Fair auf Augenhöhe
4. März 2022

Hier spielt die Musik

Der Landesmusikrat Baden-Württemberg hat mit einem Rundschreiben an Zeitungsredaktionen (s.u.) eine Debatte zum Thema Musikfeuilleton angestoßen. Allerdings habe der Musikrat die Perspektive des freien Journalismus und die besondere Rolle des Lokaljournalismus nicht berücksichtigt, sagt Freischreiber Sven Scherz-Schade.

Deshalb hat er eine Antwort verfasst und sie an uns weitergeleitet. Du findest sie in voller Länge als PDF weiter unten. Sven schreibt in ihr unter Anderem folgendes:

„Ich schreibe Ihnen, damit Sie in zukünftigen Debatten über Musikfeuilleton gerne mit beobachten, wie hoch der musikjournalistische Anteil freier Journalist*innen ist. Ich habe kein belastbares Datenmaterial dazu. Ich vermute, dass der Anteil im Print bei bestimmt 30 Prozent liegen dürfte, im öffentlich-rechtlichen Hörfunk dürfte er weit über 50 Prozent liegen.

In der Debatte sollte auch berücksichtigt werden, dass im gleichen Zeitraum der letzten Jahrzehnte, in denen das publizistisch freie Musikfeuilleton immer schwächer wurde, die publizistisch abhängige PR-Arbeit der Musikszene immer stärker geworden ist. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Musikszene haben zugenommen.

Es gibt zahlreiche Publikationen, Spielzeithefte, Magazine, Broschüren etc., in denen durchaus auch Musikjournalismus stattfindet, jedoch immer mit den bindenden Vorzeichen der PR. Auch dadurch droht der Musikszene die kritische Gegenmeinung verloren zu gehen, was ich fürs pluralistisch-demokratische Gefüge und die Willensbildung in unserem Land als schlimmen Verlust empfinde.“


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