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4. Juli 2024

Frei unter Palmen

Wir hoffen, ihr genießt gerade den Sommer, zum Beispiel am Strand unter Palmen oder am heimischen Badesee. Zwar spielt das Wetter nicht immer mit. Und auch die aktuelle politische Lage erlaubt vielen Journalist*innen derzeit kaum, einen langen Urlaub zu planen – oder zu genießen.

Heute wählt Großbritannien ein neues Parlament. Am 7. Juli ist Frankreich wieder dran – eventuell gibt es dort bald einen rechtsextremen Premierminister. Dann sind da noch die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im September. In allen drei Ländern liegt die AfD laut Umfragen vorn. Und im November wählen die USA wohl einen neuen (alten) Präsidenten  – die Chancen für Donald Trump stehen nicht schlecht. Währenddessen verschärft sich die Situation für Journalist*innen, die über eben solche Wahlen berichten.

Das heißt umso mehr, dass wir jetzt auf uns achtgeben sollten, müssen. Dass wir freie Tage unter Palmen regelmäßig einplanen. Vor allem ist jetzt aber die Zeit, sich zusammenzutun, zu vernetzen und auszutauschen.

Dazu gibt es in den nächsten Monaten für Freischreiber*innen allerlei Gelegenheit. Zum Beispiel auf einem virtuellen Verbandstreffen im August. Oder bei der Himmel-und-Hölle-Preisverleihung im November inklusive Barcamp. Vielleicht sehen wir ja auch den einen oder die andere Freischreiber*in bei der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche (NR) in zwei Wochen?

NR-Jahreskonferenz 2024

Zwei ehemalige Vorsitzende der Freischreiber: Sigrid März und Carola Dorner bei #nr22. Foto: ahs

Am 19. und 20. Juli lädt Netzwerk Recherche Journalist*innen zur Jahreskonferenz beim NDR in Hamburg ein. Auch :Freischreiber wird in drei verschiedenen Panels präsent sein. Wir werden dort etwa unseren aktuellen Honorarreport vorstellen, den unser Arbeitskreis in den letzten Monaten ausgewertet hat. Wer zahlt die höchsten Honorare, wer die niedrigsten? Mehr Infos zu den Panels findet ihr im Termine-Teil weiter unten.

In unserem Honorartool könnt ihr jederzeit eintragen, wie viel ihr für einen Auftrag bekommen habt oder abfragen, wie viel andere pro Medium erhalten. Daran könnt ihr euch bei Honorarverhandlungen orientieren – oder es als Motivation nehmen, mehr zu fordern. Ab sofort mit neuen Features: Ihr könnt jetzt auch eintragen, ob ihr euch als weiblich/männlich/divers lest und ob eure Datenspende sich auf eine Erst- oder Mehrfachverwertung bezieht. So werden wir beim Honorarreport 2025 noch genauer analysieren, wie die Branche in Sachen Bezahlung tickt. Jetzt mitmachen!

Kommt ins virtuelle Sommerbootcamp!

Wissen ist Macht. Und nichts stärkt uns Freie mehr als regelmäßiger Austausch. Live und in Farbe ist das immer am tollsten – etwa bei den Regio-Treffen, bei der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche oder unserem Barcamp der Freien. Leider kann keiner von uns überall gleichzeitig sein. Darum möchten wir euch am 13. August, 13 Uhr online sehen – egal, wo ihr euch befindet. Ein digitales Verbandstreffen auf Zoom, damit wir uns gegenseitig besser kennenlernen.

Worüber wir sprechen werden? Das entscheidet ihr! Schnappt euch Käffchen oder Kaltgetränk und ab mit euch in die Themen-Büdchen aka Zoom-Break-out-Rooms. Und dann diskutiert, lacht, referiert oder hört einfach nur zu und genießt. Jede*r von uns weiß irgendetwas, das andere nicht wissen, aber wissen sollten. Lasst uns das miteinander teilen – Geiz ist nämlich sowas von ungeil unter Freien. Wir freuen uns auf euch. Bitte hier anmelden!

Engelchen und Bengelchen

Und noch einmal bitte den Kalender zücken: Am Abend des 23. November verleihen wir den geliebten und gefürchteten Himmel-und-Hölle-Preis. Damit ehren wir jedes Jahr Personen und Institutionen aus der Medienbranche, die sich als besonders fies (Hölle) oder besonders fair (Himmel) hervorgetan haben. 

Dafür brauchen wir eure Unterstützung: Reicht Vorschläge für Preisträger*innen ein. Wer hat euch im vergangenen Jahr unterstützt und damit euren Freien-Arbeitsalltag gen Himmel erhoben? Wer hat euch unfair behandelt und damit das Freien-Dasein zur Hölle gemacht? Schickt eure Vorschläge gerne per E-Mail an die Geschäftsstelle. Eure Infos bleiben natürlich anonym.

Barcamp der Freien 2023. Foto: Jörg Modrow

Parallel zur Preisverleihung wollen wir am selben Tag wieder ein Barcamp veranstalten. Wann? Ab 12 Uhr. Wo? Im SPACE in der Hamburger Hafencity.

In geselliger Runde könnt ihr hier Gleichgesinnte kennenlernen und euer Netzwerk ausbauen. Bei Vorträgen und Workshops erweitert ihr eure Tools und Techniken und seid up to date über aktuelle Trends im Journalismus. Weitere Infos und den Link zur Anmeldung gibt’s hier.

Barcamp und Preisverleihung finden in diesem Jahr mit freundlicher Unterstützung von next.mediaHamburg statt. Übertragung der Preisverleihung: TIDE.tv. Sponsoring: Presseversorgungswerk, Hamburg Media School & Institut für Bildungscoaching.

Freischreiberiges

Webinar-Kooperation mit der Süddeutschen

Wir haben eine neue Webinar-Serie mit Dozent*innen der Süddeutschen Zeitung gestartet! Exklusiv und kostenlos für :Freischreiber-Mitglieder. 

Zum Hintergrund: Vor einem guten Jahr waren unser damaliger Co-Vorsitzender Joachim Budde und der Bonner Regio-Leiter (und SZ-Autor) Steve Przybilla zu Besuch bei der Süddeutschen. Im Gespräch mit den Chefredakteur*innen Judith Wittwer und Wolfgang Krach ging es um unsere Forderung nach 15 Prozent mehr Honorar für freie Kolleg*innen. In der Sache blieb die SZ aus unserer Sicht leider hart. Aber unsere Idee, über kostenlose Seminare für Freie nachzudenken, trug Früchte. 

Der erste Termin am 5. August zum Thema „Gut redigieren” mit Annette Zoch, der Politikredakteurin der SZ, ist bereits ausgebucht. Aber keine Sorge – es sind zwei weitere Webinare in Aussicht: 

  • Was macht ein gutes Interview aus? 
  • mit Katharina Riehl, Politik-Chefin SZ
  • Datenjournalistischer Workflow 
  • mit Marie-Louise Timcke, Daten-Chefin SZ

Sobald wir Termine gefunden haben, erfahrt ihr es über Website, Slack und Social Media, damit ihr euch schnell anmelden könnt.

Freien-Haushalt = Freienbibel 

Kennst du schon die Freienbibel 2? Dieser Ratgeber hilft dir dabei, dich durch den Dschungel des freien Journalismus zu kämpfen. Zum Beispiel, wie das genau geht mit Künstlersozialkasse, VG Wort, Urheberrecht und der Grundsicherung. Oder welche neuen Geschäftsmodelle es im freien Journalismus gibt. Die Freienbibel versorgt dich mit Guidelines, Zahlen und Fakten. Ob als Einsteigerin, die die Bibel von vorne bis hinten direkt durchliest, oder als alter Hase, der immer mal wieder reinschaut – die Freienbibel darf in keinem Freien-Haushalt fehlen!

Von der aktuellen Auflage sind nur noch wenige Exemplare vorhanden. Du hast noch kein Exemplar? Hier bekommst du eins. Solange der Vorrat reicht.

Es hat Klick gemacht

Ihr habt eine tolle Idee für eine Reportage, ein Buch etc. und fragt euch: Wo krieg ich nur die Fotos her? Unser Tipp: Fragt bei den Kolleg*innen von Freelens nach. Was :Freischreiber für Journalist*innen ist, ist Freelens für Fotograf*innen und Fotojournalist*innen. Faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist Programm. Auch deshalb sind wir seit langem Kooperationspartner. Wer Profis hinter der Kamera sucht, wird bei unserem Kooperationspartner fündig. Und umgekehrt haben die Kolleg*innen immer mal wieder Bedarf an Texten. Probiert es aus! Hier kommt ihr direkt zu Freelens.

Tipp des Monats

Jeden Monat geben wir euch an dieser Stelle einen Tipp aus einem unserer zahlreichen Fortbildungsangebote.

Diesmal geht es um die Gefahr von Rechts – wie schützen sich freie Journalist*innen? Darüber sprach die Leipziger Regio-Gruppe mit Autor Michael Kraske. Demo-Berichterstattung zum Beispiel sei in manchen Regionen Deutschlands nicht mehr gefahrlos möglich – vor allem für Freie. Wie also damit umgehen? Erstmal ein Realitätscheck: Die Situation für Freie wird bei AfD-Wahlsiegen nach den Landtagswahlen mit Sicherheit schlechter. Dessen muss man sich bewusst sein. Aber auch, dass es jetzt wichtiger denn je ist, dort präsent zu sein und zu berichten.

Was wir aktiv tun können: 

  • weniger Wortlaut-Interviews verfassen und Rechtsextremen keine Talkshow-Bühne bieten
  • mehr Berichte über Inhalte und Demokratieprojekte
  • auf kleine Orte schauen
  • Mut haben und Mut machen
  • von Auftraggebern bezahlte Security für Demos fordern sowie Rechtsschutz für Freie durch Redaktionen
  • Notfallnummern parat haben

Und: zur Regio-Gruppe kommen, sich austauschen, Frust ablassen, füreinander da sein!

:Freischreiber-Mitglieder finden hier noch mehr Tipps rund ums Freisein im internen Bereich „Nur für Mitglieder”. Zum Beispiel die Mitschrift zur Rechtsberatung in Sachen Mehrfachverwertung oder die Mitschrift der digitalen Mittagspause zu „Pressereisen – ja oder nein?”

Dieses Foto entstand in Guatemala bei der Recherche in einem Indigena-Dorf. Foto: Florian Kopp

Frei heraus: Drei Antworten von …

Freie Kolleg*innen bekommen zu selten eine Bühne. In dieser Rubrik stellen wir euch deshalb Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen vor. 

Dieses Mal: Freischreiberin Sandra Weiss. Die studierte Politikwissenschaftlerin lebt derzeit in Mexiko. In ihren Reportagen und Porträts gibt sie Einblicke in Lebensrealitäten in Lateinamerika. Sie arbeitet für Print, TV, Hörfunk und Podcasts und spricht fließend Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Englisch.

Wo arbeitest du am liebsten?

Als leidenschaftliche Reporterin bin ich am liebsten mittendrin, im Wahlkampfgetümmel, auf dem Silberberg von Potosí, bei Indigenen im Amazonas oder in den Armenvierteln von San Salvador.

Welche sind deine wichtigsten Arbeitsutensilien?

Das Handy. Und viele Bücher über das Land, aus dem ich gerade berichte.

Was ist das Ärgerlichste, was dir im Job passieren kann?

Dass ich die besten Sätze meist nicht aufs Band kriege. Die Menschen sind gehemmt oder reden gestelzt, sobald ein Aufnahmegerät oder eine Kamera läuft.

Hast du Lust, dem „Frei heraus“-Team auch drei Fragen zu beantworten oder mitzuarbeiten? Dann melde dich hier (redaktion@Freischreiber.de).

Landkarte der Freien

Seid ihr schon auf der Landkarte der Freien markiert? Dort suchen Auftraggeber*innen euch je nach Standort. Wir nehmen euch aber nur auf Anfrage auf, weil Mitglieder in sensiblen Themenbereichen (wie zum Beispiel Rechtsextremismus) naturgemäß nicht gefunden werden möchten. Meldet euch auf Wunsch bei uns in der Geschäftsstelle (mailto kontakt@freischreiber.de), dann fügen wir eure GPS-Daten ein. (Sie führen nicht zu eurer genauen Adresse, sondern nur zum jeweiligen Ort.) https://freischreiber.de/autorinnen-finden-landkarte/

Es gibt etwas zu gewinnen

Du bist Freischreiber*in und hast gerade ein neues Buch geschrieben? Oder umgekehrt, du würdest gerne mal ein Buch von Freischreiber*innen lesen? Dann macht mit bei unserer neuen Buchverlosungs-Aktion. Ab dem nächsten Newsletter wollen wir nicht nur Bücher von Freischreiber*innen vorstellen, sondern auch das eine oder andere Werk verlosen. Autor*innen, bitte meldet euch bei der Geschäftsstelle, wenn  Buch von euch erscheint, das wir verlosen können. Wir freuen uns schon auf die erste Verlosung!

:Freischreiber-Termine

Am Freitag, 5. Juli, sprechen wir mit Heike Faller über das Schreiben von Sachbüchern und wie sich damit Geld verdienen lässt. Diese digitale Mittagspause findet von 13 bis 14 Uhr statt und steht exklusiv Freischreiber*innen zur Verfügung. Zur Anmeldung bitte hier lang.

Nach einer kurzen Sommerpause ist der Auslands-Stammtisch wieder am Start! Am 5. Juli treffen sich die Auslandsfreien um 17 Uhr, deutsche Zeit, via Zoom. Diesmal auf dem Plan: Speeddating! Wer lebt wo, was sind eure Themen, wie arbeitet ihr? In kleinen Break-out-Rooms habt ihr die Zeit, euch mal in Ruhe auszutauschen. Vielleicht entsteht ja die eine oder andere Idee für eine zukünftige Cross-Border-Geschichte! Anmeldung bitte hier.

An alle Stuttgarter*innen: Am 10. Juli ist die Regio-Gruppe Stuttgart ab 19 Uhr zu Besuch bei der Wochenzeitung kontext. Geplant ist ein Austausch über Textvorschläge, Bezahlung und Zusammenarbeit mit Freien. Bringt gerne ein paar Fragen mit! Anmeldung bis 7. Juli unter orga-suedwest@freischreiber.de.

Wie hilft Dramaturgie gegen Schreibblockaden? Das erklärt Heike Faller in ihrem Crashkurs „Dramaturgie“ am Donnerstag, 11. Juli, von 13 bis 17 Uhr. Aufgrund der hohen Nachfrage ist der Kurs bereits ausgebucht. Ihr könnt euch aber als :Freischreiber-Mitglied hier in die Warteliste eintragen. Alle anderen nehmen bitte den Umweg über die Geschäftsstelle.

Ebenfalls am 11. Juli treffen sich die Freien in Freiburg. Nach längerer Stammtisch-Pause laden Georg und Thomas die Freiburger Freischreiber*innen um 19 Uhr ein zum Kennenlernen, Austauschen, Netzwerken. Der Ort wird noch kommuniziert, vermutlich Biergarten oder Bar. Bitte anmelden bis zum 7. Juli bei Thomas. (orga-suedwest@freischreiber.de

Am 20. Juli ist :Freischreiber in Hamburg bei der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche. Ihr findet uns an dem Samstag gleich dreimal auf der Bühne:

  1. um 12:15 Uhr im K6 zum Thema „Langzeitrecherchen als Freie”. Auf dem Podium sitzen Vorstandsmitglied Lisbeth Schröder und die Freischreiber*innen Astrid Viciano und Florian Sturm.
  2. um 14:15 Uhr im K7 gibt es Input über „Stipendien für investigative Recherchen” mit Lisbeth Schröder, Evangelista Sie, Stefanie Dodt und Christian Schweppe.
  3. um 15:30 Uhr wird im K7 der neue Honorarreport vorgestellt – inklusive Tipps für erfolgreiche Verhandlungen mit Freischreiber*innen Jan Schwenkenbecher, Nora Lessing und Vorstandsmitglied Karen Suender.

Tickets für die Konferenz gibt es leider nicht mehr.

Die Regiogruppe Franken trifft sich am 1. August um 19 Uhr, live und in Farbe im „Tellerrand” in Nürnberg.

Am 13. August treffen wir uns zum virtuellen :Freischreiber-Mitgliedertreffen über Zoom. Um 13 Uhr könnt ihr Lob und Kritik anbringen, neue Freischreiber*innen kennenlernen und voneinander lernen. Bitte hier anmelden.

War das schon alles? Schaut nach auf unserer Website. Vielleicht ist ja gerade eben noch etwas Spannendes dazugekommen …

Dies & Das

Torial hat eine Zukunft

Die Plattform torial hat mit der Steady-Mediengruppe einen neuen Träger gefunden – und damit eine Zukunft. Eure personenbezogenen Daten werden damit an Steady übertragen. Ansonsten ändert sich erstmal nichts. Solltet ihr mit der Übertragung nicht einverstanden sein, könnt ihr innerhalb von vier Wochen widersprechen. Herzlichen Glückwunsch an torial, wir freuen uns!

Wahlberichterstattung

Laut Reporter ohne Grenzen (RSF) sind Journalist*innen, die über eine Wahl berichten, besonders gefährdet – insbesondere vor und nach den Abstimmungen. „Es kommt zu Beschimpfungen, Gewalt und Festnahmen”, schreibt RSF in einem Report. Ein Versuch, unabhängige Berichterstattung zu verhindern. 

Wir hören immer öfter bei unseren Stammtischen, dass auch Freie zunehmend bedrängt und bedroht werden – bis hin zur Körperverletzung. Teilweise seien festangestellte Reporter*innen nicht mehr bereit, vor Ort zu recherchieren und zu berichten. Das wird dann an Freie ausgelagert. Wir fordern, dass Auftraggebende und Redaktionen sich mehr für den Schutz von Freien einsetzen! Auch die stellvertretende Vorsitzende von ProQuote Medien Sarah Stendel fordert mehr Schutz für Journalist*innen, zumal nach dem deutlichen Rechtsruck in Europa: „Es ist unsere Verantwortung als Medienschaffende, zu berichten, auch, um die Demokratie zu schützen. Die Medienhäuser sind in der Pflicht, dafür die Sicherheit zu gewährleisten.”

Wahlforen in Sachsen

Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung bietet im Vorfeld der Landtagswahl am 1. September in allen Wahlkreisen in Sachsen ein Wahlforum an. Auf einem Podium sollen dort die Direktkandidat*innen vorgestellt werden und im Anschluss sowohl miteinander als auch mit den Bürger*innen vor Ort diskutieren, um ihnen eine informierte Wahlentscheidung zu ermöglichen. Eine gute Informationsquelle auch für Journalist*innen. Mehr Infos hier: https://www.slpb.de/veranstaltungen/veranstaltungsreihen/wahlforen

Zentralisierung von Lokalzeitungen

Die Mediengruppe Madsack will immer mehr Redaktionen zusammenlegen. In Sachsen beispielsweise sollen die Sächsische Zeitung (SZ) und die Leipziger Volkszeitung (LVZ) zukünftig in einer digitalen Redaktion arbeiten. Madsack versammelt etwa 20 Lokalzeitungen in mehreren Bundesländern im Norden und Osten des Landes.

Mit den Zusammenlegungen wolle die Mediengruppe den Journalismus stärken. Das Gegenteil ist wohl der Fall. Zumal der Unternehmenschef Thomas Düffert im Mai angekündigt haben soll, er wolle bald alle Nachrichten zentralisiert aus Hannover produzieren. Wie das alles zusammenpasst, das fragt sich auch die taz in ihrem Beitrag über die Zentralisierungspläne.

Solidarität statt Ellenbogen

Sechs freie Journalist*innen haben sich zu einem Kollektiv mit dem Namen „FYI: for your information” zusammengeschlossen, darunter auch Freischreiber*innen aus Österreich. Das Motto: Gegen die Ellenbogen-Mentalität und Selbstausbeutung von freien Journalist*innen, gemeinsam statt gegeneinander. Damit wollen sie nicht nur die eigenen Bedingungen verbessern, sondern auch andere Freie ermutigen, es ihnen gleichzutun. Wir wünschen viel Erfolg! Mehr Infos hier: Start | FYI-Kollektiv

Es geht um Menschen

Die Neuen deutschen Medienmacher*innen rufen uns Medienschaffende zu einer Vermenschlichung der Asyldebatte auf. Derzeit prägen vor allem rechtspopulistische Stimmen gegen Geflüchtete den politischen und medialen Diskurs. Doch auf gewaltvolle Debatten folgt oft reale Gewalt. 

Medienschaffende müssen sich deshalb ihrer demokratischen Verantwortung bewusst werden. Das heißt: Anstatt nach Klicks und Aufmerksamkeit zu jagen und ausgrenzende Debatten zu führen, sollten sich Journalist*innen auf die professionellen Grundlagen ihres Berufes besinnen, wenn es um Flucht und Migration geht. 

Viel zu selten geht es nämlich um die Geflüchteten selbst, ihre Fluchtursachen und Fluchtgeschichten, die sie als Individuen statt Menschenmasse zeigen. Auch :Freischreiber spricht sich deutlich für einen verantwortungsvollen Journalismus aus und gegen die Entmenschlichung. Als Hilfe kann euch das Glossar zur diskriminierungskritischen Berichterstattung der NdM dienen: https://glossar.neuemedienmacher.de/

Umfrage zu digitaler Gewalt

HateAid und die Technische Universität München rufen zur Teilnahme an einer Befragung über die Erfahrungen von politisch engagierten Personen mit digitaler Gewalt auf. Dazu zählen auch Journalist*innen, die politische Themen abdecken. Die Umfrage dauert 15 Minuten und ist anonym. Hier geht’s zur Umfrage.

Fortbildungen

Die aktuellen Weiterbildungen der Berliner Journalistenschule (BJS) findet ihr hier.

Um Innovationen im Lokaljournalismus und neue Formate im ländlichen Raum geht es bei der Digitalen Innovations- und Resilienz-Akademie. Durchgeführt wird sie vom gemeinnützigen Bildungsprogramm Vocer in Kooperation mit der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein von September bis Dezember. Wenn ihr aus Hamburg oder Schleswig-Holstein kommt, könnt ihr euch noch bis zum 12. Juli für die kostenlose Workshopreihe hier bewerben.

Chancen und Herausforderungen von KI lotet die vierteilige Weiterbildungsreihe „KI-Resilienz-Akademie“ aus, die Vocer in einer Förderkooperation mit der Stiftung Pressehaus NRZ durchführt. Angesprochen sind Medienprofis aus dem gesamten Bundesgebiet. Bewerbungsschluss für die kostenlose Teilnahme ist der 12. Juli. Mehr Informationen gibt es hier.

Vom 8. bis 10. Oktober könnt ihr kostenlos beim digitalen Mental Health in Journalism Summit teilnehmen. Medienschaffende aus der ganzen Welt werden sich zu dieser digitalen Konferenz zuschalten können und Vorträgen über eine gesunde Arbeitskultur im Mediensektor lauschen. Das Programm wird auf Englisch und Spanisch sein. Mehr Infos hier.

Stipendien und Preise

Links zu Preisen und Stipendien findet ihr hier und natürlich auf unserem :Freischreiber-Slack beispielsweise unter #stipendien. Haben wir eine Übersichtsseite mit gut honorierten Preisen oder großzügigen Stipendien übersehen? Dann schreibt uns.

Passt auf euch auf und habt einen angenehmen Sommer! 

Eure Freischreiber*innen

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