Journalismus ist kein Verbrechen
Seit fast einem Monat sitzen im Irak die deutsche freie Journalistin Marlene Förster und ihr slowenischer Kollege Matej Kavčič in Haft. Freischreiber fordert ihre sofortige Freilassung.
Die beiden waren in der Sindschar-Region im Grenzgebiet zu Syrien unterwegs, um über die Lage der Ezid*innen zu berichten. Bis heute herrscht in dieser Region ein bewaffneter Konflikt zwischen irakischem Militär und bewaffneten Milizen, befindet sich die Bevölkerungsgruppe der Ezid*innen im Kreuzfeuer.
Es ist wichtig, dass auch in den westlichen Medien darüber berichtet wird.
Für Förster und Kavčič endete die Berichterstattung in einem Gefängnis des irakischen Geheimdienstes in Bagdad. Der Vorwurf: Terrorismus. Jetzt wurde er in einer Gerichtsanhörung durch die Anklage der Spionage ersetzt. Eine Begründung wird weder für das eine noch das andere genannt. Marlene Förster verweigere die Durchsuchung von Computer und Handy. Das deutet darauf hin, dass es vor allem die Recherchen der beiden sind, auf die es der irakische Geheimdienst abgesehen hat.
Journalismus ist kein Verbrechen. Er ist weder Terrorismus noch Spionage. Quellenschutz ist das oberste Gebot aller Journalist*innen, egal wo sie sind und worüber sie berichten.
Wir schließen uns deshalb den Reportern ohne Grenzen an und fordern die Bundesaußenministerin auf, sich bei ihrem irakischen Amtskollegen für die Freilassung unserer Kolleg*innen einzusetzen.