vom 18T10:44:56+00:00.12.2018

Liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Freischreiberinnen und Freischreiber,
 
Sie und ihr habt sicherlich erfahren, dass die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen „Correctiv“ in Sachen „Cum-Ex-Recherchen“ ermittelt. 
Wir wollen es kurz und schmerzlos machen und gar keine großen Worte verlieren: Das geht gar nicht! Und so rufen wir euch schlicht auf: Steht „Correctiv“ zur Seite, unterschreibt deren Offenen Brief und teilt diesen. 
 
Wer sich dazu noch mal „auf Stand“ bringen möchte, dem empfehlen wir einen Beitrag der Mediensendung „@mediasres“.
 
Dies & das
 
„Ab und zu sehe ich bei Facebook Einträge, in denen sich eine Neuautorin oder ein hoffnungsvoller Autor sehr darüber freuen, endlich einen Verlag gefunden zu haben. Wenn man dann nachsieht oder -fragt, wie das Unternehmen denn heiße oder welche Konditionen es biete, folgt dann doch die eine oder andere Enttäuschung: Der „Verlag“ möchte zum Beispiel als Gegenleistung dafür, ein Manuskript im Buchhandel zu platzieren, eine mehr oder weniger große Summe. Oder er möchte vom Autor wenigstens 1000 Exemplare zum Sonderpreis abgekauft haben. Es tut mir leid, muss ich dann sagen, und es tut mir wirklich leid: Du bist einem Abzocker auf den Leim gegangen“. Schreibt Matthias Matting von der Plattform „Selfpublisherbibel.de“ Und weist zu Recht darauf hin: Ein Buch macht man entweder selber und hält dafür alles in der Hand – oder findet dafür einen ordentlichen Verlag. Sonst lässt man die Finger davon.

Gehen wir mal rüber zum Radio und zum Fernsehen und werfen wir schon mal ein Blick in den April 2019: Am 5.  und 6. April findet in Leipzig der ARD/ZDF-Freien-Kongress statt: „Rund 18.000 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei ARD, ZDF und Deutsche Welle beschäftigt. Sie sind eine fundamentale Stütze der Rundfunkanstalten und schaffen einen Großteil des Programmes. Freie Reporter sind vor Ort, wenn „Lügenpresse“ skandiert wird und sich Aggression an ihnen entlädt. Dennoch müssen sie um ihre berufliche Existenz bangen, wenn Sparmaßnahmen ins Haus stehen. Denn während festen Mitarbeitern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kaum gekündigt wird, sind die Freien die Manövriermasse der Anstalten.“
 
Warum Freischreiber werden?
 
Das werden wir immer mal wieder gefragt und uns fallen dann stets 1000 Gründe ein – und jetzt noch einer und noch einer mehr: Ab sofort bieten wir eine telefonische Sprechstunde zu Fragen rund um die Steuer an und vor allem die Möglichkeit, über den von uns geschätzten Dienstleister Terratax seine Steuer gut und günstig abwickeln zu lassen. Aber wie gesagt: For members only! Was ja machbar ist, siehe: hier
 
Werbung
 
Wir machen ja eigentlich keine Werbung. Aber mal eine Ausnahme. Denn plötzlich stand bei der Feier zu unserem 10-Jährigen da dieser Mann auf der Bühne. Und brachte mit seiner Ukulele den Saal zum Toben. Wer das war und ist? Bommi. Alias Johannes Schneider! Johannes Schneider ist Redakteur. Wer ihn verstehen will, kann ihn auch lesen. Er verfasste über fünf Jahre lang das „Abgedichtet“, ein meist neun Zeilen langer, etwa 15 Lettern breiter und sonst keinen Vorgaben unterliegender Text auf der letzten ‚Mehr-Berlin‘-Seite des Tagesspiegel. Nun gibt es diese Texte gesammelt als Buch, als eBook nämlich. Wir empfehlen.

Mitglieder von Freischreiber können Bommis eingestreute Auftritte auf unserer 10-Jahres-Party übrigens schauen, wenn sie sich auf unserer Homepage einloggen – was auch ein Argument ist, Mitglied bei Freischreiber zu werden.
 
Freischreiberiges
 
Printkrise? Ach, nee doch nicht! Und also hat Freischreiber-Fördermitglied und Sportfan Jens Weinreich ein neues Magazin auf den Markt gebracht:„Sport & Politic“ (www.jensweinreich.de) und schreibt dazu: „‘Sport & Politics‘ ist das Gesellschaftsmagazin für die olympische Familie, es ist also auch ein Politikmagazin, ein Kriminalreport, ein Wirtschaftsmagazin, mitunter ein Wissenschaftsmagazin – es klärt auf und betreibt olympische Bildung. Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt.“ Nummer 1 ist erschienen, an Nummer 2 wird schon gearbeitet. Außerdem gibt es einen Newsletter. Und weil es so viele hintergrundlose Sportmagazine gibt: Glückwunsch von uns!
 
Treffen sich zwei – nämlich die beiden Freischreiberinnen Pauline Tillmann und Nicola Kurth –, dann wird daraus zuweilen ein Podcast: „Im Gespräch erzählt Gründerin Nicola Kuhrt wie sie auf die Idee zu „MedWatch“ gekommen ist, wie eine typische Geschichte aussieht und was sie und ihr Co-Gründer Hinnerk Feldwisch mit den 10.000 Euro Preisgeld vorhaben.“ Die gab es nämlich neulich für den „Netzwende-Award“ von VOCER. Und hier geht es lang.
 
Freischreiberin Eva Wolfangel widmet sich derweilen als VR-Reporterin bei den Riffreportern und Riffreporterinnen der virtuellen Realität und hat dazu eine Koralle gesetzt: „LeserInnen dieser Koralle können in Echtzeit zusehen, wie das Digitale unsere Realität verändert und welche Fragen das für unser Leben in Zukunft eröffnet. Und das Beste: wer mitreisen will, muss nichts bezahlen. Noch besser: er oder sie darf aber bezahlen, und damit wird dieses Angebot immer weiter ausgebaut. Jedes monatliche Abo unterstützt die nächste Recherche und dient damit der Allgemeinheit. Gute Taten machen schön und glücklich, auch das ist wissenschaftlich bewiesen. Diese Koralle verändert also auch die Realität ihrer LeserInnen. (nur zum Guten).“ 
 
Und Freischreiberin und Fördermitglied Katja Trippel hat eines von drei Recherche-Stipendien des SZ-Magazins ergattert. Und schreibt uns: „Sie kann nun tun, was selbstverständlich klingt, aber nicht ist: für ein sehr anständiges Honorar ihr Thema sehr ausführlich recherchieren und aufschreiben.“
 
Seminare, Preise & Ausschreibungen
 
Am 15. Januar startet in Nordrhein-Westfalen das nächste Journalismus-Lab der Landesanstalt für Medien NRW. Es fördert im zweiten Jahr gezielt die Entwicklung journalistischer Start-Ups in NRW: „Zum Förderprogramm ‚Reinvent Local Media‘gehören neben der Auftaktveranstaltung ein mehrtägigerIdea-Sprint im April, ein Hackathon-Wochenende im Sommersowie ein mehrmonatiges Fellowship für Mediengründer, das im Herbst beginnen wird. Teilnehmer des Programms erfahren, wie aus ersten Ideen überzeugende Produkte und schlüssige Geschäftsmodelle entstehen – und wie sie sie erfolgreich selbst realisieren können.“  Los geht es um 15 Uhr, und hier erfährt man alles dazu notwendig Weitere.

„Dicke Bretter- Über das Handwerk der journalistischen Recherche. Workshops von und für PraktikerInnen“ nennt sich ein öffentliches Symposium, das am 17. und 18. Januar in Essen stattfindet; veranstaltet vom Verein „Fleiß und Mut“, unterstützt wird es von der „Stiftung Mercator“. Hier kann man sich anmelden.

Zwei Preise vergibt „Zeitenspiegel“: Der Hansel-Mieth-Preis will engagierte Text- und Bildreportagen in deutschsprachigen Print-Medien auszeichnen. Er wird für den kompletten Beitrag (Bild und Text) vergeben und ist mit 6.000 Euro dotiert. Prämiert wird die Arbeit eines Autoren-Fotografen-Teams aus dem jeweiligen Vorjahr, veröffentlicht oder unveröffentlicht, schwarz-weiß oder Farbe. Die zehn besten Arbeiten werden in einer Ausstellung präsentiert. Ergänzend zu diesem Print-Preis schreibt Zeitenspiegel auch einen Hansel-Mieth-Preis Digital aus. Ausgezeichnet wird eine webbasierte Reportage in Text und Bild (bzw. Ton und Bewegtbild) – ebenfalls mit 6.000 Euro. Hier erfährt man alles Nützliche.

Wer sich im Lokaljournalistischen tummelt, der sollte sich die Ausschreibung der Preise für Lokaljournalismus der Konrad-Adenauer-Stiftung anschauen. Ausdrücklich aufgerufen sich zu beteiligen werden freie Journalisten und Journalistinnen. Und auch sonst zeigt man sich offen und flexibel: „Der Preis spricht nicht nur gut ausgerüstete Großstadtredaktionen an, auch Lokalredaktionen mit knapper Besetzung bekommen ihre faire Chance. Bei der Preisvergabe berücksichtigt die Jury diese Unterschiede in der redaktionellen Ausstattung.“

Und Pause!
 
Ja, Freischreiber und damit Freischreiber-Newsletter gehen in die verdiente Weihnachtspause. Entspannen mal, sammeln neue Kräfte – und sind am 15. Januar mit dem nächsten Newsletter wieder da.
 
So. Das war’s schon wieder. Jedenfalls fast. Denn neulich ist Freischreiber-Newsletter auf einen tollen Beitrag gestoßen, der sich dem Faktum widmet, dass es wirklich wahnsinnig viele Katzenvideos im Internet gibt – und dass das kein Zufall ist: „Der Zugang zum Internet war lange Zeit eine sehr häusliche Angelegenheit. Die Internetverbindung war nicht einfach verfügbar, man musste warten, bis sich das Telefon eingewählt hatte. Und da kommen Katzen ins Spiel. Sie leben hauptsächlich drinnen. Sie liegen gerne auf der Couch rum, auf Stühlen, auf Schreibtischen, weil sie klein sind. Und machen ab und zu lustige Sachen. Sie sind ideale Motive. Katzen waren einfach die naheliegendsten Werkzeuge für uns, um mit dem Internet zu spielen.“ Erklärt das nicht einfach alles?
 
In diesem Sinne – mit und ohne Katzen: Habt viel Freude unter dem Weihnachtsbaum! Und bis bald!
 
Ihre und eure
Freischreiber und Freischreiberinnen