Faire Verträge
17. September 2013

Himmel, Himmel, Himmel

Als Freischreiber vor drei Jahren begann, waren wir Einzelne. Jetzt sind wir fast vierhundert. Und wagen etwas Unerhörtes: Wir nennen faire und fiese Redaktionen beim Namen Und wir fangen mit den guten Vorbildern an. Als Freischreiber vor wenigen Wochen dazu aufrief, Deutschlands fairste und fieseste Redaktionen für den Himmel-und-Hölle-Preis vorzuschlagen, haben wir viele, viele Mails erhalten, Danke dafür! Überrascht hat uns: Wir haben viel mehr positive Vorschläge erhalten als negative. Wir haben von Traum-Redakteuren gehört und von guten Sitten, die wir für ausgestorben hielten. Wir haben in den Himmel lobende Mails bekommen und wir haben verhaltene Mails im Postfach gefunden. Es ging um anständige Honorare, Umgang auf Augenhöhe und gut redigierte Texte, die vor Druck vom Autor obligatorisch gegengelesen werden und noch vieles mehr. Was eine faire Redaktion ist, haben wir im Code-of-Fairness in Stein gemeisselt. Jetzt sind die Redaktionen an der Reihe, sich zu jenem Code zu bekennen. Wir, die Freischreiber, haben uns über alle Mails gefreut, sie haben uns gezeigt, dass unser Preis eine gute Idee ist und von vielen Freien, und überraschen vielen Festen, getragen und unterstützt wird. Ladies and Gentelemen, die Nominierten stehen fest! Nominiert für den Himmel-Preis der freien Journalisten für die fairste Redaktion Deutschlands sind: Kandidat 1: Redaktion P.M.-Magazin David gegen Goliath. Thematisch oft in anderen Sphären unterwegs, dafür im Umgang mit den Freien mindestens auf Augenhöhe. Früher Peter Moosleitners interessantes Magazin, heute kurz PM, gefällt den Freien. Der Umgang mit der Redaktion sei fair, unkompliziert und respektvoll, die Themenbriefings vorbildlich und das Korrekturlesen des redigierten Artikels Standard. Sowohl das Honorar als auch die Belege kämen schnell an. Dazu noch ein netter und ungemein uneitler Chefredakteur. Alles super, bis auf manchen dunklen Schatten des Mutterschiffs Gruner+Jahr. Ein Lob an Chefredakteur Hans-Hermann Sprado und seine Manschaft. Dafür nominieren wir die Redaktion des P.M.-Magazins für den Himmel-Preis der Freischreiber. Kandidat 2: Redaktion Enorm Der Sankt Martin. Enorm scheint von Anfang an alles richtig zu machen: direkt nach dem Start auf der Hitlist der Freien gelandet. Denen gefällt vor allem, dass kein großer Verlag hinter dem Blatt steht und die Grundidee des social business, bei dem alle Gewinne reinvestiert werden. Und das loben die Freien: Umgang auf Augenhöhe, unzynische Redaktion, Text und Richtung werden dem Rechercheergebnis entsprechend angepasst, gute Honorare. Ein Lob an Chefredakteur Thomas Friemel und seine Manschaft. Dafür nominieren wir die Redaktion Enorm für den Himmel-Preis der Freischreiber. Kandidat 3: Redaktion Brand Eins Die Ehrbare Kauffrau. Die Rückmeldungen auf eingereichte Themenvorschläge kämen schnell, die Bezahlung sei fair und die Absprachen über Länge, Inhalt und Stoßrichtung der Texte immer gründlich, Ideenklau gebe es nicht. Selbst Spesen werden voll bezahlt. Brand Eins ist vorbildlich, so der Tenor der Freien. Und all das nicht nur, weil die Honorare super seien, sondern vielmehr, weil der Ton der Mitarbeiter so schön unprätentiös sei. Ein Lob an Chefredakteurin Gabriele Fischer und ihre Manschaft. Dafür nominieren wir die Redaktion Brand Eins für den Himmel-Preis der Freischreiber. Die Freischreiber-Mitglieder haben die Wahl! Am 19. Oktober 2011 ist bundesweiter Wahltag der Freischreiber. Stimmen Sie mit Ihrer Wahlkarte ab! Sie finden die Idee gut? Hier können Sie Freischreiberin oder Freischreiber werden. Morgen veröffentlichen wir an dieser Stelle die Kandidaten für die Hölle, die fieseste Redaktion 2011.


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