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16. Oktober 2013

„Im Medienmarkt schlafen viele müde Hunde – man sollte selbst die flinke Katze sein“

Am 18. September laden wir nach Hamburg zum Freischreiber-Zukunftskongress. Bis dahin stellen wir an dieser Stelle Teilnehmer und Referenten vor, die davon erzählen, warum sie für diesen Kongress ihr Wochenende opfern. Nach Prof. Bernhard Pörksen, Freischreiberin Silvia Michèle Bergmann und Daniel Nauck, Geschäftsführer der Multimedia-Produktionsfirma 2470media, beantwortet diesmal Christoph Zeuch einige Fragen. 1. Christoph, warum hast Du die Einladung zum Freischreiber-Zukunftskongress angenommen? Ich finde es wichtig, sich mit der Medienentwicklung pragmatisch auseinanderzusetzen. „Machs‘ dir selbst“ ist endlich mal das passende Motto. Im Medienmarkt schlafen viele müde und überfütterte Hunde schon viel zu lange. Nur durch ein „Aufwecken“ wird man erfahren, ob sie überhaupt noch leben, wie zuträglich sie sind, ob sie nur kläffen oder gut erzogen sind. In jedem Fall sollte man selbst die flinke Katze sein, deren Freigeist niemand unterschätzen kann. 2. Du selbst bezeichnest dich als „Unternehmer-Journalist“. Was ist der größte Unterschied zum „normalen“ freien Journalisten – und sollte wirklich jeder freie Journalist jetzt zum Unternehmer werden? Es gibt juristisch keinen Unterschied, denn freie Journalisten sind bereits selbstständige „Unternehmer“ – viele haben sogar einen Gewerbeschein. Wie unternehmerisch geprägt sie Gebrauch von Produktionsmöglichkeiten machen und womöglich in direkte Konkurrenz zu ihren eigenen Kunden treten, steht auf einem anderen Blatt. Unternehmertum bedeutet immer Wettbewerb. Man schränkt sich ein, riskiert, gestaltet und hat womöglich andere Chancen. Das geht mit Optimismus, Erfahrung und Vertrauen in das eigene Können – kommt jedoch im digitalen Medienzeitalter mit wesentlich geringeren Investitionskosten aus. Jede Story war schon immer eine bedeutende Investition in die Zeit. Wer dieses Risiko nie eingeht, ist auf keinen Fall „Unternehmer“ – vielleicht auch kein wirklich „freier“ Journalist. 3. Was erwartest Du vom Freischreiber-Zukunftskongress? Ich suche Journalisten, die eine digitale Lokalzeitung selbst und optional in Gemeinschaft mit vielen anderen anpacken möchten. Das Kennenlernen anderer Kolleginnen und Kollegen und deren Blick auf die Szene – das ist für mich Inspiration. Ich stehe total auf altmodisches „social networking“. Christoph Zeuch ist Gründer und Kopf von altona.info und diskutiert auf dem Kongress mit Markus Grill (Der Spiegel, Netzwerk Recherche) und Benno Stieber (Freischreiber) über die Frage: Was ist noch Journalismus?


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