4. September 2013

Die G+J-Wirtschaftsmedien bitten zum Gespräch / Mailingliste zum neuen SpOn-Vertrag

Vor einigen Wochen haben wir alle Autoren der Wirtschaftsmedien von Gruner & Jahr aufgerufen, sich zusammenzuschließen und gegen den Rahmenvertrag zu protestieren, der damals verschickt wurde (mehr dazu steht hier).;Anfang Juni ging ein von 22 Autoren unterzeichnetes Schreiben an die Chefredaktion, in dem alle Kritikpunkte zusammengefasst sind, verbunden mit der Bitte um ein Gespräch. Dieser Bitte kommt der Verlag nun nach. Anfang August wird sich der Freischreiber-Vorstand mit der geschäftsführenden Redakteurin Isabelle Arnold treffen, um die Kritikpunkte an diesem Rahmenvertrag zu präzisieren. Außerdem hat die Chefredaktion die Honorarabteilung angewiesen, die Auszahlung der Honorare bis auf Weiteres nicht von der Unterschrift unter diesen Vertrag abhängig zu machen. Er ist damit de facto ausgesetzt. Ein schöner Anfangserfolg, wie wir finden. Derweil steht bereits der nächste Vertrag vor der Tür: diesmal von Spiegel Online. In den „Bedingungen über Nutzungsrechte“, die der Spiegel -Verlag derzeit verschickt, bieten nach unserer Auffassung drei Punkte Anlass für ein Gespräch;a) die Übertragung der „ausschließlichen urheberrechtlichen, leistungsschutzrechtlichen und sonstigen Nutzungsrechte“. Zum einen wird darin bereits Bezug genommen auf ein Leistungsschutzrecht, von dem keiner weiß, wann es kommt und wie es aussehen wird. Zum anderen ist dieser Punkt ein Verstoß gegen den Grundsatz „Jede Nutzung muss vergütet werden.“;b) Auch hier sollen „sonstige Nutzungsrechte“ abgetreten werden. Diese Vereinbarung ist eine Blankovollmacht für die Zukunft.;Und c) Einerseits sollen die „ausschließlichen Nutzungsrechte“ übertragen werden, andererseits gestattet Spiegel Online seinen Autoren, Texte nach Ablauf einer bestimmten Frist weiterzuverkaufen. In unseren Augen ist das ein Widerspruch, der aufgelöst werden sollte.;In bewährter Manier haben wir eine Mailingliste eingerichtet, auf der sich alle Autorinnen und Autoren von Spiegel Online zusammenschließen können, die gemeinsam gegen diese Nutzungsvereinbarung protestieren wollen. Sie hat die Adresse spon@freischreiber.de und steht auch allen Nicht-Mitgliedern von Freischreiber offen. Hier kann man sich dafür anmelden.


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