
Nominiert für die Hölle: Der Tagesspiegel
Nominiert für den Höllepreis 2016: Der Tagesspiegel. Für eine beispiellose Aktion im Herbst 2015, als man von heute auf morgen beschloss, ein Loch im Anzeigengeschäft durch drastische Sparmaßnahmen bei den Freien zu stopfen.
Hier begründen wir, warum Der Tagesspiegel für den Höllepreis 2016 nominiert worden ist. (PDF)
Der Tagesspiegel
Ende Oktober meldeten sich Mitglieder bei uns: Ihr Auftraggeber, der Tagesspiegel, hatte von heute auf morgen alle Aufträge storniert, Recherchen gestoppt, Honorare eingefroren. Das bezog sich auf zukünftige Aufträge, aber auch auf bereits laufende Recherchen und abgegebene Texte. Grund für die drastische Sparmaßnahme war ein Anzeigenloch. Auch Pauschalisten und Freie im Ausland waren und sind betroffen. Überbringen durften die schlechten Nachrichten die festangestellten Redakteure. Verlagsleitung und Chefredaktion duckten sich weg.
„Vorübergehend haben wir die Beiträge freier Mitarbeiter reduziert. Das fällt uns nicht leicht.“ So schrieben Verlag und Redaktion des Tagesspiegels einige Tage später „in eigener Sache“. Allzu schwer ist es ihnen aber auch nicht gefallen. Langjährigen Freien mal eben alle Aufträge zu stornieren, das geht schnell, beinahe lautlos und zumindest mit weniger Widerstand, als müsste man Stellen, vielleicht sogar in der Verwaltung, streichen. Mit Freien wurde in der Sache umgegangen wie mit Leiharbeitern.
Wir nominieren den Tagesspiegel für den Umgang mit freien Mitarbeitern in einer bisher beispiellosen Aktion im vergangenen Herbst für den Höllepreis 2016.
Zur Erinnerung hier ein Link zu unserer kleinen Anzeigen-Kampagne im Tagesspiegel.
Die Preisverleihung findet am 22. April 2016 um 20 Uhr im Betahaus Hamburg (Eifflerstraße 43) statt. Alle Nominierungen hier.