Wort & Bild Verlag unterschreibt Code of Fairness
Wir freuen uns: Der Wort & Bild Verlag hat am 5. Dezember unseren Code of Fairness unterschrieben. Das Haus gibt unter anderem die Titel Apotheken Umschau, Eltern, den Diabetes und den Senioren Ratgeber heraus. Viele selbstständige Kolleg:innen arbeiten für diese Medien. Sie profitieren nun von unserem Kodex, denn die unterzeichnende Redaktion verpflichtet sich zu einer fairen Zusammenarbeit mit Freien.
„Ich habe selbst als freie Journalistin gearbeitet“, sagte Chefredakteurin Tina Haase, die uns zur Unterschrift im Namen des Verlags in Berlin traf. „Ich schätze die Standards des Code of Fairness.“ Im Wortlaut lesen sich diese wie folgt:
„Das bedeutet, dass wir
- Aufträge schriftlich bestätigen. Wir halten in dem Schreiben das Thema, den Umfang der Arbeit, den Abgabetermin sowie das vereinbarte Honorar fest.
- weder zu offener noch zu verdeckter PR auffordern.
- Beiträge weder tendenziös noch wirklichkeitsverzerrend bearbeiten.
- innerhalb von vier Wochen einen Beitrag verbindlich abnehmen. Änderungs- oder Ergänzungswünsche, die später erfolgen, werden extra honoriert; gleiches gilt für zusätzlich zu recherchierende Aspekte, die nicht im Briefing vereinbart wurden.
- freien Journalist*innen rechtzeitig die Endfassung ihres Beitrags zur Durchsicht zukommen lassen.
- unsere Autor*innen entsprechend ihres Zeit- und Rechercheaufwands sowie ihrer Expertise angemessen bezahlen.
- spätestens vier Wochen nach Abnahme das Honorar überweisen.
- uns verpflichten, Beiträge, die aus redaktionellen Gründen nicht oder nur in gekürztem Umfang erscheinen, vollständig zu vergüten.
- fair und transparent mit Themenideen umgehen; haben Freie uns Themenvorschläge nachweislich zuerst angeboten und wollen wir diese Themen intern oder durch Dritte realisieren, zahlen wir den Freien ein angemessenes Honorar.
- unsere freien Autor*innen an allen Erlösen finanziell beteiligen, die wir mit ihren Werken erzielen.“
Unsere Vorstandsvorsitzende Eva Bodenmüller nahm das Zeichen der Solidarität von Tina Haase entgegen. „Wir werten das als Bekenntnis zu einem fairen und gleichberechtigten Umgang mit freien Journalistinnen und Journalisten, auf das sich :Freischreiber-Mitglieder auch künftig berufen können.“ Der Wort & Bild Verlag wird zudem in seiner Redaktion eine Ombudsperson installieren, die sich um Konflikte der freien Journalist*innen kümmert, sollten solche auftreten.
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Hintergrund:
Die Redaktion von Eltern hat den Code of Fairness erstmals im Jahr 2018 unterzeichnet. Seit August 2023 gehört die Zeitschrift zum Wort & Bild Verlag. Auch die P.M. Gruppe – mit den bekannten Titeln P.M. und National Geographic – hat sich in der Vergangenheit zum Code of Fairness bekannt. Die neuen Eigentümer, die GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, möchten die Selbstverpflichtung allerdings nicht unterzeichnen. Sie gaben gegenüber :Freischreiber an, generell „sehr fair“ mit freien Mitarbeitenden umzugehen; „Pauschalaussagen” wolle man aber nicht treffen.
*Der Code of Fairness wurde am 8. Juni 2011 vom Vorstand einstimmig beschlossen und am 10. Februar 2015 sowie am 4. Mai 2022 vom Vorstand einstimmig aktualisiert.
Code of Fairness als PDF