4. September 2013

Wieder Jubel über Rekordergebnis bei der ZEIT! Aber warum freuen sich die Freien nicht?

Der Mediendienst turi meldet heute: „ Die Zeit hat 2010 ein Rekordjahr erlebt und den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 134 Millionen Euro gesteigert – wobei schon fast ein Drittel auf neue und digitale Geschäfte entfallen. Wie hoch der Gewinn lag, will der Zeit -Verlag nicht verraten, laut einer Äußerung von Geschäftsführer Rainer Esser gegenüber kress.de sei die Umsatzrendite zweistellig gewesen. Der Zeit -Verlag konnte seine Zahlen in allen Bereichen verbessern: Die Vertriebsumsätze stiegen um 6 Prozent auf 59,7 Millionen Euro, die Anzeigenumsätze legten um 8 Prozent auf 47,3 Millionen Euro zu.“ (siehe auch kress und meedia) Die Corporate-Publishing-Tochter Tempus Corporate, die Sonder-Hefte, die Veranstaltungen und auch Zeit Online steuern bereits 30 Prozent zum Unternehmens-Ergebnis bei. Kein Wunder, berücksichtigt man die niedrigen Honorare besonders in neuen Geschäftsfeldern. Seit vielen Jahren steigen nun die Gewinne großer Verlage stärker als ihre Umsätze. Der Grund: Die Kosten werden übermäßig gesenkt. Freie Journalisten bekommen das als erste zu spüren. Ihre Honorare steigen nie. Dabei könnte sich gerade Die Zeit – angesichts zweistelliger Umsatzrenditen – bessere Honorare für freie Mitarbeiter leisten. Der Hamburger Verlag sollte hier endlich ein Signal setzen. Sonst könnte sich die Moral, die in der Zeitung gepredigt wird, beim Vergleich mit der Geschäftsmoral des Hauses als ziemlich erbärmliche Doppelmoral erweisen. Und ein solches Image wäre doch irgendwie abträglich.


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