Sparst du in der Not, so holst du dir den Tod
Wenn es nicht so komisch wäre, würden wir es nicht glauben: Die New York Times hat jetzt im Zuge der Print-Krise beschlossen, ihren Redakteuren die Zeitungs- und Zeitschriften-Abos zu streichen. Begründung: Zu hohe Kosten. (Lesen können die Redakteure das Zeug ja kostenlos im Internet). Sollten die Redakteure die überflüssigen Papier-Zeitungen aber unbedingt für ihre Arbeit brauchen, so könnten sie diese in Zukunft ja privat abonnieren (kein schlechter Scherz! Chapeau!). Das eingesparte Geld soll übrigens – Achtung, jetzt kommt’s! – den freien Journalisten zugute kommen. Wow! Hier das Originalzitat laut New York Observer: „Sorry about this but the money we spent on these papers can be put to better use like paying freelancers.“ Ein klein wenig eingeschränkt wird die Aussage natürlich durch das relativierende „kann“. Und durch die Beispielreihung „freie Mitarbeiter… oder andere gute Zwecke“. Aber wir sind gerührt. Nein, um Gottes Willen, Freischreiber wird jetzt nicht schon wieder eine Rettungsaktion starten und Patenschafts-Abos für NYT-Redakteure spenden. Aber Wasserflaschen! Wasserflaschen sollten wir bereithalten. Bei Gruner & Jahr wird nämlich das Wasser knapp. Die teuren Mineralwässer (welche die Redakteure bislang gratis bekamen) sollen künftig nur noch in den heißen Sommermonaten gereicht werden. Damit die Redaktionen Redakteure nicht austrocknen. (Bitte stattdessen keine Toner-Flüssigkeit trinken!) P.S. Wo wir gerade dabei sind, Herr Buchholz. Könnten wir nicht bei künftigen Redaktionsverkleinerungen oder -zusammenlegungen die überzähligen Regale, Schreibtische und Computer bekommen?