4. September 2013

Ohne Freie kein Feinschmecker

Gestern hat Madeleine Jakits, “Feinschmecker”-Chefredakteurin, den Stellenwert der Freien in ihrem Magazin erklärt. Heute sagt ein Medienforscher, was er über diesen Stellenwert denkt: Michael Meyen ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. “Die Stärke des Feinschmeckers sind seine Spezialisten. Wer für dieses Magazin arbeitet, muss eine besondere Expertise mitbringen. Er muss sich mit gutem Essen, mit Wein und ähnlichen Themen der Kulinaristik auskennen. Es ist ein Magazin, das sich ohne Freie gar nicht produzieren ließe. Denn das hieße ja, der Verlag müsste einen Stamm von spezialisierten Autoren als feste Redakteure vorhalten, was den Preis enorm nach oben treiben würde. Ein Beispiel für solches Spezialistenwissen ist im vorliegenden Feinschmecker die Geschichte über die Gastronomie in Berlin, „La dolce vita“: Hier hat sich der Autor offenbar lange und intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Das kann zwar auch ein Redakteur leisten. Aber ich glaube, dass ein Freiberufler das besser macht. Einer, der möglicherweise auch in dieser Stadt lebt und seine ganze Lebenserfahrung mit einbringen kann. Ohne freie Journalisten würde es den Feinschmecker wahrscheinlich gar nicht geben.


Verwandte Artikel

Preise
24. Mai 2023

„Ich leiste strukturelle Arbeit, die lässt sich frei viel besser machen“

Unsere stellvertretende Vorsitzende Katharina Müller-Güldemeister hat sich für Freischreiber auf der Berliner Preisverleihung „Journalistin und Journalist des Jahres 2022“ des Medium Magazins rumgetrieben. Sie war... Weiterlesen
Termine
22. Mai 2023

Freischreiber wählt

Das Wochenende um den 17. Juni hat es dieses Jahr in sich: Die VG Wort kommt zusammen, das Netzwerk Recherche lädt zur Tagung ein –... Weiterlesen
Newsletter
11. Mai 2023

SZ, VG, KI – alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai – ja hoffentlich! Der :Freischreiber-Vorstand hat im April jedenfalls weiter an unserer 15-Prozent-mehr-Honorar-Kampagne geackert und Chefredaktionen besucht, um für die Sache der Freien... Weiterlesen
taz
Fair auf Augenhöhe
28. April 2023

#15Prozent: taz, da geht noch was

Passend zum Tag der Arbeit am nächsten Montag geht es heute um einen der umstrittensten Auftraggeber unter freien Journalist:innen: die taz. Von den einen geliebt... Weiterlesen