Lesetipp: Der Würger von Boston und das Leistungsschutzrecht
Matthias Spielkamp, Projektleiter von iRights.info und Freischreiber-Mitglied, hat in dieser Woche einen Vortrag über das Leistungsschutzrecht gehalten, der uns zum Lachen gebracht hat, weil er die Absurdität dieses Gesetzes so wunderbar beschreibt. Spielkamp beginnt seinen Essay mit dem Jahr 1982, als die Universal City Studios aus Furcht vor den damals relativ neuen Videokassetten und der dadurch möglichen massenhaften Filmkopiererei gegen Sony klagten und das PR-Genie Jack Valenti behauptete: „Der Videorekorder ist für den Filmproduzenten und die amerikanische Öffentlichkeit, was der Würger von Boston für die Frau zu haus ist.“ Es kam anders, wie wir heute wissen, die amerikanische Filmwirtschaft gedieh nicht nur trotz, sondern auch wegen der Videokassette. Ähnlich könnte es sich mit der Furcht der Verlage vor dem Internet verhalten. Spielkamp über den Versuch, ein Leistungsschutzrecht durchzusetzen: „Die Einsichtsfähigkeit der ach so schutzlosen Umsatzmilliardäre wie Springer, Burda und Gruner & Jahr scheint arg begrenzt. Ganz zu schweigen von ihrem Unternehmergeist. Es ist schon ein elendes Schauspiel, sie dabei zu beobachten, wie sie in aller Öffentlichkeit beim Gesetzgeber um Hilfe betteln, als hinge ihr Überleben davon ab.“ Den vollständigen Vortrag, den Spielkamp am 30.3. beim Web Content Forum von „eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft“ hielt, können Sie hier lesen.