September-News: Zeit für Fortbildungen
Liebe Kolleg:innen, liebe Freischreiber:innen und Freund:innen, ihr seid sicher gespannt darauf, was wir euch aus dem Knüllwald vom Vorstandstreffen mitgebracht haben. Das lest ihr demnächst in einer Mitgliedermail.
An dieser Stelle erfahrt ihr, was das Bundesministerium der Finanzen auf unsere Anfrage zur Vorsteuerpauschale geantwortet hat. Zudem berichten wir über die Themen, für die sich Freie bei der VG Wort einsetzen. Und zum Start in den Spätsommer haben wir für euch jede Menge Veranstaltungstipps.
Weniger Bürokratie, mehr Gewinn
Es gibt Hoffnung für alle, die sich die Vorsteuerpauschale bei der Umsatzsteuerberechnung zurückwünschen. Das zumindest geht aus der Antwort der Pressestelle des Bundesministeriums der Finanzen auf eine Anfrage von :Freischreiber hervor.
Darin heißt es: „[…]Die Prüfung einer möglichen (Neu-) Regelung, die nicht einzelne Berufsgruppen bevorzugt, die Erfordernisse einer modernen Berufswelt abbildet und daher den damaligen Kritikpunkten von Bundesrechnungshof und Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestages begegnen kann, dauert an. Derzeit werden die für eine Entscheidungsfindung erforderlichen Daten erhoben.[…]”
Hintergrund: Das Bundesfinanzministerium hat dieses Instrument der Steuererleichterung vom Steuerjahr 2023 an für zahlreiche Berufsgruppen, darunter Journalist:innen, abgeschafft. Begründung: Der Bundesrechnungshof und der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages hatten moniert, viele Steuerpflichtige, die diese „Besteuerung nach Durchschnittssätzen“ genutzt haben, hätten dadurch Steuern gespart – eine Subvention also. Der Aufschrei unter Journalist:innen war groß.
Darum haben wir nachgehakt. Immerhin geht es um eine Erleichterung bei der Steuererklärung. Journalist:innen konnten von der Umsatzsteuer, die sie mit Honoraren und anderen Einnahmen eingezogen haben, pauschal 4,8 % ihres Nettoumsatzes (§ 23 Umsatzsteuergesetz) abziehen, um ihre Steuerschuld bei der Finanzkasse auszurechnen.
Freie können die vereinfachte Regelung letztmalig für die Umsatzsteuererklärung für 2022 anwenden. Seit Januar 2023 heißt es: Belege sammeln!
VG Wort 1: Ärmel hochkrempeln
Große Herausforderungen stehen vor dem neu gewählten Verwaltungsrat der VG Wort. Dass sich hier in den nächsten vier Jahren vor allem Verbesserungen für freie Journalistinnen und Journalisten ergeben, dafür setzen sich seit der VG-Wort-Mitgliederversammlung Ende Juni mit Oliver Eberhard, Andrea Mertes, Ben Schwan und Pascal Hesse gleich vier Freischreiber ein, die zudem von Nora Bauer und Dr. Jasper Prigge unterstützt werden.
Was sie vorhaben? Darüber hat Oliver im August bei der digitalen Mittagspause berichtet: Erstens müsse die Umsetzung des Leistungsschutzrechts zwei Jahre nach dessen Einführung endlich in Gang kommen. Von den Einnahmen aus diesem Topf steht Urheber:innen immerhin ein Drittel zu. Zweitens brauche Metis – also die Ausschüttung für Texte im Internet – dringend eine Reform. Beispielsweise bekommen Rundfunkjournalist:innen für Online-Nutzungen ihrer Beiträge derzeit verhältnismäßig kleine Beträge. Aber auch bei allen anderen schrumpfen die Einnahmen aus den Ausschüttungen.
Denn die Zahl der Meldungen steigt, die Summe im Metis-Topf aber bleibt gleich. Folglich müssen die Einnahmen wachsen. Das meiste Geld im Metis-Topf kommt aus Abgaben für Kopierer, Computer und andere Geräte, mit denen sich Texte vervielfältigen lassen. „Aber, Überraschung, natürlich wollen die Geräteindustrie und die anderen nicht mehr zahlen, lieber sogar weniger“, sagt Oliver.
Ihr habt Fragen zur VG Wort? Dann tauscht euch in unserem Vereinsheim auf Slack aus. (#vgwort) Für Einsteiger:innen sehr interessant: Die VG Wort bietet seit diesem Jahr eine Webinar-Serie zur Verwertungsgesellschaft selbst, aber auch zu den verschiedenen Meldeverfahren. Die Aufzeichnungen findet ihr hier online.
VG Wort 2: OLG München stärkt Urheber:innen
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Dienstag ebenfalls in Sachen VG Wort: Das Oberlandesgericht München hat den Urhebern den Rücken gestärkt und erneut Martin Vogel Recht gegeben (Az. 29 U 7919/21).
Ihr erinnert euch: Das ist der Mensch, der damals die Verlagsbeteiligung gekippt hat. Jetzt hatte Martin Vogel moniert, dass auch Herausgeber:innen Geld aus der Geräteabgabe und den Bibliothekstantiemen erhielten. Auch wenn sie letztlich lediglich Texte anderer „zwischen zwei Buchdeckel geklemmt“ haben. Zwischen 2016 und 2019 haben Herausgeber:innen mehr als 20 Millionen Euro aus den besagten Töpfen bekommen. Die Ausschüttungen für alle anderen fielen entsprechend kleiner aus.
Nun hat das OLG München entschieden: Herausgeber:innen müssen ein Minimum an eigener schöpferischer Leistung erbringen, um Anrecht auf VG-Wort-Ausschüttungen zu haben. Das Gericht folgt damit der Auffassung der Vorinstanz. Die VG Wort überlegt noch, ob sie Rechtsmittel einlegt. Große Nachzahlungen sind laut SZ aber kaum zu erwarten. Die meisten Ansprüche dürften verjährt sein, heißt es.
Wir brauchen euren Input!
Am 4. November ist es wieder so weit: Wir vergeben den begehrten und gefürchteten Himmel-&-Hölle-Preis. Merkt euch das Datum schon mal im Kalender vor! Es geht diesmal nach Hamburg. Und: Es wird ein Barcampgeben! Also plant mit einem ganzen Tag. Zu Ort und Programm erfahrt ihr demnächst mehr.
Schon jetzt seid ihr gefordert: Reicht Vorschläge für die Preisträger:innen ein. Wer hat euch unterstützt und damit euren Arbeitsalltag zum Himmel werden lassen? Wer hat euch das Freiendasein zur Hölle gemacht? Auf eure Vorschläge freuen wir uns noch bis zum 15. September. Schreibt direkt im Slack oder per E-Mail an die Geschäftsstelle, warum ihr wen für welchen Preis nominiert. Wir sind gespannt!
Freischreiberiges
Gratulation: Gleich drei Freischreiber:innen sind auf der Shortlist des Georg von Holtzbrinck Preises für Wissenschaftsjournalismus 2023: Bernd Eberhard und Florian Sturm in der Kategorie Text und Magdalena Schmude in der Kategorie Elektronische Medien. 1995 ins Leben gerufen, zeichnet der Preis jährlich herausragende Wissenschaftsjournalist:innen aus. Auch wenn in jeder Kategorie nur eine Person oder ein Team gewinnen kann: Wir drücken euch allen ganz fest die Daumen!
Tandem-Halbzeit: Dass es gemeinsam oft besser geht, zeigt unser Tandem-Programm. Beim virtuellen Halbzeittreffen war die Begeisterung zu spüren. Vor allem mit ihren Kontakten zu Redaktionen und durch Unterstützung bei Pitches und Zweitverwertungen erleichtern die Mentor:innen ihren Mentees den Einstieg ins Freiendasein.
So ein Tandem funktioniert übrigens in beide Richtungen. Was mache ich bei einer Schreibblockade? Wie bringe ich Redaktionen dazu, meine Artikel zu veröffentlichen? Diese Fragen stellen sich schließlich nicht nur Einsteiger:innen in unseren spannenden, abwechslungsreichen und manchmal auch aufreibenden Beruf. Antworten auf die Fragestellungen ihrer Mentees helfen also zugleich auch den Mentor:innen und bringen vielleicht sogar neue Ideen hervor. Wir freuen uns, dass das :Freischreiber-Tandem-Programm so gut ankommt. Wer 2024 dabei sein will, kann sich schon jetzt informieren. Im Januar startet die nächste Bewerbungsrunde.
Flutkatastrophe im Buch: Zum zweiten Jahrestag der Flut im Ahrtal hat Freischreiberin Gisela Kirschstein ihre Recherchen zur Chronologie der Katastrophe unter dem Titel „Flutkatastrophe Ahrtal – Chronik eines Staatsversagens“ veröffentlicht. Als Betroffene hat sie bereits wenige Tage nach den Ereignissen damit begonnen, Fragen zu stellen und nach Gründen zu suchen, wie es zu diesem Desaster kommen konnte. Mit ihrem Buch will sie einen Beitrag zu besserem Katastrophenschutz in Deutschland leisten. Das Buch ist im Verlag Frankfurter Allgemeine Buch erschienen.
Menschwerdung im Buch: Freischreiber Michael Stang hat gemeinsam mit Susan Schädlich und Bea Davies eine kindgerechte Graphic Novel zur Evolution des Menschen veröffentlicht – als Roadtrip. Das Autor:innentrio beantwortet Fragen zu unseren Vorfahren und warum es nur noch eine Menschenspezies gibt. En passant gewähren sie Einblicke in die wissenschaftliche Forschung weltweit. Wer „auf die Zeitreise durch sieben Millionen Jahre Menschwerdung“ Lust hat, findet das Buch beim Carlsen Verlag.
Freischreiber-Termine
- Für alle, die vormittags nie Zeit haben: Wir haben einen Nachmittagstermin für unseren Fortbildungsklassiker mit Ariel Hauptmeier organisiert. Der „Crashkurs: Besser schreiben“ findet Freitag, 8. September, von 13–17 Uhr auf Zoom statt. Zur Anmeldung geht’s hier lang.
- McGyver auf Schalte – so rockst du als Korri im Radio & TV: Als Korrespondent:innen sollen wir alle Kanäle bespielen können. Das Expert:innen-Wissen ist kein Problem. Aber wie wuppe ich ein Kollegengespräch im Radio oder gar eine Live-Schalte im TV, wenn ich kurzfristig eine Anfrage bekomme? Wie bereite ich mich vor, was sind die technischen Voraussetzungen und Stolperfallen? Darum geht’s beim Stammtisch der Auslands-Freien am Montag, 11. September, um 19 Uhr deutscher Zeit auf Zoom. Zu Gast ist Nicole Ris, Lateinamerika-Korrespondentin der Deutschen Welle. Nicole arbeitet seit sechs Jahren frei auf Spanisch und Englisch fürs Fernsehen der DW, in der Regel als Ein-Frau-Show. Anmeldung hier für alle, die noch nicht im Auslands-Verteiler sind.
- „Wenn du schon mal da bist …“: Um Portraitfotos beim Ortstermingeht’s beim :Freischreiber-Stammtisch in München am Mittwoch, 13. September, um 18 Uhr. Der Workshop mit Fotograf und Journalist Jörg Spaniol ist auf 10 Teilnehmer:innen begrenzt. Anmeldung schnellstmöglich noch hier.
- Netzwerken via Zoom heißt es für die Fernsehfreien am 13. September. Los geht’s um 19 Uhr. Meldet Euch im Vereinsheim auf Slack #fernsehfreie.
- Ab in den Süden: Am Donnerstag, 14. September, trifft sich der Regio-Stammtisch Baden-Württemberg um 19 Uhr in Freiburg. Wer kommen mag, bitte bis zum 10. September verbindlich in der Geschäftsstelle anmelden.
- Honorare verhandeln, von denen man gut leben kann: :Freischreiber ist mit mehreren Mitgliedern beim diesjährigen Reporter:innen-Workshop des Vereins Reporter:innenforum dabei (Freitag, 15. und Samstag, 16. September, beim Spiegel in Hamburg). Vorsitzender Joachim Budde und Carolina Torres von unserer Geschäftsstelle rechnen mit euch in einem Honorar-Workshop am Freitag von 18-19.30 Uhr durch, was eure Arbeit wert ist und wie ihr realistisch kalkuliert. Mehr Infos hier. Wer schon mal üben will, dem/der empfehlen wir den jetzt schon legendären :Freischreiber-Bierdeckel für den Tagessatz! Und: Der #ReWo23 fällt in die Hamburger Woche der Pressefreiheit (siehe unten) – falls ihr vorher noch Zeit habt, Veranstaltungen in Hamburg zu besuchen.
- Wie schaffe ich es, dass sich selbst langwierige Recherchen finanziell lohnen? Florian Sturm erklärt das im „Crashkurs: Mehrfachverwertung“ am Donnerstag, 28. September, 13–17 Uhr auf Zoom. Florians Spezialität sind „magazinige“ Recherchen. Leider gibt es keine Plätze mehr – wegen der großen Nachfrage werden wir den Crashkurs aber voraussichtlich im Frühjahr wieder anbieten! Mehr Infos hier.
- Wie moderiere ich unbequeme Podien & Interviews? Du bist perfekt vorbereitet, führst sicher durch Interview oder Podiumsdiskussion – bis dein Gegenüber eine Frage stellt, die dich völlig aus dem Konzept bringt. Oder: Ein Gesprächspartner schweift ständig ab, antwortet nicht auf Kritik, greift dich an. Was tun? Dozentin Anna-Maria Kuricová zeigt’s im Crashkurs am Donnerstag, 12. Oktober, von 9–13 Uhr auf Zoom. Das Webinar orientiert sich am Berufsalltag freier Journalist:innen, wechselt zwischen Gruppen-, Partner- und Einzelübungen. Mehr Infos und Anmeldung hier.
- „Wissenswerter“ Regio-Stammtisch: Du fährst zur „Wissenswerte“ in Freiburg? Dann komm zum überregionalen :Freischreiber-Stammtisch am Donnerstag, 26. Oktober, ab 19.30 Uhr im Wirtshaus „Das Quartier“. Unter anderem zu Gast sind die ehemalige :Freischreiber-Vorsitzende Sigrid März, der aktuelle Vorsitzende Joachim Budde und Freischreiber:innen aus ganz Deutschland. Eine tolle Chance, mal was aus anderen :Freischreiber-Regionen zu erfahren – oder ein bisschen mehr hinter die Kulissen des Verbands zu schauen. Infos und Anmeldung (damit wir einen ausreichend großen Tisch bestellen können) hier.
- Klimajournalismus – ist das was für mich? Das kannst du bei der digitalen Mittagspause am Freitag, 27. Oktober, von 12–13 Uhr herausfinden. Zu Gast sind die Freischreiberinnen Katharina Mauund Leonie Sontheimer. Sie engagieren sich im Netzwerk Klimajournalismus Deutschland für die Vernetzung von Journalist:innen und unterstützen so die Klimaberichterstattung. In dieser Mittagspause vermitteln sie eine kleine Dosis von dem Basiswissen, das alle Journalist:innen haben sollten, außerdem erzählen sie, wie sie den Newsletter „Onboarding Klimajournalismus“ entwickelt haben und beantworten all eure Fragen rund um das Netzwerk und die Klimaberichterstattung. Anmeldung hier.
Dies & Das
- „Jeder dritte junge Mann findet es in Ordnung, wenn ihm im Streit mit der Partnerin die Hand ausrutscht.“ Diese Schlagzeile schaffte es im Juni in einige Medien. Dabei war die Studie, die angeblich zu diesem Ergebnis kam, methodisch schwach und keineswegs geeignet für diese Schlussfolgerung. Wie konnte das passieren? Die Wissenschaftsjournalistin Dr. Kathrin Kühn vom Deutschlandfunkanalysiert in einem Gastbeitrag auf dem Portal wissenschaftskommunikation.de, was Themenumfeld, Konkurrenz und Strukturen in Medienhäusern damit zu tun haben. Und sie gibt Tipps, hochgejazzte Meldungen zu entlarven. Bestes Beispiel: Die Meldung machte an einem Sonntag Furore.
- Wie können Journalist:innen über die AfD berichten? Das Netzwerk Neue Deutsche Medienmacher*innen gibt fünf Tipps, wie Journalist:innen über die Partei berichten können, ohne sich für ihre Agenda einspannen zu lassen. Die Kurzversion: Perspektiven von marginalisierten Gruppen berücksichtigen, Transparenz schaffen, Kontext setzen, Vorsicht vor rechtem Agenda-Setting und Wording sowie AfD richtig einordnen. Die Langversion mit Beispielen findet ihr hier.
- Internationaler Fotojournalismus: Am Donnerstag, 14. September, findet um 19 Uhr die Eröffnung der „Hamburg Portfolio Review“ statt. Die Ausstellung ist eine Kollaboration von Stern, Geo, Freelensund der University of Europe for Applied Sciences mit Hauptsitz in Potsdam und will Nachwuchsfotograf:innen Sichtbarkeit verschaffen. Die Arbeiten der internationalen Talente greifen beispielsweise die Stimmung in Armenien auf oder zeigen, wie sich eine junge Frau in Bosnien-Herzegowina aus der Familientradition des Müllsammelns zu befreien versucht, und die Besetzung und Räumung des Weilers Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier. Freelens präsentiert die Arbeiten bis zum 18. Oktober in der Freelens-Galerie (Alter Steinweg 15, Hamburg). Vom 15. September bis 11. Oktober ist außerdem eine Ausstellung im öffentlichen Raum auf dem Platz der Republik vor dem Altonaer Museum mit weiteren Arbeiten der „Hamburg Portfolio Review“ zu sehen.
- Freischreiberin Pauline Tillmann arbeitet jetzt als Programm-Managerin fürs Better Leaders Lab. Das will herausfinden, welche Themen rund um gute Führung, strategisches Management und digitale Transformation freien Journalist:innen besonders unter den Nägeln brennen. Pauline freut sich, wenn ihr dafür diese kurze Umfrage ausfüllt. Wer mitmacht, bekommt zehn Prozent Rabatt auf das erste Better-Leader-Labs-Training (in Präsenz oder online) im Frühjahr 2024.
Fortbildungen
- Die erste Hamburger Woche der Pressefreiheit steht unter dem Motto „Freiheit für die Wahrheit“. Vom 11. bis 16. September geht es in Diskussionen, Veranstaltungen, Fotoausstellungen und Workshops um Presse- und Informationsfreiheit in Deutschland und weltweit. Zu Gast sind internationale Expert:innen, Exiljournalist:innen und Korrespondent:innen. Das Programm findet ihr hier. Teils gibt es Livestreams der Veranstaltungen. Organisiert wird die Woche von Körber-Stiftung, ZEIT-Stiftung, der Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg, dem NDR, Netzwerk Recherche und weiteren Partner:innen wie RiffReporter und Correctiv.
- Von der Reportage zum Buch: Wie das gelingt, zeigen zwei parallele Masterclasses an der Reportageschule Reutlingen vom 18. bis 22. September. Wer aus journalistischen Recherchen einen Roman machen will, lernt das schreiberische Handwerk mit den Journalist:innen und Roman-Autor:innen Laura Cwiertnia, Alena Schröder, Alexander Osang und Jan Weiler. Die Lektorinnen Duygu Maus von Penguin und Martina Klüver von Luchterhand/btb zeigen, wie ihr erfolgreich Roman-Exposés verfasst. Oder ihr stürzt euch auf die Praxis des Sachbuch-Schreibens mit den Journalist:innen und Sachbuch-Autor:innen Eva Wolfangel, Ronald Reng, Anita Blasberg sowie Franziska Grillmeier und besprecht eure Exposés mit Martin Breitfeld von Kiwi und Kathrin Liedtke vom Berlin Verlag. Mehr Infos hier. Die Kurse kosten jeweils 749 Euro. :Freischreiber-Mitglieder bekommen 100 Euro Rabatt, wenn sie sich zuvor in der Geschäftsstelle melden.
- Wissenschaft und computerunterstützte Recherche sind Thema der SciCAR-Konferenz. Sie will vom Freitag, 29. September, bis Samstag, 30. September, in Dortmund Daten, Journalist:innen und Wissenschaftler:innen zusammenbringen. Das CAR im Namen steht nämlich für „Computer Assisted Reporting“. Programm und Eintrittskarten gibt’s hier. Organisiert wird die SciCAR von Netzwerk Recherche, der TU Dortmund, der Wissenschaftspressekonferenz (WPK) sowie dem Science Media Center Germany.
- Es gibt noch Karten (ab 124 Euro) fürs Scoopcamp, die Konferenz für den Journalismus der Zukunft. Termin ist am Donnerstag, 14. September, im „Space“ im Kreativspeicher M28 in Hamburg (das ist auch während der „Woche der Pressefreiheit“, siehe oben).
- Sei doch nicht so negativ! Das Bonn Institute lädt am 15. und 16. September zum „b° future festival“, dem „Festival für Journalismus und konstruktiven Dialog“. Tickets (79 Euro, ermäßigt 49 Euro) und Infos gibt es hier. Die meisten Veranstaltungen am Samstag sind aber gratis.
- Digitale Resilienz: Widerstandskraft und Selbstführung in Krisenzeiten sollen freie Journalist:innen beim kostenlosen Online-Workshop von Vocer lernen. Außerdem geht es darum, kreativer und zufriedener zu werden. Termine des zweitägigen Workshops sind Montag, 25. September, von 9-16 Uhr, und Dienstag, 26. September, von 9-13 Uhr. Trainer sind Leif Kramp, Alexander von Streit und Stephan Weichert plus Gäste. Mehr Infos und Anmeldung hier.
- Beim „Inspiration Day“ wollen das Medieninnovationszentrum Babelsberg und Netzwerk Recherche frischen Wind in die Redaktionen bringen. Termin ist Donnerstag, 5. Oktober, von 9.30–17 Uhr. In den Workshops stellen sich sechs inspirierende Projekte vor. Es geht um KI für Podcaster:innen, animierte Videos aus Texten, Satellitendaten für Geschichten aus dem All, das unterhaltsame Erzählen von Recherchen im Reporter-Slam, Lokaljournalismus mit Tiefgang und ein Online-Magazin, bei dem Journalist:innen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt zusammenarbeiten. Anschließend könnt ihr das alles auf Praxistauglichkeit prüfen. Mehr Infos und Anmeldung hier.
- Eigenschutz und Quellenschutz für freie Journalist:innen: Um Sicherheit bei der digitalen Recherche geht es am Freitag, 20. Oktober, von 9.30-17.30 Uhr beim Training mit Daniel Moßbrucker. Der Workshop ist kostenlos und findet in den Räumen von Reporter ohne Grenzen in Berlin statt. Er ist mit einem Forschungsprojekt der Uni Hamburg verbunden. Mehr Infos hier. Auf Anfrage übernehmen die Veranstalter:innen Reisekosten bis zu 100 Euro. Verbindliche Anmeldung mit Kontaktdaten an Volker Lilienthal.
Preise & Stipendien
- Auf nach Kenia: Das Journalists Network lädt vom 12. bis 25. November zur Recherchereise nach Afrika ein. Thema ist „Kenia – 60 Jahre nach der Unabhängigkeit“. Es geht um Klimaschutz, Ernährungssicherheit und die Rechte der LGBTIQ+-Community. Der Eigenanteil beträgt zwischen 550 und 750 Euro. Bewerbung bis 17. September.
- Neue Förderrunde für Gründer:innen: Netzwerk Recherche und die Schöpflin Stiftung schreiben zum achten Mal die Grow-Stipendien für gemeinnützigen Journalismus aus. Förderwürdig sind Projekte, bei denen Gemeinwohl und die Recherche im Mittelpunkt stehen. Die Gründer:innen bekommen ein Jahr lang Beratung, Weiterbildungsangebote, Vernetzungsmöglichkeiten sowie eine Projektförderung in Höhe von 3000 Euro. Bewerbung bis 17. September.
- Die Otto-Brenner-Stiftung schreibt erstmals eine „Auszeichnung für behinderte Journalist*innen“ aus. Sie will auf diese Weise die Perspektive in Medien und Berichterstattung weiten. Dafür vergibt sie zwei Recherchestipendien in Höhe von je 3000 Euro für Journalist:innen, die ein Thema mit gesellschaftlicher Relevanz beleuchten und Lösungsansätze recherchieren wollen. Für Beiträge, die bereits in Print, Fernsehen, Hörfunk oder online veröffentlicht wurden, gibt es zwei Auszeichnungen in Höhe von je 2000 Euro. Bewerbung bis einschließlich Samstag, 30. September. Mehr Infos hier.
Nun frisch ans Werk! Schaut bei unseren Veranstaltungen vorbei. Und vielleicht treffen wir uns ja auch beim einen oder anderen Workshop. Würde uns freuen! Eure spätsommerlichen Freischreiber:innen
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