Wir fordern Aktivrente auch für Selbstständige
Viele freie Journalist:innen arbeiten auch im Alter, um besser über die Runden zu kommen. Das Bundeskabinett hat nun beschlossen, ab 2026 Erwerbseinkommen im Ruhestand mit bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei zu gewähren. Allerdings nur, wenn es im Rahmen eines Arbeitsvertrags erzielt wird. Freie Journalist*innen und andere Selbstständige sind davon ausdrücklich ausgenommen. „Der aktuelle Entwurf diskriminiert Selbstständige”, stellt unser Co-Vorsitzender Robert Hofmann fest.
:Freischreiber schließt sich deshalb den Forderungen von DJV, ver.di und der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) an, die sogenannte Aktivrente auf Einkommen aus selbstständiger Mitarbeit auszudehnen.
„Der Gedanke hinter der Aktivrente ist klar: Das Sicherungssystem der Rente erodiert, also sollen wir länger arbeiten. So fragwürdig das Konzept ist, so unfair ist der aktuelle Entwurf gegenüber den freiberuflich Tätigen”, sagt Robert. „Wer länger arbeitet, soll dafür gleich behandelt werden – egal ob angestellt oder frei”, ergänzt Co-Vorsitzende Elisa Kautzky.
Wir fordern gleiche Rechte für alle Erwerbstätigen – unabhängig von ihrer Beschäftigungsform. Daher haben wir die entsprechende Petition der BAGSV mitunterzeichnet.
Im Idealfall hätten es freie Journalist*innen natürlich nicht nötig, im Alter noch zu arbeiten und würden ihre Rente genießen. Das ist aber aufgrund der prekären Situation im Journalismus oft nicht möglich. Freelancer*innen sind besonders von Altersarmut bedroht und arbeiten ohnehin häufig bis ins hohe Alter.
Sie schlechter zu stellen, könnte noch mehr Menschen dazu verleiten, den Beruf aufzugeben. Dabei ist ihr Wert für die Gesellschaft und demokratische Teilhabe unbestreitbar. Viele haben sich jahrzehntelang Expertise in einem Bereich erarbeitet, die der Öffentlichkeit verloren geht, wenn sie aus dem Beruf ausscheiden. Gerade hier wäre es sinnvoll, Anreize zu schaffen, damit ihr Können und Wissen der Allgemeinheit nicht verloren geht.