. HiHö23 findet statt mit freundlicher Unterstützung von next.mediaHamburg. Sponsoring: Hamburg Media School, Otto Brenner Stiftung & Parship.

Die Künstlerin hinter der Himmel-und-Hölle-Trophäe

Foto: Rainer Wohlfahrt

Die freie Künstlerin Kristina Wißling hat die Himmel-und-Hölle-Trophäe entworfen. Ein Gespräch über Materialprobleme und die Vorteile des Freiseins:

:Freischreiber: Seit der ersten Preisverleihung 2011 fertigst du die beiden HiHö-Preisskulpturen an. Wie ist das Design entstanden?

Kristina Wißling: Bei dem Namen „Himmel-und-Hölle-Preis“ lag es auf der Hand, mit der Form des klassischen Himmel-und-Hölle-Spiels zu arbeiten. Da meine Spezialisierung auf Falttechniken liegt, haben wir uns relativ schnell für dieses Design entschieden.

Mit welchen Materialien arbeitest du

Der Sockel des aktuellen Preises besteht aus fluoreszierendem Acrylglas, die Haube aus transparentem Acrylglas und das gefaltete Objekt aus synthetischem Papier. Anfangs habe ich noch Porzellanpapier verwendet. Das wurde bis vor zehn Jahren in England handgeschöpft. Die Produktion hat der Hersteller jedoch wegen der geringen Nachfrage eingestellt. Dann habe ich keramische Folien verwendet – das sorgte jedoch für einige Probleme. Denn weil man die sehr lange sehr heiß brennen muss und dabei giftige Dämpfe entstehen, weigerte sich ein Keramiker nach dem anderen, die Folien zu brennen. Jetzt arbeite ich mit synthetischem Papier.

Wie anspruchsvoll ist die Anfertigung des HiHö-Preises?

Da es eine Arbeit ist, die nur einmal im Jahr angefertigt wird, ist die Umsetzung natürlich keine Routine. Zudem muss ich sehr sauber und staubfrei arbeiten – auf dem Acrylglas sieht man jeden Fingerabdruck und jedes Staubkorn. Bei der Anfertigung verwende ich einen lichthärtenden Klebstoff, der seine Zeit benötigt.

Was bedeutet es dir, als Freie arbeiten zu können?
Ich habe mich direkt nach dem Kommunikationsdesign-Studium 2007 selbstständig gemacht. Seitdem hat mich meine Arbeit an so viele Orte gebracht. Meine Aufträge hätten unterschiedlicher nicht sein können. Zum Beispiel habe ich Designs und Faltobjekte für Messen und Ausstellungen sowie für die Verpackungs-, Automobil- und Raumfahrtindustrie erstellt. Und ich durfte Menschen verschiedener Disziplinen kennenlernen. Ich glaube nicht, dass ich das alles erlebt hätte, wenn ich mich nach meinem Studium nicht für die Freiberuflichkeit entschieden hätte.

Nicht jede:r traut sich direkt nach dem Studium zu, frei zu arbeiten. Welchen Tipp kannst du Einsteiger:innen mit auf den Weg geben?

Der Austausch und das Netzwerk unter Gleichgesinnten ist für Freiberufler sehr wichtig. Ich bin seit über zehn Jahren Mitglied der Allianz deutscher Designer (AGD). Das ist ein Berufsverband für selbständige Designer:innen aller Disziplinen – eine Art :Freischreiber für Designer:innen. Ich bin also bereits zu Beginn der Selbstständigkeit Mitglied geworden. Durch die Mitgliedschaft haben sich viele neue Kontake, Jobs und sogar Freundschaften ergeben, außerdem bin ich präsenter und bekannter geworden. Aber nicht nur als Berufsanfänger:in, auch danach bleibt es als Freiberufler:in wichtig, sich weiterzubilden und auszutauschen. 

Danke für das Gespräch, Kristina.

Freiheit für die Wahrheit

Ein Blick auf die aktuelle Rangliste der Informationsfreiheit von Reporter ohne Grenzen genügt, um zu sehen, wie schnell (Presse-)Freiheit abhanden kommen kann. Die 1. Hamburger Woche der Pressefreiheitvom 11. bis 16. September stand unter dem Motto „Freiheit für die Wahrheit”. Unser Vorstandsmitglied Lisbeth Schröder war bei der Auftaktveranstaltung vor Ort.

Zu Gast in Hamburg waren unter anderem Dmitry Muratov, Friedensnobelpreisträger und russischer Journalist. Er nennt das Schlagwort „Glasnost“, stellvertretend für „die Freiheit der Menschen, die immer über der Regierung stehen sollte“. Diese Freiheit, besonders im Sinne der Meinungsfreiheit, gebe es heute in Russland nicht mehr.

Manuel J. Hartung, der Vorstandsvorsitzende der ZEIT-Stiftung, findet im Gespräch mit Lothar Dittmer von der Körber-Stiftung ähnlich harte Worte für die Lage der Medien in Deutschland: „Die Situation für Journalisten ist schlecht, aber sie wird noch schlechter werden.“ Das liege unter anderem an der finanziellen Situation der Verlage und Sender, insbesondere im ländlichen Raum.

Auf der Paneldiskussion am Abend sind sich die ehemalige ZEIT-China-Korrespondentin Xifan Yang, die Chefredakteurin der Online-Zeitung Ukrainska Pravda Sevgil Musayeva und der türkische Exil-Journalist Can Dündar schnell einig: Sie fordern, dass Medien auf der ganzen Welt ihre Kompetenzen in der Auslandsberichterstattung ausbauen, Exil-Journalist:innen stärken und dass die internationale Gemeinschaft die zunehmende Gewalt gegen Journalist:innen eindämmt. „Wir verlieren nicht nur Journalisten – wir verlieren die Demokratie“, sagt Dündar.

Die Veranstaltung machte einmal mehr deutlich, mit welchen Privilegien wir in Deutschland arbeiten. Aber sie zeigte auch, dass diese gefährdet sind. Und was für eine Verantwortung, aber auch welchen Mut ihre Arbeit Journalist:innen in vielen Ländern abverlangt. Dass die Freien im Ausland eine große und wichtige Rolle einnehmen. Und dass auch wir uns als Gesellschaft für eine freie Meinungsäußerung einsetzen müssen.

Freischreiberiges

Stephan Mey bringt am 12. Oktober sein Buch „Der Kampf um das Internet. Wie Wikipedia, Mastodon und Co. die Tech-Giganten herausfordern“ (C.H.Beck) heraus: 

Es ist ein Sachbuch über digitale Alternativen, also über alles jenseits von GoogleAppleMetaAmazon & Co. Es gibt jede Menge Klagen über den Zustand der digitalen Welt. Lösungen sind Mangelware. Dabei bietet das Netz selbst eine Antwort. Neben der „großen“ Silicon-Valley-Welt gibt es einen Kosmos alternativer Digitalprojekte. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia zählt dazu, der Messenger Signal, die Betriebssystemfamilie Linux, die Twitter/X-Alternative Mastodon, der Browser Firefox, das WLAN-für-alle-Projekt Freifunk oder das Kartenprojekt OpenStreetMap. Aus dieser „digitalen Gegenwelt“ stellt Stephan Mey zehn der wichtigsten Projekte in ausführlichen Porträts vor und schaut sich an, wie die Projekte sich organisieren, finanzieren und wie sie mit Daten umgehen.

Freischreiber-Service

Wusstet ihr, dass :Freischreiber-Mitglieder eine Rechtsberatung bei unserem Verbandsjuristen bekommen können? Ihr erreicht ihn über die Geschäftsstelle. Darin sollte die aktuelle Sachlage möglichst verständlich beschrieben und die wichtigsten Dokumente müssen gut lesbar (PDF oder Word) beigefügt sein. Beachtet bitte außerdem, dass die Freischreiber-Pauschale nur Themen umfasst, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit als freie:r Journalist:in stehen.

Es hilft uns, zu wissen, wie oft unser Experte angefragt wird und welche Themen ihr am häufigsten an ihn herantragt. Und: Sucht Rat nicht erst dann, wenn die Hütte brennt und alles innerhalb kürzester Zeit erledigt werden muss. Plant Vorlauf ein.

Steuern & Finanzen

Gut zu wissen: Am Montag war die Frist für die Steuererklärung 2022 – zumindest für diejenigen, die sich tapfer ohne Steuerberater:in durch ihre Dokumente kämpfen. Wenn der Schuh zukünftig drückt, könnt ihr eure Fragen zum Thema Steuern und Finanzen als :Freischreiber-Mitglieder gerne immer in unserem Slack-Channel #steuernundfinanzen stellen. Geteiltes Leid ist halbes Leid!

Dies & Das

  • Lesetipp: „Zweifel ist eine aus der Mode gekommene Grundvoraussetzung für guten Journalismus”, schreibt Frank Plasberg, langjähriger Moderator der Sendung Hart, aber fair in einem Gastbeitrag in der SZ. Journalisten sind nur noch eine Gruppe unter vielen, wenn es darum geht, Informationen zu verbreiten. Viele Kolleg:innen tendieren Plasberg zufolge zu Schnelligkeit vor Gründlichkeit. Sie zeigen lieber sofort Haltung – ein Begriff, der in die Orthopädie gehöre – statt etwas länger mit der Berichterstattung zu warten und dafür näher an der Wahrheit zu sein. Das bedrohe letztlich das höchste Gut für Journalist:innen: das Vertrauen in die Medien. Trotzdem würde er seinem Sohn raten, Journalist zu werden. „Jetzt erst recht, diese Gesellschaft braucht glaubwürdigen Journalismus dringender denn je.” 
  • Künstliche Intelligenz 2: KI ist nur so gut, wie die Daten, mit der sie lernt. Darum hat die Reporterfabrik sich für ihre KI bei einem der Besten bedient: Wolf Schneider. Dessen Schreibregeln sind die Grundlage für das neue Werkzeug, das die Reporterfabrik für Journalist:innen entwickelt hat. Die WSKI – die „Wolf-Schneider-KI“ – ist jetzt in der Beta-Version verfügbar, und ihr seid aufgefordert, sie unter https://wski.app zu testen. Und nicht vergessen: Feedback geben! Schreibt dafür an wski@correctiv.org.
  • Hohe Arbeitsbelastung und steigende Anforderungen aus den Redaktionen, Anfeindungen von außen und prekäre Arbeitsbedingungen prägen den journalistischen Alltag. Darunter leidet immer häufiger die Psyche. Netzwerk Recherche hat speziell für Journalist:innen ein Sorgentelefon eingerichtet. Ob fest oder frei – wer mit psychosozialen Problemen zu kämpfen hat, findet hier Hilfe. Start ist im November, als Beta-Version. Das kostenlose, anonyme Beratungstelefon ist als Safe Space konzipiert. Am anderen Ende der Leitung sitzen speziell geschulte Kolleg:innen, die bei der Suche nach Lösungen helfen oder Kontakt zu professioneller Hilfe vermitteln. Die Telefonnummer gibt Netzwerk Recherche zum Projektbeginn auf seiner Website bekannt. Wer das Projekt gut findet, kann es finanziell unterstützen. Mehr dazu ebenfalls auf der Website.
  • Künstliche Intelligenz 3: KI wird den Journalismus verändern. Fakt und Fakes lassen sich auch im Fotojournalismus nur noch schwer unterscheiden. Desinformation ist die Folge. Die Genossenschaft laif, Eigentümerin der Fotoagentur laif, reagiert darauf mit der Gründung der laif foundation. Die gemeinnützige GmbH soll dazu beitragen, dass die Gesellschaft besser informiert ist, und auf diese Weise die Demokratie stärken. Dementsprechend will die laif foundation die Medienkompetenz junger Menschen fördern, fotojournalistische Arbeiten sichtbar machen und die Einführung eines Qualitätssiegels vorantreiben, das die Herkunft und Glaubwürdigkeit eines Bildes verifiziert. „Wenn wir unseren Augen nicht mehr trauen können, brauchen wir zuverlässige und unabhängige Institutionen für die Glaubwürdigkeit von Bildern und Texten. Deshalb gründen wir die gemeinnützige laif foundation“, erklärt Ulf Schmidt-Funke, zukünftig Geschäftsführer der Stiftung. Mehr Informationen zur Kampagne gibt’s auf der Website www.laif-foundation.org.

Fortbildungen

  • Alle Freischreiber-Webinare findet ihr hier. Dieses Jahr findet etwa noch der Crashkurs „So moderierst du unbequeme Podien und Interviews“ statt (12.10.) und das Webinar zu „KI im freien Journalismus“ (17.11.).
  • Künstliche Intelligenz 4: Wie können ChatGPT und Co. sinnvoll den journalistischen Alltag erleichtern? Zu dieser Frage bietet die Berliner Journalistenschule am 12. Oktober ein Webinar an. In zwei Stunden erklärt Dozent Jobst Höche Chancen, Risiken, Rechtliches und sinnvolle Einsatzgebiete von KI für Journalist:innen. Preis: 100 Euro. Hier gehts zur Anmeldung
  • Nur für Frauen: Sicher und überzeugend kritische Themen und Positionen zu vertreten, fällt nicht immer leicht. Die Berliner Journalistenschule bietet mit ihrem Medientraining für Frauen einen geschützten Raum, um den eigenen Auftritt zu professionalisieren. Wie bekämpfe ich Lampenfieber? Was sagen Stimme und Körperhaltung aus? Wie bereite ich mich gut vor? Darum geht es bei den ganztägigen Workshops mit Moderations- und Medientrainerin Sandra Berndt. Kosten: 480 Euro. Nächster Termin ist der 13. Oktober, zur Anmeldung geht’s hier lang.
  • Eigenschutz und Quellenschutz für freie Journalist:innen: Um Sicherheit bei der digitalen Recherche geht es am Freitag, 20. Oktober, von 9.30–17.30 Uhr beim Training mit Daniel Moßbrucker. Der Workshop ist kostenlos und findet in den Räumen von Reporter ohne Grenzen in Berlin statt. Er ist mit einem Forschungsprojekt der Uni Hamburg verbunden. Mehr Infos hier. Auf Anfrage übernehmen die Veranstalter:innen Reisekosten bis zu 100 Euro. Verbindliche Anmeldung mit Kontaktdaten an Volker Lilienthal.
  • Desinformationskampagnen stellen im Journalismus tätige Menschen vor Herausforderungen. Mit ihrer Veranstaltungsreihe „No Hate Speech Talks“ wollen die Neuen deutschen Medienmacher:innenJournalist:innen für die Thematik sensibilisieren und Journalist:innen Wege aufzeigen, gezielter Desinformation zu begegnen. Am 7. November, von 18.00 bis 19.30 Uhr erklärt die Datenjournalistin Natalie Sablowski, wie wir mit Netzwerkanalysen Falschinformationen in Sozialen Netzwerken entlarven und ihre Verbreitungswege nachverfolgen können. Anmeldungen bis zum 2. November hier.
  • Neu im Journalismus? Dann sind die „Kickstarter-Workshops“ der Deutschen Journalistenschule (DJS) vielleicht etwas für dich. Damit möchte die DJS die Diversität im Journalismus fördern und Menschen mit verschiedenen Diversitätsmerkmalen den Quereinstieg erleichtern. Mehr Informationen zu den Workshops in zehn deutschen Städten findet ihr hier.

Preise & Stipendien

  • Für Kurzentschlossene: Noch bis zum 8. Oktober können sich Interessierte für eine Informationsreise nach Israel anmelden. Das Pressenetzwerk für Jugendthemen organisiert die Reise, die vom 19. bis 25. November 2023 nach Tel Aviv, Givatayim, Haifa und Jerusalem führt. Eingeladen sind Journalist:innen, die sich mit Jugendthemen befassen und diese redaktionell verwerten können. In der Teilnahmegebühr von 425 Euro für PNJ-Mitglieder und 475 Euro für Nicht-Mitglieder sind Flug, Unterkunft und Verpflegung während des Programms enthalten. Zur Anmeldung geht’s hier.
  • Auf nach Portugal! Junge Portugies:innen erregen durch ihr Engagement für den Klimaschutz immer wieder internationales Aufsehen. Was treibt die Jugend Portugals an, wie tickt sie? Bei der diesjährigen Informationsreise des „Pressenetzwerks für Jugendthemen“ (PNJ) #1 können die Teilnehmenden das herausfinden. Unter dem Motto „Jung, mobil und engagiert – Jugend in Portugal“ lädt das PNJ vom 20. bis 25. November 2023 nach Nordportugal in die Region um die Stadt Porto ein. Teilnehmen können Journalist:innen, die sich in ihrem beruflichen Alltag mit Jugendthemen beschäftigen. In der Teilnahmegebühr von 249 Euro (PNJ-Mitglieder) bzw. 289 Euro (Nicht-Mitglieder) sind der Flug nach Porto, Unterkunft in Jugendherbergen, Verpflegung und die Eintrittsgelder enthalten. Das PNJ zieht eine Kaution in Höhe von 150 Euro ein, die Teilnehmer:innen erst zurückerhalten, wenn sie über die Reise berichten. Anmeldung bis zum 17. Oktober 2023 hier.
  • Der Journalismfund Europe vergibt Gelder für investigative Projekte im Umweltjournalismus. Ihr braucht dafür eine gute Idee für ein europäisches Umweltthema, das ihr im Team mit mindestens einer weiteren Person aus dem europäischen Ausland umsetzen wollt. Für das Earth Investigations Programme – Investigation Grants for Environmental Journalism, in dessen Fördertopf eine Gesamtsumme von 400.000 Euro bereitliegt, könnt ihr euch noch bis 12. Oktober bewerben.
  • Ihr habt eine Idee für ein investigatives Journalismusprojekt, das über die Grenzen Deutschlands hinausgeht? Und ihr wollt das Projekt mit mindestens einer Kollegin, einem Kollegen aus dem europäischen Ausland umsetzen? Dann könnt ihr euch noch bis zum 26. Oktober bei der unabhängigen NGO Journalismfund Europe um finanzielle Unterstützung bewerben.
  • Recherchefonds: Das Schweizer Straßenmagazin ´Surprise #1 fördert mit einem neu aufgelegten Recherchefonds Geschichten rund um seine Kernthemen Armut, Ausgrenzung, Obdachlosigkeit und Migration. Ein Bezug zur Schweiz ist erwünscht, wichtiger aber ist, dass ihr die Geschichten nah an den Betroffenen erzählt. Die Förderung beträgt maximal 3000 Schweizer Franken. Bewerbungen sind jeweils zum 15. Oktober, 15. Februar und 15. Juni über dieses Formularmöglich.
  • Die Wiener Stadtwerke loben wieder den WINFRA-Preis aus. Noch bis zum 15. Oktober könnt ihr Beiträge einreichen, die sich mit der Infrastruktur der Hauptstadt Österreichs beschäftigen. Ob die Berichterstattung in Print, Hörfunk, TV oder Online stattgefunden hat, spielt keine Rolle. Die Beiträge müssen zwischen dem 1. November 2022 und dem 31. Oktober 2023 erschienen sein. In jeder Kategorie winkt ein Preisgeld von 4000 Euro. Mehr Informationen findet ihr hier.
  • Wirtschaftsjournalisten aufgepasst! Noch bis zum 15. Oktober könnt ihr Nominierungen für den „Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik“ einreichen. Die Beiträge können deutschsprachige Blogs, Kolumnen, Kommentare und Reportagen in Zeitungen und Zeitschriften, Artikel in Fachzeitschriften oder deutschsprachige Bücher sein. Die Veröffentlichung sollte zum Stichtag 15. Oktober nicht viel länger als zwölf Monate zurückliegen. Autor:innen können sich nicht selbst bewerben. Alle Details zur Nominierung gibt es hier
  • Noch bis zum 31. Oktober können sich hauptberufliche Radio-, Fernseh- oder Online-Journalist:innen für das RIAS USA-Journalistenprogramm bewerben. Das dreiwöchige Austauschprogramm sieht Gesprächstermine mit Vertreter:innen aus Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft in Washington und New York vor. In der dritten Woche können Teilnehmende zudem in einem kleinen amerikanischen Radio- oder Fernsehsender im Mittleren Westen, im Süden oder im Westen mehr über den Journalismus vor Ort erfahren. Reisetermin ist voraussichtlich vom 3. bis 16. März 2024.
Foto: Stephan Obel

Wenn ihr euch mal ganz doll mit einem Beitrag langweilt, könnt ihr ihn mit dem Nonsens-Satz „Die alten Sehnen neu zu dehnen, danach sehnen sich Slowenen“ aufpeppen. Ihr ahnt es, es geht um den Jieper23. Den Satz zum diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse hat sich wie immer die taz-Wahrheit ausgedacht. Noch bis zum 10. Oktober könnt ihr einreichen und eine Flasche Brandy gewinnen.

Feiert auch mit uns! Da die Plätze für die HiHö-Preisverleihung inkl. Barcamp begrenzt sind, empfehlen wir, sich schnell anzumelden. Wer an diesem Tag nicht nach Hamburg kommen kann und sich trotzdem gerne vernetzen und austauschen möchte, ist jederzeit herzlich zu den Regio-Stammtischen eingeladen.

Herbstliche Grüße von euren Freischreiber:innen

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